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Lebensraum Stadt - Wo zahlreiche Tierarten zu Hause sind - Referat



Lebensraum Stadt - Wo zahlreiche Tierarten zu Hause sind


Städte verfügen über eine so große Vielfalt an Lebensräumen, dass man sie in dieser Hinsicht sogar mit Korallenriffen und Regenwäldern vergleichen kann. In den letzten Jahrzehnten haben sich die natürlichen Lebensbedingungen vieler Wildtiere stark verschlechtert. Immer mehr Tiere weichen in die Städte aus. Als Faustregel gilt: Je größer die Stadt, desto mehr Tierarten werden gesichtet. In Berlin zum Beispiel leben inzwischen 180 Vogelarten und 50 verschiedene Säugetiere. Mitten in der Stadt kann einem schon mal ein Wildschwein oder ein Waschbär über den Weg laufen. Selbst der seltene Wanderfalke ist hier heimisch geworden.


Wanderfalken: rasante Großstadtjäger

Wer in New York City lebt, kann immer wieder Zeuge eines atemberaubenden Schauspiels werden: Wanderfalken stürzen sich mit Geschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde von den Dächern der Wolkenkratzer in die Straßenschluchten hinab. Für andere gefiederte Stadtbewohner bedeutet das höchste Gefahr: Denn Wanderfalken fangen ihre Beute im Flug. Ganz oben auf ihrem Speisezettel stehen die Stadttauben. Großstädte bieten dem Wanderfalken geradezu paradiesische Lebensbedingungen: unerschöpfliche Nahrungsquellen, sichere Plätze für die Aufzucht der Jungen und keine natürlichen Feinde.

Vom Aussterben bedroht

In Deutschland gehört der Wanderfalke zu den seltensten Tieren überhaupt. Bereits in den 70er Jahren stand er kurz vor dem Aussterben: Damals war das Pestizid DDT noch erlaubt, das über die Nahrungskette von Insekten über Kleinvögeln bis zu den Falken gelangte. Das DDT störte ihren Kalkhaushalt so stark, dass die Schalen ihrer Eier zu dünn wurden. Kaum eine Brut war noch erfolgreich, da die Eierschalen meist frühzeitig zerbrachen. Inzwischen gibt es wieder ungefähr 450 Brutpaare in Deutschland. Und es laufen viele Versuche, den Wanderfalken in deutschen Städten anzusiedeln.


Waschbären: nachtaktive Banditen

Wenn in den Häusern seiner unfreiwilligen Mitbewohner die Lichter ausgehen, wird er munter: Der Waschbär. Aus Löchern, die er ins Dach genagt hat, aus Kaminen oder Gartenlauben klettert er ins Freie und
geht auf Nahrungssuche. Waschbären sind sehr anpassungsfähige und neugierige Tiere. Außerdem sind sie Allesfresser – eine gute Voraussetzung für das Leben in der Stadt.

In Nordamerika sind die kleinen Bären längst zur Plage geworden: Sie verwüsten Dächer, Gärten, Obst- und Gemüsepflanzungen. Mit Vorliebe durchwühlen sie Mülltonnen. Abgesehen von dem Lärm, den sie dabei veranstalten, hinterlassen sie den Anwohnern meist ein regelrechtes Schlachtfeld.

Im Jahr 1934 wurde der Waschbär auch in Deutschland eingebürgert. „Zur Bereicherung der heimischen Fauna“ – so das erklärte Ziel – setzte man ein Paar am Edersee (in Hessen) aus. Etwa zeitgleich gelang auch einigen Waschbären aus einer Pelztierfarm bei Berlin die Flucht. Seitdem ist der Vormarsch der Tiere nicht mehr zu stoppen. Laut Schätzungen beläuft sich ihre Zahl in Deutschland inzwischen auf ungefähr 100.000. In Kassel scheinen sich die Waschbären besonders wohl zu fühlen: Hier lebt im Schnitt ein Tier auf jedem Hektar Stadtfläche oder – anders ausgedrückt – ein Waschbär pro Häuserblock.

Quelle(n) für dieses Referat: -Internet



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