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Lesetagebuch zu Anne Frank - Referat



Mein Lesetagebuch
zu
Anne Franks Tagebuch

2.12.2003, Abends

So dann fangen wir mal mit dem Lesetagebuch schreiben an. Gleich zum Anfang werden ziemlich viele Namen genannt und was der/ die besonderes kann oder macht, deshalb glaub ich mal nicht, dass ich mit den ganzen Namen zurecht kommen werde. Aber werd ich ja dann später noch sehen. Beim Thema Namen fällt mir gleich Sally ein *g*. Hätte da nicht gestanden, dass das n Junge ist, hätte ich glatt angenommen die Rede ist von einem Mädchen. Ist mir aber schon mal irgendwo aufgefallen. Damals war die Namensgebung halt doch zu verwirrend.
Anne Frank hatte auch ziemlich viele Tanten. Da konnte sie ganz schön Geschenke einsacken, was bei grade mal einem Onkel nicht ganz so möglich ist *g*. Hm... Das erste Bekannte waren ja die versauten Jungs, nur dass es bei uns „ein paar mehr“ sind. Anscheinend schreibt sie auch ziemlich gerne in ihr neues Tagebuch, wie man schlecht übersehen kann. Ich schreib ja selbst ab und zu was in mein Tagebuch (ist allerdings aufm Computer), doch dann schreib ich nicht rein wie gern ich’s hab da rein zu schreiben oder so *s* Naja ich schreib ja auch Stories und Gedichte über Buffy was sie garantiert nicht macht *g* Aber dafür schaut sie gerne Rin- tin- tin *stirn runzel* Ist schon n riesen Unterschied zu dem was 13 jährige heute so gucken...

Ah ja... Sie schreibt Tagebuch weil sie nicht >die< Freundin hat. Okay ich versteh es ja wenn sie nicht mit ihrer Schwester über alles reden will, kenn ich ja von mir selbst *s* Aber wenn sie nicht mal mit ihrer besten Freundin reden kann, dann ist das doch schon ein bissel krass... Eigentlich gibt’s ja ne Menge Kinder und Jugendliche, die mit niemanden über ihre Gefühle reden können. Okay irgendwo hab ich auch ne Hemmschwelle aber die hat sich in den letzten Jahren doch ziemlich nach unten gesetzt *g*. Zurück zu denen, die wirklich nicht über ihre Gefühle mit andren reden können. „Papier ist geduldiger als Menschen“, stimmt. Doch wenn du ernsthaft Kummer hast und ihn dir nicht nur einfach von der Seele schreiben willst, dann braucht jeder einen Freund zum reden, vielleicht sogar eine Schulter zum Anlehnen und Weinen. Denn ein Buch oder ein Computer kann dich weder halten und trösten, noch dir irgendwelche Tipps geben wie du eine schwere Situation meistern kannst. Die Probleme in dich reinfressen ist aber noch weniger eine Möglichkeit. Jepp ich red da teilweise aus Erfahrung *s*. Auf jeden Fall sollte jeder, egal wer, jemandem zum Vertrauen haben. Das Bescheuerte ist nur, dass es halt nicht so ist.... *seuftz*

Wo wir schon beim Thema „Wie kam ich dazu ein Tagebuch zu führen“, sind, werd ich mich hier auch mal outen *zwinker* Hat ja alles wegen meiner ziemlich guten I- net Freundin angefangen, mit der ich wegen Klassenfahrt ja nicht chatten konnte. Also wurde brav alles dokumentiert was wir gemacht haben. Nachdem ich das dann aufn Computer hat, wurde es erst mal abgespeichert und dann am 26.04.2003 wollt ich immer mal wieder was dazu schreiben (hab ich mir dort auch genauestens notiert *s*). Eigentlich steht da jetzt alles mögliche, nicht nur was am Tag so alles los war. Mir macht’s halt auch ziemlich viel spaß was zu schreiben.

Dann noch kurz was zu der Judensache und Hitler. Klar hab ich schon was von der Judenverfolgung gehört und wie schlimm das war, aber das die so krass eingeschränkt wurden... Dabei kann man sich das noch nicht mal richtig vorstellen...

Seinem Tagebuch einen Namen geben ist auch ganz schön hammermäßig aber zum Thema Freund/in hab ich oben fürs erste genug geschrieben. Wenn mir noch was einfällt, dann kommt es sicher mit hier rein. Waren die Jungs bei Anne echt so drauf, dass sie so stark umschwärmt war? Kann mir das gar nicht so richtig vorstellen, hört sich fast eher nach Hirngespinst an. Aber bekanntlich ist ja nichts unmöglich. Dann jetzt noch die ganze Sache mit dem 16- jährigen. Sie ist vielleicht in den Peter verliebt aber dann soll sie Hello doch keine Hoffnung machen. Der kommt sich doch dann sicher total dumm vor, wenn sie mit ihm rumhängt und er denkt: „super, sie empfindet sicher auch etwas für mich“, und dann ists für sie `nur´ Freundschaft. Kann nicht so richtig verstehen was das ganze soll...


4.12.2003, später Nachmittag

„Genieße dein unbeschwertes Leben, solange du es noch genießen kannst.“
Heut start ich mal mit einem Zitat. Da merkt man schon, wie hart das zur Zeit der Judenverfolgung war... Auch wenn es so was heut zum Glück nicht mehr gibt, kann ich Anne´s Vater nur zustimmen. Als kleines Kind hast du es immer noch am einfachsten, denn du weißt noch nicht wie hart das Leben für dich wird, was mit dir passiert. Selbst mit 13 oder 14, wenn ich’s auch nicht gerne zugebe, hat man es noch relativ leicht. Denn du hast Familie und musst noch nicht auf eigenen Füßen stehen. Doch man beginnt langsam nach dem Sinn des Lebens zu fragen. Jetzt sieht man schon viel deutlicher wie schrecklich manche Sachen auf der Welt sind und wie grausam manche Menschen doch sein können.
Damit wären wir wieder beim Thema Judenverfolgung *gern mal weiter abschweif*. Was mir jetzt so durch den Kopf geht, ist die Frage, wie man nur so viele Menschen töten kann, wie man so viel zerstören kann ohne mit der Wimper zu zucken und aus reinem Hass gegen Leute, die nie wirklich anders sind /waren als der Rest. Jeder, der damals so brutal umgebracht wurde, hatte genauso ein Recht auf Leben wie wir heute.
Yeah... und dann noch Jugendliche, die nicht viel älter als wir sind... Da bekommt man schon ein flaues Gefühl im Magen. Wenn du dir mal vorstellst selbst in der Lage zu sein ist das... Keine Ahnung, kann man nicht mit Worten sagen.

Okay dank der Skizze komm ich doch einigermaßen mit der Beschreibung von ihrem Versteck klar. Aber es hätte mich echt gewundert, wenn es Anne auf Dauer gefallen hätte unterzutauchen. Wenn sie selbst Angst haben weil Margot krank ist und jemand sie husten hören könnte ist das mehr als krass. Klar wenn man auf der Flucht ist wird man überängstlich aber ich schätze das ist zu der Zeit ziemlich berechtigt...
Jemanden, den man über Jahre lieb gewonnen hat, zurück lassen zu müssen ist immer hart und dass sie glaubt, nicht in ihre Familie zu passen, scheint in dem Alter wirklich normal zu sein. Ich schätze mal kaum jemand kann sagen, dass er sich selbst nicht schon mal als „Alien der Familie“ gesehen hat. Jepp und einfach nur weinen kennen wohl auch die meisten. Liegt sicher an den ganzen Hormonschüben in der Zeit *s*. Aber wenn es grade in so einer Situation ist, geht’s dir noch mieser.
Fortlaufend schreiben kann langweilig werden? Also es gibt manchmal richtig krasse Phasen da könnt ich durchweg Tag und Nacht nur schreiben. Das ist wohl auch ein Grund warum ich gerne vom eigentlichen was ich schreiben wollt abschweife *s*.

Was ist bitte katzenfreundlich? *ratlos guck* Wissen tu ich’s schon aber das Wort ist halt n bissel komisch. Stimmt schon, dass Leute sich ziemlich viel einbilden können. Brauch man ja nur die Bildzeitung lesen *g*. Aber wenn Haare waschen das einzige Großereignis ist, muss es echt zum Einschlafen dort sein... Na ja man kommt halt nicht raus und sonst kann man auch nicht viel machen.
Doch was in dem Buch stand hätte ich gern gewusst *zwinker* Wenn das drin steht, was ich denke, dass drin steht, dann waren die Leute damals echt schlecht aufgeklärt. Kann man froh sein, dass es heute zwar immer noch teilweise verklemmt zugeht aber alle rechtzeitig aufgeklärt werden *s* Einfallsreich sind sie auf alle Fälle. So einen Brief schreiben um dann den Umschlag von da abgestempelt zu haben ist doch mal was. Und ein weiterer Beweis für die Hormonschwankungen ist, dass sie sich jetzt auf einmal mit den van Daans versteht. Davor stand doch noch wie sie besonders die Frau nicht leiden kann. Aber das ändert sich ja bei mir auch von Zeit zu Zeit.
Mit meiner Mutter komm ich allerdings besser klar als sie in ihrem Tagebuch schreibt. Aber ich würde meine Mutter auch nicht mit Freundinnen vergleichen. Ich find das ist dann irgendwie was völlig andres wenn du mit deiner Freundin drüber redest als mit deiner Mutter.

Mich würde es an der Stelle von Anne auch nerven, wenn man nur an mir rumzunörgeln hat. Wenn es jemanden gäbe, der perfekt wäre, würde man doch wieder was an ihm auszusetzen haben. Außerdem wäre ein perfekter Mensch einfach langweilig (und da haben wir es ja schon...). Frau van Daan sollte sich erst mal lieber an die eigene Nase fassen, bevor sie über andere ihr Urteil fällt. „Man lernt die Leute erst gut kennen, wenn man einmal richtigen Streit mit ihnen gehabt hat.“ Wieder mal wahre Worte. Ich will das Thema jetzt nicht wirklich weiter ausdehnen...


5.12.2003, Nachmittag

Scheint ja echt schlimm zu sein mit der Mutter und Anne. Bei mir ist es zwar auch nicht so, dass ich ihr alles das erzähl worüber ich mit Linda quatsch, aber wir verstehen uns sonst eigentlich Top, wie schon irgendwo weiter oben steht.
Okay, die waren damals echt schlecht aufgeklärt *stirn runzel*. Erstens hab ich mich nicht wirklich drauf gefreut meine Periode zu bekommen und zweitens hat das überhaupt nichts mit erwachsen sein zu tun. Vielleicht bist du dann körperlich einen schritt weiter aber geistig immer noch ziemlich hinterher. Außerdem ist das `Erwachsenenbuch´ echt... komisch *immer noch stirn runzel*
Doch irgendwie gut mal so ein Buch zu lesen, ansonsten hätte ich wahrscheinlich immer noch keine richtig Vorstellung davon, wie grausam Hitler die Menschen behandelt hat.
„Und das alles, weil sie Juden sind.“ An dem Satz sieht man schon, dass die Leute nicht mehr als Menschen angesehen wurden. Höchstens als Problem das beseitigt werden muss.
Oder die Frage, ob man denn den ganzen Tag weinen sollte weil wahrscheinlich seine besten Freunde und Bekannte grade gequält oder getötet werden ist auch was zum Grübeln.
Da stimm ich mal mit Anne überein. Die ganze Zeit Trübsal blasen bringt weder ihnen noch mir was. Mit der Leere das ist so ne Sache... Noch was zum Grübeln *s* Ich schätze mal, dass das nicht nur mit dem Verstecken zusammenhängt. Es gibt immer mal Zeiten in denen man sich einsam und verlassen fühlt, selbst bei den glücklichsten Menschen.

