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Ovids Metamorphosen - Referat



1. Zur Metamorphose „Apoll und Marsyas“
1.1 Inhaltsangabe
Bei dem Mythos von Apoll und Marsyas handelt es sich um eine Metamorphose, die ihren Beginn bei der Überschätzung des Silen Marsyas beginnt. Dieser war ein sehr guter Musiker, dessen Instrument die Flöte war. Er war so von sich selbst überzeugt, dass er den Gott Apoll zu einem musikalischen Wettstreit herausfordert. Apoll, der Gott der Musik, nahm die Herausforderung an und stellte die Bedingung, dass der Gewinner mit dem Verlierer alles machen darf, was er will. Bei dem Wettstreit waren die neun Musen die Schiedsrichter und bewerten die Auftritte. Marsyas, der sehr überzeugend war, wurde von Apoll, der auf der Kithar gespielt hatte, vor allem durch den Gesang besiegt. Als Sieger durfte Apoll Marsyas bestrafen und entschied sich dazu Marsyas bei lebendigem Leib zu häuten. Dafür fesselte er diesen an einem Baum und fing an ihm die Haut abzuziehen. Marsyas flehte um Gnade, da alles nur wegen der Flöte sei. Der Verlierer wurde von vielen beweint und die Tränen dieser wurden von der Erde aufgesaugt und in Wasser verwandelt. Das Wasser wurde wieder an die Oberfläche gesandt und es entstand der Fluss, der wegen der Silen Marsyas genannt wurde.

1.2 Besonderes Augenmerk auf jeweiliges Motiv
Hybris:
In dem Mythos nimmt die Hybris eine wichtige Rolle ein, da der Silen Marsyas von seiner Musik so überzeugt ist, dass er denkt er könne es mit dem Gott Apoll aufnehmen und ihn besiegen. Die Hybris wurde in der Antike dazu verwendet, um die Überlegenheit der Götter darzustellen.

Resultat der Episode/ die Verwandlung:
Nachdem Marsyas geschunden worden war, weinten viele um ihn und die Tränen jener wurden im Erdreich gesammelt. Unter der Erde wurden diese zu einem Fluss vereint, welcher aufgrund des Geschundenen Marsyas genannt wurde.

2.Das Gemälde „Apoll schindet Marsyas“
Das Gemälde „Apoll schindet Marsyas“ wurde von dem bolognesischen Maler Guido Reni (1575-1642 n.Chr.) um 1633 gemalt. Der Künstler malte das Bild im Stil der italienischen Malerei, für einen unbekannten Auftraggeber.
Auf dem Gemälde ist die griechisch- römische Sage von Apoll und Marsyas abgebildet. Auf der linken Seite sieht man Marsyas, der ein Silen bzw. ein Satyr ist, deswegen sind seine Beine auf dem Gemälde, wie die einer Ziege abgebildet. Dieser ist der Sohn der Hyagnis, welcher mit Kybele vermählt ist. Nachdem dieser geschunden worden war wurde ein Fluss, welcher bei Kelainai entspringt, nach ihm benannt.
Apoll, der Sohn des Göttervaters Zeus und der Göttin Leto, wird rechts auf dem Gemälde abgebildet. Dieser gehört zu den olympischen Göttern und zu den zwölf Hauptgöttern des griechischen Pantheons. In der Mythologie ist er der Gott des Lichts, der Heilung, der Schönheit und der Künste, insbesondere der Musik, der Dichtkunst und des Gesangs. Außerdem war ihm das Orakel in Delphi geweiht.

Auffälligkeiten im Gemälde
Wenn man das Gemälde betrachtet fällt sofort der achsensymmetrische Aufbau auf, in dem wird Apoll jung, schön, makellos, mit heller Haut und goldenen Locken in klassischer Schönheit dargestellt wird. Außerdem ziert ihn ein rotes Tuch. Im Gegensatz dazu verkörpert Marsyas ein Naturwesen und wird mit gebräunter Haut und einem kräftigen Körper dargestellt und trägt keinerlei Kleidung.
Da er ein Silen ist, ist sein unterer Körperteil der einer Ziege. Wenn man nun auf die Symbolik im Bild achtet, merkt man, dass das rote Tuch und die helle Haut Apoll als den klaren Sieger darstellt. Des Weiteren kniet der Gewinner auf dem Verlierer, dieser wirkt dadurch wie ein erhabener Sieger. Marsyas wirkt durch die dunklen Farben als Verlierer. Ein weiteres Indiz für die Niederlage ist die zerbrochene Flöte in der unteren linken Ecke. Als Gegenstück zur Flöte sieht man rechts oben die unversehrte Kithar an einem Ast hängen. Der Gott wirkt auf dem Gemälde empathielos und konzentriert und setzt präzise zum ersten Schnitt an. Bei Marsyas kann man einen gequälten Gesichtsausdruck feststellen, da Apoll ihn bei lebendigem Leib die Haut abzieht.

Platzierung des Gemäldes in der Episode:
Das Gemälde nimmt platz kurz nach Beginn der Episode, aber noch vor der Metamorphose. Das Gemälde spiegelt den Moment kurz vor der Bestrafung Marsyas wieder. Des Weiteren wird die Häutung durch Apoll angedeutet.

3. Vergleich der Szene im Gemälde mit dem Original in den Metamorphosen
Eine Gemeinsamkeit zwischen dem Bild und der literarischen Vorlage ist, dass Marsyas vor Schmerzen schreit. Im Text wird dies durch eine wörtliche Rede übermittelt und im Gemälde wird er mit einem schmerzverzerrten Gesicht dargestellt.
Unter die Abweichungen des Textes und des Gemäldes fallen, dass Reni die Brutalität der Geschichte außen vor lässt und er Apoll im Gegensatz zum Text nicht wie ein kaltblütiger Schlächter darstellt und im Kunstwerk wirkt er konzentriert und ruhig. Eine weitere Differenz ist, dass im Text der Beginn des Schindens nicht thematisiert wird und im Gemälde eine wichtige Rolle einnimmt. Die Metamorphose, ein wichtiger Bestandsteil des Mythos, wird im Bild gar nicht beachtet.

Urteil
Der Kern der Geschichte ist nicht wirklich gut getroffen, da dieser eher zum Zeitpunkt der Metamorphose Platz nimmt. Im Gemälde gut getroffen ist die Erhabenheit der Götter, da Apoll makellos dargestellt wird. Allerdings wird die Grausamkeit der Geschichte im Kunstwerk kaum dargestellt. Für einen Betrachter, der die Geschichte nicht kennt, ist es nicht ersichtlich, wie brutal Marsyas gefoltert wird.




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