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Martin Luther - 6.Version - Referat



1. Lebenslauf von Martin Luther

Martin Luther wird am 10. November 1483 in Eisleben geboren und wächst in der Grafschaft Mansfeld auf, wo sein Vater im Kupferbergbau beschäftigt ist. Zu seinen Eltern hat Luther, trotz der strengen Erziehung, immer ein gutes Verhältnis.

Von 1497 bis 1498 besucht der junge Martin Luther die Domschule in Magdeburg, an der die "Brüder vom gemeinsamen Leben" (einer Frömmigkeitsbewegung im Mittelalter) unterrichten.

In Eisenach besuchte er die Lateinschule von 1498-1501, wo er auch das kulturelle Leben der damaligen Zeit in den vornehmen Patrizierhäusern kennen lernt.




Luther und sein geistiger Vater
Johann von Staupitz in Erfurt









In Erfurt absolviert Luther von 1501 - 1505 sein Grundstudium an der "Artistenfakultät": Grammatik, Rhetorik, Aristotelische Logik und Metaphysik. Eigentlich soll Luther nach dem Abschluss des Studiums und seiner Promotion zum "Magister artium", so der Wunsch des Vaters, eine juristische Laufbahn einschlagen, doch am 2. Juli 1505 kommt Luther bei Stotternheim in der Nähe von Erfurt in ein schlimmes Gewitter. In seiner Angst, vom Blitz erschlagen zu werden, gelobt Luther bei der Heiligen Anna (der Schutzpatronin der Bergleute): "Ich will ein Mönch werden".

Schon am 17. Juli 1505 tritt Luther in das Kloster der Augustinereremiten (ein besonders strenger Orden) ein.

Nach dem Noviziat wird Luther am 27. Februar 1507 zum Priester geweiht und erhält vom Prior den Auftrag, Theologie zu studieren. Er studiert in Wittenberg und Erfurt, bis er 1511 endgültig nach Wittenberg übersiedelt und dort seine Lehrtätigkeit als Theologieprofessor aufnimmt. Luthers theologisches Interesse gilt in den folgenden Jahren der Frage nach Gottes Gerechtigkeit und der Rechtfertigung des Menschen vor Gott. Eine Frage, die ihn zunehmend in Gegensatz zur etablierten Theologie und Rom bringt...

Durch sein intensives Studium der Theologie des Apostels Paulus und der Theologie Augustins gewinnt Luther nun mehr und mehr die Gewissheit, dass der biblische Begriff "Gerechtigkeit Gottes" nicht den zornigen und strafenden Gott meint, sondern den gnädigen und barmherzigen Gott, der den Menschen wegen seines Glaubens begnadigt und damit rechtfertigt.




Thesenanschlag Luthers an der
Schlosskirche in Wittenberg








Darum kommt es zum Konflikt als der Ablassprediger Tetzel im Auftrag des Erzbischofs von Mainz 1517 durch die ostdeutschen Lande zieht und "Vergebungsscheine" (Ablässe) gegen Geld verkauft. Nachdem Luther vergeblich gegen diese Geschäftemacherei gepredigt hat, fordert er am 31. Oktober 1517 durch den Anschlag von 95 Thesen an der Türe der Schlosskirche in Wittenberg zu einer akademischen Disputation auf.

Luther geht es vor allem darum, dass Gottes Wort, wie es in der Schrift bezeugt ist, allein Richtschnur aller kirchlichen Verkündigung und Bräuche sein soll. Kirchliche Traditionen - wie das verkaufen von "Vergebung" gegen Geld - dürfen dagegen keine verbindliche Autorität haben.
Es kommt zwar zu keiner Disputation, doch die Thesen Luthers verbreiteten sich derart rasch, dass Papst Leo X. im Juni 1518 gegen Luther einen Ketzerprozess eröffnet, nachdem in Rom mehrere Anzeigen wegen Ketzerei eingegangen sind.
In den Jahren 1518 bis 1521 spitzt sich der Konflikt um Luther und seine mittlerweile recht zahlreich gewordenen Anhänger zu. Im Herbst 1518 wird Luther von Kardinal Cajetan auf dem Reichstag in Augsburg verhört und zum Widerruf seiner Thesen aufgefordert. Luther lehnt jeden Widerruf ab und appelliert dagegen ein allgemeines Konzil zur Klärung der Fragen.






Papst Leo X.







Weitere Disputationen 1519 bringen auch keine Annäherung. 1520 verfasst Luther drei wichtige Schriften, in denen er nun ein ausführliches Reformprogramm der Kirche entwickelt: Reform des Papsttums, Reform des kirchlichen Lebens insgesamt (z. B. des Klosterlebens, des Zölibates, der Messe, des Ablasswesens), Reform der Sakramente, die Betonung der "Freiheit eines Christenmenschen".


Diese Schriften, die sich rasch verbreiten und durch die die Reformation zahlreiche neue Anhänger gewinnt, ziehen zunächst die Bannandrohungsbulle (15. Juni 1520) nach sich, die Luther gleich verbrennt. Daraufhin wird er am 3. Januar 1521 aus der Kirche exkommuniziert.

Doch die damaligen politischen Verhältnisse verhindern durchgreifende Maßnahmen: Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen, setzt durch, dass Luther zum Reichstag in Worms 1521, wo er vor dem jungen Kaiser Karl V. erscheinen soll, freies Geleit erhält.

In seiner berühmten Rede vor dem Reichstag in Worms am 18. April 1521 verteidigte Luther seine Theologie:
"Wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift oder einen einleuchtenden Vernunftgrund überzeugt werde - denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, dass sie häufig geirrt und sich selbst widersprochen haben -, so bleibe ich an die von mir angeführten Schriftworte gebunden. Und solange mein Gewissen gefangen ist von den Worten Gottes, kann und will ich nicht widerrufen, da gegen das Gewissen zu handeln weder sicher noch lauter ist. Gott helfe mir. Amen."




Friedrich der Weise







Weil Luther nicht widerrufen will, wird am 26. Mai 1521 das Wormser Edikt erlassen, die "Reichsacht" über Luther und seine Anhänger verhängt und die Verbrennung aller seiner Schriften angeordnet. Vor der nun drohenden persönlichen Gefahr wird Luther abermals von Friedrich dem Weisen gerettet: Auf der Rückreise nach Wittenberg wird Luther in Thüringen "gekidnappt" und auf der Wartburg in "Schutzhaft" genommen.

Auf der Wartburg wird Luther als "Junker Jörg" fast ein Jahr lang versteckt. Luther nutzt diese Zeit, um das neue Testament ins Deutsche zu übersetzen, was er in nur zweieinhalb Monaten schafft. Während Luthers Aufenthalt auf der Wartburg gehen die praktischen Reformen in Wittenberg und zahlreichen deutschen Gebieten zügig voran, so dass sich bald eine konfessionelle Spaltung im deutschen Reich anbahnt: einige Territorien gehen zur Reformation über während andere streng am "alten Glauben" festhalten. Doch auch die ersten Spannungen innerhalb der Reformationsbewegung fallen in diese Zeit.






