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Jugend ohne Gott - 2.Version - Referat



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Ödön von Horváth




















Jugend ohne Gott


Lesetagebuch












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Aufgabe 1:

Kapitel 1 (S.9-12): „Die Neger“

Es ist der 25. März, der vierunddreißigste Geburtstag eines Lehrers, der sich in seinem Zimmer befindet. Auf seinem Tisch stehen Blumen, ein Geschenk seiner Vermieterin und da liegt auch ein Brief seiner Eltern, die ihm Glück, Zufriedenheit und Gesundheit wünschen.
Doch der Lehrer ist nicht zufrieden, obwohl er in einer unsicheren Zeit einen sicheren Job hat sogar mit einer Pension.
Gestern hatte seine Klasse einen Aufsatz zum Thema „Warum brauchen wir Kolonien?“ geschrieben und nun fängt er mit dem Korrigieren der Hefte an. In einem Heft liest er den Satz: „Alle Neger sind hinterlistig, feig und faul!“, zunächst will er den Satz durchstreichen, da er diesen als falsch empfindet, aber er erinnert sich daran diesen Satz im Radio gehört zu haben und was einer im Radio sagt darf ein Lehrer nicht durchstreichen.
Ihm fällt auf, dass ein Schüler, der W, kein Heft abgegeben hatte, da er sich am Sonntag im Stadion eine Lungenentzündung geholt hatte.


Kapitel 2(S.12-14): „Es regnet“

Am nächsten Morgen geht der Lehrer die Treppen des Gymnasiums hoch, um zum Lehrerzimmer zu gelangen, dabei hört er Lärm aus dem zweiten Stock, wo fünf Jungen aus seiner Klasse einen anderen ebenfalls aus seiner Klasse verprügeln.
Als er dazwischen geht, verstehen die Schüler seine Reaktion nicht, da sie eine andere Wertvorstellung haben als der Lehrer. Dem Lehrer kommt es vor als würde er eine andere Sprache reden wie seine Schüler. Bei der Rauferei ging er um ein Brötchen, dass dem F gehört und dass die anderen ihm abgenommen hatten, damit er eben keins hat. Ohne ein weiteres Wort dreht sich der Lehrer um und setzt seinen Weg ins Lehrerzimmer fort, auf der Treppe dreht er sich noch einmal um, um sich zu vergewissern, ob die Jungen wieder anfangen sich zu raufen, aber diese wundern sich viel zu sehr über das Verhalten des Lehrers.


Kapitel 3 (S.14-19): „Die reichen Plebejer“

Der Lehrer muss die korrigierten Aufsatzhefte den Schülern zurückgeben. Da die Hefte vorschriftsgemäß korrigiert sind, verkneift er sich auch jegliches Kommentar. Bei dem
N kann er sich eine Bemerkung jedoch nicht verkneifen, denn der N schrieb den Satz über die Neger, mit dem der Lehrer nicht einverstanden ist.
Am nächsten Tag kommt der Vater des N in die Sprechstunde des Lehrers und beschwert sich wegen der Bemerkung vom Vortag. Der Lehrer verteidigt sich gegen die schweren Vorwürfe nur mit einem Hinweis auf einen Auszug aus der Bibel, in der steht, dass alle Menschen, Menschen sind. Der Vater des N widerlegt dieses Argument sofort, da man die Bibel bildlich oder gar nicht verstehen dürfte und er droht damit die Angelegenheit vor den Direktor der Schule zu bringen.





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Kapitel 4 (S.19-20): „Das Brot“

In der nächsten Stunde fühlt der Lehrer gleich, dass etwas anders ist als sonst. Ihm wird ein Brief überreicht, den die ganze Klasse unterschrieben hat und in dem sie die ihm mitteilen, dass sie nicht mehr wünschen von ihm unterrichten zu werden.
Zuerst will er hochfahren, doch dann entdeckt er unter einer Bank, einen der Jungen. Der Junge schreibt jedes Wort, das gesprochen wird, mit. Der Lehrer nimmt es ihm weg und macht sich mit dem Blatt und dem Brief auf den Weg zum Direktor. Der Direktor geht mit dem Lehrer zurück in die Klasse und beschimpft die Schüler, danach bleibt der Lehrer allein in der Klasse zurück und spürt deutlich den Hass der Schüler.


Kapitel 5 (S.21-23): „Die Pest“

An diesem Abend kann der Lehrer lange nicht schlafen, da er immer wieder das Stenogramm vor sich sieht. Er ist überzeugt, dass die Schüler ihn fertig machen wollen und das mit gutem Gewissen, da sie sich im Recht glauben. Immer wieder fragt er sich ob er vielleicht zu alt ist, um die Jungen zu verstehen.
Der Lehrer denkt zurück an die reichen Plebejer im alten Rom, die als sie fürchteten das die Bürger Roms die Forderung, die Steuern zu erleichtern, durchdrücken könnten, sich in eine Diktatur zurückzogen. Schließlich geht er in ein Café, dort ist keiner den er kennt, also geht er ins Kino und sieht die Wochenschau, wo er die „Plebejer“ sieht, wie sie ihre eigenen Denkmäler enthüllen, die ersten Spatenstiche machen und die Paraden ihrer Leibgarden abnehmen.
Als er das Kino verlässt ist es Nacht, aber er will nicht nach Hause in sein Zimmer, also geht er in eine Bar, wo ihm ein Fräulein Gesellschaft leisten will, er lehnt es ab und das Fräulein ist verletzt und setzt sich woanders hin.


Kapitel 6 (S.23-27): „Das Zeitalter der Fische“

Der Lehrer befindet sich in der Bar und betrinkt sich. Er ist im Zweifel mit sich
und der Welt.
Da trifft er auf Julius Caesar, einem ehemaligen Kollegen, der weil er sich mit einer minderjährigen Schülerin eingelassen hatte vom Dienst entlassen ist, mit dem er eine hitzige Debatte führt. Julius Caesar macht dem Lehrer klar, warum er mit seinen Schülern ein gestörtes Verhältnis hat.
Das Problem liegt in den Erlebnissen während der Pubertät. Die Pubertät des Lehrers fand während dem Krieg statt, die Schüler haben überhaupt keine korrekte Pubertät mehr.
Der 60- jährige erzählt, dass er von einem Jungen gehört habe, der streng verbotene Bücher liest, aber nicht weil er sich für sie interessiert, sondern um über die anders denkenden spotten zu können.

