Lerntippsammlung Headergrafik
Linie
Abstandshalter

Suchbegriff:

LoFi - Low Fidelity Music - Referat



Hallo und Herzlich Willkommen zu unserer Präsentation über den Musikstil Lo-Fi. Bevor wir euch aber erklären, was das überhaupt ist, zeigen wir euch kurz, worum es in unserer Präsentation überhaupt geht.

Nachdem wir den Begriff Lo-Fi definiert und erklärt haben, werden wir euch zeigen, wie der Lo-Fi Sound entstanden ist und welche Produzenten dabei eine Rolle gespielt haben. Danach geht es darum, wie Lo-Fi im Kontrast zu der milliardenschweren Popindustrie steht und wer den Sound erstellt und zu den Hörern bringt. Sicherlich kennt ihr diese 24/7 Youtube-Livestreams mit Titeln wie ,,Lo-Fi beats to relax/study to“. Kann uns Lo-Fi wirklich beim Lernen helfen? Das schauen wir uns an! Zum Schluss erzählen wir euch noch, warum wir uns für dieses Thema entschieden haben und was uns persönlich an Lo-Fi gefällt.

Lo-Fi steht für Low Fidelety, was geringe Produktionsqualität bedeutet. Um einen Lo-Fi Sound zu kreieren, braucht man kein Millionen Dollar teures Tonstudio, sondern lediglich Drums, bass und ein elektrisches Piano. Zudem benutzt man für Lo-Fi Sounds alte Samples in Dauer-Loops. Samples sind Musikstücke, die neu verwertet werden. Diese Musikstücke werden dann in einer unendlichen Schleife abgespielt, also ein Dauer-Loop. Zusätzlich werden diese Samples verlangsamt, alles ein wenig verzögert, so wirkt das Stück menschlicher, spontaner und lebendiger. Lo-Fi hat im Durchschnitt 70-90 BPM, das bedeutet „Beats per minute“, auf Deutsch Schläge pro Sekunde. Die moderne Pop-Musik kommt auf einen Durchschnitt von 120 BPM. Typisch für Lo-Fi sind außerdem Hintergrundgeräusche jeglicher Art, die auf eine Produktion mit niedriger Qualität hindeuten. Man hört das Kratzen einer Schallplatte, im Hintergrund bemerkt man ein Knacken und währenddessen prasselt Regen herunter. Um euch Ein Gefühl zu geben, wie entspannt sich das anhören kann, lassen wir einen typischen Sound durchlaufen.

Knowmadic - Someone
Wie ihr gerade sicher bemerkt habt, klingt Lo-Fi genauso wie das Gegenteil von modernem Pop, sogenanntem Hi-Fi. Überhaupt nicht makellos, überhaupt nicht perfekt. Lyrics gibt es sehr selten. Lo-Fi spricht den Zuhörer nicht an. Es gibt keinen Fokus in Lied oder klar definierbaren Refrain. Es gibt keinen Anker, der einen dazu verleitet, dem Song aktiv zuzuhören. Nein. Lo-Fi ist eher dazu komponiert, um wegzuhören und etwas anderes zu tun oder zu entspannen. Zum Beispiel Hausaufgaben. Gerade wegen dieser ruhigen Stimmung ist Lo-Fi so beliebt. Warum der Sound so eng mit Animes verbunden ist, erklären wir später. Youtube Kanäle wie Chilled Cow haben Millionen von Abonnenten. Der Youtube Live-Stream von Chilled Cow hat konstant zwischen 20.000 und 50.000 Zuschauern. Lo-Fi geht gerade durch die Decke. Aber wie entstand der Sound überhaupt? Woher kommt Lo-Fi?