Luther übersetzt das Neue
Testament




Bedeutsam für Luther wird das Jahr 1525. Im Frühjahr wird er in den Bauernkrieg verstrickt, wo er für die Seite der Fürsten Partei ergreift. Nach der Schlacht von Frankenhausen, die für die Bauern in einem Fiasko endet, wird der Reformator Thomas Münzer, der für die Bauern Partei ergriffen hat, hingerichtet. Im Juni heiratet Luther dann die frühere Nonne Katharina von Bora.






Luther heiratet Katharina von Bora







Weil der Kaiser in den 1520er Jahren an den Außengrenzen des Reiches mit der Verteidigung seines Reiches beschäftigt ist und viele Landesfürsten sich der Reformation anschließen, kann das Wormser Edikt gegen die "Protestanten" nicht umgesetzt werden. Dies droht sich zu ändern als Kaiser Karl V. für den Sommer 1530 einen Reichstag nach Augsburg einberuft, um die religiösen Kontroversen im Reich nun endlich selbst zu regeln...

Als Geächteter des Reiches kann Luther am Reichstag in Augsburg 1530 nicht selbst teilnehmen. Er hält sich während dieser Zeit auf der Veste Coburg auf, um wenigstens brieflich mit seinen Leuten in Augsburg rasch verkehren zu können.

So war es dann Luthers Weggefährte Philipp Melanchthon der mit der Confessio Augustana (der "Augsburger Konfession") den evangelischen Glauben vor dem Kaiser und seinen Theologen zu verteidigen versuchte. Luther half von Coburg aus so gut er konnte. Doch kann keine Einigung erzielt werden, so dass sich der Konflikt zwischen den katholischen und den evangelischen Gebieten weiter zuspitzt.







Überreichung des
"Glaubensbekenntnis der
Protestante "






Die folgenden Jahre sind von der Bildung verschiedener Kriegsbündnisse auf beiden Seiten überschattet, doch Karl V. ist wiederum mit außenpolitischen Konflikten so sehr beschäftigt, dass es zu Luthers Lebzeiten keinen Krieg mehr gibt.

Luther hat während all dieser Jahre unermüdlich gearbeitet, geschrieben und gepredigt. Unzählige Schriften, Briefe und Traktate hat er verfasst. Neben den politischen Auseinandersetzungen sind Luthers letzte Lebensjahre besonders von den innerprotestantischen Querelen überschattet. Die Attacken gegen seine Gegner werden nun immer heftiger und seine düsteren Endzeiterwartungen lassen ihn oft Maß und Ziel vergessen.

Müde von den endlosen Streitereien drückt sich bei ihm immer unverhohlener eine Sehnsucht nach einem Ende, auch nach einem Ende seines Lebens, aus. Von Luthers Arzt Ratzeberger werden Luthers Todeswünsche mit den Worten wiedergegeben: "Wenn ich wieder von Eisleben komme, dann will ich mich in meinen Sarg legen und den Würmern einen feisten Doktor zum Schmause geben ... Ich bin der Welt müde."






Schriften Luthers





Im Winter 1546 reist Luther nach Eisleben um Erbstreitigkeiten der Grafen von Mansfeld zu schlichten. Nach langen quälenden Verhandlungen, bei denen sich Luthers Gesundheitszustand ständig verschlechtert, stirbt Luther in der Nacht vom 17. auf den 18. Februar 1546 an einem Herzversagen. Sein Leichnam wird in der Schlosskirche zu Wittenberg beigesetzt.

2. Begriffe
Das französische Wort Renaissance bedeutet Wiedergeburt. Bezogen auf seinen Ursprung meint der Begriff die „kulturelle Wiedergeburt der Antike“.
Die Renaissance bezeichnet als historische Epoche den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit, der zwischen 1400 und 1600 stattfand. In kultureller Hinsicht meint er eine Wiederbelebung antiker Ideale in Literatur, Philosophie, Wissenschaft und besonders in der Malerei und der Architektur. Ihren Ursprung nimmt die Renaissance in Italien, wo es bereits weit entwickelte Stadtkommunen und ein selbstbewusstes Handelsbürgertum gab.
Der Mensch der Renaissance wurde sich seiner Freiheit und seiner schöpferischen Möglichkeiten bewusst, ja entdeckte sich erstmals als Individuum. Nach dem als "dunkel" und sinnenfeindlich empfundenen Mittelalter setzte sich ein dem Diesseits und natürlicher Sinnlichkeit zugewandtes Lebensgefühl durch. Dem theozentrischen, auf Gott bezogenen Weltbild wurde ein anthropozentrisches, auf den Menschen bezogenes, entgegengestellt. In den Wissenschaften vollzog sich die Abtrennung der Philosophie von der Theologie. Mit der wiederentdeckten Diesseitsfreude verbindet sich ein Denken, das auf Vernunft und Erfahrung basiert, so wie es der Humanismus formuliert hatte.
Die kunstgeschichtliche Epoche der Renaissance wird in Frührenaissance (ab 1420), Hochrenaissance (ab 1500) und Spätrenaissance (ab 1520/30) untergliedert. Hauptauftraggeber und Mäzene der Renaissance-Kunst waren die Papstkirche und verschiedene Fürstenhöfe (vor allem jener der Medicis in Florenz). In der Literatur gelten die Werke Dante Alighieris (La Divina Commedia, 1307-21), Franceso Petrarcas (Canzoniere, 1470) und Giovanni Boccaccios (Il Decamerone, 1353) als bahnbrechend.
Zu den bedeutendsten Werken der bildenden Kunst zählen Michelangelo Buonarrotis Skulptur David (1501-04) und seine Fresken der Sixtinischen Kapelle (1508-12), die Mona Lisa (1503-06) des italienischen Malers, Bildhauers, Baumeisters und Naturforschers Leonardo da Vinci sowie Raffaels Sixtinische Madonna (um 1513). Beispiele für die reiche Renaissance-Architektur bieten die Peterskirche in Rom (nach einem Entwurf von Donato Bramante; als Bauleiter waren später auch Raffael und Michelangelo beteiligt) und die venezianische Kirche San Giorgio Maggiore (1566-79) von Andrea Palladio.


„ Vitruvianischer Mann“, Leonardo da Vinci, 1492
Als Humanismus (lat. humanitas: Menschlichkeit) wird eine Geisteshaltung bezeichnet, die zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert die historische und kulturelle Epoche der Renaissance kennzeichnete. In Anlehnung an die Antike zielte sie auf ein Idealbild des Menschen, der seine Persönlichkeit auf der Grundlage allseitiger theoretischer und moralischer Bildung frei entfalten kann.
Humanismus ist eine Philosophie und eine Weltanschauung, die sich an den Interessen, den Werten und der Würde insbesondere des einzelnen Menschen orientiert. Toleranz, Gewaltfreiheit und Gewissensfreiheit gelten als wichtige Prinzipien menschlichen Zusammenlebens.
Als Humanisten galten zunächst die Männer, die sich wissenschaftlich mit der Kultur und vor allem den Sprachen der Antike (zunächst dem Lateinischen, später auch dem Griechischen) beschäftigten. Eine verstärkte Hinwendung zur Naturwissenschaft und die (häufig satirische) Kritik an kirchlichen Dogmen charakterisieren die Schriften vieler Humanisten.
Ausgangspunkt der humanistischen Bewegung war Italien, wo Francesco Petrarcas mit seinem Canzoniere (1470) das innerweltliche Schönheitsideal seiner Geliebten Laura pries und Giovanni Boccaccios in Il Decamerone (1353) die Sinnenfreude feierte. Zum führenden Kopf des Humanismus wurde Erasmus von Rotterdam, dessen anti-klerikale Satire Das Lob der Torheit (1509) zur europaweiten Verbreitung humanistischen Denkens beitrug. Im deutschen Sprachraum gelten unter anderen Johannes Reuchlin als Begründer der hebräischen Sprachforschung und Ulrich von Hutten mit seinen teils auf Deutsch verfassten satirischen Dialogen als wichtige Vertreter des Humanismus.



