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Luftschlachten im Zweiten Weltkrieg - Referat
1. Einleitung
Ich werde in meiner Hausarbeit auf verschiedene Luftkriege in Europa und Japan eingehen, indem ich den Ablauf darstelle, die Folgen für die Zivilbevölkerung beschreibe und meine persönliche Meinung zu den gewählten Beispielen nenne. Dazu habe ich als Beispiele die Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki, die Luftschlacht um England und den Luftkampf über Deutschland herausgesucht.
Ich habe das Fach Geschichte gewählt, weil ich gehofft habe, ein Thema aus dem Zweiten Weltkrieg zu bekommen, da ich mich wirklich sehr für diesen Teil unserer Geschichte interessiere
2. Angriff auf Hiroshima und Nagasaki
Im pazifischen Raum fanden seit Dezember 1941 heftige Kämpfe um viele wichtige Luftstützpunkte zwischen den Japanern und Amerikanern statt. Die Japaner waren zwar geschwächt, jedoch gaben sie nicht auf.
Die Amerikaner mussten siegen und so wurde beschlossen, dass die von ihnen entwickelte Atombombe zum ersten Mal zum Einsatz kommen würde. Des weiteren hatte man so eine Gelegenheit, die neue Erfindung auszuprobieren.
Ein speziell ausgebildetes Bomberkommando befand sich auf Tinian, einer kleinen Insel im Pazifik, und wartete auf den Einsatzbefehl. Am 6. August 1945 war es so weit. Um 2.07 Uhr startete die „Enola Gay“, die von Oberst Tibbets (Bild siehe Anhang) geflogene, mit der Atombombe geladene B-29 (Bild siehe Anhang) in Richtung Hiroshima. Der Einsatz verlief perfekt. Nach circa sechs Stunden Flug erreichte das Kommando das Ziel. Um 8.15 Uhr wurde die Bombe ausgeklinkt. 45 Sekunden später und nur wenige Meter vom vorhergesehenen Punkt entfernt kam die Bombe auf.
In Bruchteilen von Sekunden erlosch im weiten Umkreis unter dem Detonationspunkt alles Leben. Fast 70.000 Menschen starben auf der Stelle, weitere 50.000 Minuten, Stunden oder auchTage später. Die Ersten fielen Verbrennungen zum Opfer, die Anderen den Strahlungen. Die Stadt selbst wurde nahezu völlig zerstört. 90% aller Gebäude im Umkreis von 13 Quadratkilometern wurden infolge der Explosion zerrissen oder gingen in Flammen auf.
Drei Tage später folgte der zweite Abwurf einer derartigen Bombe. Diesmal sollte die Stadt Kokura das Ziel sein, jedoch lag der Ort unter Wolken. So kam es, dass Major Sweeney, welcher die Bombe transportierte, in Richtung Nagasaki abdrehte. Somit war das Schicksal dieser Stadt besiegelt. Die Bombe fiel um kurz nach 11 Uhr.
3. Die Luftschlacht um England
Die deutsche Luftwaffe hatte mit der Eroberung der Niederlande, Frankreichs, Dänemarks und Norwegens einen strategischen Vorteil. Ost –und Südengland waren nun schnell erreichbar. Die Deutschen starteten am 5. Juni 1940 die ersten Luftangriffe auf Südengland. Diese Bombardierungen hielten eine Woche an und wurden meist nachts durchgeführt. Die Royal Air Force (RAF) versuchte so gut es ging, England zu schützen, jedoch durchbrachen die deutschen Truppen die britische Verteidigung und bombardierten gezielt die Städte Südenglands. Die Verluste für die Briten waren dabei allerdings nicht sehr hoch. Mit dem sogenannten „Adlerangriff“, der vorsah, fünf Tage lang alle Flugplätze, Radarstationen und Flugzeuge in Südengland in einem Halbkreis mit einem Radius von 48 km zu bombardieren, dachten die Deutschen, könnten sie die RAF besiegen. Jedoch hatten die Briten zwei wesentliche Vorteile: Sie kämpften über eigenem Boden, das hieß, dass jeder Pilot, der den Absturz eines Flugzeuges überlebte, gut versorgt werden konnte und weiterhin hatten die Briten ein hilfreiches Radarsystem, welches die gesamte Süd- und Ostküste abdeckte. Damit konnten sie die Angriffe früh erkennen und ihre Jagdflugzeuge effektiv einsetzen. Am 13. August startete die Aktion „Adlerangriff“ und endete am 18. August mit schweren Verlusten für die deutsche Seite. Die Attacken der Luftwaffe gingen weiter und als sie kurz vor dem Sieg standen, beging Göring (Bild siehe Anhang) einen fatalen Fehler: Er konzentrierte die Luftangriffe auf London. Andere Gebiete im Süden oder Norden Englands waren für die Deutschen unwichtig. So kam es, dass alle zur Verfügung stehenden Flugzeuge der RAF bei den Bombenangriffen auf London zum Einsatz kamen und die siegessicheren Deutschen große Verluste einstecken mussten. Trotz dieser Erfolge war die britische Abwehr zu schwach und die Lage spitze sich immer mehr zu. Am 15. November 1940 warfen deutsche Truppen 511 Tonnen Sprengbomben und 30.000 Brandsätze über die mittelenglische Industriestadt Coventry ab. Bei diesem Angriff kamen 568 Menschen um, 1256 wurden schwer verletzt und mehr als 60.000 Gebäude fielen den Zerstörungen zum Opfer.