Was alles begann 1988, als Roger Linn mit der Firma Akai Professional den ersten MPC, den MPC60 für ein paar tausend Dollar auf den Markt brachte. 1000€ für den MPC waren damals im Übrigen im Vergleich zu einem großen Tonstudio sehr wenig. Der MPC 60 war eine Konsole, die mit 16 verschiedenen Touchpads vorher aufgenommene Töne und Samples abspielen konnte, und man konnte mit ihm eigene Beats bauen Er war sozusagen das Gehirn eines kleinen Tonstudios. Das Problem, dass die Drums nie perfekt den Takt getroffen haben, wie ihr hier in der Animation sehen könnt, konnte der MPC mit der Funktion Quantisierung lösen. Davor hat man seine Takte selbst in den MPC eingegeben, das heißt man hat manuell auf die Tasten gedrückt. Deswegen waren diese dann mal zu weit vorne oder zu weit hinten. Der MPC kann die Töne jetzt so verschieben, dass sie perfekt auf dem Takt liegen. Viele Produzenten nutzten dementsprechend auch die Quantisierung, um ihre Werke zu verbessern. Bis auf den Amerikaner James Dewitt Yancey, kurz J Dilla, der das heutige Lo-Fi durch seine Musik stark beeinflusst und geprägt hat. J Dilla der am 7. Februar 1974 geboren wurde, nutzte diese Methode nicht und stach dadurch aus der Masse heraus. Anstatt seine Drums perfekt auf den Beat zu legen zu lassen, setzte er sie gezielt neben den Takt. Er selbst beschrieb diese Art vom „nicht perfekt sein“ als menschlich. Dabei nutzte er für seine Musik alte Schallplatten, was für das Kratzen im Hintergrund sorgt. Bevor wir euch mehr über die Ursprünge von Lo-Fi erzählen, hören wir uns sein Lied Bye. aus dem Album Donuts an.

J Dilla – Donus/Bye.
Habt ihr auch ein wenig auf die Hintergrundgeräusche geachtet? Man hat das Knacken der Schallplatte ziemlich gut gehört. J Dilla ist leider 2006 an einer Autoimmunkrankheit gestorben, doch seine Tracks beeinflussen die Klänge von Lo-Fi bis heute. Er gilt als der Urvater von Low Fidelity,da ist ihm nicht wichtig war wie rhythmisch ein Song klingt so lange er sich gut anhört. Er hat sein MPC, den MPC3000 nicht wie eine Maschine gesehen, sondern eher wie ein Instrument, das von einem Menschen gespielt wird. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum J Dillas MPC im National Museum für amerikanische Geschichte steht.

Lo-Fi kommt gleichzeitig aber auch vom anderen Ende der Welt, nämlich aus Japan. Dort wurde der Künstler Nujabes am selben Tag wie J Dilla geboren. Obwohl die zwei sich nie kennengelernt haben, haben sie doch ähnlich Musik gemacht. Nujabes sampelte viele alte Songs und veränderte sie durch typische Lo-Fi Merkmale wie das Kratzen oder nicht perfekt getimte Töne. Bei dem Song „Ordinary Joe“ von Terry Callier, den Nujabes in seinem Album Model Soul, ich sag jetzt mal „neu erfunden“ hat, hört man die Unterschiede zwischen dem Original und der „Lo-Fi“ Version sehr gut. Und das hören wir
uns jetzt einmal an. Jetzt zuerst das Original.

Ordinary Joe
Und jetzt kommt die „Lo-Fi“ Version von Nujabes.

Ordinary Joe Nujabes
Ein riesiger Unterschied. Die Version von Nujabes klingt viel spontaner, menschlicher und lebensfreudiger. Nujabes produzierte unter anderem auch den Soundtrack für den Anime Samurai Champloo. Dieser wurde in den USA sehr erfolgreich. Daraufhin ließen viele Fernsehsender Low Fidelity Sounds und die japanischen Zeichentrickfilme miteinander verschmelzen. Das ist auch der Grund, warum ihr in diesem Youtube Live-Streams fast ausschließlich Animeszenen seht. Lo-Fi und die japanischen Cartoons gehören praktisch zusammen.

Eine kurze Zusammenfassung: Lo-Fi ist das Werk von den zwei erfolgreichen Musikern J Dilla und Nujabes. Sie haben sich durch ihre Musik vom Mainstream abgesetzt und den Sound und die Eigenschaften von Lo-Fi bis heute geprägt.