Albrecht Dürer, Selbstportrait als Humanist (1500)





Reformation (v. lat. reformatio) bedeutet Umgestaltung oder Verbesserung und bezeichnet im engeren Sinn eine Bewegung im Christentum des 16. Jahrhunderts, in deren Verlauf es durch Einflüsse weltlicher Machtansprüche zur Abspaltung von der römisch-katholischen Kirche und zur Entstehung der reformierten, lutherischen und anglikanischen Kirchen sowie einiger Freikirchen kam. Die gemeinsame Grundlage sehen die ersten beiden Strömungen in der Rückbesinnung auf die Bibel und der Abkehr von bestimmten Auswüchsen der katholischen Kirche.
Eine Trennung von der Römisch-Katholischen Kirche war zunächst nicht die Absicht der Reformatoren. Die re-Formation ("Wieder-Formierung") sollte die ursprüngliche christliche Lehre in der katholischen Kirche wiederherstellen.
Ausgangssituation
Die Reformation entstand nicht an einem Ort durch einen Menschen - es gab verschiedene Zentren und verschiedene Reformatoren, die von unterschiedlichen Voraussetzungen her kamen und in unterschiedlichen politischen Verhältnissen arbeiteten.
Eine Vielzahl von Faktoren bereitete zu Beginn des 16. Jahrhunderts den Nährboden für die Reformation:
- Deutschland war kein Zentralstaat wie z. B. (auch erst später:) Frankreich oder England. Es existierten viele geistliche und weltliche Fürstentümer unterschiedlichster Größe. Die Kurfürsten wählten den Kaiser. Daneben stellten die Reichsstände wesentliche Machtfaktoren dar. Deren Versammlung, der Reichstag sollte im Zuge der Reformation immer wieder eine wichtige Rolle spielen.
- Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war Karl V. Seine Verpflichtungen in Spanien, Italien, den Niederlanden und Burgund und seine Kriege mit Frankreich und den Türken führten nicht selten zu seiner Abwesenheit vom Deutschen Reich und beanspruchten seine volle Aufmerksamkeit.
- In Folge der Konzile von Pisa und Konstanz war das Schisma (die Spaltung der kirchlichen Einheit in die griech. - orthodoxe u. röm.-kath. Kirche) der abendländischen Kirche beendet worden. Es kam durch die Konzile zur Aufstellung umfangreicher Reformprogramme.
- Verschiedene Steuern, Gebühren und Abgaben flossen in die päpstlichen Kassen. Diese wurden von vielen Fürsten als zu hoch empfunden. Die Praxis des Ablasshandels stand zunehmend in der Kritik.
- Das Erscheinen der frühen Kirchenreformer im Mittelalter (Jan Hus, John Wyclif, Petrus Waldes)
- Die Philosophie der Renaissance; Trennung von Kirche und Staat.
- Eine weitere Übersetzung der Bibel ins Deutsche durch Martin Luther, was nur mittelbar einen Nährboden darstellt; vielmehr begünstigt es seinerseits die weitere Verbreitung der Lehren.
- Das seit Johannes Gutenberg wachsende Buchdruckerhandwerk begünstigte die Verbreitung neuer Ideen.
Bedeutung und Folgen der Reformation
Die Reformation war einer der großen Wendepunkte in der Geschichte des Abendlandes. Für die Geschichte des Christentums bedeutete die Reformation den vorläufigen Höhepunkt einer Entwicklung, die von der beinahe vollständigen Allmacht der katholischen Kirche über die ab dem 13. Jahrhundert verstärkt formulierte Kritik an ihr (Averroismus, Jan Hus, John Wyclif, Wilhelm von Ockham) und die Bildung zahlreicher christlicher Glaubensgruppen bis hin zur endgültigen Spaltung der Christenheit führten.
Die neu entstandenen Konfessionen konnten sich nach langem Ringen schließlich als gleichberechtigte Kirchen neben der katholischen etablieren. Da die neuen Konfessionen zu stark waren, um dauerhaft unterdrückt werden zu können, waren, obwohl es zahlreiche Rückschläge und sogar Religionskriege gab, beide Seiten auf Dauer zur religiösen Toleranz gezwungen.
Die katholische Kirche verlor nicht nur in weiten Teilen Europas an Einfluss, sondern insbesondere auch ihr bis dahin beinahe unantastbares Deutungsmonopol für die Auslegung der Bibel. Die Reformation führte durch den Druck, der durch den schnellen Abfall ganzer Regionen vom Katholizismus verursacht wurde, auch auf katholischer Seite zu Reformen.
Zwar wurde die christliche Religion durch die Reformation nicht grundlegend in Frage gestellt, dennoch wurden fundamentale Glaubenssätze und religiöse Praktiken, die jahrhunderte lang als unumstößlich galten, erfolgreich von den Reformatoren und ihren Anhängern verworfen.
Erstmals hatte sich eine von in der Kirchenhierarchie weitgehend unbedeutenden Personen geäußerte Kritik tatsächlich durchgesetzt. Die Autorität der Kirchen über die Gläubigen wurde zwar zunächst nur teilweise aufgebrochen, dennoch bereitete die Reformation den Weg zum Zeitalter der Aufklärung, in dem das Individuum in seiner persönlichen Freiheit deutlich aufgewertet wurde und in der schließlich selbst atheistische Weltbilder Anerkennung erfuhren.
Doch die Reformation revolutionierte nicht nur das geistige Leben, sie setzte auch eine gesellschaftspolitische Entwicklung in Gang. Der Staat löste sich von der Bevormundung durch die Kirche, um nun seinerseits im Landesherrentum und Absolutismus die Kirche von sich abhängig zu machen. Doch auch dies stellte nur eine Übergangsphase in einer Entwicklung dar, die in vielen Ländern in die Trennung von Kirche und Staat mündete.
Somit wirkte die Reformation weit über die eigentliche Reformationszeit hinaus und bildete einen Wendepunkt hin zur Entwicklung der modernen Gesellschaft der Neuzeit.

Als Beginn der Neuzeit wird in der Geschichtswissenschaft entweder den Fall von Konstantinopel im Jahre 1453 oder die Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 angesehen; manchmal auch – besonders bei deutschen Historikern – Luthers Reformation von 1517.
Weitere damit verbundene Zäsuren sind die Renaissance, der Humanismus und die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Schriftzeichenstempeln.

