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Kinder auf Droge - Crystal Meth im Kreissaal - Referat



Seit dem Jahr 2007 ist die Zahl der Crystal-Meth – Abhängigen besonders in Ostdeutschland sowie in Bayern drastisch gestiegen. Alleine die Zahl der Konsumenten im Jahr 2015, die sich aufgrund ihrer Crystal-Sucht in Sachsen an Beratungsstellen wandten, ist mit 5000 knapp vier Mal höher als der deutsche Bundesdurchschnitt.
Besonders Ostdeutschland sowie Bayern haben durch ihre Nähe zu der Tschechischen Republik das größte Problem mit dem Meth-Amphetamin.

Da auch immer mehr junge Mütter zu der Droge greifen, meist auch in der Schwangerschaft, ist „die Zahl der von Crystal geschädigten Föten und Neugeborenen … in Sachsen seit 2007 drastisch gestiegen - im Regierungsbezirk Chemnitz um knapp 400 Prozent. Der Regierungsbezirk Leipzig liegt bei 800 Prozent und der Regierungsbezirk Dresden schießt mit 1000 Prozent den Vogel ab.“ Alleine in den Jahren 2013 bis 2015 gab es bei ca. 35.000 Geburten mindestens pro Jahr 160 bis 180 registrierte Fälle von Crystal geschädigten Neugeborenen.

Aber wie kam es zu diesem plötzlichen Anstieg?
Um diesen rasanten Anstieg des Meth-Konsums besser verstehen zu können, ist es sehr wichtig zu wissen, dass Crystal relativ leicht und vor allem billig synthetisch hergestellt werden kann. Dies führt natürlich dazu, dass es billiger verkauft werden kann als andere Drogen, wodurch mehr Abhängige mehr kaufen können und Crystal zu einer sehr guten Einnahmequelle wird für die, die es herstellen. Ein weiterer Grund, warum viele junge Mütter anfangen es zu konsumieren ist, dass es leistungsfähiger macht. Außerdem soll es gegen Müdigkeit und gut zum Abnehmen sein.

Nehmen wir einmal an, dass eine alleinerziehende junge Frau, vielleicht gerade mal Anfang 20, schon ein Kind hat, das sie versorgen muss. Deswegen geht sie Vollzeit arbeiten und ihr Kind besucht den Tag über den nächsten Kindergarten. Nun gab es jedoch eine Mieterhöhung, wodurch sie noch mehr arbeiten muss. Dann erzählt sie an einem Wochenende ihrer Freundin davon, wie viel Stress sie denn habe. Genau diese Freundin hat vor ein paar Tagen aufgrund einer so ähnlichen Situation begonnen Crystal zu nehmen. Nun rät sie ihr auch dazu. Sie findet es richtig super, endlich ist sie nicht mehr wirklich müde und schafft mehr.

Gerade vor dem Hintergrund der Leistungsgesellschaft in der wir heute leben, ist es nur allzu nachvollziehbar, dass immer mehr junge oder werdende Mütter drogenabhängig werden, da sie dem Druck, der auf ihnen lastet, nicht gewachsen sind.

Sind das nur die Drogenprobleme anderer? – oder auch unsere Probleme?
Es sind definitiv nicht nur irgendwelche Drogenprobleme anderer Menschen, die uns nichts anzugehen haben. Eher im Gegenteil, diese Probleme berühren die Interessen der gesamten Gesellschaft.

Da die Kinder crystal-abhängiger Frauen, die während der Schwangerschaft konsumierten, später mit einer größeren Wahrscheinlichkeit auch abhängig werden („Crystal Meth beeinflusst die Rezeptoren im zentralen Nervensystem und löst die Sucht aus … Der Körper verlangt einfach danach, weil die Rezeptoren bereits im Mutterleib entsprechend eingestellt wurden.“), wird die Zahl der Abhängigen in den nächsten Jahren bzw. Jahrzehnten weiter enorm steigen. Der Sprung vom Jahr 2010 mit gerademal 642 erstauffälligen Konsumenten zum Jahr 2011 mit schon 1693 Konsumenten ist gewaltig. Man möchte sich nicht ausmalen, wie diese Zahlen weiter steigen werden.

