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Kaffee - das wichtigste Agrargut - Referat



Die Kaffeepflanze und dessen Anbau

Der Kaffeebaum gehört zu der Familie der Rötegewächse, wie das in unseren Breiten bekannte Labkraut und der Waldmeister. Die Pflanze wird bis zu 10 Meter hoch, doch diese wird meist nur bis auf eine Höhe von 3 Metern gehalten. Deshalb werden sie auch als Sträucher bezeichnet. Zu der Frucht ist zu sagen, dass diese nicht als Bohne, sondern erst als Kirsche auftritt und man erst aus dieser Kirsche die Bohne entnehmen kann. Außerdem kommt es auch mal vor, dass eine Pflanze verschieden reife Früchte trägt, d.h. es kann eine Blüte, als auch eine unreife, sowie reife Frucht, an einer Pflanze gleichzeitig hängen. Deshalb lassen sich die Früchte des Kaffeebaums auch nur per Hand ernten und nicht mit Maschinen, was aber auch noch mehrere Gründe hat. Denn erstens aus dem oben genannten Grund, zweitens sind die Hänge auf denen solche Plantagen stehen teilweise zu steil und drittens haben die Anbauländer nicht die nötigen Gelder um solche Maschinen zu finanzieren (die auch noch gar nicht entwickelt wurden). Der Kaffeebaum wird wie schon erwähnt in eher höher gelegenen Gebieten angebaut. Dort beträgt die Höhe etwa 500-2000 Meter. Außerdem werden zwischen den Kaffeebäumen oft Bananenstauden gesetzt, damit die Bäume den nötigen Schatten, den sie brauchen erhalten. Da das alles sehr viel Platz in Anspruch nimmt, wird der Kaffee halt oft auf Plantagen angebaut. So ein Kaffeestrauch kann bis zu 40 Jahre genutzt werden, doch die besten Ernteergebnisse werden allerdings nur bis zum 15. Jahr erzielt. Des Weiteren ist noch zu erwähnen, dass der Kaffee, den wir kennen, also der Rohkaffee, eine Mischung aus zwei verschiedenen Kaffeesorten ist. Und zwar eine Mischung aus Coffea (was Kaffeestrauch bedeutet) arabica und Coffea robusta. Die Anbaugebiete liegen in Äquatornähe, also eher in tropischen Regionen, da dort angemessenen und gute Vorraussetzungen bzw. Bedingungen gegeben sind. Wichtig ist nämlich ein gleich bleibendes Klima, d.h. nicht zu starke Temperaturschwankungen und ein regelmäßiger, aber nicht zu hoher, Niederschlag. Dies trifft meistens auf Entwicklungsländer zu. Ein paar Beispiele für Anbauländer sind: Brasilien, Kolumbien, Indonesien uvm. Noch ein weiterer Grund dafür, dass der Kaffeebaum dort angebaut wird ist, dass dort die Arbeitskräftige billiger sind als in den Industrieländern. Das hat sich deshalb dort so eingebürgert, da es bis zum 19. Jahrhundert noch Sklaverei weltweit gab. Heute gibt es dies nur noch selten und wenn dann wird es illegal betrieben.



Die Geschichte des Kaffees

Der Ursprung des Kaffees liegt in einer Provinz namens Kaffa in Äthiopien. Im 15. Jahrhundert wurde der Kaffee zum ersten Mal in Jemen „kultiviert“. Daraufhin wurde der Kaffee in islamischen Ländern bevorzugt und zum Lieblingsgetränk erklärt. Dann im 16. Jahrhundert wurde der Kaffee in die Türkei verfrachtet und wurde von dort aus verhandelt. 1616 holten die Niederländer den Kaffee aus Arabien und verbreiteten diesen in ihren Kolonien (siehe Karte). Auch England, Frankreich und Portugal wollen es der Niederlande gleich tun und besorgen sich im 18. Jahrhundert ebenfalls Kaffee, um ihn in Afrika, Mittel- und Südamerika zu verbreiten. Schließlich
im 19. Jahrhundert stieg der Kaffeekonsum und auch der Verdienst an Kaffee wurde höher. Somit bauten immer mehr Länder Kaffee an, um damit ihr Geld zu verdienen und den Handeln anzutreiben. Heute wird der Kaffee in 76 Ländern weltweit angebaut, der hauptsächlich von Europa und Nordamerika importiert wird. Die größten europäischen Importländer sind Schweden, Finnland und Dänemark. Deutschland kommt da erst an 8. Stelle.



Die Chancen und Gefahren für Erzeugerländern

Auf jeden Fall gehört zu den großen Chancen, dass der Kaffeeanbau für diese Länder eine große Devisenquelle ist. Auch wenn man durch Kaffee nicht reich werden kann. Denn nur mit dem Kaffee Export besteht für diese Länder eine Möglichkeit von ihren Schulden herunter zukommen. Doch löst die auch eine große Gefahr mit aus, denn sobald der Export für diese Länder nicht mehr möglich ist, verschulden sich diese Länder immer und immer mehr. Man kann das auch als „endlose Abhängigkeitsspirale“ bezeichnen, da sie halt sehr abhängig von diesen Wirtschaftseinnahmen sind. Würde man ihnen eben den „Geldhahn“ zu drehen, können die Erzeugerländer nicht überleben. Nur dass das alles von der Kaffeebörse und den Nachfragen der Importländer abhängt, wie die Preise des Kaffees gerade sind und ob die Erzeugerländer weiter produzieren sollen bzw. können. Auch sobald die nötigen Klimabedingungen nicht mehr gegeben sind, habe die Anbauländer große Probleme. Denn wenn mal Frost (so wie es gelegentlich in Brasilien der Fall ist) eintritt, drohen Millionen von Pflanzen vernichtet zu werden. Aber auch Hagel, Wirbelstürme, starke Trockenheit oder übermäßiger Regen bekommt den Pflanzen schlecht. Doch wählt man auch einen Ort, wo die Humusschicht nur sehr dünn ist, ist diese auch nach wenigen Jahren ausgelaugt und es hat sich dann für die Bauern nicht wirklich gelohnt. Dabei prägt der Kaffee den Alltag und die Lebensbedingungen von Millionen von Menschen. Man kann also sagen, dass der Kaffee über das Schicksal vieler Länder entscheidet.




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