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Pörksen - Alle müssen Journalisten sein - Referat



Bernhard Pörksen:
--> geboren 1961 in Freiburg
--> deutscher Medienwissenschaftler
--> studierte Germanistik, Biologie und Journalistik
--> zentrale Themen – Medienethik, Kommunikation, Medienskandale

Problematisierung: Herausforderungen des Internets 
JEDER kann heutzutage Nachrichten und seine Meinung veröffentlichen, ohne dabei belastbare Quellen angeben zu müssen 
--> die Menge an Daten und Informationen steigert sind ins Unermessliche, Glaubwürdigkeit und Fundierung von Informationen schwinden 
--> für viele ist das "Interessant-sein" einer Meldung wichtiger als die Glaubwürdigkeit 
--> einzelne extreme Meinungen werden gebündelt und gewinnen somit an Wirkmächtigkeit  
Klassischer Journalismus wird zunehmend in den Hintergrund gedrängt bzw. selbst als "Lügenpresse" diffamiert, sodass dessen Autorität verloren geht 

Lösungsvorschlag: die "redaktionelle Gesellschaft" 
Definition: Wertegerüst, das alle in einer Gesellschaft besitzen, die auf den Werten des klassischen Journalismus fußen sollen 
Klassischer Journalismus zeichnet sich durch die Analyse und Prüfung von fundierten Quellen aus 
Der klassische Journalist überprüft auch immer wieder den eigenen Standpunkt und versucht, auch der Gegenseite den Diskurs zu öffnen, um so eine öffentlich Diskussion zu ermöglichen  
Gegnerische Argumente sollen ebenfalls gehört werden und so nicht unter den Tisch fallen 
Aufdeckung von Missständen aller Art soll ebenfalls weiterhin gegeben sein 
die Persönlichkeitsrechte und auch die Unschuldsvermutung sollen innerhalb der Aufdeckung und Berichterstattung gewahrt bleiben 
da die öffentliche Meinung bzw. die öffentliche und digitale Medienlandschaft die Grundlage für die Demokratie sind, ist eine verstärkte Reflexion ebenjener notwendig Schutz der Gesellschaft vor Desinformation und Manipulation notwendig. 

Schlussfolgerungen für das Bildungswesen: 
Schaffung eines eigenen, neuen Schulfaches, das die Werte der „redaktionellen Gesellschaft“ an jeden vermitteln soll 
bilden Schulung der Erkenntnis, welche Medien vertrauenswürdig sind und welche nicht 
ein Bewusstsein für die Manipulierbarkeit von Medien schaffen (angewandte Irrtumswissenschaft)  
in das Schulfach sollen außerdem Aspekte der Ethik, Sozialpsychologie, Medienwissenschaft und Informatik mit einfließen um die Medienkompetenzen in die Bildung zu integrieren, da die Nutzer im Alltag mit der Manipulation konfrontiert sind 

Schlussfolgerungen für den Medienbetrieb:
Journalisten müssen ihren ehemaligen Standpunkt als „Prediger und Pädagogen“ aufgeben, um in einen Dialog auf Augenhöhe mit ihrem Publikum zu
treten
Zwei Grundsätze: 
1. Bewertbarkeit der eigenen Arbeit für das Publikum schaffen, indem Transparenz in der eigenen Arbeit geschaffen wird (Offenlegung der eigenen Quellen, etc.)  
2. Die eigene Kommunikation und der eigene Standpunkt sind lediglich der Anfangspunkt für einen offenen Diskurs, nie das Ende 
Offener Umgang mit den eigenen Fehlern 
Endziel der journalistischen Arbeit: Vertrauen des Publikums (zurück-)gewinnen 

Schlussfolgerungen für die Plattformriesen:
Medienriesen sollen einen Plattformrat einrichten, der interdisziplinär besetzt ist und der Richtlinien festlegen soll, die sich an Ethik, Werten und Grundrechten orientieren soll 
Einforderung von Transparenz der Plattformen über deren Arbeit sowie deren Einflussnahme auf ihre Verwender über Algorithmen, Bots, tec. 
Somit soll letztendlich eine Selbstregulierung der Plattformen angestoßen werden  

Fazit:
Umsetzung der oben genannten Richtlinien sehr relevant, da eine lediglich juristische Verfolgung von Verstößen keinen Diskurs hervorruft, sondern bestehende Spaltungen in der Gesellschaft und somit auch Gefahren für die Demokratie noch weiter verstärkt 
Medienmündigkeit ist letztendlich für die Bewahrung und Durchführung unserer Demokratie ein sehr wichtiges Gut geworden, das noch deutlich stärker gefördert werden muss 



Kommentare zum Referat Pörksen - Alle müssen Journalisten sein: