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Literatur der Gegenwart - Referat



Literatur der Gegenwart


Geschichtliches zu der Literaturepoche:
Die Literaturepoche „Literatur der Gegenwart“ begann im Jahre 1989.
In Mai 1989 viel der eiserne Vorhang zwischen Österreich und Ungarn abgebaut, viele Bürger der DDR strömten nach Ungarn um in den Westen zu fliehen, doch aufgrund des Reiseabkommens wurden sie zurückgehalten. Die Situation verschärfte sich, denn die Menschen erhofften sich ein besseres Leben im Westen. Es herrschte Aufbruchstimmung im Osten Deutschlands.
Es begann eine Zeit an den Mahnwachen, Friedensgebete und Podiumsdiskussionen zu der Tagesordnung der DDR gehörten. Die Angst vor dem Sicherheitsdienst konnte die Menschen nicht mehr davon abhalten zu demonstrieren, der Ruf nach Demokratie wurde lauter.
Bis Mitte Oktober 1989 versammelten sich 150.000 Menschen zum Anschluss an das Montagsgebet in der Leipziger Nikolaikirche. Diesen Druck konnte das Politbüro (höchste Organ des Zentralkomitees der SED; SED steht für Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) nicht mehr standhalten, Erich Honecker wurden alle Ämter am 17. Oktober entzogen, dennoch demonstrierten die Menschen weiter.
Am 9. November verkündigte Ostberlins SED-Bezirkschef Günter Schabowski, ohne die Tragweite seiner Aussage zu erkennen, das neue Reisegesetz: „Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen beantragt werden, diese Genehmigungen werden kurzfristig erteilt und treten unverzüglich in Kraft.“ Diese Meldung machte Schlagzeilen und verbreitete sich in den Medien schnell. Die Zahl der Neugierigen die sich an den Grenzübergängen versammelten wuchs von Minute zu Minute. Die Mauer war gefallen.

Danach folgte 1990 die Wiedervereinigung Deutschlands. Am 3. Oktober wurde feierlich die Einheit Deutschlands proklamiert, dieser Tag markiert das Ende der Nachkriegszeit.

Im Jahre 1993 bildeten die zwölf EG-Mitgliedsstaaten (also Europäische Gemeinschaft), die Europäische Union. Mit dem Vertrag von Maastricht wurde eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und eine europäische Wirtschafts- und Währungsunion festgehalten. Mit dem Beginn des Jahres 2002 folgte die Einführung des Euros, der zum Zahlungsmittel in vielen Ländern der EU wurde.


Die euphorische Stimmung, die die Wende zu den 90er Jahren bestimmt hatte, machte bald wieder einem Gefühl der Bedrohtheit Platz.
Die Grundstimmung der Menschen wurde z.B. durch die fortscheitende Umweltzerstörung, den Anschlägen von Terroristen und die Globalisierung der Wirtschaft und der Umweltprobleme bestimmt.

Am Übergang ins 21. Jahrhundert werden von den Autoren und Schriftsteller hauptsächlich Romane bevorzugt. Viele Schriftsteller setzen sich mit der ehemaligen DDR und die Folgen, die die Wiedervereinigung 1990 mit sich gebracht hat, auseinander.






Die Postmoderne Literatur
Um die gängigen Darstellungsweisen zu erklären, wurde der Begriff der Postmoderne heran gezogen.
In Deutschland entstand der Begriff in den 80er Jahren und stammt aus der Architektur
In der Literatur werden Texte/Werke als postmoderne bezeichnet,

• wenn keine Grenze zwischen Realität und Fiktion vorhanden oder fließend ist.
• wenn vermische Literaturgattungen bzw. Romantypen vorhanden sind, auch Mehrfachkodierung genannt
• wenn verborgene oder offen gelegte Zitate und Anspielungen, überwiegend aus der literarischen Tradition eingebaut sind, Meißens mit Ironie (Intertextualität)
• bei Distanz vom Autor zum Inhalt seines Werkes, häufig verlegt der Autor deshalb die Handlung auf abgelegene Orte oder in die Vergangenheit


Patrick Süskind:
Patrick Süskind wurde am 26. März 1949 in Ambach am Starnberger See geboren. Er studierte genauso wie sein Vater, der Schriftsteller war, in München und
Aix-en-provence (eine Stadt im Süden Frankreichs), Geschichte. Er lebt zusammen mit seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn zurückgezogen in München, Paris und Südfrankreich aber überwiegend in München.
Er hat kaum Interviews gegeben und meidet die Öffentlichkeit, daher gibt es auch nur wenige Fotos von ihm. Außerdem hat er verschiedene Auszeichnungen wie den Tukan-Preis (1987) und den FAZ-Literaturpreis (1987) abgelehnt.