„Die Juden warten, die Christen warten, der ganze Erdball wartet und viele warten auf ihren Tod.“ Dachte nicht, dass ich so viele Zitate in dem Buch find und dabei bin ich noch gar nicht weit. Doch wieder mal verdeutlicht das diesmal nicht nur die Lage der Juden, sondern aller, die unter dem Einfluss des Diktators leiden mussten. Man hat gehofft, dass alles so schnell wie möglich wieder vorbei ist.

Abends

Als nächstes müsste ich wohl den ganzen 30. Januar 1943 zitieren, denn so geht es sicher vielen Jugendlichen. Tags will man seine Schwächen nicht vor den andren preis geben, doch abends, im ungestörtem Kämmerlein, weint man sich in den Schlaf weil die dummen Sprüche doch zu viel für einen sind. Vor allem wenn nicht mal die eigene Familie zu einem hält und stattdessen nur auf einem rumhackt. Fand den Teil bis jetzt am besten.
Da fällt mir wieder ein, dass ich gar nicht weiß was jetzt mit Hello ist. Würde mich schon mal interessieren. Denk mal nicht, dass später noch was kommt.
Wenn da laufend Schießereien sind... wah... Ich würde da auch nächtelang wach liegen, selbst wenn ich jemanden hätte bei dem ich mich sicher fühl.
Richtig gut ist auch Annes Einstellung gegenüber der Sache mit ihrer Mutter. Lügen würde nichts bringen, denn trotzdem würde was zwischen den beiden fehlen und ich könnte mir auch vorstellen, dass sich dann noch mehr zwischen den beiden zusammenstaut als bis jetzt eh schon. Auch wenn’s doch ziemlich hart war, war es okay von ihr.

Echt mal eine schöne Idee von dem Vater ein Gedicht zum Geburtstag zu schreiben, welches sogar so ziemlich das trifft, was Anne stört. Aber die Launen im Hinterhaus scheinen sowieso total wechselhaft zu sein. An einem Tag streitet sich jeder mit jedem und dann ist wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Na ja wenn man für so lange Zeit auf so engstem Raum zusammen lebt, dann ist man schon manchmal überreizt.
Wenn der eigentliche Grund für das Versteckspiel nicht so traurig wär, dann würde mich die ganze Sache an Big Brother erinnern. Nur die hatten es wesentlich besser und mussten nicht jeden Moment damit rechnen abgeholt zu werden, um in ein KZ zu kommen.
Genauso würde ich mich drüber aufregen, wie man zu so einer Zeit lernen kann, wenn’s nicht als Ablenkung dienen würde.
Der Streit mit „Herrn Dussel“ war ja wohl nur idiotisch. Das klang eher nach Kindergarten als nach Erwachsenem, aber wenn er sich unbedingt so aufführen muss.
Am 19. Juli war ja wohl viel schlimmeres passiert. Wenn ich mir das vorstellen will, fallen mir komischerweise die Bilder vom World Trade Center ein *schultern zuck* Hm... So als kleines Kind vor den Trümmern zu stehen und eigentlich gar nicht richtig nachvollziehen zu können, was da grade los war, ist auch irgendwie beängstigend.


6.12.2003, Mittag

Echt mal eine Abwechslung was über den Tages- oder auch Nachtablauf zu erfahren, als nur dauernd von irgendwelchen Streitereien zu hören. Kann mir den ganzen Krach richtig vorstellen und dann noch die Geräusche, die die ganze Nacht anhalten. Dagegen ist der Mittag ja eher ruhig und recht normal beschrieben. Aber dafür scheint es dann beim Essen wieder richtig zur Sache zu gehen *g*. Wie schon gesagt, keine schlechte Idee so ein kleiner Einblick wie es normalerweise so im Hinterhaus zugeht.
Wundert mich allerdings, dass Anne nicht schon eher an Geschichten schreiben gedacht hat. Das ist eigentlich die beste Beschäftigung neben Lesen wenn man nicht raus kann/darf.
Auch noch was gutes an dem Buch ist, dass man Sachen über die Besetzung und so erfährt. Ich selbst hatte da bis jetzt nicht so die Ahnung.
Mich wundert es nicht wirklich, wenn die Stimmung immer gespannter wird, doch wenn Anne einige Tage nur fröhlich schreibt und dann auf einmal so was kommt, dann verwirrt es mich schon ein bisschen. Kommt sicher aber auf die momentane Gefühlslage an, in der du schreibst.

Okay und jetzt hört es sich so an, als ob sie doch nicht mehr an ihrer Geschichte schreibt, weil sie nur das Lernen ablenkt. Irgendwie verläuft sich sowieso vieles im Sand...
Langsam scheinen echt alle durchzudrehen im Buch. Kein Wunder, wenn man für so lange Zeit, auf so engem Raum zusammenleben muss ohne mal raus zu kommen.