3. Erfindungen und Entdeckungen
Johann Gutenberg und der Buchdruck
Luthers 95 Thesen und seine Schriften verbreiteten sich sehr rasch in Deutschland. Erstmalig wurde für die Verbreitung reformatorischer oder revolutionärer Ideen, die die gesamte Gesellschaft berührten, der Buchdruck verwendet.
Vorher fand der Buchdruck nur für universitäre Zwecke Verwendung, so zum Druck von Disputationsschriften und -thesen. Als solche waren auch die 95 Thesen Luthers eigentlich geschrieben worden.
Die neue Form des Buchdrucks wurde schon um 1450 von Johannes Gensfleisch dem Jungen, auch Gutenberg genannt revolutioniert; Gutenberg erfand jedoch nicht, wie oft fälschlich angenommen, den Buchdruck selbst, sondern er erfand ein neues Druckverfahren.
Mit diesem neuen Druckverfahren war es möglich, aufgrund vieler einzelner Metall-Lettern (kleine einzelne Metallbuchstaben, die in Zeilen aneinander gesetzt werden konnten) schnell und kostengünstig umfangreiche Schriftwerke zu drucken.

Weitere wichtige Erfindungen und Entdeckungen dieser Zeit
• Martin Behaim entwirft 1492 den ersten Globus.
• Kopernikus (1473-1543) entwickelt das heliozentrische Weltbild, das von Giordano Bruno (1548-1600; als Ketzer verbrannt) ergänzt wird.
• Seit dem 14. Jahrhundert findet das Pulver Verwendung für Feuerwaffen.
• Peter Henlein erfindet 1500 die Taschenuhr.
• Leonardo da Vinci entwickelt Pumpen und Flugmaschinen.

Natürlich fallen in diese Zeit auch -bedingt durch die neuen Erfindungen in der Seefahrt- die großen Entdeckungsreisen europäischer Seefahrer:
• 1492 Kolumbus' Amerikareise,
• 1498 entdeckt Vasco da Gama den Seeweg nach Indien und
• 1519-21 kommt es zur ersten Erdumsegelung durch Fernando de Magalhaes.


Das kopernikanische Weltbild




Das alte Weltbild um 1450

Das Weltbild des Kopernikus






(geozentrisches Weltbild)
• die Erde ist eine Scheibe
• Räder treiben die Sonne, Sterne und Mond an
• die Erde ist der Mittelpunkt aller Sterne
• die Erde ist von einer Glocke umgeben





(heliozentrisches Weltbild)
• die Erde ist eine Kugel
• die Erde ist weder von einer Glocke umgeben noch der Mittelpunkt des Universums
• die Sonne ist ein Fixstern sowie das Lebensspendende Zentrum
• Sterne, Monde und die Planeten drehen auf verschiedenen Bahnen um die Sonne.


Volksfrömmigkeit und Endzeitstimmung
Bedingt durch die Umbrüche und Veränderungen, die von den Erfindungen und Entdeckungen ausgelöst wurden, ist Luthers Lebenszeit durch Unruhe und Lebensängste im einfachen Volk gekennzeichnet. Diese Zeit stellt die Übergangszeit vom Mittelalter zur Neuzeit dar.
So finden Bruderschaften und durch das Land ziehende Bußprediger, die das Ende der Welt verkünden, riesigen Zulauf im Volk (z.B. Pfarrer Michael Stiefel).
Auch ein verstärkter Reliquienkult und eine zunehmende Zahl von Wallfahrten sind Kennzeichen dieser Zeit.
Derweil steht die Gesellschaft vor großen Problemen. Das starke Ansteigen der Bevölkerung im 15. Jahrhundert sowie vor allem die 'Flucht' vieler Menschen vom Land in die
Städte sorgen für Nahrungsmittel- und Arbeitsplatzknappheit.
Bedrohungen durch Kriege und die wiederkehrenden Pestepidemien sorgen zusätzlich für Ängste und Unruhe.
Luther wird in eine Zeit hineingeboren, die durch tief greifende Veränderungen und große Spannungen gekennzeichnet ist.

Entdeckungen und Erfindungen verändern das Leben und das Denken.
Mit der Weiterentwicklung des Buchdrucks mit Hilfe beweglicher Lettern durch Gutenberg im Jahre 1445 werden Entdeckungen und Erfindungen innerhalb Europas rasch verbreitet.
Die Seefahrten vor allem der Portugiesen entlang der afrikanischen Küste und die Umrundung des „Kap der Guten Hoffnung“, die (Neu-)Entdeckung des Kontinents „Amerika“ durch Kolumbus als auch das Vordringen der Portugiesen nach Asien verändern das gesamte Weltbild.
Schon 1492 entwirft Behaim den ersten Globus. Das heliozentrische Weltbild von Kopernikus bestätigt die Erfahrungen der portugiesischen und spanischen Entdecker.
Erste anatomische Lehrbücher revolutionieren die Medizin.
Ingenieure wie Leonardo da Vinci entwerfen Pumpmaschinen, Turbinen oder in Holland Windmühlen mit drehbaren Dächern.
Rascher technischer Fortschritt durchdringt alle Lebensbereiche.


4. Krise der katholischen Kirche um 1500

Gemeinden in Nord- und Süddeutschland
- In den Kirchen knieten viele Menschen vor allem vor den Heiligenbildern und Reliquienschreinen.
- Große Scharen beteiligten sich an Wallfahrten.
- Zur heiligen Messe kommen nur wenige, fast keine ging zur Kommunion.
- Die Leute glauben mehr an Wundergeschichten, an den Teufel und an Hexen als an Herrn Jesus Christus.
- Anzahl der Priester viel mehr als genug. Die meisten von ihnen sind verheiratet. Sie leben von dem Geld, das die Leute für das Lesen der Messe ihnen geben. Fast alle sind schlecht ausgebildet für ihren Beruf.
- Bischöfe leben in Häusern und Schlössern, haben viele Knechte und Mägde und leben in Saus und Braus. Die meisten von ihnen sind Landesfürsten, denen die kleinen Leute einen großen teil ihrer Erträge abliefern müssen.
- Der Kirche, vor allem den Bischöfen, gehört ein Drittel des ganzen Landes.
- Bischöfe kümmern sich nicht um die Priester und den Glauben ihrer Leute. Sie gehen lieber auf die Jagt und machen Politik. Einige führen sogar Kriege gegeneinander, um ihr Fürstentum noch zu vergrößern.

In Rom
- Der Papst und seine Kardinäle kümmern sich nur um weltliche Dinge. Sie bauen große Paläste und prunkvolle Kirchen, halten einen Hofstaat wie Fürsten und Könige und brauchen immer mehr Geld.
- Sie denken sich immer neue Abgaben aus, die von den Gläubigen entrichten werden müssen. (Bsp.: Alle müssen sich einen Ablassbrief kaufen, damit ihnen ihre Sünden vergeben werden.)
- Für Geld kann man alles in Rom haben (Bsp.: einen Bischofsitz oder den Titel eines Kardinals)
- Fromme und mutige Männer und Frauen haben schon seit langer zeit dazu aufgerufen, die Kirche von Grund auf zu erneuern.


5. Was kritisierte Martin Luther besonders?

Martin Luther betete viel und je mehr er sich bemühte, desto stärker fühlte er sich vor Gott schuldig. Schließlich machte er eine beglückende Entdeckung, als ihm der Sinn eines Satzes aus dem Römerbrief des Paulus aufging: „Der Gerechte lebt aus dem Glauben“.

Es kam also nicht auf die vielen guten Werke an, die ein Mensch aus eigener Kraft zustande bringt. Viel wichtiger war es, an Jesus Christus als seinen Herrn und Heiland zu glauben und sich ganz und gar ihm zu überlassen. Das war urchristliche Überzeugung.

Wenige Jahre später kam es zum offenen Streit über wichtige Glaubenssätze zwischen Luther und Vertretern der römischen Kirche.

Der Papst und viele Bischöfe verstanden nicht, dass Luther die Kirche nicht spaltet, sondern erneuert wollte, dass die Kirche gründlich reformiert werden musste. Sie sahen in Luther nur einen Unruhestifter und einen Irrlehrer.

Luther fühlte sich missverstanden. 1520 kam es zu einem öffentlichen Streitgespräch zwischen dem Theologieprofessor Eck und Luther. Hier sind die wichtigsten Streitpunkte:



Luther

Eck
Die griechisch-katholischen Christen wissen kaum etwas vom Papst und finden trotzdem ihr Heil.
Die griechisch-katholischen Christen anerkennen den Papst nicht und gehören deshalb nicht zur wahren Kirche.
Gehorsam gegenüber der Kirche gilt nicht in jedem Fall. Über den kirchlichen Vorschriften steht die Autorität der Heiligen Schrift.
Gehorsam gegenüber der Kirche ist eine strenge Verpflichtung vor Gott.
Die Kirche ist auf Christus gebaut.
Die Kirche ist nach dem Willen Christi auf Petrus gebaut.

Konzilien und Päpste können irren und haben geirrt.
Die Entscheidungen des Papstes und der Konzilien sind richtig und dürfen nicht bezweifelt werden.




Martin Luther verfasste 95 Thesen, die tauchten an vielen Orten auf, während die Ablassprediger in Deutschland herumzogen. Luther geht es vor allem darum, dass Gottes Wort, wie es in der Schrift bezeugt ist, allein Richtschnur aller kirchlichen Verkündigung und Bräuche sein soll. Kirchliche Traditionen - wie das verkaufen von "Vergebung" gegen Geld - dürfen dagegen keine verbindliche Autorität haben.

„1.Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht: "Tut Buße" usw. (Matthäusevangelium 4, 17), hat er gewollt, dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sein soll…
32. Wer glaubt, durch einen Ablassbrief seines Heils gewiss sein zu können, wird auf ewig mit seinen Lehrmeistern verdammt werden.
33. Nicht genug kann man sich vor denen hüten, die den Ablass des Papstes jene unschätzbare Gabe Gottes nennen, durch die der Mensch mit Gott …“

Luther veröffentlichte drei große Schriften:


An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung:

- Kritik an den Missständen in der Kirche;
- Reformvorschläge;
- Lehre vom allgemeinen Priestertum aller Christen gegen die Sonderstellung der Geistlichen: „… alle sind geistlichen Standes, wahrhaftige Priester, Bischöfe und Päpste“.


Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche:

- Kritik an der Lehre und Praxis der Sakramente;
- nach dem Zeugnis des Neuen Testamentes könne es nur drei wirkliche Sakramente geben: „die Taufe, die Buße, das Brotbrechen“.


Von der Freiheit eines Christenmenschen:

- Der Glaube befreie den Menschen;
- er allein mache vor Gott „gerecht“.


6. Zerbrochene Einheit.
Bruch zwischen Luther und der katholischen Kirche.

„Alle sollen eins sein;
wie Du, Vater, in mir bist und ich in dir bin,
sollen auch sie in uns eins sein, damit die Welt glaubt,
dass du mich gesandt has.“
(Gebet Jesu für seine Jünger. Joh. 17,21)


1054 kam es zum Bruch zwischen den Christen des Westens (Rom) und denen des Ostens (Konstantinopel). Diese nannten sich gegenüber der römisch-katholischen Kirche die „Orthodoxen“ (Rechtsgläubigen). Hauptgrund für die Spaltung war die Stellung von Papst: für die Christen des Westens war er die höchste Amtsautorität für die gesamte Kirche; für die Christen des Ostens nur Sprecher und Vorsitzender im Kollegium der Bischöfe.

Im 16. Jahrhundert zerbrach auch die Einheit der Christen im Abendland. Diese Spaltung begann in Deutschland und breitete sich über die westliche Welt aus.

Die katholische Kirche befand sich um 1500 in einer Krise. Missstände, die in der damaligen Kirche herrschte, konnten viele fromme Menschen nicht mehr ertragen.

Martin Luther verfasste und veröffentlichte seine 95 Thesen. Diese waren in deutscher Sprache geschrieben und allgemein verständlich (damals war die Bibel in lateinische Sprache). Luther griff auch den Ablasshandel scharf an. Die Thesen verbreiteten sich sehr schnell und Luther gewann viele Freunde.

Luther wagt den Aufstand. Es kam zum offenen Streit über wichtige Glaubensätze zwischen Luther und Vertretern der römischen Kirche.

Im Jahr 1520 veröffentlichte Luther seine drei großen Schriften, in denen er heftig die Missstände in der Kirche kritisiert und die Reformvorschläge macht.

Die römische Kirche organisierte den Ketzerprozess gegen Luther.
(Ketzer - Aufrührer gegen geltende Meinungen)

Am 3. Januar 1521 sprach Papst Leo X. den Kirchenbann über Luther aus.
(Kirchenbann - Exkommunikation (kath. Kirche) - besteht im Verlust der kirchlichen Mitgliedschaftsrechte (Sakramentenempfang, kirchl. Begräbnis u.a.))

Martin Luther weigerte sich, seine Lehre zu widerrufen. Keiser Karl V. verhängte über ihn die reichsacht. Damit war die Kirchenspaltung besiegelt.

Die Lehre Luthers breitete sich schnell aus. Keiser Karl V. befand sich im Kampf mit Frankreich und den Türken. Er erlaubte den Reichsfürsten und Reichsstädten die lutherische lehre einzuführen, weil er ihre Hilfe brauchte. So wurden viele Länder, vor allem in Norddeutschland, protestantisch.

7. Martin Luther wurde nicht von seinem Landesherrn
Friedrich der Weise an den Papst ausgeliefert.


Friedrich regierte ab 1486 als Kurfürst in Sachsen. Er gründete die Universität Wittenberg, die dann mit Martin Luther und Philipp Melanchthon das geistige Zentrum der Reformation wurde.
Obwohl Friedrich sich nicht offen zur Reformation bekannte, förderte er Martin Luther, vermittelte ihm 1521 das freie Geleit zum Reichstag in Worms und gewährte ihm nach der Ächtung durch das Wormser Edikt auf der Wartburg Schutz. Er und sein Hof studierten mit Eifer Luthers Schriften. Friedrich ist nie mit Luther zusammengetroffen und hielt sich bis nahe an sein Lebensende zur römisch-katholischen Kirche. Aber mit seiner zurückhaltenden, dennoch eindeutigen Politik zugunsten der Reformation bereitete er ihrer Ausbreitung den Weg.
Als Friedrich im Herbst 1524 seinen Tod nahen sah, ließ er Luther rufen, dieser war aber verhindert. Am Palmsonntag 1525 ließ er auf seinem Schloss erstmals den Gottesdienst nach Luthers Ordnung halten.
Friedrich der Weise hat Martin Luther an den Papst nicht ausgeliefert, weil er eigenes Interesse an Luther hatte:
- als ausgebildeter Mensch interessierte er sich an Reformation der Kirche und an Ideen Luthers
- er wollte vermutlich in Sachsen eigene Religion einführen, damit unabhängig von Rom sein

Kirchenbann - Exkommunikation (kath. Kirche) - Ausschluss aus der kirchlichen Gemeinschaft und Verlust der kirchlichen Mitgliedschaftsrechte (Sakramentenempfang, kirchl. Begräbnis u.a.)

excommunicatio minor = Ausschluss von den Sakramenten.
excommunicatio major = völliger Ausschluss aus der kirchlichen Gemeinschaft.


Reichsacht - Zustand der Verfolgung, Rechtlosigkeit. Während die Wirkung der Acht meist nur territorial begrenzt war, wirkte die Reichsacht auf das ganze Reichsgebiet.

Als Geächteter des Reiches kann Luther am Reichstag in Augsburg 1530 nicht selbst teilnehmen. Er hält sich während dieser Zeit auf der Veste Coburg auf, um wenigstens brieflich mit seinen Leuten in Augsburg rasch verkehren zu können.


Machtkampf in Mittelalter


„Es wird kein König bestehen durch seine große Macht und kein Herr durch die Größe seiner Stärke.“
33. Psalm, Vers 16


Das Abendland hatte im Mittelalter eine einheitliche Religion, das Christentum. Der Papst in Rom betrachtete sich als Oberhaupt der ganzen Christenheit, während die weltliche Macht den Königen und dem Kaiser zustand. Viele Päpste vertragen die Meinung, dass ihre Gewalt der weltlichen macht übergeordnet sei. Aber die Päpste waren nicht immer so stark. Ein Kaiser war Schutzherr der Kirche.

Bis zum 14. Jahrhundert waren die universale und auf Rom bezogene Orientierung des Reiches sowie die zentrale Gewalt des Königs und Kaisers unangefochten.

Im 14. und 15. Jahrhundert gewannen jedoch die Reichsstände (Kurfürsten, Fürsten, Reichsgrafen, Reichsstädte) zunehmend eigene Befugnisse, das Heilige Römische Reich deutscher Nation zerfiel in Territorialfürstentümer.

Der „Reichstag“, die Versammlung der Reichsstände, die 1495 in Worms erstmals so bezeichnet wurde, repräsentierte bald als maßgebliches Organ des Reiches die Nation.
Der Kaiser hatte nur noch wenig Einfluss.

Die Spannung zwischen Territorial- und Zentralgewalt war im 16. Jahrhundert besonders stark: Ein Zeugnis dafür ist die Wahl des spanischen Königs Karls V. zum Römischen König und Kaiser im Jahr 1519. Dass sich der Habsburger gegen den vom Papst unterstützten französischen König Franz I. durchsetzen konnte, hatte er nicht zuletzt dem Handelshaus der Fugger und ihren hohen Bestechungsgeldern für die Kurfürsten zu verdanken. Die Umstände
der Königswahl stabilisierten nicht nur die Mitregierung der Kurfürsten, sondern auch den Einfluss der Fugger.

Kurfürst Friedrich von Sachsen war während des Wahlkampfes von 1518/19 der einzige, der sich nicht bestechen ließ, sondern selbst als Kandidat zur Königswahl in Frage kam. Die persönliche und materielle Unabhängigkeit erklärt die Freiheiten, die er sich gegenüber Papst und Kaiser herausnahm, indem er den Ketzer Luther schützte und förderte.

Obwohl sich Karl V. in der Tradition des universalen mittelalterlichen Kaisertums als weltliches Haupt der Christenheit und damit als Schutzherr über die alte Kirche sah, war er juristisch gesehen schwächer als alle früheren deutschen Kaiser. Konflikte mit den Ständen bestimmten seine ganze Regierungszeit. Karls Universalherrschaft über ein halb Europa umfassendes, loses Staatensystem erschwerten seine Regierungsgeschäfte in Deutschland. Das Land blieb sich zeitweilig selbst überlassen.

Seit dem hohen Mittelalter musste das Papsttum einen entscheidenden Autoritätsverlust
hinnehmen – zeitweilig standen sich zwei, sogar drei Päpste gegenüber (1378/1417). Mit der Erklärung, das allgemeine Konzil sei dem Papst übergeordnet, wurde im 15. Jahrhundert die päpstliche Macht in ihre Schranken gewiesen.

Zur gleichen Zeit wurde die römische Kurie in Kooperation mit oberitalienischen Bankiers zur führenden Finanzmacht in Europa.
Kriege um den Kirchenstaat, die verschwenderische Hofhaltung und der Ausbau der Territorialherrschaft ließen den Geldbedarf der Päpste ständig wachsen.

Die Vermehrung der Ablässe im ausgehenden Mittelalter hatte daher vor allem finanzielle Gründe.

Zwischen der Kurie und dem Kaiser waren in dieser Epoche Spannungen ein grundlegendes Element – und dies nicht erst seit Maximilian I., der 1493 den Kaisertitel als erster ohne päpstliche Krönung angenommen hatte.



8. Die Rolle des Handelshauses der Fugger (Augsburg)

Das Handelshaus der Fugger, ein Familienunternehmen aus Augsburg, wurde im 16. Jahrhundert zur politisch einflussreichsten Finanzmacht in Europa. Die Geschichte der Fugger ist die Geldgeschichte.

• Sie waren reicher und mächtiger als die 100 größten Konzerne der Gegenwart.
• Sie bestachen Könige, Kaiser und Päpste.
• Sie finanzierten den Krieg gegen die Protestanten und die Eroberung Südamerikas.
• Sie retteten Europa vor den Türken und die Habsburger vor dem Untergang.
• Sie ließen aufständische Bauern niedermetzeln und organisierten den Ablasshandel.
• Sie sammelten die wertvollsten Kunstschätze und gründeten den ersten Sozialfonds in der Geschichte.

Jacob Fugger war ein Mensch des 15. Jahrhunderts. Diese Epoche war gekennzeichnet durch den Übergang von den feudal geprägten Strukturen und Denkweisen des Mittelalters zu den ersten Anfängen des aufkommenden Bürgertums.

Die Wirtschaft der damaligen Zeit beginnt mit Handelsbeziehungen über den gesamten europäischen Kontinent. Nicht nur der Geburtsadel hat ein alleiniges Herrschaftsmonopol. Zunehmend gewinnt der Geldadel, reiche Handelshäuser und große Syndikate, an Bedeutung und Macht.

Die Erfindung des Buchdrucks (um 1440) und die Gründung der ersten Universitäten fördert die Bildung einer neuen geistigen Elite.

Die Klöster verlieren Ihr Monopol auf Wissen. Auch Dank unzähliger neuer Entdeckungen auf den Gebieten der Wissenschaft und der Geographie erleben die gebildeten Menschen einen ersten Hauch der Globalisierung.

Die politische Szene des 15. Jahrhunderts konnte mit dem wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Wandel nicht Schritt halten. Hier war der Alltag noch immer von
Machtkämpfen und ständigen Kriegen zwischen den kleinen Fürstentümern und Königreichen bestimmt.

