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Liebe im Bezug auf Werther - Referat



Liebe

-ist im Allgemeinen die Bezeichnung für die stärkste Zuneigung und Wertschätzung, die ein Mensch einem anderen entgegenzubringen in der Lage ist. Der Erwiderung bedarf sie nicht.Nach engerem und verbreitetem Verständnis ist Liebe ein starkes Gefühl, mit der Haltung inniger und tiefer Verbundenheit zu einer Person, die den Zweck oder Nutzwert einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt und sich in der Regel durch eine entgegenkommende tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt. Hierbei wird zunächst nicht unterschieden, ob es sich um eine tiefe Zuneigung innerhalb eines Familienverbundes (Elternliebe, Geschwisterliebe) oder um eine Geistesverwandtschaft handelt (Freundesliebe, Partnerschaft) oder aber um ein körperliches Begehren gegenüber einem anderen Menschen (geschlechtliche Liebe (Libido)).
-Dieses Begehren ist eng mit Sexualität verbunden, die jedoch nicht unbedingt auch ausgelebt zu werden braucht (vgl. platonische Liebe). Liebe wird von der zeitlich begrenzten Phase der Verliebtheit unterschieden.

Was bedeutet Liebe für Werther?

-Übereinstimmung in körperlicher, geistiger und emotionaler Hinsicht. Er findet dies bei Lotte erfüllt: ihre Fürsorglichkeit in der Sorge um ihre Geschwister, ihre geistige Unabhängigkeit und ihre körperliche Harmonie (erotische Anziehungskraft) beim Tanzen. Für echte Liebe muss eine „Seelenverwandtschaft“ („empfindsames Einverständnis“) da sein.
-die Liebe lässt sich durch keinerlei Konvention einschränken, sie steht in Opposition zur bürgerlichen Vernunft
-in der Liebe manifestiert sich für Werther der natürliche Mensch (der Liebende lässt seiner Natur freien Lauf, der Bürger unterdrückt sie)
-in der Liebe entfaltet der Mensch all seine Möglichkeiten
-in der Liebe gelangt der Mensch zu einem hohen Selbstwertgefühl Lottes Unerreichbarkeit als besonderer Reiz
-Für Werther ist es gerade die Unmöglichkeit, Lotte zu besitzen, die den Reiz ausmacht. Ohne es offen zuzugeben, genießt Werther den Schmerz angesichts seiner vergeblichen Liebe zu Lotte. Werther ist mehr in seine eigenen Gefühle, als in Lotte verliebt.
-die Einlösung der Liebe käme einer Enttäuschung gleich, denn Werthers Vorstellung, dass eine Ehe mit Lotte einem „anhaltenden Gebet“ gleichkäme, ist unrealistisch. „Banalisierung durch die Wirklichkeit“
-Werthers Suizidgedanken deuten darauf hin, dass er sich zum Märtyrer des Ideals einer reinen Liebe stilisiert. Wäre eine Ehe zwischen Werther und Lotte denkbar?
-Werther stilisiert Lotte zu einer Ikone. Lotte repräsentiert für Werther ein Stück Natur und Idylle, an der er teilhaben möchte. Diese Idylle ist aber keine Realität sondern vielmehr eine Projektion.
-Werther ist generell von Idyllen umgeben, die, wenn er in sie eintreten würde, ihren
idyllischen Charakter verlören.
-Lotte ist nämlich durchaus in gewissem Maße kleinbürgerlich und durchschnittlich (Werther aber sieht sich in scharfer Opposition zum Bürgertum). Auch ist sie nicht
ganz frei von einer gewissen Koketterie. In einer Ehe würde die (scheinbare) Idylle verschwinden und Monotonie und Langeweile weichen.
-Die ungeheure Gefühlsintensität, die Werther als Bedingung für wahre Liebe ansieht, kann in einer Beziehung auf Dauer nicht durchgehalten werden. Auch hier würde
Werther desillusioniert werden.
-Vermutlich würde Lotte aber ungleich weniger Faszination auf Werther ausüben, wenn Albert nicht da wäre, denn nur in dem Wissen, dass sie die Verlobte eines
anderen ist, fühlt Werther sich sicher, nicht in eine Ehe hineinzugeraten und damit seine Unabhängigkeit aufzugeben.

Beziehung Lottes zu Werther
-Werthers Liebe ist so sehr ich-bezogen, dass er zur gar keiner nüchternen Einschätzung kommt wie sie ihn eigentlich wahrnimmt
-die Ehe mit Albert garantiert Lotte Sicherheit, während sie an Werther seine radikale Ablehnung des Bürgertums schätzt, was letzteren als Ehemann von ihr aber
gleichzeitig disqualifiziert.
-Lotte schätzt Werther als Seelenverwandten, als Gesprächspartner und empfindsamen Menschen. Sie genießt auch die Verehrung die Werther ihr entgegenbringt. Werthers Unstetigkeit und rastloses Wesen betrachtet sie mit Unbehagen.
-Lotte steht also zwischen zwei Lebensentwürfen: Bürgertum (Albert) und entschiedene Ablehnung desselbigen (Werther)



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