Jetzt könnte ich sicher wieder eine ganze Seite aus dem Buch zitieren, weil es am 30. Oktober 1943 wieder viele Gemeinsamkeiten aber auch viele Unterschiede gibt. Hm... Wahrscheinlich ist das wieder so eine Stelle in dem Buch, wo es auf fast jeden in dem Alter zutrifft. In der Pubertät entfernt man sich nun mal langsam von der Familie und sammelt eigene Erfahrungen. Aber bei Anne ist das halt nicht möglich. Denn sie kann ja schlecht auf die Straße gehen und mit ihren Freuden, die vielleicht in der Zeit schon längst tot waren, um die Häuser ziehen.
Jetzt hat sie selbst ihre Stimmungsschwankungen mal erwähnt von denen ich die ganze Zeit selbst schreibe und die ich selbst auch habe. Allerdings werde ich wohl nie so träumen (selbst wenn ich mich mal an meine Träume erinnern würde), denn ich musste bis jetzt noch nicht so eine Hölle durchmachen und werd es auch hoffentlich nie.
Es ist zwar schon toll, wenn jeder etwas hat an dem man hängt, doch ich fand die „Ode an meinen Füllhalter“, eher langweilig. Komischerweise denk ich aber auch, dass es mit ins Tagebuch rein gehört.

Fast einen Monat später ist wieder ein interessanter Eintrag von ihr gemacht wurden. Sie hat von Hanneli geträumt. Ihr viel wieder ein wie schlecht sie diese doch behandelt hat. Ist es nicht immer so, dass man seine Fehler erst erkennt wenn es schon längst zu spät ist? Wenn man sie nicht mehr gut machen kann? Dann erscheint einem sein Tun und Machen auf einmal in ganz neuem Licht und du fühlst dich mies. Mies weil du einen Menschen, für den du vielleicht sogar dein Leben gegeben hättest, so tief verletzt, ihm so wenig Beachtung geschenkt hast und es wird nie wieder gut zu machen sein.

Nachmittag

Weihnachten, das fest der Liebe wie man gerne sagt. Doch es ist wohl kaum so, wenn man sich wie die Franks verstecken muss, die Stimmungen von jedem Einzelnen schwanken und man selbst noch dazu Angst hat doch entdeckt zu werden. Kein Wunder wenn man dann statt fröhlich zu sein nur Trübsal bläst und wieder viel zu sehr ins Grübeln kommt. Da ist es doch ganz schön von ein paar, wenn auch nur kleinen, Geschenken aufgeheitert zu werden.

Am 6. Januar 1944 sind gleich zwei Einträge gemacht wurden, gab ja auch eine Menge zu berichten. Ich versuch mal der Reihe nach meine Gedanken aufzuschreiben.
Schon merkwürdig, dass wir uns an so kleine Dinge noch Jahre später erinnern und deswegen sauer auf jemanden sind. Ich präge mir auch meistens unwichtigere Sachen ein, selbst wenn ich ein Buch lese kommt mir danach zuerst etwas unwichtigeres aus dem Buch in den Sinn bevor mir der Rest einfällt. Eigentlich wollt ich ja jetzt was über Mütter schreiben *g*. Ich find Anne hat schon recht mit ihrer Vorstellung wie eine Mutter sein sollte. Mütter sind halt nicht wie die beste Freundin (oder sollten zumindest nicht so sein) und manchmal ziemlich peinlich, doch sie sind für einen da wenn man sie braucht. Okay ich würde auch nicht unbedingt mit meiner Mom drüber reden, wenn ich mich mit Linda gezofft hätte, aber ihr würde es eh auffallen und dann wäre ich froh doch mit ihr zu reden. Perfekte Eltern gibt es nun mal nicht aber wenn man länger darüber nachdenkt, ist das auch gut so. Davor in dem Eintrag hatte sie ja erklärt, dass sie total geschockt über ihre alten Einträge war. Manchmal, leider viel zu oft, sagt man Dinge, die man bald darauf schon wieder bereut. Doch wenn sie die Sachen, die sie ihrer Mutter in so einer Situation lieber ins Gesicht geschrieen hätte stattdessen aufschreibt, zerstört sie nicht noch mehr von dem, was noch vorhanden ist.
Der zweite Teil des ersten Eintrags ist garantiert nichts für unsre Jungs *kopf schüttel*
Natürlich kann man die Periode wie Anne als was schönes sehen, ist ja jedem selbst überlassen wie er darüber denkt, aber ich sehe es eigentlich mehr als Einschränkung und glaube kaum, dass ich mich mal auf diese Tage im Monat freuen werde (wenn sie nicht grade mit was Besonderem zusammenfallen). In ein paar Jahren werde ich vielleicht auch ganz anders über das Thema denken aber im Moment ist das halt meine Meinung. Vielleicht hätte ich es ja mit 15 sogar negativ gefunden, wenn ich noch nicht die Periode gehabt hätte. Trotzdem frag ich mich, warum Männer immer als das „starke Geschlecht“ bezeichnet werden. Sind Frauen nicht eigentlich genauso stark? Aber Mr. Perfekt will das ja größtenteils nicht einsehen.
Okay, wieder vom eigentlichen Thema abgekommen...
Ich hab mal im Internet nach der Definition von Pubertät gesucht, dabei kam das raus:

„Unter Pubertät (lat. "Mannbarkeit") versteht man die körperliche (und geistig-seelische) Entwicklungsphase des Menschen zwischen dem Kindesalter und
dem Erwachsensein.“

