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Peru - 2.Version - Referat



Allgemeine Daten:
Peru ist ein Staat in Südamerika. Es liegt an der Westküste des Kontinents und grenzt im Norden an Ecuador und Kolumbien, im Osten an Brasilien und Bolivien und ganz im Süden an Chile. Die Hauptstadt von Peru ist Lima (ca. 9 Mio. EW.). Neben Spanisch gehören in Peru auch Quechua und Aymara zu den akzeptierten Amtssprachen. Peru hat eine Fläche von 1,285 Mio. km² . Im Vergleich zu Deutschland ist Peru etwa 3 ½ so groß.
Die Einwohnerzahl beträgt ca. 31 Mio., das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 22 EW/km² ( Deutschland 230 EW/km² ). Die Währung in Peru ist der Nuevo Sol. Das Land ist seit 1821 von Spanien unabhängig und ist eine semipräsidiale Republik. Das amtierende Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident Ollanta Humala (2016). Im Peru besteht Religionsfreiheit. Der römisch/katholische Glaube ist seit Ankunft der Spanier mit 80% vertreten.

Geographie:
Peru wird in 3 verschiedene Naturräume gliedert.
1) Die Küste am Pazifischen Ozean (Costa)
2) Das Hochland mit den Anden (Sierra)
3) Der Regenwald (Selva)

zu 1: Küste:
Das gesamte Küstengebiet Perus ist ca. 3000 km lang und ist unter dem Einfluss des großen Humboldtstroms eine Küstenwüste. Der Humboldtstrom ist eine kalte Meeresströmung an der Westküste Südamerikas. Er kommt von der Antarktis und fließt parallel zu den Anden nach Norden. Die niedrige Temperatur des Humboldtstroms führt vor der Pazifikküste Perus zur Kondensation und damit im Winter zu starken ca. 1000 m hohen Nebel (Lima). Landwirtschaftliche Erträge sind nur entlang der aus den Anden kommenden Flüsse in kleinen Oasen möglich. Im mittleren Teil des Landes rund um Lima herum nimmt die Qualität des Bodens und die Regenmenge zu. Hier kann Landwirtschaft betrieben werden. Im Winter ist es hier meist 12°C mild. Im Sommer wird eine Temperatur bis 35°C erreicht.

Zu 2: Hochland mit den Anden:
Das Hochland Sierra ist dank Machu Picchu und weiterer Inka-Stätten eine der touristischen Top-Denstinationen des Kontinents. Hier dominieren die Anden, mit einer Länge von 7.500 km und einer Breite von weniger als 200 km, das Landschaftsbild. Dabei durchquert es Venezuela, Ecuador, Kolumbien, Peru, Bolivien, Argentinien und Chile. Die Anden sind die längste Gebirgskette der Erde, welche durch eine Verschiebung der „Nazca-Kontinentalplatte“ unter die „Südamerikanische Platte“entstanden ist. Unmittelbar vor der Küste verläuft der bis zu 6.369 m tiefen „Perugraben“. Der Höhenunterschied zwischen dem höchsten Berg der Zentralanden, dem 6.768 m hohen Huascaran und dem tiefsten Punkt des Tiefseegrabens beträgt mehr als 13.000 m. Solche gewaltigen Höhenunterschiede auf engen Raum sind immer ein Hinweis auf starke Bewegungen der Erdkruste. Das wird auch durch die häufigen Erdbeben in dieser Region belegt. An den Küstenstreifen schließen sich die Bergzüge der Anden an. Die Anden werden in diesem Gebiet immer wieder durch tief eingeschnittene Längstäler und großen Flüssen unterbrochen. Die nördlichen Anden sind niedriger. Im zentralen Teil der Anden kann das Gebirge sehr steil sein. Hier findet man breite Täler sowie Gletscher. Die südlichen Anden sind breiter und auch als Hochebene oder Andenplateau bekannt. An den östlichen Anden grenzt der Regenwald (Selva).

Zu 3: Regenwald (Selva):
Diese weite, flache Region im Osten des Landes ist von der üppigen Vegetation des Amazonasbeckens bewachsen. Hier befinden sich die großen Naturreservate, wie z.B. der „Manu“-Nationalpark. Dies ist Perus größte Landschaft. Sie umfasst den Hochlanddschungel bis 2.000 m Höhe, der den Übergang zum Regenwald bis 700 m Höhe bildet. Der Hochlanddschungel wird auch Nebelwald genannt. Der Name kommt von den feuchten Nebelschwaden, die durch die Wälder wabern. Unter 700 m beginnt der Tieflanddschungel mit einer einzigartigen Artenvielfalt und tropischen Vegetation. Der Amazonas ist der wasserreichste Fluss der Erde. Er entspringt in den peruanischen Anden, 160 km westlich des Titicaca-Sees. Erst beim Zusammenfluß des Marañon und des Ucayali wird der Fluss Amazonas genannt. Der größte Quellfluss ist mit 731 km Länge der Rio Apurimac. Der größte See Perus ist der Titicaca-See, der zum Teil zu Bolivien gehört.

Entwicklung des Landes:
Für fast 300 Jahre stand Peru unter spanischer Kolonialherrschaft und erlangte 1821 als letztes südamerikanisches Land die Unabhängigkeit von Spanien. Die Anfänge der peruanischen Republik waren schwierig und durch wechselnde Militärregime und Diktaturen geprägt. Ende der Achtzigerjahre galt Peru als eines der instabilsten und ärmsten Länder des Kontinents, gefangen in einer tiefen Wirtschaftskrise. Erst ab 1990 stellte sich eine dauerhaft demokratische Periode ein und es begann eine beeindruckende wirtschaftliche Entwicklung. Heute zählt die Weltbank Peru zu den Schwellenländern. Die Infrastruktur Perus ist im Westen gut ausgebaut. Ein Grund dafür ist die 25.700 km lange Panamericana. Dies ist eine interkontinentale Schnellverkehrsstraße, die von Alaska durch Peru bis nach Chile und Feuerland verläuft. Das peruanische Eisenbahnnetz hat eine Länge von 2.400 km und liegt überwiegend in den Anden. Die Binnenschifffahrt wird hauptsächlich auf dem Amazonas abgewickelt. Der größte Umschlaghafen ist hier Iquitos. Der bedeutendste Seehafen ist Callao bei Lima. Der Osten des Landes ist wirtschaftlich nur schwach entwickelt. Der Regenwald
in dieser Region ist bis heute kaum erschlossen, da er dichtbewachsen und nahezu undurchdringlich ist.
Perus Wirtschaft stützt sich auf die Land-und Forstwirtschaft, die Fischerei, Stromerzeugung, Bodenschätze, Erdöl und Tourismus. Die Landwirtschaft ist die Grundlage der Volkswirtschaft. Die Agrarexporte beliefen sich 2012 auf 40 Mrd.$. Aus dem Amazonasgebiet wird ein großer Teil an Obst geliefert. Kaffee und Zuckerrohr werden in künstlich bewässerten Landschaften geerntet. Deutschland ist der größte Abnehmer von peruanischen Kaffee. Weitere Exportprodukte sind Kartoffeln, Kakao, Baumwolle, Chia, Quinua und der auf großen Plantagen angebaute Kokatee.

Forstwirtschaft:
Mehr als die Hälfte der Landfläche Perus sind mit Wald bedeckt. Das Hauptgebiet der Nutzhölzer liegt im Amazonasgebiet und am Osthang der Anden.

Fischerei:
Die peruanische Pazifikküste zählt zu den fischreichsten Gebieten der Welt. Nach China ist Peru der größte Exporteur von Fischereiprodukten.

Bodenschätze:
Das Land ist reich an Rohstoffen. Die wichtigsten Produkte sind Gold, Kupfer, Zink, Silber, Blei und Eisenerz. Heute gehört Peru zu einer der wichtigsten Bergbaunationen der Welt.

Tourismus:
Im Jahr 2011 war der Tourismus der drittgrößte Devisenbringer Perus. Die Einkünfte der Tourismusindustrie betrugen 2011= 2,25 Mio. US$.

