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Investiturstreit - Referat



Der Investiturstreit

Der Papst und der König stehen seit der Verbindung zwischen dem Frankenkönig Pippin und Papst Stephan 754 v. Chr. in einer Wechselbeziehung: Der Papst braucht den König zum Schutz vor Feinden und der Papst salbt den König dafür zum Kaiser. In dieser Beziehung hat vor allem der Kaiser Rechte und die Wünsche des Papstes bleiben offen. Zum einen darf der Kaiser an der Wahl des Papstes teilnehmen und Bischöfe, die von ihm Lehen bekommen, in Ämter einsetzen. Zum andern hat er das Recht auf einen Teil der Kircheneinnahmen. Das ist die so genannte Laieninvestitur. Der Kaiser kann so Macht und Einfluss ausüben. Die Laieninvestitur ist das wichtigste Herrschaftsinstrument des Kaisers.
Im 11. Jahrhundert findet eine Reformbewegung statt, um die Macht der Kirche wieder zu stärken und so die Weltlichen unter die Geistlichen zu stellen. Papst Gregor VII schließt sich dieser Bewegung an und so gibt es zwei Änderungen: zum einen die Änderung des Papswahldekrets, was besagte, dass der Kaiser von der Wahl des Papstes ausgeschlossen wurde. Zum andern das Verbot der Laieninvestitur. Durch diese Änderungen verliert der Kaiser Einfluss auf den Papst, sein Reich und die Bischöfe. So entwickelt sich der Investiturstreit zwischen Papst Gregor VII und Kaiser Heinrich II.
1075 wird der Höhepunkt des Streites erreicht: Der Papst verfasst die dictatus papae. Diese Schreiben stellt die Rolle des Kaisers völlig in Frage und stellt den Papst im System über den Kaiser, durch Phrasen wie: Der Papst darf den Kaiser absetzen. Oder: Die Worte des Papstes dürfen nicht in Frage gestellt werden, aber der Papst darf das Urteil jedes anderen in Frage stellen. 1076 reagiert der Kaiser mit „Steige herab“ Antwortschreiben. In diesem wirft er dem Papst vor nur durch List seine Position erreicht zu haben, diese in keiner Weise zu verdienen und gegen die Grundsätze der Kirche zu verstoßen. Außerdem fordert er einen neuen Papst, die Rücknahme der dictatus papae und angemessenen Respekt dem Kaiser gegenüber. Daraufhin entbindet Papst Gregor alle Untertanen von ihrem Lehenseid und verhängt den Kirchenbann über Heinrich. Er schafft es wieder in die Gemeinde aufgenommen zu werden, aber der Streit zwischen ihm und dem Papst ist damit trotzdem nicht beendet. Währenddessen wird Rudolf von Schwaben als Gegenkönig gewählt. Der Papst bleibt neutral. 1080 erteil Papst Gregor
jedoch das Verbot gegen die Laieninvestitur. Heinrich geht wieder gegen das urteil der Kirche und wieder verhängt der Papst den Kirchenbann. Diesmal marschiert der Kaiser allerdings mit seiner Armee in Rom ein, stürzt den Papst Gregor und setzt einen neuen Papst ein, der ihn krönt. Papst Gregor stirbt 1085 im Exil.
Aber erst 1122 endet der Investiturstreit mit einem Vertrag zwischen Heinrich V und Papst Calixt II: dem Wormser Konkordat. Dieser besagt, dass der Kaiser keine Bischöfe ins Amt einsetzen darf, er muss kirchlichen Besitz zurückgeben und sie mussten einander helfen. Der Kaiser durfte den Bischöfen weltliche Lehen geben, Rechte verleihen und hatte Mitspracherecht bei der Bischofwahl, allerdings nur als Funktion eines Beraters, nicht mehr und nicht weniger.
Im Endeffekt wurde der Kaiser immer noch benachteiligt. Im Gesamten sieht man, dass die Kirche im Mittelalter eine wesentliche Stellung im System spielte. Der Klerus mische sich in die weltlichen Bereiche ein und stellte den Kaiser in Frage. So kann man nicht von den ethischen Vorstellungen und moralischen Grundsätze der Kirche sprechen, sondern viel mehr von blutigen Feldzügen, um die Macht zu erlangen.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: loren



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