Man reift also nicht nur körperlich, sondern auch geistig und seelisch. In der zeit will man neue Erfahrungen sammeln, nicht nur beim anderen Geschlecht sondern auch beim eigenen.
Ich kann zwar Annes Bedürfnisse nicht alle teilen, da sind wir vollkommen verschieden, aber ich kann sie in den meisten Dingen verstehen. Zumindest was das hier betrifft. Beim Thema Jungs hört es teilweise selbst da auf.
Auf jeden Fall haben sich zwei meiner Fragen erledigt. Nämlich die, ob sie jetzt schon die Periode hat und was mit dem andren Peter ist.
Super, dass sie den Traum so genau beschrieben hat. Dann kann ich mir das einfach besser vorstellen. Aber kann man in dem Alter schon wirklich wissen was Liebe ist? Sicher ist das jetzt eher mehr so etwas, wie es sich Eltern fragen würden. „Du bist noch viel zu jung, um zu wissen was Liebe wirklich ist und bedeutet.“, das hört man öfters in schlechten Serien, die alles viel zu hoch dramatisieren, doch sicher denken viele Eltern so.
Ich schätze mal die Antwort auf meine Frage hängt wieder mit der Reife von demjenigen zusammen der behauptet, dass er wirklich jemanden liebt. Oft wird ja von diesem Kribbeln gesprochen, dass man immer dann verspürt, wenn ER dich ansieht und dir ein Lächeln schenkt. Ist das nur Verliebtheit oder schon Liebe? Woher wusste Anne mit Sicherheit, dass sie Peter geliebt hat und nicht nur für ihn schwärmte? War es, weil sie ihn über die ganze Zeit nicht vergessen hatte? Manchmal reden Leute auch einfach nur von Liebe, obwohl sie gar nicht richtig wissen was es eigentlich heißt zu lieben, denn Liebe ist wohl mit eines der kompliziertesten Sachen im Leben, abgesehen vom Leben selbst (Jetzt muss ich einfach mal ein Zitat aus der 100. Folge meiner Lieblingsserie bringen: „The hardest thing in this world is to live in it“).
Allerdings hilft da jetzt auch mein Rumphilosophieren nichts, sondern ich muss selbst Erfahrungen sammeln, schließlich bin ich ja in der Pubertät *zwinker*.

Okay nachdem ich weiter gelesen hab, muss ich noch was hinzufügen, weil ich an dem letzten Abschnitt nicht herumpfuschen möchte.
Jetzt weiß ich ja endlich, wie sie sich kennen gelernt haben und was noch so los war, doch trotzdem bin ich jetzt noch ratloser als vorher. Sie liebte ihn also die ganze Zeit und konnte ihn nicht vergessen. Das heißt dann entweder, dass es wirklich auf den Menschen selbst ankommt wann er den Begriff Liebe versteht oder sie bildet sich das einfach nur ein.
Doch letzteres glaube ich nicht, denn da muss schon mehr dahinter stecken.

Allein daran, wie sich ihre Schreibweise verändert hat, erkennt man, dass sie erwachsener geworden ist. Denn so würde sicher kein naives, dummes Mädchen, oder wie hier gern gesagt „Backfisch“, schreiben. Das ist wenigstens mal kein Buch was von Erwachsenen geschrieben wurde, die überhaupt keine Ahnung haben, sondern von einem Jugendlichen, aber anfangs mehr einem Kind, der langsam unter miserablen Umständen erwachsen wird. Auch wenn manche Stellen für mich ziemlich komisch klingen, wird das Buch nach der Hälfte der Seiten doch noch lesenswert für mich. Die Schwester scheint langsam ebenfalls die Reife ihrer kleinen Schwester zu bemerken. Kein Wunder, dass das Verhältnis der beiden sich wieder bessert.
Aber wenn ich mir vorstellen würde mit unseren Jungen so ein Gespräch zu führen wie Anne es mit Peter gemacht hat- dazu würden mich keine zehn Pferde kriegen. Sicher können sie auch ernsthaft über dieses Thema sprechen, doch wegen der großen Sache, die daraus immer überall gemacht wird, ist das wohl kaum möglich.
Schade ist , wieder einmal mit einer unbeantworteten Frage dazustehen. Hat Peter nun gefragt oder nicht?

Anscheinend habe ich fast alle Phasen von der Pubertät, die Anne bis jetzt hatte, übersprungen und bin gleich zu der lasst- mich- alle- in- Ruhe- Phase gekommen *s*. Oder die anderen kommen alle noch.