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Kapitel 7 (S.28-31): „Der Tormann“

In seinem Zimmer erwartet ihn seine Vermieterin und mit ihr ein Mann, der sich als der Vater des Schülers W, der wegen einer Lungenentzündung nicht am Unterricht teilgenommen hat, er erzählt, dass sein Sohn sterben wird.
Der Schüler möchte bevor er stirbt noch den Tormann sehen und mit ihm sprechen. Der Lehrer macht sich auf den Weg zum Tormann, der sofort bereit ist mit ihm zu gehen.
Er erzählt dem Schüler von fernen Ländern und von den Spieleigenschaften der verschiedenen Mannschaften und während er erzählt schläft der W ein.
Bei seinem Begräbnis sind der Direktor, fast alle Kollegen, sowie Eltern, Verwandte und Mitschüler des W anwesend.
Während der Grabrede des Pfarrers sieht der Lehrer den N und beobachtet ihn. Er kann die Gedanken des N fühlen und schließlich schaut der N zum Lehrer.
Auch der T beobachtet den Lehrer. Seine Augen sind ohne Schimmer, ohne Glanz. Ist er ein Fisch?


Kapitel 8 (S.31-35): „Der totale Krieg“

In diesem Kapitel wird beschrieben, wie die Aufsichtsbehörde die Autorität der Lehrer einschränkt.
Die Osterferien im eigentlichen Sinn gab es nicht mehr, stattdessen mussten alle Klassen der Mittelschulen mit ihren Lehrern in Zeltlager fahren. Diese Zeltlager dienten zur vormilitärischen Ausbildung der Schüler. Sie hausten wie Soldaten in Zelten und wurden von Unteroffizieren im Ruhestand im Marschieren, Exerzieren und ab dem vierzehnten Lebensjahr auch im Schießen ausgebildet.
Der Pfarrer des Dorfs, das sich in der Nähe des Zeltlagers befindet, macht den Lehrer darauf aufmerksam, dass in der näheren Umgebung des Lagers, in einem Schloss, die Mädchen ihr „Zeltlager“ haben. Vor dem Einschlafen macht sich der Lehrer Gedanken über den erlebten Tag.


Kapitel 9 (S.35-37): „Die marschierende Venus“

Der Feldwebel lässt die Jungen der Größe nach in zwei Reihen hintereinander antreten. Er kontrolliert scharf, ob die Reihen gerade sind. Der Lehrer bemerkt, dass sich der Z nur schwer einreihen kann.
Zwei der Jungen bleiben im Lager, um dass Essen zu kochen. Während sie Kartoffeln schälen sehen sie, dass Mädchen auf das Lager zu marschieren.
Der Lehrer spricht mit ihrer Lehrerin, die ihm mitteilt, dass sie am Nachmittag den „verschwundenen Flieger“ suchen werden.
Dies ist ein Spiel, dass die Mädchen auf das Suchen von abgestürzten Fliegern im Falle eines Krieges vorzubereiten.

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Kapitel 10 (S.38-39): „Unkraut“

Der Lehrer erkundet die Umgebung und entdeckt auf der schmalen Straße hinter einer Hecke drei Gestalten.
Es sind Kinder, die sich verstecken, zwei Jungen und ein Mädchen.
Der eine Junge steht auf und geht auf den an der Straße liegenden Hof zu und klopft an die Haustür. Eine alte, blinde Bäuerin öffnet die Tür und während sie den Jungen sucht, schlüpft dieser ins Haus, um Brot und eine Vase zu stehlen.
Die Alte bemerkt, dass etwas nicht stimmt und schreit um Hilfe, da hält ihr das Mädchen den Mund zu.
Der Lehrer eilt der Frau zu Hilfe und die Kinder fliehen. Ein Bauer kommt dazu, der das Geschrei gehört hat. Als er hört, dass es Kinder waren weis dieser um was es sich handelt: „Unkraut“.


Kapitel 11 (S.39-41): „Der verschollene Flieger“

Der Erzähler ist über das Rohe Verhalten der Kinder empört. Er denkt nicht über ihre Situation nach, wegen der sie Brot stehlen müssen, er verurteilt nur. Auf seinem Rückweg ins Lager findet er einen weißen Karton auf dem Flugzeug steht. Er hat also den „verschwundenen Flieger“ gefunden.
In der Nähe sitzen zwei der Mädchen vom Schloss. Der Lehrer belauscht das Gespräch, in dem das eine Mädchen erzählt, dass die Männer verrückt geworden sind und die Gesetze machen. Das hätte ihre Mutter ihr geschrieben. Darüber schämt sich der Lehrer, denn es ist wahr. Die Männer sind verrückt geworden und die die nicht verrückt geworden sind haben nicht den Mut die Verrückt gewordenen in Zwangsjacken zu stecken.


Kapitel 12 (S.41-44): „Geh heim!“

Der Lehrer befindet sich wieder im Lager. Das Regiment ist auch wieder im Lager.
Der Feldwebel hat Kopfschmerzen. Als der Feldwebel von der Räuberbande erfährt, ruft er sofort die Jungen zusammen, um für die Nacht Wachen zu bestimmen.
Der Lehrer geht ins Dorf, um den Pfarrer zu besuchen. Auf dem Weg zum Haus des Pfarrers kommen der Pfarrer und der Lehrer durch eine dunkle Seitenstraße. Hier stehen graue Häuser dicht nebeneinander. In den meisten Fenstern ist es dunkel und Kinder sitzen mit weißen Gesichtern da und bemalen Puppen.
Im Haus des Pfarrers trinken die Männer Wein und unterhalten sich. Der Lehrer gesteht sich ein, dass er Gott im krieg verlassen hat und dass ihm sein Beruf keine Freude mehr macht.

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Kapitel 13 (S. 44-49): „Auf der Suche nach den Idealen der Menschheit“

Während dem Gespräch muss der Lehrer immer an die Kinder in den Fenstern denken. Diese Kinder grüßen den Pfarrer nicht.
Der Pfarrer gibt zu, dass die Kirche immer auf der Seite der Reichen steht. Ihre Unterhaltung geht weiter und der Pfarrer erzählt, dass er kein einfacher Bauernpfarrer ist, sondern er wurde „strafversetzt“.
Die Kirche steht zwar auf der Seite der Reichen, kämpft aber auch für die Armen. Allerdings kämpft sie für die Armen nur an der „Himmelsfront“.


Kapitel 14 (S. 49-53): „Der römische Hauptmann“

Die Schüler sitzen im Lager und putzen die Waffen, mit denen sie auf hölzerne Soldaten in fremden Uniformen schießen sollen.
Der L stellt fest, dass sein „photographischer Apparat“ gestohlen worden ist. Der Feldwebel und der Lehrer verdächtigen keinen der Jungen, da während des Schuljahres noch nichts abhanden gekommen ist.
Sie kommen zum Schluss, dass eine der Wachen seinen Posten nicht ernst genug ausgeführt hat und beschließen die Wachen zu Überwachen.
Während seiner Wachphase muss der Lehrer an ein Bild denken, dass er beim Pfarrer an der Wand und auch bei seinen Eltern gesehen hat. Es ist ein Bild des Gekreuzigten.


Kapitel 15 (S. 53-54): „Der Dreck“

Der Lehrer beobachtet die Wachen. Da dies eine ziemlich langweilige Tätigkeit ist macht er sich Gedanken über Gott und den Teufel und seinem Glauben.
Er hat sich schon eingestanden, dass er Gott während des Krieges verlassen hat und nicht mehr an ihn glaubt. Jetzt gesteht er sich ein, dass er zwar nicht an den lieben Gott, dafür aber an den Teufel glaubt. Er stellt fest, dass er nicht, nicht an ihn glauben kann, sondern nicht an ihn glauben will.


Kapitel 16 (S.55-58): „Z und N“

Der Lehrer beobachtet, dass der Z sich mit einem Jungen trifft, der ihm einen Brief übergibt. Der Z erbricht den Brief und liest ihn im Mondlicht.
Am Morgen erzählt er dem Feldwebel aber nichts von seinen Beobachtungen, will aber unbedingt den Brief lesen.
Am Nachmittag kommt der R zum Lehrer und möchte in einem anderen Zelt schlafen dürfen, da der N und der Z sich immer raufen, weil der Z Tagebuch schreibt und das mitten in der Nacht tut, weil er sonst keine Zeit hat.


Kapitel 17 (S.58-65): „Adam und Eva“

Der Lehrer ist alleine im Lager und durchsucht das Zelt, das sich der N, der Z und der R teilen. Im ersten Schlafsack findet er einen Brief an den N. Der Brief ist von seiner Mutter und sehr sachlich gehalten. Im zweiten Schlafsack findet der Lehrer nichts. Also muss das Kästchen, in dem der Z sein Tagebuch versteckt im dritten Schlafsack sein.
Das Kästchen ist aus blauem Blech und hat nur ein einfaches Schloss, welches der Lehrer mit einem Draht leicht aufbekommt. Im Kästchen des Z ist nicht nur sein Tagebuch, sondern auch Briefe und Postkarten. Das Tagebuch fängt Weihnachten an und endet im Zeltlager.
Es ist auch ein Brief ohne Marke und Aufschrift dabei. Es ist der Brief, den der Junge dem Z heimlich zugesteckt hat. Der Inhalt ist sehr kurz, aber dennoch aufschlussreich.
In seinem Tagebuch steht, dass sich der Z immer mit dem N rauft, weil der Z im Schein einer Kerze abends in sein Tagebuch schreibt, was dem N nicht passt. Der Z schreibt auch, dass er den N noch einmal erschlagen wird. Und er gesteht seinem Tagebuch, dass er weiß, wer den Photoapparat des G geklaut hat, es war Eva.


Kapitel 18 (S.65-68): „Verurteilt“

Das Regiment kommt vom Marschieren zurück und der Lehrer muss sich beeilen.
Doch das Schloss des Kästchens lässt sich nicht mehr verschließen. Also versteckt er es und verlässt schnell das Zelt. Aus einem Zelt kommt Lärm, es ist das Zelt, das sich N, R und Z teilen. Der Z hat bemerkt, dass sein Kästchen aufgebrochen und kaputt ist und beschuldigt den N. Der beteuert seine Unschuld und es kommt zur Schlägerei. Der Lehrer gesteht nicht, dass er das Kästchen aufgebrochen hat, sondern er verurteilt den N. Wie bei der Beerdigung des W spürt der Lehrer, dass er beobachtet wird. Es ist der T, der Fisch.


Kapitel 19 (S. 68-71): „Der Mann im Mond“

In der Nacht schleicht sich der Lehrer aus dem Lager, um den Z und Eva zu beobachten. Er will mit den Beiden reden und ihnen klar machen, dass sie sich strafbar gemacht haben. Aber das Mädchen gefällt ihm immer mehr, es ist dasselbe Mädchen, das die Alte bestohlen hat. Der Lehrer will dem Z sagen, dass er es war, der sein Kästchen aufgebrochen hat, schiebt es aber immer wieder vor sich her. Um ihn herum wird es immer dunkler. Der Lehrer tastet sich zurück, doch dann fasst er mit seiner Hand in ein Gesicht und traut sich nicht mehr weiter.


Kapitel 20 (S.71-75): „Der vorletzte Tag“

Der Lehrer ist immer noch in seinem Versteck im Wald. Langsam wird es hell. Er schleicht sich zurück ins Lager und legt sich hin, denn jetzt ist er müde. Als er aufwacht ist das Regiment schon unterwegs und kommt am Nachmittag wieder zurück. Der Lehrer versucht mit dem Z über sein Kästchen zu reden, der blockt jedoch total ab und behauptet zu wissen, dass der N das Kästchen aufgebrochen hat. Er erzählt, dass der N ihm vormittags gestanden hat, dass er das Kästchen mit einem Draht geöffnet hat und das Schloss nicht mehr schließen konnte. Der N hat ihn um Verzeihung gebeten und er hat ihm verziehen. Doch der Lehrer zweifelt daran, dass der Z dem N verziehen hat und er wundert sich, warum der N etwas gesteht, was ein anderer getan hat. Der N ist verschwunden. Die Jungen suchen zusammen mit dem Feldwebel und dem Lehrer nach dem N, aber er bleibt verschwunden. Doch zur Polizei geht der Lehrer an diesem Tag nicht mehr.


Kapitel 21 (S.75-77): „Der letzte Tag“

Es ist der letzte Tag der Gruppe im Zeltlager, die Jungen zerlegen gerade die Zelte, als zwei Waldarbeiter im Lager auftauchten. Sie haben den N in der Nähe der Höhlen in einem Graben gefunden, er ist Tot. Er hatte eine klaffende Kopfwunde, er wurde erschlagen. Jetzt geht der Lehrer zur Polizei und telegraphiert dem Direktor der Schule. Die Mordkommission finden die Tatwaffe, ein spitzer blutverschmierter Stein, der aus nächster Nähe und von hinter dem N an den Kopf geworfen wurde. Der Staatsanwalt kommt und befragt die Schüler, ob sie einen Verdacht haben. Der R erzählt, dass der Z und der N sich immer gerauft haben und Todfeinde waren. Der Staatsanwalt fragt den Z, ob er den N ermordet hat, der Z gesteht.


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Kapitel 22 (S.78-82): „Die Mitarbeiter“

Es ist der Tag vor dem Prozess gegen den Z. Der Lehrer sitzt in einem Café und liest Zeitung. Er selbst wurde von einem Mitarbeiter interviewt und sogar ein Photo gemacht. In der Abendzeitung ist der Artikel abgedruckt. Auch der Feldwebel und die Eltern des N wurden befragt und ihre Antworten abgedruckt. Der Bäckermeister beschuldigt den Lehrer etwas damit zu tun zu haben und fordert, dass das Lehrpersonal besser durchsiebt wird, da es dort noch viele Staatsfeinde geben würde. Die Frau des Bäckermeisters erzählt nur, dass sie und ihr Kind immer in geistigem Kontakt stehen. Auch über die Mutter des Z wird berichtet. Sie verweigert den Mitarbeitern jegliche Stellungnahme. Auch der Verteidiger des Z gibt den Mitarbeitern Auskunft. Er ist ein junger Anwalt, der weis was für ihn auf dem Spiel steht. Aber er ist überzeugt, dass es sich nicht um Mord, sondern um Todschlag handelt. Er berichtet, dass auch Eva und ihre Bande verhaftet und verurteilt worden sind.


Kapitel 23(S.82-84): „Mordprozess Z oder N“

Vor dem Gericht stehen hunderte von Neugierigen, die in den Gerichtssaal wollen, aber die Einlasskarten für die Zuschauer sind schon vergeben. In den Fluren des Gerichts kommt man kaum noch durch, alle wollen Z und Eva sehen. Der Angeklagte wird in den Gerichtssaal gebracht und setzt sich auf die Anklagebank wie auf eine Schulbank. Seine Mutter ist verschleiert und sieht ihn kaum an. Der Feldwebel erkundigt sich beim Lehrer, ob er den Zeitungsartikel gelesen hat.


Kapitel 24 (S.84-88): „Schleier“

Der Richter betritt den Gerichtssaal und alles erhebt sich. Die Verhandlung wird eröffnet und die Anklageschrift wird verlesen. Der Z ist nicht wegen Totschlags, sondern wegen meuchlerischen Mordes angeklagt. Der Richter wendet sich an den Angeklagten und der Z gibt seine Personalien an und ist unbefangen, doch als er sein Leben erzählen soll, wird er befangen, als er seine Mutter sieht, wie sie ihr Taschentuch an die Augen führt. Der Z wird weiter verhört. Er gibt an, dass er an Gott glaubt und seine Tat bereut, die Reue klingt unecht. Der Verteidiger glaubt, dass Eva den Stein auf den N geworfen hat, da der Z in seinem Tagebuch schreibt, dass Eva einen Stein nach ihm geworfen hat und wenn dieser ihn getroffen hätte, wäre er jetzt hin. Daraufhin will der Z nicht mehr von ihm Verteidigt werden.

Kapitel 25 (S.88-91): „In der Wohnung“

Die Verhandlung wird für eine Pause unterbrochen. Der Lehrer geht vor dem Gerichtsgebäude spazieren. Ihm fällt auf, dass er wieder an einen Gott glaubt, an einen ungerechten Gott. Er macht sich auf die Suche nach einem Tabakwarengeschäft, da er seine Zigaretten vergessen hat. Das Zigarettengeschäft gehört einem alten Ehepaar. Die Frau hat nicht genug Kleingeld, um dem Lehrer sein Restgeld zu geben. Deshalb geht sie zum Metzger, um sich Geld wechseln zu lassen. Der Mann fragt den Lehrer nach dem Mordprozess. Die beiden Männer kommen auf das Thema Gott zu sprechen. Und auf einmal hat der Lehrer das Gefühl, als wäre es nicht mehr der alte Mann, der mit ihm spricht, sondern Gott. Gott fordert von ihm, dass er endlich gesteht, dass er es war, der das Kästchen des Z aufgebrochen hat.

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Kapitel 26 (S.91-94): „Der Kompass“

Der Prozess wird Fortgesetzt. Die Zeugen werden befragt. Als die Mutter des Z aussagt, wendet sie sich auch an ihren Sohn. Sie sagt, dass der Kompass, der bei der Leiche gefunden wurde nicht der Kompass ihres Sohnes sein könne, weil ihr Sohn noch nie einen Kompass besessen hatte. Also könne der Z den Mord nicht begangen haben, sondern der, dem der Kompass gehört sei es gewesen. Der Z behauptet daraufhin, dass seine Mutter lügt und dass seine Mutter keine Mutter wäre. Der Richter verurteilt den Z wegen Zeugenbeleidigung zu zwei Tagen Haft.





Kapitel 27 (S.94-96): „Das Kästchen“

Der Lehrer wird in den Zeugenstand gerufen und als Zeuge vereidigt. Während er schwört, wird Eva in den Saal geführt und die Zuschauer werden Unruhig. Der Lehrer beantwortet ruhig die Fragen des Richters und als dieser ihn schon entlassen wollte, fällt er ihm ins Wort und berichtet, dass er es war, der das Kästchen des Z aufgebrochen hat. Der Staatsanwalt beginnt während der Aussage zu schreiben und erhebt Anklage wegen Irreführung der Behörden und Diebstahlsbegünstigung gegen den Lehrer. Der Bäckermeister bekommt einen Herzanfall und gibt dem Lehrer die Schuld am Tod seines Sohnes. Der Lehrer fürchtet sich nicht mehr vor Gott und fühlt sich erleichtert.


Kapitel 28 (S.97-100): „Vertrieben aus dem Paradies“

Dann wird Eva verhört. Sie wird nicht vereidigt. Der Richter fordert sie auf nicht zu schwindeln, aber sie hat sich entschlossen die Wahrheit zu sagen, so wie der Lehrer vor ihr. Sie erzählt, dass der Z bei ihr war, als der N in die Nähe der Höhlen kam. Die Jungen hätten furchtbar gerauft und der N wäre stärker gewesen. Eve ist
dem N hinterher gerannt und wollte mit einem Stein nach ihm werfen, aber da kam ein fremder Junge und entriss ihr den Stein und rannte dem N nach. Eva beobachtete, wie der fremde Junge mit dem N redete und auf einmal den Stein hochhob und ihn von hinten dem N auf den Kopf haut. Der N rührte sich nicht und sie sei zurückgelaufen, um zu sehen, was mit dem Z passiert sei. Ihm ist bei dem Sturz nichts passiert, außer dass er sich die Hände zerkratzte und sein Rock zerrissen war. Sie gesteht auch, dass sie den Z nicht liebt und dass sie ihn nie geliebt hat.


Kapitel 29 (S.100-102): „Der Fisch“

Die Verhörung Evas geht weiter. Der Richter glaubt ihr zunächst nicht, dass sie es nicht war, die den N erschlagen hat. Sie sagt aus, dass sie den Täter nicht beschreiben kann weil alles so schnell gegangen ist und sie sich nur noch an helle, runde Augen ohne Glanz erinnert. Es ist der Fisch, der T. Der Lehrer verlässt den Gerichtssaal, da er nach dieser Aussagen nervös ist. Doch er betrinkt sich nicht, denn er hat keine Angst mehr. Er weiß, dass er suspendiert werden wird aber er hat keine Angst.

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Kapitel 30 (S.102-106): „Er beißt nicht an“

Die Zeitungen haben schon am nächsten Morgen über den Prozess und das Urteil des Z berichtet. Der Lehrer erhält einen Brief von der Schulaufsichtsbehörde und darf das Schulgebäude nicht mehr betreten. Am Mittag fängt er den T auf dem Heimweg von der Schule ab. Er lädt ihn auf ein Eis ein und stellt fest, dass dieser sogar beim Essen lächelt. Der Lehrer konfrontiert den Jungen mit seinem Verdacht, aber dieser beschuldigt das Mädchen. Der Junge erzählt dem Lehrer, dass er unter den Schülern der Fisch heißt, weil er immer nur beobachtet, aber nie hilft.

Kapitel 31 (S.106-108): „Fahnen“

Der nächste Tag ist der Geburtstag des Oberplebejers und alle Leute haben geflaggt und viele laufen in den Paraden mit. Auch der Lehrer hat aus seinem Fenster eine Fahne gehängt, obwohl er der Meinung ist, dass alle, die bei den Paraden mitlaufen oder eine Fahne raushängen, nur Lügner und Charakterlose sind. Doch er hat sowieso schon alles verloren, da kann er auch Lügen und den Oberplebejer huldigen. Der Lehrer fühlt sich den anderen Menschen überlegen, da er mit Gott gesprochen hat und auf einmal entfernt er sich immer weiter. Die Straßen werden kleiner und bald kann er die Schrift auf den Transparenten nicht mehr lesen. Es ist laut auf den Straßen, doch das leise Weinen des Mädchens übertönt alles.


Kapitel 32 (S.108-112): „Einer von fünf“

Der Lehrer putzt sich gerade die Zähne, als seine Vermieterin ihm mitteilt, dass ein Schüler draußen auf ihn wartet. Es ist einer von den fünf B’ s aus seiner ehemaligen Klasse. Der B erzählt, warum er beim Lehrer auftaucht. Er weiß, wem der Kompass, der beim N gefunden wurde gehört, es ist der Kompass des T. Außerdem erzählt der Junge, dass der T schon immer alles genau wissen wollte. So hat der T dem B anvertraut, dass er gerne einmal sehen würde, wie ein Mensch stirbt und wie ein Kind auf die Welt kommt. Alles passt zur Aussage von Eva, die erzählte, dass der fremde Junge sich über den Toten gebeugt hatte und ihn dann in den Graben gezerrt hat. Der Lehrer erfährt, dass vier seiner ehemaligen Schüler gegen die Lügner und Gedankenlosen sind und sie einen Club gegründet haben. Dieser Club will dem Lehrer helfen die Unschuld Evas und die Schuld des T zu beweisen.


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Kapitel 33 (S.112-115): „Der Club greift ein“

Der Lehrer geht mit dem B zum Untersuchungsrichter und erklärt, dass der B wisse, wem der Kompass gehört, aber der Untersuchungsrichter unterbricht ihn und erklärt, dass der Eigentümer des Kompasses längst und einwandfrei feststehe. Es ist der Kompass des Bürgermeisters des Dorfes und dieser wurde ihm schon vor längerer Zeit geklaut. Aber weder der Lehrer noch der B glauben an das, was sie gerade gehört haben. Sie wollen nun noch stärker die Unschuld Evas beweisen. Plötzlich fragt der Lehrer den B, ob er wirklich den Spitznamen der Fisch hat. Der Junge erklärt ihm, dass nur der T Fisch zu ihm sagt, bei den anderen heißt der Lehrer nur der Neger.

Kapitel 34 (S.115-117): „Zwei Briefe“

Der Lehrer bekommt einen Brief von seinen Eltern. Sie machen ihm Vorwürfe, weil er seinen Job verloren hat. Der Lehrer will erst zurück schreiben, aber dann fällt ihm ein, dass bei seinen Eltern Gott immer noch nicht wohnt, obwohl sie jeden Sonntag in die Kirche gehen und er zerreist den Brief. Der Lehrer geht in die billige Bar, in der er Julius Caesar getroffen hat, und auch heute ist dieser wieder da. Sie reden über den Prozess und betrinken sich. Auch Julius Caesar glaubt, dass der T der Täter ist und auch er will helfen, dass der wahre Täter gefasst wird. Wieder in seinem Zimmer schreibt der Lehrer doch den Brief an seine Eltern.


Kapitel 35 (S.117-118): „Herbst“

Der Lehrer bekommt einen Brief, in dem im der Club mitteilt, dass sie nichts Besonderes bemerkt hätten. Jeden Tag bekommt er von nun an einen Bericht des Clubs, aber immer bemerken die Clubmitglieder nichts Besonderes. Der Lehrer fragt sich, ob er Eva liebt, oder warum er ihr sonst helfen will. Doch er hat früher anders geliebt und fragt sich, ob es das Alter ist.


Kapitel 36 (S.118-120): „Besuch“

Der Pfarrer besucht den Lehrer. Er hat seine Strafe abgesessen und darf wieder in der Stadt arbeiten. Er bietet dem Lehrer eine Stellung an, denn der Lehrer muss ja von etwas leben und auch seine Eltern unterstützen. Es ist eine Stelle in Afrika, bei den Negern. Der Lehrer sagt zu, aber er will die Stelle nur antreten, wenn es ihm gelingt, dass das Mädchen frei wird. Der Pfarrer gibt ihm den Tipp mit der Mutter des T zu sprechen.


Kapitel 37 (S.121-125): „Die Endstation“

Der Lehrer ist auf dem Weg zur Mutter des T. Er fährt mit der Straßenbahn bis zur Endstation, wo die schönen Häuser aufhören und die hässlichen Anfangen, bis er ins Villenviertel kommt. Ein Pförtner kommt auf sein Klingeln heraus und fragt ihn, was er von der Frau T wolle. Der Lehrer teilt es ihm mit und der Pförtner öffnet das Tor und übergibt den Lehrer an einen Diener. Doch die Frau T hat Besuch, deshalb erscheint an Stelle seiner Mutter T selbst. Die Mutter nimmt sich keine Zeit mit dem Lehrer zu reden.


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Kapitel 38 (S.125-127): „Der Köder“

Der Lehrer erhält wieder ein Kuvert mit einem Brief vom Club, die Mitglieder berichten ihm, dass der T in einem Kino war und dann mit einer eleganten Dame wieder herauskam. Die beiden gingen dann zu der Dame und nach einer halben Stunde kommen sie wieder aus dem haus raus und verabschieden sich, als der T weg ist spuckt die Dame auf den Boden und schaut angewidert. Der Lehrer möchte herausfinden, warum die Dame auf den Boden gespuckt hat. Er geht zur angegebenen Adresse und fragt nach ihr. Nachdem er ihr das gewöhnliche Honorar versprochen hat beantwortet sie ihm seine Fragen. Sie hat ausgespuckt, weil es eklig war. Doch sie trifft sich mit ihm, weil sie jemandem einen Gefallen tun möchte, der einen Fisch fangen will.


Kapitel 39 (S.128-129): „Im Netz“

Als er nach Hause kommt, empfängt ihn Julius Caesar. Er berichtet, dass er den Fisch schon fast an der Angel hat, denn er schwimmt um den Köder herum. Der Lehrer fragt ihn, warum er den Fisch fangen will. Julius Caesar reagiert gelassen und erklärt ihm, dass der Lehrer ihm selbst davon erzählt hat.


Kapitel 40 (S.129-132): „Der N“

In der Lilie erklärt Julius Caesar dem Lehrer, was sein Plan gewesen ist, denn der T ist nicht erschienen, um in die Falle zu tappen. Der Plan sieht folgendermaßen aus: die zwei Frauen sollten den T betrunken machen und dann mit ihm auf ein Zimmer gehen. Der T sollte dann dort einschlafen und die eine Frau sollte sich wie tot auf den Boden legen, während die andere den T weckt und des Mordes beschuldigt. Julius Caesar wäre dann ins Zimmer gestürzt und hätte Polizei gerufen und der T hätte sich verraten, aber er erschien nicht.


Kapitel 41 (S.133-135): „Das Gespenst“

Der Lehrer geht rasch nach Hause. In Gedanken hört er die Stimme des N, die ihn an eine Geschichtsstunde erinnert in der es um das Mittelalter ging und darum, dass der Henker den Verurteilten vor der Tat um Verzeihung bat, da Schuld nur durch Schuld getilgt werden kann. Der Lehrer möchte die Stimme des N nicht mehr hören, aber er kann nicht durch den N durch, der zwar keine Augen hat, ihn aber nicht aus den Augen lässt.


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Kapitel 42 (S.136-139): „Das Reh“

Mitten in der Nacht klingelt die Kriminalpolizei an der Haustür des Lehrers. Er muss mit ihnen gehen, die Reise geht vorbei an der Endstation der Straßenbahn, bis hinein ins Villenviertel, jetzt weis der Lehrer, wohin die Fahrt geht. In der Villa der Familie T sitzt ein hoher Polizeibeamte und stellt ihm einige Fragen. Die Mutter des T sitzt neben ihm, in einem eleganten Abendkleid. Sie schreit ihn an, dass er ihren Sohn in den Tod getrieben hätte und er Schuld am Tod des T hätte. Der T hat seiner Mutter einen Zettel hinterlassen, auf dem steht, dass der Lehrer ihn in den Tod getrieben hat. Er hatte sich in der nähe eines Grabens erhängt.


Kapitel 43 (S.139-142): „Die anderen Augen“

Der Lehrer redet von dem fremden Jungen, der den N erschlagen hat und auf einmal ist er froh, dass es keinen T mehr gibt. Auf einmal fängt die Mutter des T an zu lachen und lacht und lacht. Der Diener muss sie festhalten. Während sie lacht fällt ihr ein Stück Papier aus der Hand, es ist der Abgerissene Teil des Zettels des T. Auf dem teil steht, dass der T den N erschlagen hat und dass der Lehrer es rausbekommen hat, aus dem Grund trieb der Lehrer den T in den Tod.


Kapitel 44 (S.142): „Über den Wassern“

Es ist der Tag vor der Abreise des Lehrers nach Afrika. Auf seinem Tisch stehen wieder Blumen von seiner Vermieterin und ein Brief seiner Eltern liegt auch da. Eva wird bald aus dem Gefängnis entlassen und das Verfahren gegen den Lehrer wurde eingestellt, der Z ist schon frei. Julius Caesar hat ihm seinen Totenkopf zum Abschied geschenkt und der Neger fährt zu den Negern.


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Aufgabe 2:
Erzählfigur

Die Erzählfigur ist mit dem Lehrer identisch.
Der Lehrer ist 34 Jahre alt und zu Beginn ist er eher auf die Sicherung seiner Stellung und seiner Pension als auf die Achtung moralischer Werte bedacht. Doch er ist unzufrieden mit sich und seinem Beruf.
Er ist zwar ein Feind des Regimes, bezieht aber keine klare Stellung uns leistet eher passiven Widerstand. Außerdem ist er sehr Pflichtbewusst und unterdrückt sein Gewissen auf irgendeine Art und Weise.
Als Lehrer ist er dazu gezwungen, den Schülern das Vorgeschriebene und nur das Vorgeschriebene beizubringen.
Doch trotz des passiven Widerstandes schwimmt er mit dem Strom der Masse, um nicht weiter aufzufallen und seine Pension nicht zu verlieren.
Im Laufe des Romans ändert sich sein Verhalten jedoch und er entfernt sich immer weiter vom passiven Zuschauer.
Nach dem Mord am N findet er seinen Glauben an Gott wieder. Zunächst glaubt er nur an einen ungerechten Gott, doch dann merkt er, dass Gott auch gerecht sein kann. Der Lehrer distanziert sich schließlich ganz von der Masse, indem er vor Gericht die Wahrheit aussagt. Mit dieser Aussage gibt er zu, dass er das Kästchen des Z aufgebrochen hat und damit Unheil gestiftet hat.
Daraufhin wird er vom Dienst suspendiert, hat aber inzwischen einen starken Glauben an Gott und vertraut sich ihm an. Doch er wird zum Außenseiter, denn die meisten Menschen der NS- Zeit lieben nicht die Wahrheit, sondern die Lüge. Er findet aber durch den Glauben an Gott wieder zu sich selbst und erkennt seine Identität und Wahrheitsliebe.
Sein Name ist unbekannt, er wird immer nur mir der Lehrer umschrieben und auch angeredet. Er unterrichtet Geschichte und Geographie und besitzt gute Menschenkenntnisse. Für ihn sind alle Menschen gleich, egal welche Hautfarbe sie haben.
Zu seinen Überzeugungen steht er und gibt sie auch zu. Das zeigt, dass er im Grunde für seine Überzeugung auch ein Risiko eingeht und seine Meinung sagt.
Der Lehrer hat einen sehr ausgeprägten und starken Charakter, er kämpft einen fast Aussichtslosen Kampf gegen die Masse der Menschen und verlässt schließlich die Menschen, deren Überzeugungen er nicht teilen kann und will. Er hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und ist auch ein bisschen Egoistisch.


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Aufgabe 3:


Biographie von Ödön Horváth



Am 9. Dezember 1901 wird Ödön von Horváth als unehelicher Sohn des ungarischen Diplomaten Dr. Edmund Josef Horváth und Maria Hermine Prehnal in Fiume, damals Ungarn, heute Kroatien, geboren. Er wird, wie sein Vater, auf Edmund Josef von Horváth getauft. Er wird jedoch nur Ödön gerufen, da im Ungarischen Edmund Ödön heißt.
Sein Vater gehört zum Kleinadel und seine Mutter hat deutsche Vorfahren, sie stammte aus Siebenbürgen. Die Horváth’ s wurden 1909 in den Adelsstand erhoben.
Die Familie zieht von Belgrad über Budapest nach München um.
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In München studiert der damals 23- Jährige Theaterwissenschaften und Germanistik, schließt sein Studium jedoch nicht ab, und zieht dann nach Berlin, Salzburg und schließlich ins Oberbayerische Murnau um. Doch von Anfang an passt er nicht so recht ins Ortsbild. Murnau zählte nämlich schon vor der Machtergreifung als „Nazihochburg“.
Schon 1920 begann er zu Schreiben und seine ersten Theaterstücke wie „Revolte auf Côte 3018“ zeigen seine Hinwendung zur Volkskultur und politische Geschichte Deutschlands. Als die NSDAP immer mehr Stimmen erhält, warnt Ödön in seinen Stücke vor dem Faschismus.
1930-1931 veröffentlicht er „Der ewige Spießer“, „Italienische Nacht“, sowie „Geschichten aus dem Wienerwald“. Für „Geschichten aus dem Wienerwald“ erhält er den Kleist- Preis. Der Kleist- Preis war die bedeutendste literarische Auszeichnung der Weimarer Republik. Die Kleist- Stiftung wurde 1933/1934 aufgelöst und 1962 neu gegründet.
Nach der Machtübernahme durch Hitler zieht Ödön von Horváth nach Wien um und schreibt weiterhin Theaterstücke und Romane.
1937 veröffentlichte er „Figaro lässt sich scheiden“ und „Jugend ohne Gott“.
Am 1. Juni1938 wurde Ödön von Horváth nach einem Besuch des Cafè Marignan in Paris, wo er nach dem „Anschluss“ Österreichs lebte, während eines Gewitters von einem herabstürzenden Ast erschlagen. In diesem Café hatte er mit dem Regisseur Robert Siodmak über eine Verfilmung seines Romas „Jugend ohne Gott“ verhandelt.

Werke:

Theaterstücke:
Das Buch der Tänze, 1920
Mord in der Mohrengasse, 1923
Zur schönen Aussicht; 1926
Die Bergbahn, 1926
Sladek der schwarze Reichswehrmann, 1929
Rund um den Kongress, 1929
Italienische Nacht, 1930
Geschichten aus dem Wiener Wald, 1931
Glaube, Liebe, Hoffnung, 1932
Kasimir und Karoline, 1932
Die Unbekannte aus der Seine, 1933
Hin und her, 1934
Don Juan kommt aus dem Krieg, 1936
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Figaro lässt sich scheiden, 1936
Pompeji. Komödie eines Erdbebens, 1937
Ein Dorf ohne Männer, 1937
Himmelwärts, 1937
Der jüngste Tag, 1937

Romane:
Der ewige Spießer, 1930
Jugend ohne Gott, 1937
Ein Kind unserer Zeit, 1938

Sonstige Prosa:
Sportmärchen, 1924-1926
Interview, 1932
Gebrauchsanweisung, 1932

Verfilmungen:

„Geschichten aus dem Wienerwald“ wurde 1979 verfilmt


„Jugend ohne Gott“ ist die Vorlage des Films „Wie ich ein Neger wurde“, dieser erschien 1970


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Zitate:
„Man wirft mir vor, ich sei zu derb, ekelhaft, zu unheimlich, zu zynisch und was es dergleichen noch an soliden, gediegenen Eigenschaften gibt- und man übersieht dabei, dass ich doch kein anderes Bestreben habe, als die Welt zu schildern, wie sie halt leider ist!“
Ödön von Horváth

"Nichts gibt so sehr das Gefühl der Unendlichkeit als wie die Dummheit."
Ödön von Horváth

"Ich schreibe nichts gegen, ich zeige es nur - ich schreibe auch allerdings nie für jemand, und es besteht die Möglichkeit, daß es dann gleich "gegen" wirkt. Ich habe nur zwei Dinge gegen die ich schreibe das ist die Dummheit und die Lüge. Und zwei wofür ich eintrete, das ist die Vernunft und die Aufrichtigkeit."
Ödön von Horváth

Wenn nur noch Gehorsam gefragt ist und nicht mehr Charakter, dann geht die Wahrheit, und die Lüge kommt.
Ödön von Horváth

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komm ich so selten dazu.
Ödön von Horváth

„Es soll gezeigt werden, wie tragische Ereignisse sich im
Alltagsleben oft in eine komische Form kleiden ... Alle
meine Stücke sind Tragödien ... sie werden nur komisch,
weil sie unheimlich sind.“
Ödön von Horváth