Persönliches Umfeld von Jacob Fugger

Jacob Fugger II. wird als jüngstes Kind von Jacob und Barbara Fugger am 06. März 1459 in Augsburg geboren. Die Familie Fugger lebt inzwischen in zweiter Generation in Augsburg. 1367 war Hans Fugger als Weber in die Stadt gekommen. Mit viel Geschick und Fleiß war aus dem armen Weber recht schnell ein angesehener Bürger und Kaufmann geworden. Im Jahr 1469 starb der Vater des jungen Jakob und hinterließ seiner Familie 15.000 Gulden.


Die Leistungen und Eigenschaften von Jacob Fugger werden aus seinen Taten abgeleitet. Er war mit seinem Unternehmen an praktisch allen wichtigen Ereignissen in Europa beteiligt.

1478 Im Alter von 19 Jahren wird Jacob Geschäftsführer.
1479 Jacob Fugger taucht zum ersten Mal in den Augsburger Steuerbüchern auf. Sein privates Vermögen: 60 Gulden. Jacob geht mit seinem Bruder Ulrich nach Rom und knüpfen erste Kontakte mit Papst Sixtus IV und der Familie Medici. Er baut in Rom Filiale seines Unternehmens auf.

Das Schema läuft häufig gleich ab: Das Bankhaus Fugger stellt Kredite zur Verfügung, um vom Papst beispielsweise den begehrten roten Hut eines Kardinals zu erwerben. Als Gegenleistung erhielten die Augsburger neben den Zinsen auch den Exklusivauftrag zu Verwaltung aller Geldgeschäfte der jeweiligen Besitzungen des neu ernannten Kirchenfürsten. Die Fugger sind hierbei diskret und halten diese Geschäfte geheim.

1484 Erster Kredit an Herzog Sigismund Habsburg von Tirol. Als Gegenleistung erhalten die Fugger eine Silbermine in den Alpen. Mit jeder Silbermine, die Sigismund als Sicherheit hinterlegen muss, sinken seine Einnahmen. Damit benötigt er einen neuen Kredit. Dies ist der Beginn eines Teufelskreises, der den Fürsten immer mehr in die Schulden treibt und Jacob Fugger nach Jahren schließlich ein Monopol auf die Tiroler Bergwerke einbringt.

1485 Jacob geht nach Innsbruck und baut das Geschäft mit Bodenschätzen und deren Veredelung zum zweiten Standbein des Unternehmens aus.

1493 Maximilian I. wird deutscher Kaiser. Jacob hat die Wahl mit 400.000 Gulden unterstützt und praktisch den gesamten deutschen Adel bestochen. Der Fugger ist für den neuen Kaiser nicht nur Finanzier, sondern auch Freund und Berater.

1498 Jacob Fugger leiht Maximilian 100.000 Gulden und erhält im Gegenzug alle Minen und Kupferbetriebe in Tirol.

1506 Der Papst Julius II. hatte praktisch keine eigene Hausgarde. Er war angewiesen auf die Truppen der Stadt Rom und der umliegenden Fürstenhäuser. Die neue Leibgarde des Papstes „Schweizer Garde“ wird von Jacob Fugger bezahlt.

1507 Jacob Fugger erhält zum ersten Mal eine Grafschaft als Gegenleistung für ein Darlehen von Maximilian I.

1510 Ulrich Fugger stirbt. Jacob übernimmt die alleinige Kontrolle über das Unternehmen. Zudem wird im Gesellschaftsvertrag mit aufgenommen, dass die Familienmitglieder ihre Geschäftsanteile nicht mehr verkaufen dürfen. Das Kapital der Familie soll zusammengehalten werden.

Jacob Fugger wird am 08. März 1511 in den Adelstand erhoben. Dies ist außergewöhnlich für einen Kaufmann. Die Firma hat inzwischen Niederlassungen in allen Großstädten Europas. Das Unternehmen ist der „erste multinationale Konzern“ mit drei wesentlichen
Geschäftsfeldern: - Bankgeschäfte
- Handel
- Bergbau und Veredelung

Der Geiz und die Geschäftigkeit Jacobs sind inzwischen legendär geworden. Er beschließt daher eine Stiftung zu gründen, die arme Handwerkerfamilien unterstützen soll. Die Stiftung erhält den Namen St. Ulrich. Sie baut in den Folgejahren für zunächst 10.000 Gulden die so genannte Fuggerei in Augsburg – die erste Sozialsiedlung in Europa.

1515 Jacob Fugger erhält das Monopol auf den Verkauf von Ablässen im Deutschen Reich. Die Hälfte der Einnahmen verbleibt als Provision in seiner Kasse. Die verbleibenden Erlöse überweist er an den Pabst, der mit den Ablässen den Neubau des Petersdomes finanzieren möchte. Jacob wird für den Ablasshandel öffentlich kritisiert. Jacob Fugger selbst scheint jedoch an die Freibriefe geglaubt zu haben, da er in den Folgejahren für Unsummen für sich und seine Frau selbst Ablässe erwarb.

1517 Martin Luther schlägt am 15. Oktober seine 95 Thesen in Wittenberg an. Vor allem kritisiert er den schändlichen Ablasshandel und den Zinswucher. Ein Zitat des Mönches zielt direkt gegen den Augsburger Magnaten:

„Wie ist’s möglich, dass es sollt göttlich und recht zugehen, dass bei einem Menschen [=Fugger] sollten auf einem Haufen so große königliche Güter gebracht werden? Ich weiß die Rechnung nicht, wie man mit hundert Gulden mag des Jahres erwerben zwanzig, ja ein Gulden den anderen... Denn Geld ist eine unfruchtbare Ware, trägt und heckt nicht wieder Geld, da mans gleich säet, wie Getreide tut, das kann man nicht verkaufen durch meine Geschicklichkeit. Darum sind die jetzigen Händel mit dem Gelde unrecht und wider Gott, die Land und Leute verderben und aussaugen... Man müsste wirklich diesem Fugger und dergleichen Gesellschaft einen Zaum ins Maul legen“.

Jacob engagiert den hoch angesehenen Theologen Professor Dr. Johannes Eck. Dieser lässt verlautbaren: Zins ist kein Wucher, ein Zins von fünf Prozent ist akzeptabel. Fugger fühlt sich von den ständigen Anfeindungen gegen seine Person immer mehr bedroht. Er kann jedoch nichts gegen seinen schlechten Ruf unternehmen, da sein Erfolg immer mehr Neider und Kritiker auf den Plan ruft. Seine umfangreiche finanzielle Unterstützung für Theologen und Philosophen, die öffentlich den Disput von katholischer Seite gegen den aufkommenden Protestantismus führen, ist kaum erfolgreich. Das „gemeine Volk“, rund 16 Millionen Menschen im Reich, leidet Hunger. Pestseuchen ziehen über das Land. Die tiefe Frömmigkeit der von bitterer Not geplagten Menschen steht im krassen Gegensatz zur skrupellosen Machtpolitik der römisch-katholischen Kirche. Es ist nicht verwunderlich, dass da die neuen Lehren und Denkansätze der Reformer unter dem Volk aber auch unter mächtigen Fürsten immer mehr Anhänger fanden.

1518 Luther trifft im Hause von Jacob Fugger auf Kardinal Cajetan, Unterhändler des Papstes. Es kommt zum Streit zwischen den beiden Kirchenleuten und damit schließlich zum Bruch zwischen katholischer und evangelischer Kirche. Luther verlässt die Stadt fluchtartig.




Treffen zwischen Luther und Cajetan im Hause Fuggers
Zur Illustration der Ablehnung Luthers durch Jacob Fugger gibt eine kleine Nebengeschichte:

In Augsburg fand Martin Luther Unterkunft im Stift St. Anna. Jacob hatte jahrelang das Stift mit großen Spenden bedacht und ließ täglich eine Messe für sein Seelenheil feiern. Im Seitenschiff der Kirche hatte er mit großer finanziellen Aufwand einige Jahre vorher sein Grabmal fertig gestellt. Der Aufenthalt Luthers in seiner zukünftigen Grabeskirche erboste Jacob so sehr, dass er beinahe sein Grabmal verlegen lies. Er hätte es mit Sicherheit getan, wenn er gewusst hätte, dass man einige Jahrzehnte später aus dem Stift eine evangelische Kirche machen würde, die heute zum Teil auch noch ein Luther-Museum beherbergt.





Grabmal Jacob Fuggers im Stift St. Anna in Augsburg


1525 Jacob Fugger stirbt im Augsburger Fuggerhaus am 30. Dezember
1525 Er wird in der Kapelle St. Anna in seinem Grabmal zur Ruhe getragen.



Jacob Fugger verkörperte die Grundlagen des modernen Bankgeschäfts: Seriosität,
Zuverlässigkeit, Diskretion und Verschwiegenheit. Das Augsburger Bankhaus schuf
Grundlagen in der Buchhaltung und der Vertragsgestaltung von Krediten und dem
Zahlungsverkehr, die noch heute Gültigkeit haben. Das Fuggerimperium kann auch heute noch exemplarisch als Beispiel für einen möglichen Machtmissbrauch omnipotenter Großkonzerne genannt werden.

Die erste Sozialsiedlung der Welt, die Fuggerei in Augsburg, existiert noch heute. Die
Fuggerstiftung hat über ein halbes Jahrtausend hinweg die Fuggerei in Augsburg
erhalten und unterhält sie auch heute noch ohne jede staatliche Hilfe.


9. Wer trägt die Schuld an der Kirchenspaltung?
Die Schuld an der Kirchespaltung wurde innerhalb der katholischen Kirche bis unser Jahrhundert hinein einseitig auf Seiten Luthers gesehen. Erst in neuster Zeit hat sich dieses Urteil gewandelt.
1) Sicher waren die großen Missstände innerhalb der Kirche der unmittelbare Anlass der Glaubensspaltung.
Dass die Masse des Volkes bei dem ungeistlichen und zum Teil unsittlichen Lebenswandel der Geistlichkeit bis hinauf in deren höchsten Ämter immer mehr in Gegensatz zur Leitung der Kirche geriet, war nicht verwunderlich. Trotz aller echten Frömmigkeit in dieser Zeit musste die zweifelnde Frage entstehen, ob die Papstkirche noch die wahre Darstellung des Christentums sei. Der Ruf nach Reformen war allgemein.
Niemand wollte aber die Kirche spalten, auch Martin Luther.
2) Die geistesgeschichtliche Situation
Umwälzungen ereigneten sich damals auf kulturellem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiet: die Erfindung der Buchdruckerkunst, die Entdeckung Amerikas, den Gebrauch von Feuerwaffen und die neue Erkenntnis, dass die Erde sich um die Sonne dreht.
Die Priester blieben nicht mehr die fast allein Gebildeten dieser Zeit. Das Aufblühen der Städte und des Bürgertums ließ nicht mehr nur den Adel als wirtschaftlich, geistig und sozial privilegierten Stand gelten.
Naturwissenschaft, Geschichte, Geographie bekamen als neue geistige Disziplinen neben den bisher fast allein herrschenden Theologie und Philosophie immer größere Bedeutung.
Das alles bedeutete ein Wachsen der Mündigkeit und des Selbstbewusstseins des Menschen, der nun begann, seine Erde und ihre Kräfte und damit letztlich sich selbst zu entdecken.
3) Die Neuzeit hatte mit dem Humanismus, nicht erst mit der Reformation, begonnen. Eine Wende zum Einzelnen, Rationalität, Mündigkeit, Toleranz und Weitherzigkeit kennzeichnen ihn. Ohne den Humanismus hätte zwar Luther kommen.

4) Neue Kräfteverteilung
Die Macht des Kaisertums wurde durch Landesfürsten und -könige eingeschränkt. Kleinstaatliche nationale Interessen setzen sich gegenüber dem Universalismus des Mittelalters durch.
Gegenüber der Ritterschaft und dem Adel gewann das Bürgertum in den Städten an Bedeutung.
Das Selbstbewusstsein der Laien erwachte. Die kirchliche Leitung verlor an die Autorität.

Nun fehlte nur noch der Funke, der alles zur Entzündung brachte.
5) Martin Luther hatte eine sehr dynamische Persönlichkeit. Er entzündete den „Zündstoff“, der noch Jahrzehnte weiterschwellen könnte. "Selten hat für einen gewaltigen umbildenden geschichtlichen Prozess - für eine Revolution großen Stils - eine Einzelpersönlichkeit so viel Bedeutung wie Martin Luther für die Reformation." (Lortz)

In der Beurteilung Luthers sind sich die Standpunkte der Evangelischen und der Katholiken sehr viel näher gekommen. Jedenfalls war Luther eine gigantische Gestalt. "Das Zusammentreffen seines ... Zweifels mit der Umwelt gab Luthers Schlag die unerhörte Wucht." (Lortz)

Die theologische Frage, die Luther vor allem beschäftigte, war die Rechtfertigung des Sünders.1535 schrieb er: "Die Rechtfertigung ist der Artikel, mit dem die Kirche steht und fällt." (Galaterkommentar). "Wenn der Papst uns zugeben würde, dass Gott lediglich aus Gnade durch Christus die Sünder rechtfertigt, dann wollten wir ihn nicht nur auf Händen tragen, sondern ihm sogar die Füße küssen." (Luther, Erklärung des Galaterbriefes).
In jüngster Zeit haben die römisch-katholischen Kirchen und der Lutherische Weltbund eine gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre erarbeitet. Am 31.10.1999 wurde der Verständigungsprozess über die Rechtfertigungslehre mit einer gemeinsamen offiziellen Feststellung vorläufig abgeschlossen. Die Gespräche zielten auf eine theologische Klärung über Funktion und Stellenwert der Rechtfertigungslehre im Gesamtzusammenhang der Theologie und auf die Feststellung, dass die gegenseitige Verwerfung nicht mehr treffen.



http://www.lerntippsammlung.de/Kirche-im-Mittelalter,-Die.html
http://www.plogmann.net/f/30/file.pdf
http://www.ideenforumschule.de/foerderung/archiv/documents/Luther_000.pdf
http://www.etika.com/d15/15o3.htm
http://www.autobahnkirche.de/info-container/kirchengeschichte/glossar/ursachen_ref06.html



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