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Permanente Haarfarbe - Referat



Einleitung

Im Chemieunterricht der 9. Klasse in einem Gymnasium wird das Thema „Permanente Haarfarbe“ behandelt. Als Versuch zu dem Thema bringt die Lehrkraft selbstgemischte chemische Zusätze für die Haarfarben „Rötlich-Blond“ und „Hellbraun“ mit. Doch das Experiment geht schief und jetzt sitzen in der Klasse ein Mädchen mit pumuckelroten und eins mit giftgrünen Haaren. So etwas ist keine Seltenheit. Sehr oft gehen Versuche mit Haarfarben schief. Um dies zu vermeiden, sollte man sich mit dem Thema „Permanente Haarfarbe“ gut auskennen.

Die folgende Hausarbeit beschäftigt sich mit diesem Thema, um die Wirkung von Haarfarbe besser einschätzen zu können, kleinen Katastrophen dieser Art vorbeugen zu können und wichtiges Wissen zu Haarfarbe zu erhalten. Denn wer sich die Haare färbt, sollte auch wissen, was es bei diesem Vorgang auf sich hat.

Haare färben – ein Trend

Nach „Bild der Frau“ färben sich rund 80 Prozent aller Frauen die Haare. Dafür gibt es zweierlei Gründe. Zum einen, dass manche Frauen ihre Naturhaarfarbe langweilig finden. Außerdem sehen viele Frauen das Haarefärben als Möglichkeit, graue Haare abzudecken.

Die Geschichte des Haarefärbens geht weit zurück. Schon früh spürten die Frauen und auch Männer das Verlangen, ihren Naturton zu verändern und graue Haare galten nicht unbedingt als Schönheitssymbol.

Bereits im alten Ägypten und in Persien begann man, sich die Haare zu färben. Dafür verwendete man einen Hennastrauch oder gab noch andere Substrate hinzu, um zum Beispiel blaue oder rote Bärte zu erhalten, wie es damals sehr beliebt war.

Auch im alten Rom kannte man größtenteils ziemlich unappetitliche Rezepturen, die graue Haare wieder pechschwarz färbten. Damit die Zähne sich nicht mitfärbten, empfahlen Friseure zu der Zeit, den Mund während des Auftragens der Farbe mit Öl zu füllen.

Während der germanischen Kriege wechselte der Trend des schwarzen Haars jedoch zu Blond, das auch damals schon als Sexsymbol galt. Um ihr schwarzes Haar blond zu färben verwendete man ein gallisches Rezept aus Buchenasche, Quittensaft und Seife. Da diese Tinktur das Haar stark schädigte, rasierte man blonden Sklavinnen die Haare ab, um aus ihnen Perücken für die wohlhabenden Römerinnen herzustellen.

Da die Frauen im Mittelalter große Hauben trugen und man die Haare nicht sah, waren Haarfarben zu der Zeit kein großes Thema. Erst im Spätmittelalter färbte man sich die Haare wieder. Dazu fette man die Haaren stark ein und besprühte es mit Puder aus pflanzlichen Stoffen, das an dem Fett haften blieb.

In der Renaissance kam es zum ersten Mal zu roten Haarfarben. Auch blonde Haare waren zu dieser Zeit sehr beliebt. Man bleichte sich die Haare durch Sonnenbaden auf eigens dafür vorgesehenen Balkonen.

Auch im 19. Jahrhundert waren rotblonde Haare sehr beliebt. Als Vorbild nahm man sich Eugenie, Napoleons Frau. Um die selbe Haarfarbe wie sie zu erhalten nahm man auch große Gefahren auf sich. Und selbst wenn „der Hersteller warnte, dass die Haare mitsamt der Kopfhaut und Gehirn weggebrannt werden könnten“ (http://www.friseur-fragen.de/wissen/basic/haarfarbe) konnte das die Damen nicht abschrecken. Für ihr Traumhaar nahmen sie selbst den Tod hin.

Das Haar und seine Struktur

Gibt es wohl irgendjemanden, der nicht das Märchen von Rapunzel kennt? Viele Mädchen wünschen sich so langes Haar, wie Rapunzel es hatte. Dem Märchen nach war das Haar 20 Ellen lang, was ca. 10 Metern entspricht. In der Realität ist das leider nicht möglich, denn Haare könne höchstens 60 bis 70 Zentimeter und nur in wenigen Ausnahmefällen über ein Meter lang werden, denn nach 5 bis 6 Jahren ununterbrochenem Haarwuchs fallen Haare spätestens aus.

