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Nieren und Dialyse - Referat



Nieren und Dialyse




Die beiden Nieren liegen in der Lendengegend jeweils neben der Wirbelsäule hinter dem Bindegewebe des Bauchraumes im Schutze der unteren Rippen. Jede Niere ist 10 - 12 cm
lang, 3 -4 cm dick, 5-6 cm breit und wiegt 120 - 200 g. Die rechte Niere liegt etwas tiefer als die linke und grenzt an Leber, Zwölffingerdarm und rechte Darmbiegung. Die linke Niere hat Berührung mit dem Magen, der Milz, der Bauchspeicheldrüse und der linken Darmbiegung.
Die Nieren haben eine Bohnenform, wobei die innere Krümmung eine Ausbuchtung bildet. Hier münden Blut- und Lymphgefäße, Nerven und Nierenbecken mit dem Anfangsteil des Harnleiters. Eine solche Vertiefung, in der Gefäße, Nerven und Ausführungsgänge ein- und austreten, nennt man Hilus oder Hilum. Entsprechend der Ein- und Austrittsmöglichkeiten spricht man auch von der Nieren"pforte". Umgeben ist die Niere von einer festen Hülle, der Nierenkapsel. Diese ist eingebettet in eine Fettkapsel. Die Fettkapsel bildet für die Niere en polsterartiges Lager, das Nierenlager. Dieses schützt die temperatur- und druckempfindlichen Nieren vor Erschütterung und Wärmeverlust. Das Nierenlager hält zusammen mit den größeren Gefäßen die Niere. Bei Atmung und Änderung der Körperstellung verschiebt sich deshalb auch die Lage der Nieren, manchmal bis zu 2 cm. Zu den Aufgaben der Nieren gehören das Ausscheiden der Abfallstoffe (Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin), die Steuerung des Wasser- und Elektrolythaushaltes, das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen zu garantieren und das Eliminieren von Toxinen und Medikamenten. In den Nieren werden unter anderem Renin (blutregulierend) und Erythropoetin (Blutbildung fördernd) gebildet. Zu den Stoffen, die in den Nieren abgebaut werden gehören das Wachstumshormon und Insulin. Das ist auch der Grund, warum ein Diabetiker gelegentlich weniger Insulin benötigt. Außerdem beeinflussen sie auch die Regulierung des Blutdrucks. Eine der wichtigsten Aufgaben der Nieren ist, das Vitamin D3 in seine aktive Form überzuführen. Die Nieren müssen erkennen und entscheiden, welche Stoffe ausgeschieden werden und welche Stoffe im entschlackten Blut im Körper verbleiben müssen. Dabei wechseln die Einflüsse und Anforderungen an die Niere ständig, weil wir unsere Lebensführung ständig ändern.
Die Funktion der Nieren ist stark mit dem Blutgefäßsystem verbunden. Die Niere wird in einer Minute von einer Blutmenge durchflossen, die ihr eigenes Gewicht um fast das Doppelte
(ca. 1500 l pro Tag) übertrifft. Im ruhenden Zustand ist nur ein Teil der Nierenkörperchen von Blut durchströmt. Die zu- und ableitenden Gefäße beeinflussen durch Drosseleinrichtungen die Durchblutung der Nieren. Dabei wirken Gewebshormone mit. Im Längsschnitt des Nierengewebes sind deutlich zwei Schichten erkennbar:
Die Nierenrinde grenzt an die Nierenkapsel und ist eine 6 - 10 mm starke gekörnte Zone, rotbraun gefärbt. In ihr liegen die Nierenkörperchen, die für die Filtration des Blutes zuständig sind. Ein Nierenkörperchen besteht aus einem Kapillarenknäuel und einer Bowmannschen Kapsel. Von jedem Nierenkörperchen geht ein Harnkanälchen aus.
Außerdem erkennt man das Nierenmark, das keine zusammenhängende Schicht bildet, sondern aus 7 - 20 feingestreiften, von Rindensubstanz umschlossenen Nierenpyramiden besteht.
Im Nierenmark liegen die Harnkanälchen. Nierenkörperchen und Harnkanälchen bilden die kleinste funktionelle Einheit der Niere, das Nephron (ca. 1 Million pro Niere). In den Kapillarenknäuel der Nierenkörperchen erfolgt die Urinbildung. Durch die Poren der Gefäße gelangen kleine Moleküle wie Mineralien, Harnstoff und Kreatinin hindurch, während Blutzellen und große Eiweißkörper zurückgehalten werden: Es entsteht der Primärharn ( ca. 180 l pro Tag). Er enthält viel Wasser, gelöste Salze und Traubenzucker. Der Primärharn durchfließt die Harnkanälchen, wo ca. 99% davon durch die sogenannte Rückresorbtion in den Kreislauf zurück gelangt. Dabei werden für den Körper wichtige Substanzen wie Zucker oder Aminosäuren zurückgewonnen und gleichzeitig weitere Medikamente und Gifte in den Harn ausgeschieden. In den anschließenden Sammelrohren, in die sich die Harnkanälchen vereinen, vollzieht sich die Rückresorbtion der Elektrolyte. Der so entstandene Endharn, ca. 1,5 l pro Tag, gelangt über die Nierenkelche, das Nierenbecken und die Harnleiter in die Harnblase. Diese zieht sich bei einem bestimmten Füllungsgrad zusammen und es kommt zur Entleerung durch die Harnröhre.
Ist die Arbeit der Nieren gestört, treten je nach Ursache Nierenbeschwerden auf und äußern sich über die verschiedensten Krankheitszeichen im Körper.
Entzündungen können in akuter Form auftreten, aber auch chronisch werden. Bei Nierensteinen (Bildung vor allem durch Ernährungsfehler oder Überfunktion der Nebenschilddrüße) treten je nach Lage des Steins starke Bauchschmerzen auf , begleitet von Brechreiz und dunklem oder trübem Urin, der Blut enthalten kann.


Akutes Nierenversagen (ANV) und Dialyse

Bei akutem Nierenversagen kommt es zum Anstau von Wasser (führt zu Ödemen), Elektrolyten, Stoffwechselendprodukten , H+Ionen (führt zu Azidose) und Kalium (führt zu Herzrhytmusstörungen). Das alles führt zur Urämie (Harnvergiftung).
Erkennungsmerkmale des Nierenversagens:
Verminderte Konzentrationsfähigkeit, Unruhe Schläfrigkeit, Krämpfe, Koma, Anämie, Flüssigkeitslunge (führt zu Atemnot), Pericaditis, Erbrechen, Durchfälle, Osteophatie, Impotenz, Ausbleiben der Blutung, Arthritis und Hautblutungen.

Nierenersatz (Dialyse)
Die Funktion der Dialyse ist die Blutwäsche. Es gibt für Patienten mit chronischer Nierenschwäche oder chronischem Nierenversagen zwei Therapien
1. CAPD (Kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse)
Bei dieser Therapie wird das Bauchfell als natürlicher Filterersatz für die Nieren benutzt. Dem Patienten wird ein Kunststoffschlauch in die Bauchhöhle gelegt und an dessen Ende wird ein Plastikbeutel gekoppelt. Darin befindet sich eine wässrige Lösung die vom hochgehängten Beutel innerhalb von 20 Minuten in die Bauchhöhle fließt. Im Bauchfell wird dann das Blut durch die wässrige Lösung gereinigt. Nach 4 - 8 Stunden wird der Beutel auf den Boden gelegt und die giftstoffhaltige Flüssigkeit fließt in den Beutel. Der Vorteil dieser Dialyse ist, dass man nicht auf fremde Hilfe angewiesen ist und der Allgemeinzustand meist besser ist. Der Nachteil ist, dass man den Beutel ständig am Körper tragen muss. Außerhalb besteht die Gefahr einer Infektion des Bauchfells.
2. Hämodialyse
Die Hämodialyse ist ein Gerät, das an den Blutkreislauf angeschlossen wird und die meisten Stoffe herauswäscht, die für den Körper giftig sein können. Das Blut durchläuft die Filter im Dialysegerät und wird anschließend wieder in den Körperkreislauf zurückgeleitet. Eine Dialyse wird normalerweise dreimal in der Woche durchgeführt und dauert jeweils etwa drei bis fünf Stunden. Diese Dialysetherapie kann auch zu Hause durchgeführt werden.
Das Herausleiten des Blutes geschieht meist am rechten oder linken Unterarm über einen Gefäßzugang, der Shunt genannt wird.(Anlagen)

Ablauf einer Dialyse
Vorbereitung des Patienten:
Messung des Blutdrucks, Blutentnahme, Bestimmung des Körpergewichtes.

Künstliche Niere:
Die im Blut gelösten Substanzen gehen vom Blut durch eine halbdurchlässige semipermeable Membran (Tausende von gebündelten Kapillaren) ins Dialysat (Flüssigkeit) über. Kleine und mittelgroße Moleküle treten durch die Membran; große Moleküle (z.B. Eiweißkörper) und Blutzellen können nicht vom Blut ins Dialysat übertreten. Auch Bakterien können nicht vom Dialysat ins Blut übertreten.

Für den Stoffaustausch sind mehrere Mechanismen verantwortlich:
z.B. Ultrafiltration
Die Ultrafiltration ist nötig um den Patienten auf sein Trockengewicht/Idealgewicht zu führen.
Man erzeugt einen Überdruck im Blut in der künstlichen Niere und/oder einen Unterdruck im Dialysatteil. Resultat: Wasser vom Blut tritt in die Dialysatlösung über.

Komplikationen der Langzeitdialyse

Überfunktion der Nebenschilddrüßen, Weichteilverkalkung und Herzversagen

Komplikationen unter Dialysebehandlung

Atemnot, Durst, Erbrechen, Fieber, Gehschwäche, Kopfschmerzen, Magen - Darm - Blutungen, Ohrensausen, Schwitzen, ....


Ernährung

Dialysepatienten dürfen nur wenig oder gar keine Kalium- und Phosphatreichen Lebensmittel zu sich nehmen. Für sie kommt nur eine spezielle Lebensmittelauswahl in Frage.




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