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Inwiefern ist ein Organspendeausweis sinnvoll? - Referat



Einleitung: Was ist überhaupt der Organspende Ausweis?
Der in Deutschland freiwillige Organspende Ausweis, kann in jedem Fall Leben retten. Denn mit dem freiwilligen Besitz eines Organspende Ausweis, dürfen Ärzte nach dem Tod des Besitzers sämtliche oder nur ausgewählte Organe dem leblosen Körper entnehmen. Dabei kann man also voll und ganz selber entscheiden welche Organe einem entnommen werden. In Deutschland stehen etwa 8.500 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan, im Jahr 2021 gab es in Deutschland 933 Menschen, welche Organe gespendet haben. Das bedeutet in Zahlen es sind 11,2 Organspenderinnen und –spender je eine Millionen Einwohner. Dabei wird deutlich wie niedrig die Anzahl der tatsächlichen Spender ist und wie extrem hoch die Zahl der bedürftigen ist. In vielen Fällen sind sich Bürger*innen gar nicht bewusst, wie einfach es ist einen Organspende Ausweis auszufüllen und diesen zu besitzen, denn das Risiko in Deutschland bei einem Autounfall ums Leben zu kommen liegt bei etwa 0,01 Prozent, was bedeutet das es extrem niedrig ist. Aufgrund dessen ist es eine rein vorsorgliche Maßnahme, einen Organspende Ausweis zu besitzen. Und definitiv die richtige, jedoch werde ich in dieser Ausarbeitung auch auf eventuelle Kontrapunkte eingehen.
Denn der deutsche Organspende Ausweis ist freiwillig, dass bedeutet der Ausweis muss eigenständig bewilligt werden, hingegen in den Niederlanden gibt es bereits ein System, an dem Deutschland sich auch ein Beispiel nehmen sollte, in den Niederlanden besitzt jeder Bürger und jede Bürgerin automatisch einen Organspende Ausweis, diese kann jedoch verweigert werden, wodurch jeder bis zur eigenen Verweigerung als Organspender gilt. Ein ähnliches System funktioniert bereits auch in unserem anderen Nachbarland Österreich. In Deutschland wurde zuletzt im Jahr 2020 durch den damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn, versucht eine Organspende Reform abzustimmen, dies gelang ihm nicht. Damit war für den Bundestag das Thema erstmal vom Tisch.
Um in Deutschland ein Gesetz ähnlich wie in den Niederlanden zu verabschieden, muss eine eindeutige Mehrheit im Bundestag dafür stimmen, zudem muss das Gesetz danach noch in eine lange Prüfphase, was im Endeffekt täglich Menschen auf ein Spenderorgan warten lässt. Denn es gibt in Deutschland keinen anderen Weg als eine Organspende Reform, um der Organ-Not her zu werden.

Kontroverse: Argumente für eine Organspende
Für eine Organspende spricht in jedem Fall, die Möglichkeit mehrere Menschenleben retten zu können. Besonders in einer Situation in der in Deutschland 9.500 (Stand: Dez. 2018) Menschen auf ein Spenderorgan warten, sollte man nicht lange darüber nachdenken, ob der Besitz eines Organspende Ausweises sinnvoll ist. Jährlich sterben etwa 1.000 Menschen in Deutschland, weil es an Spenderorganen fehlt.
Aufgrund oftmals langer Wartezeiten, für Organempfänger*innen kann sich der Krankheitszustand oftmals noch verschlimmern, um dem entgegen zu wirken, werden mehr Organspende-Ausweisbesitzer benötigt, denn nur dann kann garantiert werden, dass die Wartezeiten der Organempfänger*innen reduziert werden.
Ein Thema in der Organtransplantation, wo sich die Meinungen spalten ist die Organentnahme nach einem Hirntod, darauf werde ich jedoch auch noch einmal auf den folgenden Seiten genauer drauf eingehen. Obwohl die Organentnahme bei Hirntoten im Prinzip völlig ungefährlich ist, da der Hirntod vor der Organentnahme von zwei unabhängigen Ärzten festgestellt wird. Zudem ist ein Hirntod nicht rückgängig zu machen, die Körperfunktionen des Patienten werden nur noch künstlich aufrechterhalten, damit ist der Sterbeprozess vollständig eingeleitet.
Vor der Entnahme von Organen bei Spendern, werden diese auf der Intensivstation, nach versterben weiterbeatmet um die Funktion der Organe aufrecht zu erhalten. Dadurch brauch keiner der Patient*innen sich Sorgen machen, dass nichts getan wurde um das Leben zu retten.
Nach der Organentnahme bei Patient*innen kann eine normale Beerdigung folgen, denn dem verstorben ist äußerlich keinerlei Veränderung durch die Organentnahme anzumerken.
Durch die Deutsche Stiftung Organtransplantation herrschen beim Organtransfer in Deutschland strenge Regeln, um zu verhindern das Missbrauch betrieben wird. Dabei regelt die Deutsche Stiftung Organtransplantation auch die Entnahme und Weitergabe der Organe, wodurch eine gewisse Sicherheit gewährleistet ist.
Mit einem dringend benötigten Wachstum der Organspender in Deutschland, kann man auch dem illegalen Organhandel den Kampf ansagen. Denn wenn legal genügend Organe im Umlauf sind, kann der illegale Handel besonders aus dem Süden unseres Planeten verringert werden.
Wer selbst mal in die unglückliche Situation kommen sollte, eine Organspende zu benötigen. Würde sich auch enorm über ein Spenderorgan freuen, wodurch ein Leben gerettet werden kann.

