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Lebenserwartung - Referat




1. In dem ersten Teil meiner schriftlichen Ausarbeitung meines Referates über die Lebenserwartung im Seminarfach Unsterblichkeit, Krieg der Kulturen möchte ich den Begriff „Lebenserwartung“ näher erläutern.
Die Lebenserwartung beschreibt die noch zu erwartende, verbleibende Lebenszeit eines Lebewesens ab einem beliebig wählbaren Zeitpunkt in dessen Leben bis zu sei-nem Tod. Sie wird durch die jeweils derzeitige Sterberate errechnet. Wobei aber da-von ausgegangen wird, dass die Sterberate konstant bleibt und sich keine Verände-rungen ergeben. Bei der Berechnung der Lebenserwartung werden ebenfalls die je-weiligen Lebensumstände der Lebewesen beachtet. Auch hier wird von keiner Ver-änderung der Lebensumstände ausgegangen.
1.2 Speziell bei Menschen, auf welche ich mich in meinem Referat beziehen werde, haben Faktoren wie zum Beispiel Stress, Ernährung und Bewegung bedeutenden Ein-fluss auf die zu erwartende Lebenszeit. Hier wird zwischen negativ -Faktoren und positiv -Faktoren unterschieden. Somit könnten wir, wenn wir nur nach den positiv -Faktoren leben würden, ein möglichst langes Leben führen. Sofern jedoch die Bevöl-kerung nicht durch Kriege, Seuchen, Hungersnöte und Unfälle vermindert wird. Nach der Höhe der Lebenserwartung eines einzelnen Menschen, wird damit auch dessen Lebensstandard bestimmt. Eine Person, die eine hohe Lebenserwartung aufweist, hat beispielsweise eine gute medizinische Versorgung, Hygiene und eine ausreichende Ernährungslage und somit auch einen höheren Lebensstandard. Daraus lässt sich schließen, dass der Lebensstandard die Lebenserwartung erhöht oder verringert. In den Entwicklungsländern haben die Menschen einen sehr geringen Lebensstandard und dadurch auch eine kürzere Lebenserwartung als die Menschen in den Industrie-ländern.
Die Lebenserwartung wird demografisch dargestellt. Allgemein beschreibt die De-mografie die wirtschafts- und sozialpolitischen Bevölkerungsbewegungen verschie-dener Regionen, Religionen und Weltanschauungen.

2.1 Im zweiten Teil meiner schriftlichen Ausarbeitung möchte ich auf die historische Entwicklung der Lebenserwartung der Menschen in Deutschland, seit 1850 bis in die heutige Zeit, eingehen.



Die Lebenserwartung ist im Laufe der Menschengeschichte immer weiter gestiegen, seit ungefähr 1850 jedoch stark beschleunigt.
In Deutschland lag die Lebenserwartung der Männer um 1850 bei etwa 34 Jahren, die der Frauen bei 37 Jahren, allerdings bei Geburt und im Durchschnitt. Die sehr hohe Zahl sterbender Säuglinge und Kinder prägt die Statistik extrem. Tatsächlich sah die Lebenserwartung der damals 40-Jährigen also besser aus, dennoch mussten um 1850 etwa 75 Prozent der Bevölkerung damit rechnen, vor dem 65. Lebensjahr zu sterben.


Dieses Schaubild zeigt die Entwicklung der Lebenserwartung der Neugeborenen seit dem Jahre 1871in Deutschland.
Zu entnehmen ist, dass die Lebenserwartungen der Neugeborenen seit 1871 bei den Männern von 35 auf 75 Jahre gestiegen ist und bei Frauen von 38 auf 82 Jahre. Bei weiterem Betrachten fällt der starke Anstieg der Lebenserwartung zwischen 1950 und 1985 bei den Männern sowie der geringere Anstieg bis zum Jahre 2000 auf. Auf die-ser Darstellung ist ebenfalls zu sehen, dass die Frauen dauerhaft eine höhere Lebens-erwartung aufweisen, auf dessen Gründe ich später näher eingehen werde.
In dieser Zeit gab es ebenfalls historische Ereignisse wie zum Beispiel den ersten Weltkrieg (1914 -1918) und den zweiten Weltkrieg (1939 – 1945) , welche die Le-benserwartung beeinträchtigt haben. Diese Entwicklung durch die beiden Weltkriege ist jedoch in der obigen Darstellung nicht erkennbar, da in ihr nur die Lebenserwar-tung der Neugeborenen berechnet ist und die Weltkriege keinen Einfluss auf diese genommen hatten.
2.2 Gegen Ende des ersten Weltkriegs betrug die Lebenserwartung eines Soldaten an der Westfront in Frankreich nur zwei Wochen. Bei der Schlacht um Stalingrad im zweiten Weltkrieg betrug die Lebenserwartung eines Soldaten lediglich 24 Stunden.

3. Nun stellt sich die Frage wie es zu diesem konstanten Anstieg der Lebenserwar-tung der Menschen von 1850 bis Heute gekommen ist.
3.1 Der erste zu erkennenden Grund ist die Industrielle Revolution in Deutschland gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die sich jedoch in den Anfängen eher negativ auf die zu erwartende Lebenszeit auswirkte. Als Industrialisierung wird der Übergang von der handwerklichen zur industriellen Produktion bezeichnet. Dabei werden die Waren, mithilfe von Maschinen in Fabriken produziert. Dadurch konnten Waren in großen Mengen hergestellt werden. Die gesamten Arbeits- und Lebensbedingungen und die Umwelt der Menschen wurden so tiefgreifend verändert, dass dieser Um-bruch als Industrielle Revolution benannt wurde.
Die Menschen zu Anfang der Industriellen Revolution verbanden mit ihr die Hof-fung, Armut, Hunger, Krankheit und Krieg zu überwinden. An deren Stelle, so glaub-ten sie, würden Wohlstand, körperlich leichte Arbeit, viel persönliche Freizeit und eine lange Lebenserwartung bei guter Gesundheit treten. So kam es zur so genannten „ Landflucht“. Viele Menschen sahen in den Städten, in denen jetzt viele Manufaktu-ren entstanden, ihre Zukunft und verließen das Land und ihre Familien um in den Städten ihr Glück zu suchen. So lebten 1800 etwa 3 Prozent der Gesamtbevölkerung in den Städten, 1900 waren es etwa 30 Prozent.
Jedoch sah das Leben der Menschen zu Anfang anders aus. Der Wohnraum war knapp. Viele lebten in Ställen, Schuppen und Kellern. Andere erhielten eine begehrte Wohnung in den schnell erbauten mehrstöckigen Mietskasernen. Sechs Menschen lebten im Durchschnitt in einem Zimmer von 20 Quadratmetern. Die Menschen ar-beiteten nun in großen, lauten und staubigen Fabrikhallen. Anders als beim Hand-werk hatte der Arbeiter nur die Maschinen zu bedienen. Die Arbeit an den Maschinen war zwar körperlich und geistig nicht so anstrengend aber durch die hohe Verlet-zungsgefahr an den Maschinen und durch die staubige und stickige Luft, die durch-gehend eingeatmet wurde, sehr gefährlich.
Diese auch als negativ –Faktoren zu bezeichnenden Bedingungen hatten in den An-fängen der Industriellen Revolution eine senkende Wirkung auf die Lebenserwartung der Menschen.
Das änderte sich als die Arbeiter anfingen sich zu wehren. Die Menschen erkannten, dass ihre Lage am wirksamsten verbessern konnten, wenn sie sich zusammenschlos-sen. So wurden Arbeitervereine, später auch Gewerkschaften und Parteien, gegründet.



Jetzt erkannten auch viele Politiker, dass sie für die Arbeiter Verantwortung über-nehmen mussten. Um die soziale Lage, und damit den Lebensstandard, der Arbeiter zu verbessern und sie führ den Staat zu gewinnen, führte Otto von Bismarck 1883 eine Kranken –und Unfallversicherung ein. 1889 folgte dann die Altersversicherung.
Bei der Krankenversicherung erhielt der Arbeiter ärztliche Behandlung und Kranken-geld. Bei der Unfallversicherung erhielt der Arbeiter bei einem Unfall 2/3 seines Lohnes. Bei der Altersversicherung erhielt der Arbeiter die Altersrente nach Vollen-dung des 70. Lebensjahres.
Betrachtet man die obige Darstellung der Entwicklung der Lebenserwartung von 1871 bis 2000 so lässt sich erkennen, dass der Lebenserwartung zur folge keine Men-schen dieses Alter erreicht haben. Dieses hohe Alter erreichten nur die reichen Men-schen der Zeit, da sie einen höheren Lebensstandard führten als die Arbeiter, die gar nicht 70 Jahre wurden.
3.2 Mit der Einführung des Gesundheitssystems und den Arbeitsgesetzen durch Bis-marck veränderten sich die Lebensbedingungen der Menschen zum Positiven. Durch dieses Gesundheitssystem wurde die medizinische Versorgung verbessert. Die medi-zinische Forschung wurde weiterentwickelt und Krankheiten, die zuvor zum Tode geführt hatten, konnten jetzt bekämpft werden.
3.3 Ebenfalls veränderten sich die Lebensgewohnheiten der Menschen und
Hygiene spielte eine zunehmend wichtigere Rolle im Leben der Menschen. Die Anzahl der negativ -Faktoren nahm ab und die Zahl der positiv -Faktoren nahm hingegen zu. Hinzu kam die Möglichkeit zur Bildung. In den Anfängen konnten Kinder der armen Arbeiter nicht zur Schule gehen, da sie wie ihre Eltern in den Manufakturen bis zu 12 Stunden am Tag arbeiten mussten.
Im Laufe der Zeit übernahmen neu erfundene und weiterentwickelte Maschinen im-mer mehr die Aufgaben der Arbeiter und somit wurde die Arbeit für die meisten Menschen immer leichter.
Diese Veränderungen trugen alle dazu bei, dass sich der Lebensstandard aller Men-schen verbessert hat und dem zur Folge die Lebenserwartung stieg.






4 Im folgenden Teil meiner schriftlichen Ausarbeitung meines Referates möchte ich auf die Unterschiede der jeweiligen Lebenserwartung der Menschen eingehen. In wel
chen Gebieten der Welt ist die Lebenserwartung am größten? Wo ist sie am gerings-ten? Wie sieht es in Deutschland aus? Gibt es hier regionale Unterschiede?
Warum werden Frauen älter als Männer? (siehe Schaubild 1)






Diese Darstellung zeigt die aktuelle durchschnittliche Lebenserwartung Weltweit
4.1 Auf diese Darstellung sind die Unterschiede der Lebenserwartungen zwischen den verschiedenen Ländern der Erde gut zu erkennen. Es lässt sich entnehmen, dass Australien, Japan, Schweden und Kanada die höchste Lebenserwartung mit 80 + Jah-ren aufweisen. Diese Erkenntnis überrascht mich ein wenig. Ich hätte eher den verei-nigten Staaten oder einer der europäischen Staaten die höchste Lebenserwartung zu-gesprochen. Aber dennoch ist die Lebenserwartung in den vereinigten Staaten und Europa hoch. Sie liegt bei 75 +Jahren.
Vergleicht man jetzt Australien mit süd und mittel Afrika so ist doch ein gravierender Unterschied zu erkennen. Zwischen diesen beiden Kontinenten liegt eine Differenz der Lebenserwartung von mehr als 30 Jahren. Ein ebenfalls gravierender Unterschied befindet sich zwischen Lybien und Tschad in Nordafrika. Es sind zwei aneinander grenzende Länder aber dennoch herrscht eine Differenz der Lebenserwartung von mehr als 25 Jahren. Die Gründe für diese auffälligen Unterschiede liegen sicherlich


darin, dass es sich bei den Ländern mit niedriger Lebenserwartung um Entwicklungs-länder handelt und bei den anderen Ländern um Industriestaaten handelt.
In Deutschland lassen sich allerdings keine regionalen Unterschiede feststellen. Hier ist die Lebenserwartung einheitlich.
4.2 Wie in Schaubild 1 zu erkennen ist, ist die Lebenserwartung der Frauen in Deutschland schon immer höher als die der Männer. Sie leben im Durchschnitt sechs Jahre länger als die Männer. Worin liegen die Gründe dafür?
Hierzu habe ich ein Interview mit Prof. Dr. Elmar Brähler gelesen in dem er die Gründe aufführte.
Die Männer würden ein riskanteres Leben führen und das schon von Geburt an. Sie würden durch ihren Alltag häufiger Unfälle erleiden, durch den Beruf mehr Gefahren ausgesetzt sein und ein ungesünderes, sorgloseres Leben führen. Hinzu kommt der häufigere Genuss von Alkohol, fettreicher Nahrung und Zigaretten. Hingegen Frauen sich mehr um ihre Gesundheit kümmern würden. Welche rein biologischen Dinge da eine Ursache sind und was aus dem Rollenverhalten resultiert, konnte bislang noch niemand genau abgrenzen.
Zum Beweis, dass die längere Lebenserwartung der Frauen gegenüber den Männern nicht rein genetisch bestimmt ist, führt er die so genannte „Klosterstudie“ an. Mönche und Nonnen - also Menschen, die in Sachen Alkohol, Rauchen, Stress, Ernährung und soziale Strukturen unter ähnlichen Umständen leben - erreichen fast das gleiche Alter, so Brähler.



5 Im letzten Teil meiner schriftlichen Ausarbeitung möchte ich auf die weitere Ent-wicklung der Lebenserwartung in Deutschland eingehen.
Nach Angaben des statistischen Bundesamtes wird im Jahr 2050 die Lebenserwar-tung bei der Geburt bei Männern bei 81,1 Jahren und bei Frauen bei 86,6 Jahren lie-gen. Wobei die Bevölkerung bis zum Jahre 2050 auf 75 Millionen und die jährliche Geburtenzahl von 730.000 auf 560.000 sinken wird. Das wird dazu führen, dass es mehr alte Menschen als junge Menschen gibt. Im Jahr 2050 wird die Hälfte der Be-völkerung in Deutschland älter sein als 48 Jahre und jeder Dritte in Deutschland 60 Jahre oder älter sein.



Die Zahl der unter 20-Jährigen wird von aktuell 17 Millionen (21 Prozent der Bevöl-kerung) auf 12 Millionen (16 Prozent) zurückgehen. Die Gruppe der mindestens 60-Jährigen wird mehr als doppelt so groß sein wie Heute (28 Millionen (37 Prozent)). Die über 80-Jährigen werden dann im Jahre 2050 etwa 9,1 Millionen der gesamten Bevölkerung ausmachen. Dies entspricht 12 Prozent. Im Jahre 2001 betrugen es noch 3,2 Millionen (39 Prozent).
Zu einem langfristigen Bevölkerungsrückgang kommt es, weil in Deutschland – wie schon seit dreißig Jahren – auch in den nächsten fünf Jahrzehnten stets mehr Men-schen sterben werden, als Kinder geboren werden. So entsteht eine „alternde“ Gesell-schaft.


5.1 Aus dieser „alternden“ Gesellschaft entstehen natürlich auch Probleme heraus, auf welche ich im Folgenden eingehen werde.
Ein bedeutendes Problem der alternden Gesellschaft ist der Konflikt zwischen den wenigen Jungen und den vielen Alten. Frank Schirrmacher beschreibt diese Situation in seinem Buch „Das Methusalem-Komplott“ mit der Beraubung des Selbstbewusst-seins und des Verstandes der Alten durch die Jungen. Die Alten erleben eine Diskri-minierung. Schirrmacher nennt ein Beispiel zu Verdeutlichung. Eine alte Dame findet ihren Ehemann tot in der Wohnung. Sie glaubt an einen Mord, da sie eine Frau vom Tatort fliehen gesehen hat. Die Polizei geht aber nicht von einem Mord aus, sondern von einem natürlichen Tod und schenkt der Dame keine Beachtung. Später wird aber bewiesen, dass die alte Dame Recht hatte. Die Alten werden nicht mehr ernst ge-nommen und abgeschoben.
Ein weiteres Problem ist das der Versorgung. Wer versorgt die vielen Alten? Es ist eine Herausforderung für die sozialen Sicherungssysteme. Da es sich bei den über 60-Jährigen zum größten Teil um Rentenbezieher handelt, hat der Anstieg der Lebens-erwartung eine verlängerte Bezugsdauer der Renten und damit eine steigende Ren-tenausgabe zur Folge. Aber da es nur wenige erwerbstätige Einzahler gibt, wird es hier zu einem Problem kommen.
Eine Lösung für dieses Problem wäre, das Rentenalter zu erhöhen. Denn mit einer höheren Lebenserwartung sind die Menschen auch in der Lage länger zu arbeiten.




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