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Kastensystem in Indien - Referat



Das Kastensystem

Der Bergriff „Kaste“

Der Begriff „Kaste entspringt aus dem portugiesischem/spanischem Wort Casta das soviel bedeutet wie Rasse das vom lateinischem Castus – rein.

Mythologische Entstehung

Die Mythologie spricht davon das es ursprünglich nur vier große Kasten gegeben hatte, die aus den Körperteilen des Puruscha, dem Urvater der Menschen einstanden sind.
Die Brahmanen sind zum Mund geworden(Priester), die Arme zum Kshatriyas (Krieger), der Vaishya (Händler) zu den Schenkeln und aus den Füßen wurde der Shudra (Diener).

Auswirkungen auf Indien

Das Kastensystem ist vor mehr als dreitausend Jahren aus Stammes- und Sippen- Überlieferungen hervorgegangen und durch die dadurch entstandene Arbeitsteilung ist immer weiter ausgebaut worden.Wirklich Ausformuliert wurde das Kastensystem erst zwischen 200 v. Chr. und 200 n. Chr. . Es ist hierarchisch (von oben nach unten) gegliedert stellte die Regeln für die Arbeitsteilung in der Gesellschaft auf. Leitende Positionen, zum Beispiel in Verwaltung und Militär, waren für die oberste Kaste vorgesehen. Es gab keine Auf- oder Abstieg von einer Kaste in die andere. In Europa zum Beispiel war es nicht selten, dass ein Adliger eine Bürgerliche heirate, die dann Frau Gräfin, Baronin etc. wurde. Heiraten war nur innerhalb der Kaste gestattet. Es ist auch heute noch aufgrund der Tradition vielen Familien wichtig, dass der Sohn oder die Tochter nicht in eine niedrigere Kaste rein heiraten.
Die Kasten bestimmen heute immer noch groß teils die Partnerwahl und die Berufswahl.


Bedeutung heute

Die Zuordnung zu einer Kaste sollte im heutigen Indien eigentlich nichts über die gesellschaftliche Stellung und den Einfluss einer Person aussagen. Ursprünglich war damit die Reinheit und die Aufgabenbereiche des Individuums festgelegt.

Die Vernas

Verna ist Sanskrit (Eine zusammengesetzte traditionell von Brahmen benutzte Sprache) und bedeutet wörtlich „Klasse, Stand, Farbe“. Es gibt vier Vernas:
1.Brahmanen (traditionell die intellektuelle Elite, Ausleger heiliger Schriften (Veda( Heilige Hinduistischen Schriften), Priester)
2.Kshatriyas (traditionell Krieger und Fürsten, höhere Beamte)
3.Vaishyas (traditionell Händler, Kaufleute, Grundbesitzer, Landwirte)
4.Shudras (traditionell Handwerker, Pachtbauern, Tagelöhner)
Darunter stehen die Paria auch als „Unberühbaren“ bekannt die eigentliche eine Jati (Unterkaste) namens Dalit sind (Dalit (der Begriff entwickelte sich aus dem Sanskritwort, dal; er wird übersetzt mit zerbrochen, zerrissen, zerdrückt, vertrieben, niedergetreten, zerstört und der zur Schau Gestellte). Die Unberührbaren werden heute noch oft diskriminiert da sie keiner Kaste angehören, werden sie als unberührbar und unwürdig angesehen. Auf dem Land ist es besonders schlimm dort werden sie teilweise versklavt oder es wird sogar die Berührung mit ihren Schatten vermeiden.
Traditionelle nimmt man an, dass mit dem begriff Varna die Hautfarbe gemeint ist: Je höher die Kaste, desto heller die Haut. Dies kommt wahrscheinlich daher dass westlichen Länder (England und Portugal) ihre Kolonien in Indien hatten und selbst rassistische Denkweisen hatten. Diese Theorie ist jedoch umstritten.

Die Jatis

Die Vernas gliedern sich in hunderte von Jatis auf. Der Begriff leitet sich aus dem Begriff „Jan“ für „geboren werden „ aus. Jati heißt auch Geburtsgruppe dies ist auch im Sinne von Großfamilien oder Clan zu verstehen. Der Anthropologe Luis Dumot geht von etwa 2000-3000 Jatis aus.
Die Kastenzugehörigkeit des Individuums wird durch die Geburt bestimmt man kann nicht ein oder austreten.Man kann als Jati auch aufsteigen indem man die Lebensart und den Lebensstyl höherer Jatis
übernimmt. Wenn ein Inder wissen will zu welcher Kaste sein Gegeüber gehört fragt man nach seinem Jati man fragt nicht nach der Kaste oder der Verna. Die Frage nach der Kaste ist nicht höflich und kann zu Problemen mit der Person führen.

Das Studium des Veda

EinigeBrahmanen betrachten sich als die einzigen „reinen“ Varna und verachten alle anderen als „vermischte“ Varnas. Die ersten beiden Varnas machen aber nur 10% der Bevölkerung Indiens aus Die ersten drei Varnas erachten sich selbst als „Zweimalgeborene“ (Dvija). Damit ist gemeint, dass es nach der natürlichen Geburt noch eine „kulturelle/geistige“ Geburt gibt. Früher berechtigte die „Zweite Geburt“zum Studium der heiligen Texte der Veda, doch heute darf jeder studieren wie und wo er will z.B. auf einer Akademie oder bei einem Guru.

Die Mahlzeiten
Die Hochkastigen empfanden das Gemeinsame Mahl mit niedrigeren Kasten als verunreinigend. Doch das getrennte Mahl wurde aber groß teils wieder aufgehoben. Den dieses System kann in einer Großstadt nicht funktionieren da zu wenig Platz herrscht. Aber auf dem Lande ist das System teilweise noch vertreten aber auch eher selten.

Berufszuordnung

Prinzipiell kann heute jeder jeden Beruf in Indien ausführen,dennoch gibt es eine Massierung von Jobs wie Straßenreinigung und Müllabfuhr bei den Unberührbaren. Doch Brahmanen werden z.B. als Köche bevorzugt da ein paar Menschen aus höher stehenden Kasten sich immer noch weigern essen zu essen das von niedrigkastigen zubereitet wurde.

Reinheit
Für die Hierarchie verschiedener Jatis spielen die Vorstellungen vom Reinheit und Unreinheit eine große Rolle. Als besonders rein gelten die höheren Klassen, als besonders unrein hingegen die Jatis die mit unreinen Berufen zu tun haben, z.B. Wäscher, Friseure und Müllbeseitiger. Es ist erstrebenswert besonders rein zu sein. Doch man sollte sich von unreinen Kasten fernhalten, wobei in diesem Zusammenhang auch körperliche Reinheit oder Unreinheit ein wichtiges Kriterium ist. Aus diesem Grund wird heute noch manchmal den Unberührbaren der Zugang zu Tempel verweigert. Allerdings kann man die Kasten nicht strikt separieren, da man in der Stadt über die Kaste einer anderen Person nur informiert ist wenn man sie persönlich kennt oder wenigstens den Namen kennt.

Die Unberührbaren Kasten

Die westliche Vorstellung von Unberührbaren ist stark veraltet da diese seitens der Verfassung sogar gefördert werden. z.B. werden ihnen gewisse Quoten bei der Besetzung von Stellen in der öffentlichen Verwaltung und im Bildungswesen zugestanden.
Gandhi´s Familie gehörte der Bania-Kaste an, die zum Stand der Vaishya, den Kaufleuten, gehört.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Sandor.V



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