Kontroverse: Argumente gegen eine Organspende
In wie einem bereits vorher von mir aufgegriffenem Pro-Argument, ging es um die Organentnahme, welche den Tod auf der Intensivstation vorrausetzt. Damit wird der im Sterben liegende Patient weiterbeatmet, um die Organe und Körperfunktionen aktiv zu halten, wodurch der Tote wirkt als wäre er noch am Leben. Besonders der Fakt das die Person im Prinzip noch lebt, kann Angehörigen beim Abschied nehmen nicht unbedingt helfen, dazu kommt auch noch das der Person bei Weiterbeatmung die Organe entnommen werden. Dadurch kann der Prozess des Abschied Nehmens der Angehörigen verlangsamt und stark gestört werden. Denn Angehörige können dem Patienten der Patientin nicht beiwohnen, wenn bei diesem die künstliche Beatmung aussetzt und die Person stirbt.
Der Punkt das ein Mensch bei eintreten des Hirntodes, als Tod gilt ist in der Medizin äußerst umstritten. Denn der eintretende Hirntod fungiert als Teil des Sterbeprozesses, denn selbst danach kann das Herz der Patient*innen noch schlagen, wodurch nicht ausgeschlossen ist das der Mensch noch lebt, Patient*innen können sich auch nach Eintritt des Hirntodes noch regen. In anderen Ländern werden Patient*innen zum Beispiel vor der Entnahme von Organen unter Narkose gesetzt, um damit zu verhindern das der hirntote Patient, die Schmerzen bei der Organentnahme spürt.
Vielen Organspende-Gegnern bereitet es ein Gefühl des Unwohlseins, beim Gedanken daran, dass nach dem Tod Organe seinem Körper entnommen werden.
Denn es handelt sich bei diesem Spende-Prozess weiterhin um einen Eingriff in den Körper eines Toten.
Eine weitere Frage, welche sich beim Gedanken an die vielen Organempfänger, die auf Organe warten. Wonach wird auf dieser Warteliste ausgewählt wer nun als erstes ein Spenderorgan erhält? Nach welchen Kriterien wird auf dieser Liste sortiert und gehandelt. Dazu stellt sich die Frage sind die Kriterien für die Sortierung der Liste richtig oder werden bestimmte Personengruppen benachteiligt? Erst wenn diese wichtigen Fragen beantwortet sind, kann man sinnvoll über eine Organspende nachdenken.
Es gibt wie bei vielen anderen Eingriffen in den Körper, besonders auch bei Organtransplantationen gewisse Risiken, darunter zählt das es beim Organempfänger zu Abstoßungsreaktionen kommen kann. Diese Abstoßungsreaktionen verpflichten Organempfänger dazu, ihr Leben lang Medikamente einzunehmen und zu riskieren, dass durch diese Medikamente ihr Immunsystem stark geschwächt wird. Das bedeutet nicht jede Transplantation gelingt fehlerfrei, sondern birgt enorme Risiken, also stellt sich für den Organempfänger die Frage, ob dieser sich fremde Organe unter diesen Bedingungen einpflanzen lassen möchte.