Weitere Angriffe folgten auf die Städte Liverpool, Manchester, Birmingham und Sheffield. Doch England überlebte. Die Bevölkerung ließ sich nicht demoralisieren und versuchte, so gut es ging, ein geregeltes Leben zu führen. Viele Menschen versuchten sogar, aus jedem Angriff etwas zu lernen.
Die englischen Wissenschaftler hatten es nun geschafft, die Funkleitstrahlen, mit denen die Luftwaffe die Bomben auf den gewünschten Punkt schießen konnte, abzulenken, sodass die Bomben auf freien Flächen landeten. Die Nachtjäger der RAF waren jetzt auch mit Radarsystemen ausgerüstet, was zu zielgenauen Vernichtungen deutscher Flieger führte. Noch am 10. Mai 1941 kamen bei einem Luftangriff auf London mehr als 1400 Zivilisten um. Trotz dieses weiteren großen Verlustes war der Luftwaffe klar, die RAF war nicht vernichtet. Der Weg für die Invasion auf England blieb damit also versperrt.
4. Luftkampf über Deutschland
In der Zeit von 1940-1941 hatte Deutschland fast gar keine Verteidigungsmaßnahmen. Jedoch wurde im Juli 1941 von General Josef Kammhuber (Bild siehe Anhang) eine Nachtverteidigung aufgebaut, welche sich Kammhuber-Abwehrlinie nannte und von Dänemark bis nach Südfrankreich reichte. Diese Abwehrlinie bestand aus einem höchst effizienten System.
Arthur Harris (Bild siehe Anhang), Luftmarschall der RAF, verstärkte daraufhin jedoch seine Luftpräsenz und vertraute auf Flächenbombardements. Man versuchte nicht mehr, einzelne Fabriken, sondern ganze Städte zu zerstören. Diese Methode verlangte keine große Genauigkeit und führte zu gewaltigen zivilen Verlusten und Verwüstungen. So zum Beispiel die Stadt Lübeck. Sie wurde am 28. und 29. März 1942 fast dem Erdboden gleich gemacht. Zwei Monate später folgten Rostock und Barth. Hamburg wurde im Juli 1942 Ziel englischer Bombardierungen. Der erste Angriff vernichtete die Wasserversorgung und die Zivilverteidigung, beim zweiten verursachten Brandbomben viele kleine Feuer, welche sich dann zu einer gigantischen Feuersbrunst vereinten. Dieses Flammenmeer tötete tausende Menschen.
Jetzt starteten auch die Amerikaner von England aus ihre Angriffe auf das besetzte Frankreich, auf die Niederlande und auf Belgien. Auch Angriffe auf Deutschland konnte man nicht ausschließen. Daraufhin erhöhte man die Sicherheit im Westen Deutschlands.
1943 holte Hitler zusätzlich noch Flakabteilungen zur Abwehr der Bomber von anderen Kriegsschauplätzen zurück. Dann konzentrierte er sie rund um die bedrohtesten Gebiete wie Berlin und das Ruhrgebiet. Die Kombination aus Fliegerabwehrfeuer, Suchscheinwerfern und verbesserter Nachtjägertaktik fügte den Angreifern hohe Verluste zu. Während der „Schlacht um Berlin“ am 18. und 19. November 1943 und Ende Januar 1944 verlor die RAF beispielsweise bei nur 14 Angriffen gegen die deutsche Hauptstadt 384 Maschinen.
Doch hinter der Fassade des Erfolgs zeigten sich die ersten Risse. Die besten Piloten wurden zur Verteidigung der deutschen Städte eingesetzt und dabei entstanden viele Verluste. Die meisten Piloten gingen auf das Konto der amerikanischen Tagangriffe. Einige allerdings wurden sogar von eigenen Flaksystemen getroffen.
Der letzte Rückschlag für die Luftwaffe war im Februar 1945. In der Nacht vom 13. auf den 14. wird Dresden von alliierten Bombern vollkommen zerstört. In Dresden lebten zu der Zeit 500.000 Menschen, 30.000 Kriegsgefangene und 600.000 Flüchtlinge aus Schlesien, die vor der roten Armee geflüchtet waren. Die erste Angriffswelle startete um 21.50 Uhr. 244 britische Bomber erreichen die Innenstadt. Als erstes wurden Leuchtbomben abgeworfen, um die Angriffsziele zu markieren. Gegen 22 Uhr begannen die Briten mit dem Abwurf ihrer Bomben auf die Innenstadt. Eine halbe Stunde später stand Dresden komplett in Flammen. Zwischen 1.30 Uhr und 2.00 Uhr attakierten insgesamt 529 Lancaster-Bomber in einer zweiten Angriffswelle die äußeren Stadtteile. Am Morgen des 14. Februar schlug die US Air Force noch einmal zu. Bei diesem Angriff ist auffällig, dass aus ein paar Jägern vom Typ P-51 auf große Menschenmengen geschossen wird. In den Mittagsstunden des 15. Februar vollendeten 200 amerikanische B-17-Bomber die Operation und warfen weitere 440 Tonnen Sprengstoff ab. Insgesamt kamen circa 200.000 Menschen um. Es konnten allerdings nur 40.000 indentifiziert werden.