Abends

War ja klar, dass die Mutter nichts mehr sagt, wenn sie im Unrecht ist. „Immer bekomme ich es ab, wenn ein anderer was tut.“, Wäre das mit den positiven Dingen so, würde es ja noch gehen. Meistens gibt es in der Familie nur einen Sündenbock, der für alles grade stehen muss. Bei mir zu hause wird nur manchmal gleich losgewettert ohne hundert pro zu wissen, ob derjenige wirklich der Schuldige ist. Kein Wunder, dass man sich bei dauerndem auf einem rumhacken wie ein schwarzes Schaf in seiner eigenen Familie fühlt.
Jepp und da kommen Frühlingsgefühle bei Anne und Peter auf.
„Für jeden, der Angst hat, einsam oder unglücklich ist, ist es bestimmt das beste Mittel, hinauszugehen, irgendwohin, wo er ganz allein ist, allein mit dem Himmel, der Natur und Gott. Dann erst, nur dann, fühlt man, dass alles so ist, wie es sein soll, und dass Gott die Menschen in der einfachen und schönen Natur glücklich sehen will.“
Wieder so ein Zitat dem man nur zustimmen kann. Ich war mal mit meiner Familie auf einer großen Wiese bei einem Wald und ein Stück von der richtigen Straße entfernt. Dort kann man voll gut relaxen und ein kleiner Fluss plätschert auch noch da lang. Oder wenn du abends mal auf einem Feld bist und nicht in der Stadt, hast du vielleicht das Glück die Sterne betrachten zu können.
Jetzt hat Anne auch angefangen über das Thema Liebe zu grübeln und was sie auf Seite 197/198 sagt, klingt ganz einleuchtend, besonderst die ersten vier Sätze. Wie schwer Liebe sein kann, sieht man am besten an den beiden mit den starken Frühlingsgefühlen. Ich denk nicht, dass sie die kleinen von ihr selbst aufgeschriebenen Sachen schon wieder vergessen hat. Nur die Angst trotzdem von ihm abgelehnt zu werden hindert sie die Gefühle preis zu geben, obwohl es doch eigentlich, jedenfalls für mich, klar ist, dass er auch an ihr interessiert ist.

Das Buch versetzt mich mal wieder richtig ins Staunen. Diesmal war es auf Seite 202 von unten angefangen, bis zum Ende des Tages. Der ganze Wandel von ihr noch mal zusammengefasst. Sie ist schneller erwachsen geworden als es „Durchschnittsmädchen“ tun. Eigentlich ist das bei ihrer Situation kein Wunder. Sie hatte eine menge Zeit zum Nachdenken über sich, ihr Leben und was sie eigentlich will. Der Kummer durch die andauernden Vorwürfe und die fehlende Liebe eines Menschen hatten sie ja theoretisch praktisch zu einer Veränderung gezwungen. Doch sie hat sich nicht so verändert wie es die andren um sie herum wollten, sondern wie sie es selbst wollte. Das ist doch ziemlich bewundernswert.

Puh... Da macht sich jemand einen ganz schönen Kopf. Wenn das nicht verliebt sein ist *s*. Garantiert macht sich jeder Gedanken über seinen Schwarm und stellt sich Fragen wenn er oder sie mal abweisend war. Verliebt sein ist gar nicht so leicht wie man immer denkt. Du liegst stundenlang wach, am Anfang weißt du noch nicht mal einen richtigen Grund warum überhaupt. Aber auf der anderen Seite gehört verliebt sein mit zu den schönsten Dingen des Lebens.


7.12.2003, Vormittags

Die Personenbeschreibungen mit den mehr oder weniger kleinen Übertreibungen hören sich ja echt toll an. Kein Wunder, dass dort öfters die Fetzen fliegen.
Dass Anne jetzt ihre Gefühle vor den anderen noch mehr versteckt als vorher schon, ist vielleicht für den Hausfrieden gut, und dass sie nicht mehr von den andren seelisch und gefühlsmäßig verletzt wird. Aber wenn sie ihre Gefühle total wegsperrt, nagt das auch ziemlich an ihr. Zumindest sollte sie mit Peter drüber sprechen oder wie sie selbst sagt, ihm schreiben.
Ich hab doch gesagt, dass die Leute damals schlecht aufgeklärt waren und jetzt hat mir der Eintrag von Anne noch mehr darüber erzählt. Bei uns (als zumindest Deutschland) heute wird man recht früh aufgeklärt. Aber alles erfährt man natürlich auch nicht von den Eltern. Selbst wir holen uns die Aufklärung noch woanders her, denn heute ist das immer noch genauso ein „Tabuthema“ wie damals. Wer redet schon gerne über seinen Körper und wie das alles passiert? Besonders Eltern schneiden diese Sache nicht gerne an.

Am Sonntag, dem 19. März 1944, war jemand aber sehr glücklich *g*. Endlich haben die beiden mal ein langes Gespräch geführt. Das man im Dunkeln besser über alles reden kann stimmt. Keine Ahnung warum das so ist, aber abends bin ich auch nicht so mundfaul wie am Tag. Mal weiter lesen was da noch kommt.
Also für mich hört es sich eigentlich recht gut zwischen den beiden an und wenn das kein Vertrauen zueinander ist, komm ich da nicht mehr so ganz mit. Irgendwie scheint Anne eine andre Auffassung von Vertrauen zu haben als ich. Ansonsten würde sie nicht die ganze Zeit mit Peter über Ängste, Gefühle, Sorgen und Intimes reden und dann sagen, dass da noch kein Vertrauen ist. Würde sie ihm denn all das erzählen wenn sie ihm nicht vertraut?

Das mit dem Beschreiben von ihrem weiblichen Geschlechtsorgan hätte sie von mir aus nicht unbedingt in ihr Tagebuch schreiben müssen, oder wenigstens nicht so genau.

Vielleicht hab ich nicht unbedingt so eine Happyeinstellung zum Leben wie Anne Frank, aber das Schreiben will ich auch niemals missen. Es macht nun mal höllischen Spaß zu schreiben und mir ist egal ob positives oder negatives Feedback, solang mir überhaupt jemand seine Meinung sagt. Denn wenn nur positive Kommentare kommen, kann ich mich ja schlecht verbessern und keine Kritik zu bekommen zieht mich noch mehr runter als negative.