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Aufgabe 4:

d) Schreibe einen Tagebucheintrag aus der Sicht Evas nach dem Prozess


Liebes Tagebuch,

Heute war der Prozess gegen den Z, wegen Mord am N. Aber er war es nicht. Genauso wenig wie ich. Der Lehrer hat sich entschlossen in seiner Aussage die Wahrheit zu sagen und hat sich selbst strafbar gemacht. Deshalb habe ich mich entschlossen auch die Wahrheit zu sagen. Aber im Gericht hat mir keiner geglaubt und ich bekam echt Panik. Ich will nicht ins Gefängnis für was, was ich nicht getan habe, aber der Z war es doch auch nicht. Wenn ich nur wüsste wer der fremde Junge mit den Fischaugen war. Aber ich glaube, der Lehrer hat mich geglaubt und als ich den Jungen mit den Fischaugen erwähnt habe wurde er auf einmal so nervös. Ach ich weis auch nicht. Ich glaube, der Lehrer ist der einzige der noch zu mir hält, dabei habe ich nur die Wahrheit gesagt. Der Z ist leider ausgerastet, als ich gestand, dass ich ihn nicht liebe und ihn nie geliebt habe. Er wollte für mich in den Knast gehen, weil er mir, wie die anderen auch, nicht geglaubt hat, dass ich es nicht war, die den N erschlagen hat. Ach es ist alles so schrecklich. Der Z wurde zwar nicht wegen Mordes verurteilt, sondern nur
wegen Irreführung der Behörden und Diebstahlsbegünstigung zu einer Freiheitsstrafe. Nach meiner Aussage hat er sich noch nicht einmal von mir verabschiedet. Dabei mag ich ihn doch wirklich, bloß lieben tu ich ihn eben nicht. Jetzt wurde gegen mich die Anklage des Mordes erhoben und mir hilft keiner mehr. Doch vielleicht hilft mir der Lehrer. Denn er hat schließlich fluchtartig den Gerichtssaal verlassen, nach meiner Beschreibung des Jungen. ich glaube, dass er einen Verdacht hat und mich aus dem Gefängnis rausholen wird. Ich setze meine ganze Hoffnung auf ihn. Du siehst, liebes Tagebuch, dass ich noch Hoffnung in meiner eigentlich Aussichtslosen Situation habe. Mir war ja auch schon vor meiner Aussage klar, dass der Verdacht auf mich fallen würde. Wenn doch bloß der N noch reden könnte. Er muss schließlich wissen, wer ihn erschlagen hat. Hoffentlich schafft es der Lehrer den wahren Täter zu finden. Ach bitte muss ich nicht wieder in eine Besserungsanstalt. Bitte, bitte nicht. Ich bereue meine Taten ja auch, aber was hätte ich denn tun sollen? Von irgendetwas muss ich schließlich auch Leben. Und arbeiten gehen konnte ich ja nicht, weil man mich gesucht hat.
Ich höre Schritte auf dem Gang, das ich bestimmt der Wärter mit dem Abendessen. Ich muss schnell aufhören zu schreiben und dich verstecken, sonst nehmen sie mir dich auch noch weg.
Bis bald,
Eva


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f) Ein Schüler der Klasse schreibt einen Brief an einen guten Freund


Hey, H.

Na wie geht’s dir so? Mir geht es gut. Du weist ja, dass wir im Zeltlager waren und es ist einiges passiert. Deshalb wollte ich dich mal auf den neuesten Stand bringen. Die ersten Tage waren ziemlich langweilig, wir durften nur marschieren, kochen und die Zelte aufbauen. Aber dann, dann durften wir endlich auf Soldaten, na ja ok auf Holzsoldaten schießen. Du, das ist gar nicht so leicht wie es aussieht, aber das weist du ja inzwischen bestimmt selbst. Aber in unserem Lager war es anders. Unser Lehrer, den wir alle ein bisschen beobachteten, weil er mal etwas, was wir im Radio gehört hatten, kritisiert hatte und wir seitdem ihm gegen über kritisch sind. Also unser Lehrer, der hat oft das Lager verlassen, auch heimlich, mit marschiert ist er auch nicht, wir mussten mit einem alten Feldwebel aus dem 1. Weltkrieg marschieren und alles tun, was er wollte. Dabei hat der überhaupt keine Ahnung. Ständig hat der davon geredet, dass wir uns vor dem Krieg in Acht nehmen sollen, genauso wie Oma und Opa das immer tun. Ich hasse das. Und dann, kurz vor Ende unseres Lagers, wurde einer aus meiner Klasse ermordet. Zuerst dachten wir er hätte sich verlaufen und gingen ihn suchen, aber wir fanden ihn nicht und unser Lehrer wollte die Polizei noch nicht alarmieren. Da kannst du wieder sehen, was der für einer ist. Vielleicht hätte man den N noch retten können. Am nächsten Morgen kamen dann zwei Holzfäller in unser Lager und hatten einen
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Schülerausweis dabei. Es war der Ausweis des N. Sie hatten ihn gefunden. In einem Graben lag er und war tot. Kannst du dir das Vorstellen? Einfach von hinten erschlagen worden der Arme. Der Z wurde natürlich sofort verdächtigt, weil der und der N haben sich ständig gerauft und gehauen. Des war nicht mehr mit anzusehen. Und kurze Zeit vorher wurde das Kästchen vom Z, wo er sein Tagebuch aufbewahrt hat, aufgebrochen und wir dachten alle, dass es der N gewesen wäre. Aber in einem Prozess sagte Eva, ein Mädel aus einer Räuberbande, die dem Z vorgespielt hat, dass sie ihn liebt, dass es der Z nicht gewesen wäre, sondern sie wäre dem N mit einem Stein hinterhergelaufen und wollte ihm den an den Kopf hauen, aber auf einmal sei ein fremder Junge mit Fischaugen aus dem Gebüsch gesprungen und hätte ihr den Stein aus der Hand gerissen und damit den N erschlagen und sich dann über ihn gebeugt und alles Beobachtet. Dann hat er ihn in den Graben geschleift und ist weggegangen. Im Gericht glaubte ihr das allerdings keiner, außer unserem Lehrer. Er wurde furchtbar nervös und hat den Saal sofort verlassen, nachdem er die Sache mit den Fischaugen gehört hat. Heute wissen wir, warum er so reagiert hat. Er hatte den T schon länger im Verdacht und der hatte Fischaugen. Ja, du liest richtig. Er hatte. Denn als der Lehrer endlich Beweise gegen den T in der Hand hatte, hat sich der T erhängt und hat in einem Abschiedsbrief an seine Mutter gestanden, dass er den N umgebracht hat, weil er sehen wollte wie es ist, wenn einer stirbt. Unsere Meinung über den Lehrer hat das geändert. Er ist eben doch gerecht und vielleicht sollten wir uns Gedanken über ihn machen, warum er das damals über die Neger gesagt hat. Aber wir haben ihn nicht mehr als Lehrer, er wurde erst vom Dienst suspendiert und dann wurde ihm eine neue Stelle angeboten. Bei den Negern in Afrika.
Ich hoffe dein Zeltlager war nicht ganz so mörderisch, aber trotzdem schön.
Wie oft hast du die Soldaten getroffen? Ich fast nie. Ich glaube ich brauch einfach ein bisschen mehr Übung.
Schreib mir bald wieder.

Dein M

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: helgaaa



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