Deutschlands Luftwaffe war endgültig am Ende. Nun konnten die Feinde ihre gewaltigen Flotten auf die Zerstörung der wichtigsten Industrien konzentrieren, auf die Werke, in denen die Jäger hergestellt wurden.
Görings Männer mussten jetzt um ihr Überleben und nicht um den Sieg kämpfen.
5. Das Schicksal der Überlebenden
Nach solchen Massenbombardements gibt es viele Tote und die Gefahr, dass Seuchen ausbrechen wird von Tag zu Tag höher. Man musste vorbeugen. Nach den Bombenangriffen auf Dresden wurde auf mittelalterliche grausame Methoden zurückgegriffen. Scheiterhaufen mit bis zu 500 Menschen wurden errichtet und in der ganzen Stadt roch es nach verbranntem Fleisch.
Nahrung und Unterkunft waren zwei weitere große Probleme. Essensrationen wurden immer sparsamer eingeteilt und Wohnungen waren aufgrund der Bombardements auch sehr knapp. Die Menschen erfroren und starben an Hungersnot.
Die verheerendsten Auswirkungen waren natürlich in Japan zu sehen. Nicht nur Hiroshima und Nagasaki waren zerstört, auch andere Großstädte fielen den Bombardements zum Opfer. Die Bombardements waren auch ein Grund für den Zusammenbruch der Wasser- Strom- und Lebensmittelversorgung. Jeder kämpfte um das Überleben und versuchte, sich und seine Familie gesund durch die ersten Monate nach Kriegsende zu bringen.
Die radioaktive Strahlung, die bei den Atombombenangriffen freigesetzt wurde, konnte man an den Menschen deutlich erkennen. Sogar heute gibt es noch Menschen, die den zweiten Weltkrieg miterlebt haben und an Krebs oder anderen Krankheiten leiden, welche durch die Strahlungen hervorgerufen wurden.
6. Einfluss der Luftangriffe auf das Ergebnis des Krieges
Im Folgenden werde ich die, als Beispiel gewählten, Kriege beurteilen.
6.1 Die Luftangriffe auf Dresden
Auf jeden Fall ist zu sagen, dass die Angriffe gezielt und in sehr gut gewählten Zeitabständen erfolgten. Die Helfer hatten durch die kurzen Zeitabstände der einzelnen Bombardements kaum eine Chance, den Verwundeten zu helfen.
Jedoch waren diese Angriffe aus meiner Sicht vollkommen überflüssig, da die Russen und die Alliierten schon auf deutschem Boden waren und der Krieg für die Deutschen somit eigentlich verloren war.
Oft hört man noch, dass die Bombardements als Vergeltungsschlag für die Luftschlacht in England beziehungsweise London galten. Und dem stimme ich vollkommen zu, denn es gibt aus meiner Sicht keinen weiteren Grund für die Bombardements.
6.2 Die Luftschlacht um England
Die Luftschlacht um England scheint in meinen Augen nicht das erreicht zu haben, was sie sollte, nämlich die Briten zu demotivieren und einen Invasionsweg freizumachen.
Natürlich haben die Deutschen eine Menge zerstört und die Bomben haben viele Opfer gefordert, aber die englische Luftabwehr und der Wille der Bevölkerung war zu stark. Die Deutschen konnten nicht in England einmarschieren. Das hatte zur Folge, dass die Briten weiterhin ein ernstzunehmender Gegner waren.
6.3 Hiroshima und Nagasaki
Ich denke, dass die Abwürfe der bereits erwähnten Atombomben einen geringen oder eigentlich gar keinen Einfluss auf das Ergebnis dieses Krieges bewirkt haben, da Deutschland schon gute zwei Monate vorher kapitulierte und der Krieg zu der Zeit damit schon längst entschieden war.
Natürlich wurde den Japanern damit der entscheidende Schlag zur Kapitulation gegeben, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die japanische Armee auch ohne die Angriffe keine Chance gehabt hätte, den Krieg ohne die Deutschen noch zu gewinnen.
7. Schluss
„Krieg ist eine organisierte, mit Waffengewalt geführte Auseinandersetzung zwischen den Streitkräften zweier oder mehrerer Länder.“
Ich finde, diese Definition eines Krieges stellt nicht ansatzweise dar, was für Schäden der Zweite Weltkrieg angerichtet hat.
Ich habe mich ausführlich mit den Leiden der Zivilbevölkerung beschäftigt und mir einen tieferen Einblick in die, meiner Meinung nach, größte Katastrophe der Geschichte der Menschheit verschafft.
Ich denke, dass wir daraus gelernt haben und wir uns nicht noch einmal so sehr beeinflussen lassen werden.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: eiskalter Engel
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