Die Zahl der Konsumenten wird also sehr viel weiter steigen wodurch auch die Nachfrage steigen wird, was wiederrum zur Folge hat, dass mehr Crystal-Meth hergestellt werden wird.

Nur weil Crystal-Meth als Droge an sich relativ preisgünstig ist, heißt das noch lange nicht das es nichts kostet. Und irgendwie müssen Abhängige ja auch ihre Sucht bezahlen, was dazu führt das die Kriminalitätsrate enorm ansteigt. Alleine in den Jahren von 2009 bis 2013 stieg
die Zahl der verdächtigen Konsumenten bei Einbruchsdiebstählen um ca. 100%. Außerdem gab es eine Verdopplung der konsumierenden Täter bei Raub bzw. räuberischer Erpressung und Diebstahl.

Ein weiteres großes Problem, das durch die Sucht entsteht, sind die sehr schweren körperlichen und psychischen Langzeitfolgen. Die Leber zersetzt sich nach einiger Zeit, das Gehirn beginnt allmählich abzubauen. Wenn die Abhängigen es erst einmal durch die Therapie geschafft haben „clean“ zu werden, ist das nächste Problem, dass die meisten durch diese Langzeitschäden nur noch wenig oder überhaupt nicht mehr arbeiten können, wodurch langfristig die Zahl der Erwerbsunfähigen steigt.

Das letzte große Problem, welches die Abhängigkeit auslöst, sind die Kinder, die schon schwer geschädigt auf die Welt kommen. Die meisten leiden unter körperlichen Schäden oder haben Entwicklungsstörungen, aufgrund der schlechten Durchblutung der Gebärmutter während der Schwangerschaft. Dazu gibt es noch keine Studien darüber, wie die Kinder sich weiter entwickeln werden, wie sie zum Beispiel zu ihrer Einschulung sind - Sie werden mit großer Wahrscheinlichkeit auffällig werden. Unter Umständen könnten manche dadurch ihren Schulabschluss nicht schaffen, andere in Kriminalität und vielleicht auch in das Drogenmilieu abrutschen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Drogen, vor allem während der Schwangerschaft konsumiert, einen Teufelskreis auslösen, aus dem es sehr schwer wird herauszukommen, der mitunter auch gesamte Generationen von Familien zerstören kann.

Aber wie kann man diesem Teufelskreis entgegenwirken?
Man sollte den werdenden Müttern bzw. den jungen Müttern Hilfe anbieten. Am besten während der Schwangerschaft, da viele Mütter sich erhoffen, dass nach der Geburt ihres Kindes sich einiges ändert. Es ist wichtig den Müttern, sofern sie Einsicht zeigen, zu erklären, dass sie ihrem Kind so nur Schaden zufügen. Am hilfreichsten wäre es, der Mutter und dem Kind zeitgleich eine Therapie oder Behandlung zu ermöglichen, da beide Hilfe brauchen und so die vielleicht fehlende Bindung aufgebaut werden könnte bzw. verstärkt werden kann, wenn sie schon vorhanden ist.

Ich persönlich halte es für sehr sinnvoll, der Mutter zu helfen und dann auch ihrem Neugeborenen, da es im Endeffekt, wenn wir es nicht tun, auf uns zurückfällt. Wie das Problem Drogen schon unsere Polizei beispielsweise überfordert sieht man daran, dass der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, André Schulz, und einige seiner Kollegen schon seit längerem mit dem Gedanken spielen, Drogenkonsum zu legalisieren. Meiner Meinung nach sollte alles Nötige für drogenabhängige Mütter und ihre Kinder getan werden, was nötig ist um ihr Leben zu verbessern und sie aus der Sucht herauszuholen. Selbst wenn es einiges Geld kosten würde, und das tut es ja, sollte man es vor allem für die Kinder ausgeben, da diese ja am wenigsten für ihre Situation können und auch die Zukunft des Staates darstellen. Die Kosten, die auf die Gesellschaft zu kommen würden, wären weitaus höher, wenn man den Abhängigen nicht helfen würde.

Den größten gesellschaftlichen Nutzen wird man erzielen, wenn es gelingt, die jungen Menschen soweit zu stärken, dass sie gar nicht erst Drogen konsumieren müssen, um mit ihren Problemen klarzukommen.



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