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Joseph von Eichendorff - In Danzig - Gedicht - Referat



In Danzig

1842


Dunkle Giebel, hohe Fenster,
Türme tief aus Nebeln sehn.
Bleiche Statuen wie Gespenster
Lautlos an den Türen stehn.

Träumerisch der Mond drauf scheinet,
Dem die Stadt gar wohl gefällt,
Als läg’ zauberhaft versteinet
Drunten eine Märchenwelt.

Ringsher durch das tiefe Lauschen,
Über alle Häuser weit,
Nur des Meeres fernes Rauschen.
Wunderbare Einsamkeit!

Und der Türmer wie vor Jahren
Singet ein uraltes Lied:
Wolle Gott den Schiffer wahren,
Der bei Nacht vorüberzieht.



Von Joseph von Eichendorff





















Zum Autor: Joseph von Eichendorff


Eichendorff wurde am 10.März 1788 auf Schloß Lubowitz bei Ratibor in Oberschlesien geboren. Er stammte aus eine katholischen Adelsfamilie. Er besuchte von 1801 bis 1804 ein katholisches Gymnasium in Breslau. Er begann von 1805 bis 1806 sein Jurastudium zunächst in Halle und setzte es dann 1807 bis 1808 in Heidelberg fort. Im Winter 1809 befand sich Eichendorff in Berlin und besuchte Vorlesungen von Fichte und lernte Arnim, Brentano und Heinrich von Kleist kennen. 1810 zog er nach Wien, wo er sein Studium fortführte und 1812 die juristische Staatsprüfung bestand. In dieser Zeit trat er in Kontakt mit Friedrich von Schlegel. 1813 meldete er sich als Freiwilliger bei den Lützworschen Freikorps und beteiligte sich somit an den Befreiungskriegen. 1815 schließlich heiratete Eichendorff Aloysia Anna Viktoria von Larisch. Im Jahre 1816 war er Referendar an der Regierung Breslaus, wo er kein Gehalt bezog, 1821 wurde Eichendorff katholischer Kirchen- und Schulrat in Danzig und verdiente erstmalig soviel Geld, dass er seine Familie mit mittlerweile vier Kindern ernähren konnte. 3 Jahre später, 1824, wurde er Mitglied der ostpreußischen Regierung als Oberpräsidialrat in Königsberg bis er 1831 wieder nach Berlin ins Kultusministerium zurückkehrte. Im Jahre 1844 trat er in den Ruhestand und wohnte in verschiedenen Orten. Nach dem Tod seiner Frau 1855 wohnte Eichendorff in Neisse in Schlesien im Haus seiner Tochter, wo er schließlich am 26.November 1857 starb.
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Resümee

Die Wahl auf dieses Gedicht kam zunächst so zustande, dass ich von mir aus von vornherein ein Gedicht von Eichendorff nehme. Im Internet fand ich schließlich eine Seite, wo nahezu sämtliche Gedichte Eichendorffs aufgelistet waren. Als ich die Seite grob überflog, sah ich den Titel „In Danzig“, was mich sofort an den 2.Weltkrieg erinnerte. Seltsame Erinnerung, aber eine wahre. Mir war schon klar, dass ich kein Gedicht hätte, der um den 2.Weltkrieg handelte. Eichendorff verstarb, bevor überhaupt der 1.Weltkrieg begann. Dennoch war ich neugierig zu erfahren, was hinter diesem Titel stand. Ich las ein Gedicht, welches eine Beschreibung über eine Stadt, hier sehr höchstwahrscheinlich Danzig, bei Nacht lieferte.
Eichendorff beginnt damit, dass er zuerst die Häuser beschreibt, dann die Stadt, danach das Meer (Danzig liegt an der Ostsee).
Es ist ein Gedicht, das wie ein Loblied an die Stadt klingt. Die träumerische aber doch realistische Weise Eichendorffs, schildert eine Stadt in ihren Zügen, in ihrem Aussehen und ihrer Umgebung.
Höchstwahrscheinlich hat Eichendorff angenehme Erfahrungen beziehungsweise Erlebnisse in Danzig gemacht.
Ein schönes Gedicht über eine Stadt, die heutzutage, meiner Anschauung nach, aus anderen Gründen bekannter ist, als durch dieses Gedicht oder durch ihren, zumindest vermutlichen damaligen, Charme.



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