Jetzt geht es weiter mit der Produktion und wie Lo-Fi im Kontrast zu riesigen Pop-Industrie steht. In der normalen Musikindustrie arbeiten Künstler mit großen Labels zusammen und die Musik muss auch immer Geld einbringen. Ein Label ist eine Firma, die dem Künstler finanzielle Mittel bereitstellt und ihm bei Marketing und Vertrieb unterstützt und dafür eine Gewinnbeteiligung erhält. Dazu gibt es riesige Konzerte und die Stars werden wie Legenden gefeiert. Bei Lo-Fi funktioniert das alles anders. Es gibt kaum große bekannte Produzenten in der Szene und fast alle von ihnen arbeiten anonym und ohne ein Label. Das deckt sich mit der geringen Produktionsqualität von Lo-Fi und dem dafür nötigen Equipment. Theoretisch kann jeder, der sich ein wenig mit Musikprogrammen auskennt, seinen eigenen Lo-Fi Track produzieren und im Internet auf Youtube oder Spotify hochladen. Dabei muss die Musik nicht profitabel sein sondern sie trägt etwas zur großen Community bei. Bei einer solchen Produktion spricht man von einer Dezentralisierung. Lo-Fi kommt von überall auf der Welt dabei ist es egal, wer die Musik produziert hat. Und wir haben noch einen großen Unterschied bemerkt. Bei der Popmusik hat man immer einen Lieblingskünstler oder einen Ohrwurm von einem Song aus den Charts. Bei Lo-Fi gibt es das nicht. Man hat kein Lieblings Lo-Fi Lied und man spult auch nicht zu einem bestimmten Song vor. Man lässt den Sound einfach auf sich wirken und alles miteinander verschmelzen. Und damit gehen wir auch über zu unserem nächsten und letzten Thema und damit zu der Frage: Kann uns Musik und speziell Lo-Fi beim Lernen helfen ohne uns abzulenken? Können die 24/7 „study“ Live-Streams halten, was sie versprechen?

Kurzgesagt: Ja! Musik eliminiert Hintergrundgeräusche und kann angenehm fokussierend wirken. Dabei sollte sie wie Lo-Fi von den Taktschlägen etwa dem Ruhepuls eines Menschen entsprechen und auf gar keinen Fall schneller als 90 BPM sein. Des Weiteren darf die Musik weder positive noch negative Emotionen wecken, da das ablenkt. Dann hört man der Musik nicht mehr aktiv zu und irgendwann blendet man sie automatisch aus. Was ebenfalls noch wichtig ist, ist dass die Lernmusik keine Texte enthält, die einen mitsummen lassen oder gar zum Tanzen animieren. Und Werbe- oder andere Unterbrechungen wie auf Spotify sind natürlich auch kontraproduktiv und ablenkend. Weil bestimmte Musik so konzentrationssteigernd wirkt, hört man sie auch in vielen OP-Sälen Und Lo-Fi trifft auf alle diese Kriterien zu. Ich habe es selbst beim Hausaufgaben machen ausprobiert und bin ziemlich überrascht gewesen, da man sich wirklich konzentrierter gefühlt hat. Ich kann es jedem empfehlen, einmal auszuprobieren und mit Lo-Fi zu arbeiten.

Zum Schluss folgt jetzt noch unsere eigene Meinung? Wie sind wir eigentlich auf Lo-Fi gekommen? Wir kennen Lo-Fi noch gar nicht so lange, wir wussten aber schon von dem Hype der auf Youtube darum entstanden war. Wir zwei schauen auch kein Anime oder ähnliches, aber wir haben vor zirka einem Monat eine kurze Dokumentation über Lo-Fi gesehen und als wir erfahren haben, dass wir eine Präsentation über Musik machen werden haben wir uns spontan dafür entschieden. Was uns speziell an der Musik gefällt? Ich höre Lo-Fi beim Lernen und Hausaufgaben machen, wobei hören der falsche Ausdruck dafür ist, ich lasse sie eher im Hintergrund laufen und kann mich so viel besser konzentrieren. Ich finde die Musik ziemlich entspannt, man kann sie sich gut am Abend anhören wenn man sich ausruht. Damit geht unsere Präsentation über Lo-Fi zu Ende Wir bedanken uns dass wir uns so aufmerksam zugehört habt. Unsere nicht wenigen Quellen seht ihr hier. Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr diese jetzt gerne stellen.




Kommentare zum Referat LoFi - Low Fidelity Music: