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Klosterorden - Referat



Was ist ein Orden?

Der Begriff “Orden“ leitet sich von dem lateinischen Wort “ordo“ ab, was “Reihe, Ordnung, Stand“ bedeutet. Eine Ordensgemeinschaft ist ein Zusammenschluss von Personen, die sich bestimmten Regeln unterziehen und damit verbundene Verpflichtungen übernehmen. Sie unterwerfen sich der Autorität eines Oberen.

Christliche Ordensgemeinschaften sind religiöse Zusammenschlüsse, die von der katholischen Kirche bestätigt sind. Die Anhänger leben in Klöstern, die nach Geschlechtern getrennt sind. Weibliche Mitglieder nennt man Ordensfrauen, Ordensschwestern oder Nonnen, die männlichen Mitglieder heißen Ordensbrüder oder Mönche.
Der Grundgedanke dieser Lebensform war und ist die konsequente Verwirklichung der Nachfolge Christi. Die Lehre Christi zu erfüllen und seinen Geboten zu gehorchen waren und sind die Ansätze der Ordensgemeinschaften.
Die heutigen Ordensmitglieder legen nach einer Vorbereitungszeit, das Noviziat, die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ab.

Die Ursprünge des Mönchtums hat man auf ca. 200-300 nach Christus datiert. In Ägypten, Nordafrika, Palästina, Syrien, Kleinasien und im gesamten Mittelmeerraum fand man hierzu umfangreiche Dokumente (ins Lateinische übersetzte Schriften und Biografien).
Um die vollkommene Ablehnung von Versuchung und Verlockung leben zu können, verließen einzelne Christen ihre Mitmenschen und ihre Umgebung. Sie zogen z.B. in Wüsten, um ein in ihren Vorstellungen vollkommenes, christliches Leben führen zu können. Diese Lebensform, Eremitentum genannt, war sehr karg und in erster Linie von Einsamkeit und Buße bestimmt. Da die Eremiten fast ihr ganzes Leben allein waren, wurden sie oft depressiv, weil sie mit niemandem über Probleme oder ähnliches sprechen konnten. Darum suchten sich die meisten eine Beschäftigung. Die meisten flochten Körbe, Matten oder Seile und verkauften sie an vorbeikommende Karawanen. Man sah es nicht gern, wenn ein Eremit Geld besaß. Darum wurde es dem verstorbenen mit ins Grab gegeben. Die Eremiten nahmen ein Mal am Tag (nach Sonnenuntergang) vegetarisches Essen zu sich (Hirse oder Hülsenfrüchte).
Wie unabhängig die Eremiten von Besitz waren, belegt eine Erzählung eines Raubüberfalls: Der Eremit öffnete nicht nur bereitwillig die Tür seiner Hütte, sondern half auch noch den Räubern, das Wenige seines Besitzes aufzuladen und wegzubringen.

Der Ägypter Pachomius (287-347) war laut Geschichtsbüchern der erste Christ, der andere Eremiten um sich scharte und in der Wüste Theben ein Kloster mit Mauern darum errichten ließ. Etlichen Merkmale des heutigen Klosterlebens waren hier schon zu finden.

Das Klostergebäude stellte nach außen die klare Zusammengehörigkeit der Gemeinschaft dar. Die trennenden Mauern symbolisierten die Abkehr von den weltlichen Versuchungen, Sünden und Fehlverhalten. Innerhalb der Gemeinschaft herrschte eine klare Rangordnung; der Klostervorsteher, genannt Abt, hatte in allem die alleinige Verfügungsgewalt. Der Alltag war vom Wechsel zwischen Gebet, Meditation und Arbeit geprägt. Gemeinsame Regeln ordneten das Zusammenleben. Ein Schwerpunkt war die persönliche Armut. Ihre Gleichheit drückten sie in gleicher Ordenskleidung aus.
Die Urform des Klosters unterschied sich zur heutigen entscheidend darin, dass ein Kirchengebäude fehlte. Damals legten die Ordensbrüder keine feierlichen, ewigen Gelübde ab. Erst viel später (ca. 6. Jahrhundert) lebten geweihte Priester in der Ordensgemeinschaft.

In den folgenden Jahrhunderten entwickelten sich viele verschiedene Klosterarten. Sie unterschieden sich hauptsächlich in ihren inneren und äußeren Klosterstrukturen sowie in
ihren Lebensformen und -aufgaben.
Diese Klosterentstehungen konnten immer wieder auf einige wichtige Gründer zurückgeführt werden, wie z. B. der heilige Antonius (250-356), der heilige Augustinus (354-430), der heilige Benedikt von Nursia (frühes 6. Jhdt).

Das Mittelalter (ab ca. 5. Jhd. bis ca. 17.Jhd.) gilt allgemein als die Epoche der Mönche. In dieser Zeit entstanden die großen Orden des Abendlandes und prägten mit ihren Idealen nicht nur das religiöse, sondern auch das gesellschaftliche und geistige Leben der Bevölkerung. (Sorge für Leib und Seele)
Verschiedene Eremitenorden, aber auch die Zisterzienser und die Bettelorden des heiligen Franziskus von Assisi (1182-1226) und des heiligen Dominikus (ca. 1170-1221) entwickelten sich. Rasch und weitläufig breiteten sich die Orden im ganzen Abendland aus. Jede Stadt besaß mehrere Klöster und es gab kaum Gegenden ohne Kloster.
In den Städten, an den Hochschulen und Universitäten wirkten überwiegend die Bettelorden (z.B. die Franziskaner, Barfüßer und die Dominikaner = Prediger). Ihre Aufgaben bestanden hauptsächlich darin, den Menschen Religion und Wissen zu vermitteln oder ihnen in Notlagen zu helfen (aktive Hilfeleistung und geistiger Beistand).

Der Orden Cîteaux - davon abgeleitet Zisterzienzer (auch Bettelorden) - führt auf Robert von Molesme ( gestorben:1111) zurück. Das Kloster Cîteaux und mit ihm der Orden, entstanden aus dem Streben einzelner Mönche nach vollkommenem Leben und Beachtung der Benedikterregel.
Robert lebte längere Zeit in einer Siedlung, gründete aber 1075 mit Hilfe des Diözesanbischofs und des Herzogs von Burgund ein eigenes Kloster. Mit der Zeit merkten die Ordensmitglieder, dass sie mit ihrem jetzigen Klosterleben nicht mehr zufrieden waren. Darum gründeten insgesamt 21 Mönche 1097/98 ein Neukloster in der Einsamkeit, welches sie Cîteaux nannten. Sie lebten in bitterer Armut, gruben mit bloßen Händen die kleinen Äcker um, und verzichteten auf fremde Einkünfte. Wenig später gründete der bisherige Prior Albricht, der das Amt des Neuklosters übernommen hatte, einen neuen Orden. Er schrieb den Mönchen die Benedikterregel vor und legte fest, dass die Mönche keine fremden Einkünfte besitzen durften, dass sie jeden Tag arbeiten mussten und dass sie keine Neuklöster gründen sollten.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Chocoo



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