Seine Drehbücher schrieb er gemeinsam mit dem Regisseur Helmut Diehl, dazu gehören:
• Der ganz normale Wahnsinn, 1980
• Monaco Franze, 1982
• Kir Royal, 1986
• Rossini- oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief, 1987
• Vom Suchen und Finden der Liebe, 2005

Seine Werke
• Der Kontrabass
Ein Monolog, der erstmalig 1981 im Cuvilliestheater in München aufgeführt wurde und zu den Meistgespielten Theaterstücken in ganz Europa gehört.
• Das Parfum, 1985
• Die Taube, 1987
• Die Geschichte von Herrn Sommer, 1991
• Der Erzählband: Drei Geschichten, 1995
• Über Liebe und Tod, 2006





Zu dem Erfolgsroman „Das Parfum“
Der Roman „Das Parfum“ ist das bekannteste Werk von Patrick Süskind. Es wurde in 46 Sprachen übersetzt und weit mehr als 15 Millionen Mal verkauft, außerdem hielt es sich neun Jahre in der Beststellerliste
der Zeitschrift „Der Spiegel“
Patrick Süskind bekam 1987 für diesen Roman den „World Fantasy Award for Best Novel“ verliehen.
Erst nach langen zögern, willigte Patrick Süskind 2001 die Verfilmung des Romans ein. Der Filmproduzent Bernd Eichinger erhielt Exklusivrecht.


Geschichte des Romans:
Der Roman handelt von Grenouille, der 1738 in Paris auf dem Fischmarkt geboren wird. Seine Mutter hält ihn für eine Todgeburt und er wird auf einen Haufen Fischabfälle geworfen, der für die Müllabfuhr bestimmt war. Doch Grenouille lebt und schreit, er wird von Passanten gehört, das Leben seiner Mutter endet als Kindsmörderin auf dem Schafott.
In den darauf folgenden Jahren wird er von Amme zu Amme gereicht, denn schon als Baby wurde er abgesondert, da er kein Eigengeruch hat, aber das war nicht die einzige außergewöhnliche Eigenschaft, denn in seiner Umwelt konnte er alles riechen.
Später wird er an einen Gerber weiter verkauft.

Eines Tages als er wieder in Paris in seiner erarbeiteten Freizeit nach neuen Düften suchte, erfasste er den Geruch eines jungen Mädchens. Er konnte kaum glauben, dass dieser Geruch von einem Menschen ausgeht, in dem glauben er könne den Duft für immer bewahren, bringt er das Mädchen in voller Ekstase um.

Als Grenouille Lederhäute an den Parfumeur Baldini liefert, ergreift er seine Chancen und demonstriert ihm auf eindrucksvoller Weise seine Fähigkeit. Baldini lässt Grenouille bei ihm arbeiten, dafür lernt Grenouille von Baldini, wie man Düfte gewinnt und konserviert.
Doch dies genügte Grenouille nicht, er machte sich auf nach Grasse, dem Parfumzentrum.
Er sondert sich von den Menschen ab und so dauert seine Reise sieben Jahre, während dieser Zeit erkennt er seine Geruchlosigkeit.

In Grasse angekommen, schafft er einen Duft nach dem anderem, er ist ständig auf der suche nach einen neuen menschlichen Duft. Im Laufe der Jahre tötet er deshalb 26, der schönsten Frauen von Grasse. Grenouille wird des Mordes überführt und zum Tode verurteilt.
Als Grenouille zu seiner Hinrichtung auftritt, es warteten Zehntausende auf das Spektakel, wird er von den Schaulustigen geliebt und verehrt. Der Grund war, dass er sich mit dem Duft, welches er aus den Frauen gewonnen hatte, eingepudert hatte. Die Anwesenden verfielen in einen ekstatischen Zustand und verhalfen ihm zur Freiheit.
Er kehrt zurück nach Paris und kommt dort nachts an. Auf dem Fischmarkt verströmt er sein gesamtes wertvolles Parfum auf seinen Körper, die dort Anwesenden, Verbrecher, Prostituierte und Bettler stürzen sich auf ihn. Grenouille wird ermordet und aufgegessen.





Merkmale des Romans:
Der Roman ist von Patrick Süskind geschickt in drei verschiedenen Romantypen verbunden worden. Diese drei Romanstypen sind mit zahlreichen ironischen Betrachtungen versehen.
• Reiseroman: denn Grenouilles Reise von Paris nach Grasse dauert sieben Jahre, er wandert über die Auvergne und Montpellier.
• Entwicklungsroman: das Leben Grenouilles wird von Geburt bis zum Tod entfaltet, dies führt aber nicht zu einer Reifung seines Charakters.
• Kriminalroman: Daraufhin verweist schon der Untertitel der Geschichte „Die Geschichte eines Mörders“. Grenouille begeht 26 Morde, aber es werden nur der Erste und der Letzte ausführlich beschrieben.


Wie üblich für postmoderne Texte, sind auch in dem Roman von Patrick Süskind, viele Zitate und Anspielungen auf verschiedene Texte der deutschen Literatur. So ähnelt der Beginn des Romans "Das Parfum" an "Michael Kohlhaas" von Heinrich von Kleist.
Auch besonders ist, dass die Umgebung (Menschen, Tiere, Gegenstände und Landschaften) anhand der ausgehenden Gerüche beschrieben wird.


Grenouille selbst ist geruchlos, dies symbolisiert, dass er ein Sonderling ist, der keine Individualität besitzt. Auch erinnert sein Name Grenouille, auf Deutsch: Frosch, an das Märchen vom Froschkönig, Grenouilles Verwandlung vom Frosch zum Prinzen gelingt ihm aber nur scheinbar. Denn bei seiner Hinrichtung, wird nicht er, sondern nur sein Parfum geliebt.


Dieses Referat wurde eingesandt vom User: xXanonymXx



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