Ein Haar wird in zwei unterschiedliche Teile unterteilt. Dem Haarschaft, der Teil der die Kopfhaut überragt, und der Haarzwiebel, der untere, zwiebelartig verdickte Teil der Haarwurzel.

Der Haarschaft, also das eigentliche Haar, hat einen Aufbau aus mehreren Schichten. Der Hauptteil des Haares ist die sogenannte Rinde. Diese Rinde besteht aus vielen schmalen Fibrilen, die die Form eines Zahnstochers haben. Die Rinde wird nach außen von der Schuppenschicht geschützt. Diese Schuppenschicht besteht aus einer Hornsubstanz, die auch Keratin genannt wird. In ihr sind auch die Farbpigmente enthalten, die die Haarfarbe bestimme. In der Mitte der Rinde ist der Markkanal, in dem sich das Mark des Haares befindet.

Die Wurzel des Haares ragt ein kleines Stück aus der Haut raus. Die äußerste Haut der Wurzel nennt man Wurzelscheide. Im Inneren der Haarzwiebel befindet sich die Matrix. Diese gibt an den Haarschaft heterogene Zellen ab, die Matrixtochterzellen. Der unterste Bereich der Wurzel ist die Papille, die von den Kapillaren versorgt werden. Hier enden auch Nervenbahnen.

Bestandteile der permanenten Haarfarbe

Permanente Haarfarbe wirkt durch eine Oxydierungsreaktion, die die Pigmentierung des Haares verändert. Es ist also eine Oxydationshaarfarbe. Das bedeutet, dass die Haare zuerst aufgehellt werden, bevor die Farbe angenommen wird. Je dunkler das Haar ist, desto mehr Farbpigmente sind im Haar enthalten. Je heller das Haar, desto weniger Farbpigmente gibt es. Wenn man also
die Haare aufhellt werden dem Haar Farbpigmente entzogen. Im entgegengesetzten Fall, wenn man Haare also dunkler färbt, werden Farbpigmente hinzugefügt.

Der Vorgang der permanenten Haarfärbung besteht aus drei Stufen.

Zuerst wird der sogenannte Entwickler zu dem Haar gegeben. Dieser ist dafür da, die Schuppenschicht des Haares aufzurauen, damit später die Farbpigmente durch die Schuppenschicht eindringen und sich ablagern können.

Die zweite Stufe besteht aus Ammoniak und oxydierenden Substanzen, die direkt ins Haar durch die bereits aufgeraute Schuppenschicht vordringen, um dort ihre Farbstoffe abzulagern.

Und in der dritten und letzten Stufe produzieren eine Mischung aus Anilin-Derivaten und Wasserstoffperoxid größere Farbmoleküle, die im Haarschaft zurückbleiben, wobei das Wasserstoffperoxid die eigenen Farbpigmente des Haares zerstört

Selbstversuchen mit Haarfarbe wird abgeraten. Denn oft passieren dann Unfälle und es entsteht eine Haarfarbe, die man nicht beabsichtigt hat und die Haare werden geschädigt oder zerstört.

Möchte man beispielsweise schwarzes Haar auf blond färben, ist das ein drastischer Schritt. Man nimmt damit ein großes Risiko auf sich, denn ein so extremer Schritt entzieht den Haaren viel Farbe und zerstört sie deshalb oft. Häufig ist das Haar nach solch einer Färbung am Haaransatz fast weiß und der Rest des Haares orange bis rot.
Vor dem Färben sollte man sein Haar besser nicht waschen. Denn das natürliche Fett schützt die Kopfhaut, damit diese wenigstens vor den Chemikalien in der permanenten Haarfarbe geschützt bleibt.

Da man bei permanenter Haarfärbung die Haarpigmente dauerhaft verändert und die Farbpigmente des Naturhaars zerstört werden, ist es nicht möglich, den Vorgang umzukehren. Die einzige Möglichkeit, sein Naturhaar in der selben Haarlänge wieder zu erhalten ist Warten.

Aus diesem Grund ist es auch ein großer Schritt, sich zu entscheiden die Haare zu färben. Da ein „Ansatz“ nicht als schick gilt, muss man seine Haare immer nachfärben und ist damit an einen Teufelskreis gebunden. Die Entscheidung des Haarefärbens bindet einen also sozusagen ein Leben lang.

Semipermanente, demipermanente und temporäre Haarfarbe

Temporäre Haarfarbe ist eine direkt-ziehende Haarfarbe. Man kennt sie auch unter dem Begriff „Coloration“. Die Farbpigmente umschließen den Haarschaft, sie dringen nicht durch die Schuppenschicht ein. Die Farbpigmene sind wasserlöslich und waschen sich nach sechs bis acht Haarwäschen wieder aus. Diese Art der Haarfärbung ist gut geeignet, wenn man sich ein bisschen ausprobieren möchte, aber kein Risiko eingehen will, falls das Ergebnis nicht wie gewünscht ausfällt. Jedoch kann es auch passieren, dass ein paar Farbpigmente doch unter die Schuppenschicht gelangen. Das liegt daran, dass bei gestressten oder strapazierten Haar die Schuppenschicht manchmal ziemlich angegriffen sein kann und sie deshalb leicht zu durchdringen ist.

Semi- und demipermanente Haarfarbe sind in ihrer Funktion ähnlich. Beide Varianten der Haarfärbung sind nur zur Verdunklung und nicht zur Aufhellung des Haares geeignet.

In semipermanenter Haarfarbe ist ein Aktivator enthalten, der die Schuppenschicht des Haarschafts ganz leicht aufraut. Die Farbstoffe lagern sich dann auf und zum Teil auch etwas unter der Schuppenschicht ab. Da die Farbpartikel sich nicht in den Haarschaft einsetzen, hält so eine Tönung eineinhalb bis zwei Monate oder 24 Haarwäschen. Die Farbe löst sich durch das Shampoo relativ schnell wieder vom Haar ab. Semipermanente Haarfarbe ist eine ganz normale Tönung.

Demipermanente Haarfarbe nennt man auch „Intensivtönung“. Die Intensivtönung funktioniert genauso wie die einfache Tönung. Der einzige Unterschied ist die Größe der Farbmoleküle, denn die Moleküle der demipermanenten Haarfarbe sind kleiner und dringen dadurch etwas leichter in den Haarschaft ein als die Farbmoleküle der semipermanenten Haarfarbe. Dadurch ist die Intensivtönung auch besser dafür geeignet, graue Haare zu überdecken.

Demipermanente Haarfarbe hält länger als semipermanente Haarfarbe, doch die Intensivtönung verblasst schnell, da die kleineren Farbmoleküle sich auch leichter durch das Shampoo auswaschen. (Vgl. http://de.hairfinder.com/haarfarbe.htm)

Literaturverzeichnis

Internetseiten:
http://www.wissen.de/medizin/haarschaft (heruntergeladen am 10. Januar)
http://de.hairfinder.com/haarfarbe.htm (heruntergeladen am 10. Januar)
http://www.bildderfrau.de/haare-frisuren/haare-faerben-d20448.html (heruntergeladen am 14. Januar)
http://pagewizz.com/dunkel-gefaerbte-haare-aufhellen-so-verhindern-sie-eine-katastrophe/ (heruntergeladen am 14. Januar)
http://www.friseur-fragen.de/wissen/basic/haarfarbe (heruntergeladen am 15. Januar)
http://daten.didaktikchemie.uni-bayreuth.de/umat/haare/haare_chemie.htm#4 (heruntergeladen am 15. Januar)
http://chids.online.uni-marburg.de/dachs/expvortr/644/Haardateien/Aufbau.htm (heruntergeladen am 16. Januar)
http://www.polypalette.de/palette/de/de/home/marke-und-mehr/faq/haltbarkeit-und-colorationseffekte.html (heruntergeladen am 17. Januar)
http://www.medizinfo.de/hautundhaar/haar/faerben.htm (heruntergeladen am 18. Januar

Bücher:
Pfütz, Jean/Norten, Ellen/u.a. (Hrsg., 1999): Rund ums Haar. Schöner, voller, mehr. Köln: vgs verlagsgesellschaft Köln.

Dateien
Lang, Prof. Dr. Günther: Chemie der Haarkosmetischen Mittel
Katthagen, Claudia (1995): Chemie des Haares



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