Erdöl:
Im nördlichen Küstengebiet und im Amazonasbecken wird Erdöl gefördert. Für den Export nimmt das Öl nur einen geringen Stellenwert ein, ist aber wichtig für die peruanische Industrie.

Energiewirtschaft:
Hauptenergiequelle ist die Wasserkraft. Im Jahr 2013 wurden 1.500 Mw Strom erzeugt. Für 2016 ist vorgesehen, dass 96 % des Landes mit Strom versorgt wird. (2013 = 87 %)

Industrie:
Die Industrie konzentriert sich um die Küstenstädte Lima, Chimbote, Chiclayo und Trujillo. Die wichtigsten Zweige sind Nahrungsmittel- und Getränkeherstellung, Zuckerrohrverarbeitung, Fischmehlproduktion, Textilindustrie, chemische Industrie auf Aufbereitung von Erz. Die handwerklichen Betriebe für die Verarbeitung von Wolle, Baumwolle, Häuten und Fellen befinden sich in Landesinneren und im Amazonasgebiet. Etwa 800 Klein- und Mittelbetriebe sind auf diesem Sektor tätig.
Der BIP betrug 2009= 251,4 Mrd. US $.( BRD= 3000 Mrd. Eu.)
Der BIP je Einwohner beträgt heute 6 695 US.$.

Entwicklungsmöglichkeiten:
Seit der Wiederherstellung der Demokratie Ende 2000 steuert Peru einen weltoffenen liberalen Wirtschaftskurs. Dank vorsichtiger Ausgabenplanung und reich fließenden Steuern auf Erdöl, Erdgas und Bergbauprodukten und generell steigenden Steuereinnahmen von Unternehmen und Privaten schreibt Peru regelmäßig schwarze Zahlen. Die Wirtschaft wächst und die Zahlen der Armen sinkt Jahr für Jahr.

Das Rezept: Ein makroökonomisches Umfeld, eine Konsequente Politik der Wirtschaftsöffnung und einen starken Wirtschaftsliberalismus für kleine und große Privatunternehmer. Gekoppelt mit klaren staatlichen Sozialprogrammen. Allein zwischen 2001 und 2011 konnte die Zahl der Armen halbiert werden. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung gehört heute zur erstarkenden Mittelschicht. 2014 stiegen die Verkäufe um 15 %. 2015 in ähnlichem Maß. Die besseren Hotels in Lima und Cusco melden eine Auslastung von über 80 %. Der Flughafen von Lima verzeichnet 2014 ca. 16 Mio Passagiere, 1 Mio. Mehr als im Vorjahr. In Privatschulen und Universitäten gibt es Wartelisten von lernwilligen, 91 von 100 Jugendlichen in Lima benutzt regelmäßig das Internet. Zu den absoluten Gewinnern der Wirtschaftsblüte gehören die peruanischen Bank. Konservativ geführt bringen sie ihren nationalen und internationalen Besitzern hohe Gewinne.
Auch nach internationalen Standards gelten sie als sehr solvent. Bankpleiten kennt man nicht. In den vergangen 7 Jahren ist das Pro-Kopf-Einkommen von 4.200 $ auf 6.600 $ gestiegen.

Globalisierung:
Peru ist stark von stabilen Preisen von Rohstoffen auf dem Weltmarkt abhängig. In Folge der Globalisierung des Marktes muss Peru in starken Konkurrenz mit anderen Staaten treten, die dieselben Rohstoffe anzubieten haben. Gefahr besteht bei stagnierenden oder fallenden Preisen. Ein Land, das sich wirtschaftlich stark alleine auf seine Rohstoffe verlässt, kann schnell ins Ungleichgewicht kippen. Im Moment sieht die finanzielle Lage in Peru gut aus. Die Einkommen der Menschen sind Dank der Globalisierung gestiegen. Allerdings haben auch die globalen Wirtschaftsbeziehungen mit den USA, Europa und China auch negative Folgen. Durch die erhöhte Nachfrage an Bodenschätzen wird Raubbau am Regenwald betrieben und mögliche dauerhafte Schäden in Peru und für das Weltklima von allen beteiligten Staaten in Kauf genommen.



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