Kontroverse: Fazit/Meine Meinung
Meine Meinung zu diesem Thema hat sich bei der Recherche zu diesem Thema oftmals gespalten, da viele Gegenargumente eine gewisse Begründung haben, wodurch natürlich die eigene Argumentation, auch schnell Fragen aufwerfen kann. Jedoch würde ich mich in jedem Fall dafür entscheiden das eine Organspende und der Besitz eines Organspende Ausweises eine total gute Sache ist, denn damit werden unabhängig von den Gegenargumenten jährlich unzählige Menschenleben gerettet. Ich möchte mich dabei aber nicht auf nur ein Argument beziehen oder nur auf eine Ansicht eingehen, sondern das große ganze als Gesamtsituation zusammenfassen. Mein erstes Pro-Argument begann mit der Aussage das 9.500 Menschen bundesweit auf ein Spenderorgan warten, dabei ist es besonders dabei ein wichtiger Faktor, wenn man das auf die Bevölkerung Deutschlands hochrechnet. Wirkt die Zahl verdammt gering. Aber wieso sollten diese 9.500 Menschen nicht genauso viel Wert sein wie die anderen 83,9 Millionen Menschen die in Deutschland leben.
Die Grafik zeigt die Besitzer eines Organspendeausweises
im Vgl. von 2010 zu 2018.
Besonders den bedürftigen sollte doch in einem Sozialstaat wie Deutschland geholfen werden. Warum wurde dann noch kein Organspende System wie in den Niederlanden eingeführt? Diese Frage wirkt kompliziert, jedoch sehen Teile vieler Fraktionen innerhalb des Bundestages, darin einen Eingriff in das Grundgesetz, dabei wird jedoch übersehen, dass jeder zwar theoretisch ab der Volljährigkeit beziehungsweise mit erhalten des Autoführerscheins als Spender gilt. Bis er dies nicht eigenhändig abtritt und nicht mehr als Spender gilt, besteht in dem Sinn keine Pflicht, sondern nur eine automatische Anmeldung, bis zu dem Punkt ab dem man dies wiederruft. Wodurch die Zahl der Spender*innen in Deutschland automatisch um ein Vielfaches steigen würde. Damit bleibt also jedem mit der Möglichkeit des Rücktritts vom Organspende Ausweis, die Entscheidung freigestellt, wodurch keine direkte Pflicht besteht.

Ein Punkt welcher auch unter Unterstützern des Organspende Ausweises ein schneller Diskussionsgrund sein kann, ist der das Thema: „Organentnahme bei Hirntoten“, bei diesem Thema spalten sich sehr viele Meinungen. Da bei diesem Punkt viele Faktoren aufeinander treffen wie: Ethik (In Bezug auf die Angehörigen), Medizin (Ab welchem Punkt gilt ein Mensch als Hirntod) und ein großer Faktor welchen man schlecht in eine Oberkategorie einordnen kann, ist der Fakt, wenn Organe entnommen werden, während der Patient noch künstlich beatmet wird. Meiner Meinung nach muss bei diesem Großen Punkt eine Sonderlösung gefunden werden, wodurch eine einheitliche Richtlinie geschaffen wird. Als Beispiel: ein Arzt stellt den Hirntod von Patient*innen fest, aus dieser Situation heraus haben dann Angehörige noch einmal Zeit Abschied zu nehmen. Dann wird im Organspende Ausweis nachgeschaut, ob in diesem der Punkt (welcher meiner Meinung nach vorhanden sein sollte) ob der Patient sich dazu bereit erklärt hat seine Organe im Falle eines Hirntodes zu spenden. Mit dieser kleinen Ergänzung könnte man eine enorme Kontroverse aus dem Weg räumen. Dieser Punkt wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung um der hohen Zahl von Organbedürftigen entgegen zu wirken.

Abschließend würde ich sagen, unser Organspende-System in Deutschland ist stabil, aber ausbaufähig in der Zahl der registrierten Organspender. Das bedeutet wir begeben uns in eine richtige Richtung nur der Weg kann etwas länger dauern. Dabei würde definitiv eine Aufklärung über den Organspende Ausweis und die schnelle Erstellung eines eigenen helfen. Sie haben in ihrem Unterricht auch uns Pro und Kontra Seiten des Organspende Ausweises gezeigt, wir hatten zudem die Möglichkeit auf Pro und Contra Argumente in einer gemeinsamen Besprechung, in der Situation einer Fernsehsendung einzugehen. Das konnte jedem von uns verschiedene Ansichten auf die Situation in unserem Land vermitteln.



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