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Missverständnisse: Sind sie vermeidbar? - Referat



„Die Sprache ist die Quelle der Missverständnisse“. Dies schreibt der französische Autor Antoine de Saint-Exupéry im Buch „Der Kleine Prinz“. Damit hat er Recht, denn wir alle interpretieren dieselben Worte anders und so kann schnell aus einer friedlichen Alltagsdiskussion eine lautstarke und nicht mehr so friedliche Auseinandersetzung werden, die dazu führen kann, dass das Verhältnis der Beteiligten langfristig gestört oder auch ganz im Eimer ist. Natürlich muss man kleinere Missverständnisse, die unter Privatpersonen vorkommen, von großen, beispielsweise politischen, Problemen, die sich auf Millionen Menschen auswirken, unterscheiden. Leider können wir aber solchen Situationen nicht einfach aus dem Weg gehen, denn wir können nicht auf grundlegende Kommunikation verzichten.

Doch wie entstehen all diese Missverständnisse? Dies ist sehr stark abhängig von vielen unterschiedlichen Faktoren, nicht nur davon wie gut wir uns ausdrücken können. Einer davon ist natürlich wie gut wir unsere/n Kommunikationspartner kennen. Mit Personen, mit denen wir mehr zu tun haben und zu denen wir eine bessere Beziehung pflegen benutzen wir ein anderes Vokabular als mit Personen, die wir gerade erst kennengelernt haben. Bei Letzteren formulieren wir unsere Botschaften aber direkter, um die Wahrscheinlichkeit eines Missverständnisses gering zu halten. Formulieren wir etwas eher indirekt, so erwarten wir, dass der Zuhörer zwischen den Zeilen liest. Ein weiterer Aspekt ist die Form, in der die Verständigung stattfindet. Es gibt große Unterschiede zwischen schriftlicher und mündlicher Kommunikation. Bei der schriftlichen Kommunikation steht uns nur ein Text, entweder auf Papier oder auf einem Bildschirm, zur Verfügung durch den wir, je nach Art dieses Textes, die Gefühlslage des anderen erahnen müssen. Ein geläufiges Beispiel ist das Wörtchen „nein“. Woher weiß unser Gegenüber, dass wir sein Angebot klar ablehnen? Könnte es nicht auch eine verlegene Antwort auf eine Frage sein, die wir eigentlich mit „Ja“ beantworten würden? In der schriftlichen Kommunikation ist diese Interpretation einzig und allein dem Empfänger überlassen. Der technische Fortschritt der letzten Jahre hat unter anderem sogenannte Emojis mit sich gebracht, die die Deutung verschiedener Nachrichten erleichtern können.
Allerdings sind sie für den Kontakt zum Beispiel zum Arbeitgeber eher unpassend. Bei der mündlichen Kommunikation gibt es außerdem die Facette des Telefongesprächs. Dabei hören wir zwar die Stimme des Gegenübers, jedoch können wir uns nicht an dessen Mimik, Gestik oder Körperhaltung orientieren. Mit der persönlichen mündlichen Kommunikation geht ein weiteres Detail Hand in Hand, nämlich die Herkunft der Beteiligten. Wenn ein Zuhörer aus einem anderen Gebiet kommt als der Sprecher, kann es durchaus sein, dass er dessen Gestik erst gar nicht versteht oder er sie nach seinem eigenen Verständnis interpretiert.

Wir können also sagen, dass sich Missverständnisse nie vermeiden lassen werden, da sie ein Phänomen zwischenmenschlicher Kommunikation sind. Um sie loszuwerden, müssten wir vollständig auf die Verständigung mit unseren Mitmenschen verzichten und das ist schlichtweg unmöglich.



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