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Myanmar - Referat



Ein paar geografische Fakten: Myanmar ist 676.600 km² groß und grenzt an China (N), Indien (W), Bangladesch (W), Thailand (O) und den indischen Ozean. Im Norden befinden sich Ausläufer des Himalayas. Bis zum November 2005 war die Hauptstadt Rangun seitdem ist es Pyinmana mit ca. 97.400 Einwohnern.
Myanmar liegt im Einflussbereich des Indischen Monsuns, der durch das Relief verschieden ausgeprägt ist. Die Regenzeit ist von Ende Mai bis Mitte Oktober, die Kühle Jahreszeit von Ende November bis Ende März und die Heiße Jahreszeit in den Monaten April/Mai und Oktober/November.
Die Einwohnerzahl im Jahr 2006 betrug 54 Millionen. Die Bevölkerungsdichte beträgt durchschnittlich 79,8 Einwohner pro km². Es gibt 135 verschiedene Ethnien. 70 % der Bevölkerung sind Birmanen.
Es gibt 89 % Buddhisten, und jeweils 4 % Christen uns Islamisten.
Das Bevölkerungswachstum betrug 2002 1,2 %, die Lebenserwartung 57,2 Jahre, die Säuglingssterblichkeit 77 pro Tausend, etwa 1 bis 2 % der Bevölkerung wird als HIV-positiv geschätzt und die Alphabetisierung 85,3 %.
Die Sprache ist Birmanisch oder Burmesisch. Sie gehört zur sinotibetischen Sprachfamilie. Heute wird sie von 25 Millionen Menschen gesprochen. Sie hat eine eigene Schrift die sich aus der indischen Brahmi-Schrift entwickelt hat.
Auf der ganzen Welt wird diskutiert ob man dieses Land Birma, Burma oder Myanmar nennen soll. In Australien und der USA nennen sie es noch immer Burma. Bis zu Ende der 1980er Jahre war die Bezeichnung Birma gebräuchlich. England
nannte seine ehemalige Kolonie, die 1948 unabhängig wurde, jedoch Burma. 1962
riss das Militär die Macht an sich und im Jahre 1989 änderte die Junta den
Namen in Union Myanmar der auch als offizieller Name gehandelt wurde. Der neue
Name ist in der birmanischen Sprache ein Synonym für Birma. Jedoch nahmen nicht
alle Länder die von der Militärjunta beschlossene Namensänderung an und so
besteht unter anderem in den USA der Name Burma
Die Staatsform in Myanmar ist seit 1962 die Militärdiktatur oder Militärjunta. Das Staatsoberhaupt ist General Than Shwe. Der Regierungschef und Premierminister ist Generalleutnant Thein Sein, er gehört zu dem Lager um Than Shwe. Die Streitkräfte werden Tatmadaw genannt.
In Myanmar stehen schwere Menschenrechtverletzungen an der Tagesordnung. Wie zum Beispiel Zwangsarbeit, Zwangsräumung von Dörfern, Folter, Vergewaltigungen und Einsatz von Kindersoldaten sowie die brutale Verfolgung von ethnischen Minderheiten.
Die Militärdiktatur „Staatsrat für Frieden und Entwicklung“ besteht aus 12 Mitgliedern. 1988 wurde die Verfassung der Sozialistischen Republik außer Kraft gesetzt. Auch das Parlament ist zurzeit aufgehoben. Seit 1993 verhindert die Militärregierung Wahlen, die wegen der fehlenden Verfassung stattfinden sollen. Die Staatsflagge, das Wappen und der offizielle Name sollen jetzt geändert werden.
Wichtige Bodenschätze in Myanmar sind zum Beispiel Jade, Edelsteine und Erdöl.
Der damalige General Ne Win im Jahre 1988 beschloss den Wert der 50- und 100
Kyat Noten aufzuheben, da sie von Schwarzmarkthändlern
gehortet wurden. Es kam zu einer Währungskrise da man dem geschädigten Volk
keinen Ersatz anbieten wollte. Außerdem änderte der General die Landeswährung
wegen der Vorhersage seines Astrologen in ein Neuner-System.
Durch den Verlust von Ersparnissen begannen gewaltlose Massenproteste bei denen
am 8. August 1988 Tausende Zivilisten, darunter auch Mönche und Studenten, von
Scharfschützen ermordet wurden.
Deshalb wird dieser Aufstand 8888 Uprising genannt.
Vorraussetzungen für die Aufstände sind zum Beispiel die Vorbildfunktion der Mönche und Priester sowie der Stellenwert der Religion. Deshalb kann sich die Junta kaum mit dem Militär dagegen wehren, trotzdem wurden die Aufstände teilweise sehr gewaltsam nieder geschlagen.
Nach der extremen Erhöhung der Treibstoffpreise und der daraus folgenden Kosten für den öffentlichen Verkehr begannen die Proteste. Am meisten waren davon die Pendler und Fuhrunternehmen betroffen. Durch den teureren Transport wurden aber auch viele Preise von täglich benötigten Produkten erhöht. Als am 20.08.2007 durch eine Flut circa zehtausend Menschen obdachlos wurden schwiegen die staatlichen Zeitungen nur dazu.
Die Regierung in Myanmar kontrolliert und beeinflusst die staatlichen Medien. Sie behaupten, dass die Mönche gewalttätig und brutal sind. Angeblich stürmten sie ein Geschäft eines Regierungsbeamten und nahmen ein anderes Regierungsmitglied und seine „Aufpasser“ gefangen, deren Auto sie dann in Brand setzten. Das klingt
aber sehr unglaubwürdig, denn seit unabhängige Beobachter berichten, ist ständig von gewaltlosen Protesten der Mönche die Rede.
Am 23. September demonstrierten circa 10.000 Mönche gegen das Gewaltregime, sie wurden von weiteren 10.000 Demonstranten geschützt, die einen Ring um sie bildeten.
Die Regierung erließ ein Versammlungsverbot für mehr als fünf Personen, und eine Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr in Rangun und Mandalay.
Am 25. September protestierten trotz Warnungen um die 50.000 Menschen, unter anderem auch Anhänger der unter Hausarrest stehenden Oppositionsführerin und Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Sie wurde am 19. Juni 1945 in Rangun geboren. Ihr Vater Aung San kämpfte für die Unabhängigkeit Myanmars von Großbritannien. 1947 wurde er in einer Kabinettssitzung ermordet. Suu Kyi studierte in Oxford Philosophie, Wirtschaft und Politik. Am 27. September gründete sie die National League for Democracy (NLD). Am 20. Juni desselben Jahres wurde sie unter Hausarrest gestellt. 1990 ignorierte das Militär den Sieg ihrer Partei bei den Wahlen und 1991 bekam sie den Friedensnobelpreis, für ihren Einsatz für die Demokratie in Myanmar. Erst am 10. Juli 1995 wurde der Hausarrest wieder aufgehoben. Am 31. Mai 2003 nahm die Regierung sie wieder fast und stellte sie bis jetzt wieder unter Hausarrest.
Die Demonstrationen weiteten sich von Rangun auf Mandalay und Mogok aus. China hält sich währenddessen aus der Sache heraus, weil es sich nicht in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen will.
Als am 27. September der japanische Journalist Nagai Kenji in Myanmar getötet wird, behauptet die Militärjunta, dass ein Querschläger oder eine verirrte Kugel schuld gewesen sind. Doch durch später veröffentlichte Videoaufnahmen kommt heraus, dass er von Soldaten zu Boden gestoßen und eiskalt mit einem Brustschuss getötet wurde. Damit war auch China nicht mehr zur bedingungslosen Unterstützung von Myanmar bereit. Nagai Kenji studierte in Tokio und Amerika. Nach seiner Rückkehr nach Japan spezialisierte er sich auf die Berichterstattung aus Krisengebieten. Er war zum Beispiel auch im Irak, in Jordanien und in Israel.
Schon vor den Protesten waren in Myanmar manche Internetseiten nicht erreichbar. Es wurden offenbar Filtersoftwares installiert um das anwählen von Seiten, die mit Demokratie, Amnesty International oder Protest zu tun haben zu unterbinden. Doch am 28. September wurden alle Verbindungen ins Ausland gekappt. Bis dahin waren Internetjournale, Blogs und Mails die einzigen Informationsquellen. Offiziell war ein Unterseekabel gebrochen und dadurch seien Internetleitungen an Land eingefroren. Das ist aber äußerst unglaubwürdig, da Myanmar wahrscheinlich drei große Leitungen ins Ausland hat und die dortige Telekom mit Satelliten wirbt, die in so einem Fall einspringen können.
Am 20. Oktober forderte die Regierung die Oppositionsführerin zu Gesprächen auf. Außerdem wurden die Ausgangssperre und das Versammlungsverbot in Rangun wieder aufgehoben, das wurde durch Fahrzeuge der Regierung verkündet, aber es ist unklar, ob das auch in Mandalay gilt.
Am 25. Oktober kam es schließlich zu Gesprächen zwischen der Opposition und dem neu ernannten Verbindungsminister.
Inzwischen behauptet die Regierung, dass es nie Aufstände gegeben hat. Aber auch weiterhin werden circa 500 Mönche gefangen gehalten, gefoltert und unter unmenschlichen Bedingungen verhört. Ihre Peiniger entschuldigen sich danach bei den Mönchen um wieder Gottes Segen zu bekommen.


Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Isabella1992



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