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Kirche im Nationalsozialismus - Referat



Kirche im Nationalsozialismus

Zum politischen Programm der Nationalsozialisten gehörten die Überlegenheit und die Unterwerfung anderen Völkern und der tödliche Hass auf aller Juden. Dies stand im starken Gegensatz zur christlichen Religion, die von der Gleichheit der Menschen ausgeht.
Als Hitler am 30. Januar 1933 Reichskanzler wurde, schien sich für die Kirche vorerst nichts zu verändern. Hitler erwarb das Vertrauen der Christen, jedoch wollte er ein artgemäßes und deutsches Christentum gründen.



Adolf Hitler

In seiner ersten Regierungserklärung wurde versprochen „das Christentum in festen Schutz zu nehmen“. Die Mehrheit der Christen begrüßte den staatlichen Umbruch. Hitler jedoch gab in einem privaten Gespräch zu, das Christentum in Deutschland ausrotten zu wollen. Seine folgenden Maßnahmen dienten nur dazu, die Kirche ruhig zu halten, bis er seine Macht ausbauen konnte. Hitler wollte eine einheitliche „Reichskirche“ unter einem „Reichsbischof“ durchsetzen.
Durch Hitlers kirchenfreundliche Zuversicherungen stimmten die Parteien des politischen Katholizismus –Zentrum und Bayerische Volkspartei- dem Ermächtigungsgesetz (=Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich) im März 1933 zu.

Das Reichkonkordat (Konkordat= Vertrag zwischen Land & Religionsgemeinschaft) wurde im Sommer 1933 zwischen der Kirche und dem deutschen Reich geschlossen. Es diente zur Reglung zwischen dem deutschen Reich und der katholischen Kirche.

Ablehnung von katholischer Seite gegen über des Nationalsozialismus gab es nur von Randgruppen oder Einzelpersonen. Einiger dieser wenigen Personen waren Friedrich Dessauer und Walter Dirks von der „Rhein-Mainsche-Volkszeitung“ und Jakob Kaiser.
Von evangelischer Seite waren es Dietrich Bonhoeffer und Professor Karl Barth.



Viele Christen schlossen sich jedoch dem Nationalismus an, sie wurden die „Glaubensbewegung Deutsche Christen“ genannt“. Sie waren eine rassistische, antisemitische und am Führerprinzip orientierte Strömung. Sie bezeichneten sich als "SA Jesu Christi" .

Diese „Deutschen Christen“ rissen 1933 die Leitung der Kirche an sich und gewannen bei den neuen Kirchenwahlen mit einem überwältigenden Sieg. Ende September 1933 wurde Ludwig Müller zum Evangelischen Reichsbischof.


“Deutsche Christen“ Adolf Hitler und Reichsbischof Ludwig Müller

Im Kampf um Tradition der Landeskirchen bildete sich eine Opposition gegen den Ns-Staat. Widerstand im politischen Sinne leistete die Kirche jedoch nicht, Es wurde ein Rundschreiben „Mit brennender Sorge“ verfasst, welches in allen Kirchen verlesen wurde.

Pfarrer Martin Niemöller war gegen den Nationalsozialismus und gründete den Pfarrernotbund, welcher später zur „bekennenden Kirche“ wurde. Er stand unter Beobachtung durch die Gestapo.


Martin Niemöller




Anlass zur Gründung des Pfarrernotbundes war der Beschluss Kirchenbeamte jüdischer Abstammung aus den Ämtern zu entlassen.
Im Frühjahr 1934 entwickelte sich die „Bekennende Kirche“. Ihre Mitglieder waren gegen die „Deutschen Christen“ und lehnten die Unterordnung der Kirche unter dem Staat ab.

Ebenfalls leistete Priester Max
Josef Metzger Widerstand gegen den Nationalsozialismus und gründete die Bruderschaft „Una Sancta“.
Er verfasste 1943 ein „Manifest für ein neues Deutschland“ und machte damit im Ausland auf die Opposition gegen Hitler aufmerksam.


Max Joseph Metzger

Kirchlichen Protest gab es erstmals 1935 gegen das offiziell propagierte „Neuheidentum“ (=neuzeitliche Formen des Heidentums). In Folge wunden 500 Pfarrer verhaftet.

Der „Kirchenkampf“(= Konflikt zwischen evangelischen Christen, der Bekennenden Kirche und Deutschen Christen) war ursprünglich nicht Widerstand gegen Menschenrechte oder göttliches Gebot, sondern die Verteidigung religiöser Ansprüche wie z.B. kirchlicher Lebensraum.


Dietrich Bonhoeffer



Dietrich Bonhoeffer spielte in dieser Zeit eine wichtige Rolle. Bereits vor dem Krieg suchte er Kontakt zu England, um für die Ziele der Opposition zu werben. Er leitete ein illegales Predigerseminar und stand unter Lehr-, Rede- und Schreibverbot. Ab 1935 stand er im Dienst der bekennenden Kirche.

Die Zeugen Jehovas, oder auch Ernste Bibelforscher genannt, verweigerten sich dem nationalsozialistischen Staat, dem Wehrdienst und dem Heil-Hitler-Gruß. Unter anderem wegen ihrer konsequenten Weigerungen wurden sie verfolgt und 1933 verboten.

Mit der Bekenntnissynode von Barmen protestierten alle Widerstandleistenenden Gruppen in der evangelischen Kirche, besonders Mitglieder der „Bekennenden Kirche“, gegen die Unterordnung der Kirche unter dem Staat.

Ein 17-jähriger, polnischer Jude erschoss den deutschen Botschaftssekretär Ernst von Rat. Der Jude wollte auf die unheimliche Situation der Juden in Deutschland aufmerksam machen. In der Reichskristallnacht oder auch Reichspogromnacht, die vom 9. auf den 10. November 1938 stattfand, wurden alle jüdischen Geschäfte, jüdische Synagogen, usw. aufgrund von Rache am Tod des Botschaftssekretärs ausgeraubt und angezündet worden. Wohnhäuser „arischer“ oder „deutscher“ Menschen sollten geschützt werden.


Brennende Synagoge

Am 19. Oktober 1945 wurde das „Stuttgarter Schuldbekenntnis“ zum ersten Mal verlesen. Die neugebildete „Evangelische Kirche in Deutschland“ (EKD) bekannte erstmals eine Mitschuld evangelischer Christen an den Verbrechen des Nationalsozialismus. Einer der Verfasser war Pfarrer Martin Niemöller.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Madelchen



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