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Karin Kiwus - "Im ersten Licht" - Referat



Gedichtinterpretation: „Im ersten Licht“ - Karin Kiwus

Das Gedicht „Im ersten Licht“ der deutschen Dichterin Karin Kiwus aus dem Jahr 1976,welches den Kontrast von Traum und Realität in Hinblick auf eine scheiternde oder wiederholt scheiternde anhand eines lyrischen Ichs und Du aufzeigt und den Moment der Enttäuschung als einen der Liebe zugehörigen Teil beschreibt.
Hierbei gerät das lyrische Ich durch übermäßigen Alkoholkonsum in ein Verhältnis mit einem anfangs positiv beschriebenen du.
Jedoch legt sich am Übergang zwischen Nacht und morgen der Schleier und das lyrische Du erscheint „Im ersten Licht“ als das was es ist, ein nicht zu lieben vermögendes Subjekt.
Das Gedicht ist in 5 Strophen gegliedert und besitzt ein unregelmäßiges Metrum.

Das Gedicht besteht aus drei in einander übergehende Teile.
Hierbei bilden die ersten beiden Strophen die Momente der Verklärtheit und Unbewusstheit des lyrischen Ich gegenüber dem Du; die mittlere Strophe den Übergang zwischen Traum und Realität; und die letzten beiden Strophen zeigen den Moment der enttäuschten Liebe.

„Gedankenlos getrunken“ (Z.1) haben sich das lyrische Ich und Du. Dieses Abschalten der Gedanken führt zu einem Verlust des Realitätsinn bei den beiden und zu einer „heiße(n) Nacht“ (Z.3), die möglicherweise sonst nie zustande gekommen wäre.
Das lyrische Ichverdrängt alle Bedenken und fühlt sich wie in einem bunten aber unwirklichen Traum, der aus „gedämpften Färbungen“ (Z.5) besteht, die dieses Gefühl weiter unterstützen und den wahren Charakter des Erlebnisses schon leicht andeuten.

Im Gegensatz zur ersten Strophe in der die Umstände des Geschehens beschrieben werden, zeigt die zweite Strophen den verklärten Blick auf den Partner der soeben erlebten Nacht.
Die „mächtigen Arme meiner Toccata“ (Z.9) zeigen den aufsehenden Blick auf den Partner, der durch seinen Körper Schutz aber auch Verspieltheit aufzeigt und dadurch im perfekten Licht steht.

Nun lüftet jedoch die dritte Strophen den Schleier der Unwissenheit durch den Anbruch des Tages.
Das zuvor so positiv beschriebene Du zeigt sein wahres Gesicht indem die „Toccata“ (Z.9) ihren „ausladenden Klangkörper“ (Z.11) aus dem Bett bewegt.
Dieser Bruch zwischen mit der positiv stimmigen Beschreibung der vorherigen Strophe vermittelt den Übergang zwischen der Traumwelt und der sich durch das „dumpf(e)“ (Z.12) Aufrichten des Du symbolisierten Wirklichkeit, welche dem Ich wie durch das Adjektiv „ausladend“ angezeigt nicht gefällt.

Die vierte Strophe beinhaltet die vollkommene Realisierung der Situation durch das Ich.
Diese Erleuchtung wird durch die ersten Lichtstrahlen am Morgen symbolisiert, welche im Gedicht durch das „erste Licht“ (Z.13) dargestellt werden, da die letzten beiden Strophen wahrscheinlich zeitlich gesehen
am Morgen stadtfinden.
Hier wird durch vulgäre Sprache vor allem in Hinblick auf den „fetten Arsch“ (Z.14) die Anbiederung und Abneigung des Ich gegenüber dem nun realen Du aufgezeigt.
Der „trübe(n) verstimmte(n) ausgeleierte Arsch“ (Z.17)kann wie gerade erwähnt zum einen für das Körperteil, als auch für das gesamte lyrische Du stehen und verdeutlicht wie groß die Abscheu ist.
Zunächst ist unklar ob dies die erste Begegnung mit diesem „Arsch“ ist oder schon einmal eine Beziehung bestand.

Diese Frage wird in der letzten Strophe durch das Adverb „wieder“ (Z.18) in Zusammenhang mit der Aussage „dass ich dich nicht liebe“ (Z.19) geklärt und beweist, dass das Du ein Partner aus einer gescheiterten Beziehung ist und trotz der kurzfristigen Ausblendung des wahren Charakters in der Wirklichkeit, die durch das Adverb „wirklich“ (Z.20) noch einmal betont wird, „einfach nicht“ (Z.21) vom lyrischen Ich geliebt werden kann.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der dreigliedrige Aufbau die inhaltliche Ebene unterstützt und dem Leser durch den Wechsel der Tageszeiten und dem Strophenaufbau, den Unterschied zwischen der Realität und dem Traum anschaulich darlegt und dadurch eine gelungene bildliche Ebene schafft.
Meiner Meinung nach zeigt das Gedicht auf teils unterhaltsame Weiße die bittere Realität des wiederholten Scheiterns einer schon langen erloschenen Liebe und trifft damit den Nerv der Zeit.
Denn in einer Gesellschaft in der fast die Hälfte der Ehen zu Bruch geht dürfte dieses Gedicht eine für viele nicht allzu fremde Situation schildern.



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