Muss man die ganzen Sachen, die eigentlich für den äußeren Betrachter offensichtlich sind, selbst immer so kompliziert sehen? Für mich besteht kein Zweifel daran, dass sich die beiden ineinander verliebt haben. Aber typisch Leben- du selbst bemerkst es nicht! Und die Neckereien der Eltern sind sowieso immer mehr als überflüssig.
Wenn du das Buch liest und erst dachtest, dass Juden total andre Menschen sind, dann musst du feststellen falsch gelegen zu haben. Auch sie sind nicht anders als wir, haben die gleichen Probleme und sorgen.

„Mit Schreiben kann ich alles ausdrücken, meine Gedanken, meine Ideale und meine Phantasien.“ Genau das meinte ich. Wenn du dich nicht mit gesprochenen Worten ausdrücken kannst, dann kannst du es mit irgendwas anderem, wie zum Beispiel malen, singen oder halt schreiben. Nur in letzter Zeit hängt es bei mir genauso wie bei Anne.

Nachmittag

Auf Seite 249 der untere Abschnitt. Wow.. DAS ist reif. Wer so redet (oder wie in diesem Fall halt schreibt) ist sicher nicht mehr ein pubertierender Teenie, der nur rumnervt, sondern ist ein ganzes Stück erwachsener geworden. Zwar gibt es für sie immer noch viel zu lernen, doch sie weiß was sie will. Und manche Sachen hören sich doch ziemlich nach Höhenflug an.
Okay jetzt wird’s ziemlich kitschig, aber ich steh ja auf so was *g*. Keinen Freund vor der Ehe? Ich frag mich immer was ist wenn ich denn überhaupt nicht heiraten will. Ist dann doch total sinnlos. Damals war ja echt alles skandalös.
Obwohl sich das alles eher nach einer Folge Verbotene Liebe anhört, schätze ich mal, dass ich auch nicht anders gedacht hätte. Bei dem Thema kann auch nichts andres rauskommen.
Tag um Tag in den Armen des andren liegen ist ja eigentlich was schönes. Zumindest wenn man sich ohne Worte versteht oder keine Worte nötig sind (ist irgendwie das Gleiche). Schon verständlich wenn sie mit ihm auch über einige Sachen reden will.
Find das Ganze irgendwie super süß *g*.
Yeah und zu den zwei Annes, jeder verhält sich je nachdem wen er vor sich hat anders. Das hört sich ein bisschen nach Schizophrenie an, aber stimmt auf jeden Fall.
Puh das ist echt kompliziert mit den beiden. In Sachen Liebe sollte man eigentlich seinen Verstand ausschalten, die Kommentare der anderen nicht beachten und nur noch auf sein Herz hören. Leider nur leichter gesagt als getan, wie bei vielen Dingen des Lebens. Sollte man das Leben nicht einfach genießen können? Glücklich sein in der kurzen Zeit die man hat? Oder doch lieber nur Trübsal blasen, sich passiv verhalten und auf jeden hören, nur nicht auf die eigene Stimme in seinem Inneren? Es ist manchmal verdammt schwer die richtige Entscheidung zu treffen, auch wenn es eigentlich so klar auf der Hand liegt.

Abends

Jetzt vermisse ich die ganze Peterangelegenheit. Warum verschließt sie sich wieder? Muss man das Mädchen in dieser Situation verstehen? Genau das tue ich nämlich grade nicht. Hoffentlich werd ich nicht mal so kompliziert *kopf schüttel*.
Langsam scheint es immer gefährlicher zu werden für die Hinterhäusler und mich wundert es, dass bis jetzt ein neuer großer Streit ausgeblieben ist bei der Spannung die herrscht.
Ich bin gut im Vorrausahnen *g*. Aber dachte, dass der Streit mit Sicherheit wieder ein größerer wird. Dazu haben aber alle wohl zuviel dazu gelernt.

Seit der Invasion scheint ja das Thema „aufgeflogene Juden in unserer Nachbarschaft“ nicht mehr ganz so wichtig zu sein. Trotzdem könnt ich mich weiter über die Sache mit ihr und Peter auslassen, keine Ahnung warum. Ich find es halt nur sinnlos kompliziert gemacht.
Musste auch erst mal in meinem schönen alten Duden nachschlagen was ein Surrogat ist. Hätte sie doch gleich mal Ersatzmittel hinschreiben können *g*. Mal wieder schlauer geworden. Jepp man lernt erst etwas zu schätzen, wenn man es längst verloren hat, oder wie der Spruch noch mal ging. Ich könnt eh stundenlang rumlaufen oder wenn ich grad nicht raus kann am Fenster stehen und die frische Luft genießen und die Landschaft / den Himmel betrachten. Wir haben voll die geniale Aussicht von unsrem Fenstern im Süden.
Zu dem Teil wo es um die Frau geht, möchte ich nur kurz zitieren, weil das Thema für meinen Geschmack in den letzten Wochen schon genug besprochen wurde. Ich weiß, wichtige Themen können nie oft genug besprochen werden und besonders dieses nicht, aber für mich hat es erst mal gereicht. „Frauen sind viel tapferere, mutigere Soldaten, die mehr kämpfen und für den Fortbestand der Menschheit mehr Schmerzen ertragen als die vielen Freiheitshelden mit ihrem großen Maul!“

Anne denkt für meinen Geschmack echt zu positiv. Klar können wir uns selbst verändern und vieles bewirken, aber manchen ist es halt nicht wie ihr in die Wiege gelegt so zu denken und von Natur aus so fröhlich zu sein. Bei mir ist das eh immer ziemlich schwankend. Aber sie sollte nicht Dinge so leicht sehen, die in Wirklichkeit sehr viel Willenskraft verlangen (wieder etwas, dass nicht jeder besitzt...). Okay es hat auch was mit dem bequem sein zu tun, doch wenn ich mich grade verändere und dann einen dummen Kommentar von jemanden dazu höre, dann zieht mich das ziemlich runter und ich muss wieder bei null anfangen.

