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Martin Luther - Referat



1. Kann man sich ein gutes Gewissen durch Geld kaufen? (Ablassbriefe)
Welche Missstände kritisierte Luther an der Kirche?
In Luthers Zeit hatten die Menschen viele Ängste – vor Dämonen, Gespenstern, Teufeln und der Hölle. Sie waren daher sehr leicht beeinflussbar. Die Katholische Kirche nutzte dies aus und führte den Ablasshandel ein. Menschen durften sich für Geld von ihren Sünden freikaufen. Es war ein sehr gutes Geschäft für die Kirche (der Papst ließ den Petersdom davon bezahlen, obwohl er sehr viel Geld hatte)...wäre Martin Luther nicht gewesen. Der war gegen den Handel und wollte die Menschen vom Zwang der Briefe befreien. Denn er erkannte: durch Geld kann man keine Sünden vernichten. Trotz massiver Anfeindungen machte er seine Erkenntnisse bekannt.
Er wollte die Kirche verbessern und ehrlich machen; dass sie aufhört den Menschen falsche Dinge zu erzählen; z.B.: dass man sich angeblich freikaufen kann .
Die Menschen sollten an GOTT glauben, der alle Sünden einfach vergibt – wenn man ihm vertraut und glaubt. Die Kirche kümmerte sich jedoch nur um die Macht und das Geld anstatt den Menschen von Gottes Liebe zu erzählen (…)

2. Was bedeutet Ablasshandel ?
Ablasshandel: (lateinisch, bedeutet: römische Gnade) Der Ablass ist in der katholischen Kirche das Bezahlen eines Betrages in einer Höhe von etwa einem Monatslohn, welche dazu führen soll, dass Gott seine Gnade gibt, nachdem man eine Sünde begangen hat und sollte ihn für eine Zeit von der Fegefeuerstrafe entheben. Wenn jemand gezahlt hatte, durfte er in in einer bestimmten Zeit (z. B.: einer Woche), so viele Sünden begehen wie er wollte. Die Kirche konnte mit einem Brief bestätigen, dass dem Gläubigen die Sünden vergeben wurden und er Ablass gezahlt hatte. Der Ablasshandel war ein sehr gutes Geschäft für die Kirche... Deshalb auch der Spruch: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.“ Der Spruch sollte angeblich auf dem Ablasskasten des Johann Tetzel gestanden haben.

3. Wer war Johannes Tetzel?
Johann Tetzel wurde 1460 in Sachsen geboren. Er war ein Dominikanermönch bis zu seinem Lebensende und berühmter Ablasshändler. Seit 1504 zog er als solcher durchs Land und überredete die Menschen Ablassbriefe zu kaufen. Er ging in Kirchen und Tempel und hielt Predigten über das Fegefeuer und Sündenvergebung durch den Ablass. Der Erzbischof von Mainz, der auch an dem Ablasshandel verdiente, sollte für den Handel sorgen und stellte Johann Tetzel als Ablassprediger ein. Wie ein Marktschreier soll er seine Briefe angeboten haben. Er war somit der Gegenspieler Martin Luthers. Tetzel hatte wie alle anderen Ablasshändler eine Kiste zum Sammeln des Geldes. Seine Kiste war die sogenannte Tetzelkiste. Auf dieser soll gestanden haben: „ Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt...“ Laut einer Sage hielt ein Raubritter Tetzel seinen Ablassbrief vor und stahl dann dessen gefüllte Kiste. An der Stelle wo dies geschah steht heute der Tetzelstein.

4. Wie verlief die Reformation?
4.1. Warum beschloss Martin, als Mönch ins Kloster zu gehen?
Das Ereignis, welches Luthers Leben komplett umstellte, fand am 2. Juli 1505 bei Stotternheim statt. Aus dem Jurastudenten* wurde so ein Mönch. Luther war gerade erst Magister** geworden und studierte an der Universität von Erfurt. Auf dem Weg, von einem Besuch bei seinen Eltern zurück nach Erfurt, wurde er von einem Sturm überrascht. Das Gewitter holte ihn ein paar Stunden vor Erfurt ein und ein Blitz schlug direkt neben ihm ein. Von dem großem Druck des Blitzes, wurde er zu Boden geschleudert. In seiner Angst um sein Leben rief er laut „Hilf du, Heilige Anna, ich will ein Mönch werden. Und wirklich: trotz seines verärgerten Vaters, trat er am 17. 07 dem Schwarzen Kloster in Erfurt bei. (* Rechtswissenschaft ** akademischer Grad)

4.2. Turmerlebnis:
Martin saß in seinem Turmzimmer und bereitete sich auf seine nächste Lesung vor. Eine Frage geisterte ihm schon länger im Kopf herum: Wie schafft man es so zu leben, dass es GOTT gefällt? Auf diese Frage fand er eine Antwort während er den Bibeltext durchlas. Ein Bibelvers aus dem Apostelbrief des Paulus an die Römer stach ihm dabei ins Auge: „Gerechtigkeit kommt allein durch den Glauben.“ Er erkannte, dass man nichts weiter tun muss um seine Sünden vergeben zu bekommen; nur wahrhaft an GOTT glauben und zu ihm beten. Diese Erkenntnis wird als Turmerlebnis bezeichnet.

4.3. Was war am 31. Oktober 1517?
Am 31. Oktober 1517 nagelte Martin Luther mit einem Hammer die 95 Thesen an das Hauptportal der Schlosskirche in Wittenberg. Aber was sind eigentlich Thesen? Das war ein Stück Papier mit vielen Stichpunkten, in denen Luther zusammenfasste, was ihn an der Kirche störte und den Menschen die Augen öffnete. Er machte es bewusst an diesem 31., da am nächsten Tag, der Tag der Allerheiligen war und viele Menschen in die Kirche kamen. So wurden die Thesen mehr als an anderen Tagen gelesen. Martin wollte die Kirche ändern und komplett umstellen – dass sie aufhört mit Ablass Geld zu scheffeln und die Menschen zu belügen...Zwei Thesen sind beispielsweise: 86. Oder: Warum baut der Papst, der heute reicher ist als der reichste Crassus, nicht wenigstens die eine Kirche St. Peter lieber von
seinem eigenen Geld als dem der armen Gläubigen? 89. Wieso sucht der Papst durch den Ablass das Heil der Seelen mehr als das Geld; warum hebt er früher gewährte Briefe und Ablässe jetzt auf, die doch ebenso wirksam sind? Deswegen feiern wir heute am 31. Oktober Reformationstag.

4.4. Wie half „Friederich der Weise“, Martin?
Friederich der Weise war zu damaliger Zeit Kurfürst von Sachsen und ein Freund Luthers. Er gab heimlich Befehl Martin verschwinden zu lassen und hoffte so, die Aufstände der reformatischen Bewegung einzudämmen. Denn die Menschen hatten sich zusammengetan und überfielen, im Namen Luthers, nun Kirchen und Burgen und plünderten. Es begann so: Im Jahr 1521 forderten die Fürsten und Könige von Martin Luther, dass er zurücknehmen soll, was er gesagt hat – die Thesen und dass er die Bannbulle verbrannt hat.. Dieser weigert sich. Als er beim Reichstag zu Worms vor dem Kaiser steht, soll er nur gesagt haben: „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders, Amen.“, und damit nicht dem Reden des Kaisers zugestimmt haben. Dieser erklärt Martin daraufhin für vogelfrei*. Auf dem Nachhauseweg wird Martin von Reitern aus der Kutsche gezerrt und weggebracht. Doch er wird nur scheinbar entführt. Friedrich der Weise hatte diese Entführung geplant. Er bringt Luther auf die Wartburg, wo er unter dem Namen Junker Jörg haust. Seine Feinde – ahnungslos – meinen ihn tot. (* jeder darf ihn umbringen ohne bestraft zu werden)

4.5. An was arbeitete Martin auf der Wartburg?
Luther leidet während der „Verbannung“ unter körperlichen Mängel, einmal kämpft er mit dem Teufel und wirft ein Tintenfass nach ihm*. So widmet er sich einer schwierigen Aufgabe und schafft sie in geringer Zeit: Er übersetzt innerhalb von elf Wochen das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche!!!!Das Werk erscheint 1522 im Druck und wird gleich überall verteilt. Dieses „Septembertestament“ wird in den evangelischen Gebieten gut angenommen, wird dort zum Volksbuch und trägt zur einheitlichen deutschen Schriftsprache bei. Denn: damals konnten sich viele Leute Bildung nicht leisten. Die Bibel aber, war in Latein oder in Griechisch geschrieben... Wie bitte schön sollte die jemand lesen??!! Selbst bei den Predigten wurden immer Bibeltexte auf Latein vorgelesen... Kein Wunder, dass niemand wusste, dass in der Bibel gar nichts von Ablassbriefen steht.Jedoch, dass Gott die Sünden einfach so vergibt... Es folgen später erste Teile des Alten Testamentes, 1534 erscheint die Gesamtausgabe der Bibel in deutsch.

*An dieser Stelle befindet sich heute auf der Wartburg an der Wand ein Tintenklecks, doch dieser ist nicht wirklich echt und wird von den Leuten auf der Burg immer mal mit Pinsel und blauer Farbe neu aufgetragen also erneuert...

4.6. Ist Luther Schuld am Bauernkrieg 1524?
Ja.... Die Bauern und einfachen Menschen waren von Luther begeistert , er lehnte sich gegen hohe Leute auf wie Papst oder Kaiser – und gewann, setzte sich durch. Auch Bücher schrieb er "Von der Freyheith eines Christenmenschen". Die Bauern fühlten sich damit unterstützt in ihrem Ansinnen sich auch von ihrem Herrscher zu befreien. Zum Beispiel stand in dem Buch:"Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan". Jeder machte sich daraus sein eigenes Bild und die Bauern hatten endlich einen Grund gefunden – jetzt ihrem Herrn davonzulaufen, es ihnen heimzahlen und deren Häuser plündern. Und Nein: Luther hatte dies nicht gewollt...Die Bauern nutzten die Reformation aus. Sie sammelten sich vor allem in Süddeutschland, Tirol, Sachsen und Thüringen. Dort bildeten sie bewaffnete Gruppen. Dann schrieben sie auf, was ihnen nicht passte und zeigten als Beweis die Bibel dafür hin. Martin Luther, der dies mitbekommen hatte, versuchte die Bauern vom Krieg abzuhalten. Diese jedoch ließen sich nicht umstimmen. Sie nahmen sich einen neuen Führer: den Prediger Thomas Müntzer und griffen nun zu ihren Waffen. Die Bauerngruppen töteten Adlige und hochgestellte Leute, setzten Schlösser und Klöster in Brand. Als Luther sah, dass die Bauern nicht mehr aufzuhalten waren, ging er weg von ihnen und half den Fürsten den Aufstand abzuwehren. Diese stellten ein Heer von Landsknechten zusammen und besiegten die Bauern schließlich. Dabei wurden über 200 000 Bauern getötet! Nun hatten diese keine Macht mehr und verloren politischen Einfluss.



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