Entweder werde ich für die Seiten 308 und 309 zu müde (21.29 Uhr, normalerweise bin ich um die Zeit nie müde aber die letzten Nächte waren nicht besonders), oder aber das Buch wird mir zu hoch. Ich hoffe mal ersteres aber ich möchte es jetzt gerne noch zu Ende lesen.
Da hat sie mal wieder über Peter geredet. Genau darauf hatte ich gehofft, denn das fing ja auch schon an im Sand zu verlaufen. Hatte sie nicht geschrieben, dass sie über alles geredet haben? Auch über ihre Ängste und Sorgen?
Mir kommt die Petersache jetzt nur noch total bescheuert vor. Schöne Kitschromantik ist weg. Aber besser sie sieht es später ein als nie. Obwohl ich echt hätte schwören können, dass da mehr zwischen den beiden ist. Zu Peters Problem mit dem über seine Herzensangelegenheiten sprechen: Vielleicht hat er einfach nur Angst seine Gefühle preis zu geben und ist wirklich zu schüchtern. Doch da ich mich auch schon bei dem anderem getäuscht hab, würde ich nicht mehr drauf wetten.

Buch durchgelesen... Weiß jetzt nicht so genau was ich schreiben soll.
Ich mein sie haben fest damit gerechnet, dass alles vorbei ist und dann kurz vor Ende werden sie doch von jemanden verpfiffen. Ziemlich grausam und unmenschlich. Hm... Was soll man noch dazu schreiben? Schönes Buch ist jetzt im Moment wohl fehl am Platz...
Ich kann immer noch nicht verstehen, wie Leute vielleicht sogar ihre besten Freunde verraten haben, aber nicht weniger schlimmer ist es bei Anne Frank. Leute die so etwas tun, haben für mich nichts menschliches.

Damit wäre mein Lesetagebuch eigentlich auch schon zu Ende...

11.12.2003, Nahmittag
Anhang:
Eine Frage aus einem Fragebogen und die Antwort die mir dazu eingefallen ist:
Was bedeutet für dich Liebe?: einander blind vertrauen können, kein
wort sagen brauchen und doch so eine menge sprechen, sich jemanden völlig
hingeben und auf sein herz hören statt den verstand, die angst verletzt (alleingelassen) zu werden ignorieren und alles riskieren, einfach lieben



Vorwort

Bevor meine Einträge kommen muss ich erst mal was zu denen sagen.
Als ich das Buch angefangen hatte, war ich total Planlos um was es in dem Buch ging (außer dass es halt ein Tagebuch ist). Außerdem hatte ich für das Buch kein Hintergrundwissen, also mit dem ganzen Geschichtskram der zu dieser Zeit war. Natürlich hätte man ja mal die große Schwester fragen können, doch die kann dann nicht mehr aufhören über Geschichte zu reden. Aber ich hab mich eigentlich trotzdem relativ gut durchgelesen, wenn’s stellenweise auch recht trocken war, weil es halt nichts groß zu erleben gab. Umso mehr erstaunt mich die Anzahl von mir getippter Seiten. Als ich den Anfang noch mal gelesen hab, hab ich gemerkt, dass ich eine gewisse Zeit brauchte um mich reinzuschreiben, wollt aber dann nichts mehr großartig verändern. Sonst hätte ich alles neu geschrieben.
Größtenteils hab ich Vergleiche mit den Problemen die Anne Frank hat und denen von mir oder anderen Leuten zu dieser Zeit angestellt. Auch die verschiedenen Sichtweisen wurden stellenweise erwähnt. Das Tagebuch hab ich häppchenweiße gelesen, so dass ich meine Gedanken und Ideen gleich auf den Computer bannen konnte, sonst hätte ich wahrscheinlich wieder die Hälfte vergessen, und deshalb klingt es vielleicht teilweise ziemlich komisch.
Der Hauptgrund für das Vorwort ist ja eigentlich die Tatsache, dass ich alles auf Computer geschrieben hab und es sonst beim Tagebuch führen nicht gewohnt bin auf meine Grammatik zu achten. Deshalb bitte ich mal bei der Grammatik nicht zu sehr drauf zu achten und auch bei der Kommasetzung, denn am Computer ist diese Taste immer sehr verführerisch.
Es werden auch einige Male zwei ** auftauchen, eine Sache die ich mir nicht verkneifen konnte. Da steht dann z.B. *stirn runzel*, *schultern zuck* oder *kopf schüttel*. Das sind dann die Sachen, die ich grade gemacht hab. Genauso sieht es mit *s* und *g* aus. *g* = *grins*; *s* = *smile*. Die Smileys hab ich (bis auf das eine unten) schon extra der Form halber weggelassen. Sonst würde hinter jedem zweiten Satz eins auftauchen und das würde dann erstens für Verwirrung sorgen und zweitens größtenteils dämlich aussehen für Leute, die sie nicht so gewöhnt sind. Ich hoffe doch mal, dass die Sternchenteile noch okay sind und man meine Erklärung dazu einigermaßen verstehen kann.

Das war es auch schon. Dann wünsch ich viel Spaß beim Verfolgen meiner wirren Gedankengänge. :)

P.s.: Da eher die Zeit wann ich was schreibe wichtig ist und nicht der Ort (hab eh die ganze Zeit in meinem Zimmer gelesen), hab ich lieber die Tageszeit dazu geschrieben.




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