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Interpretationsaufsatz zum Gedicht „Morgens“ von Jakob van Hoddis - Referat



Das Werk „Morgens“ von Jakob van Hoddis ist ein expressionistisches Gedicht, das 1914 entstanden ist. Dies ist die Zeit des Beginns des 1. Weltkrieges. Das Gedicht handelt von einer Stadt bei Sonnenaufgang, ihren Einwohnern, dem Wetter und der Natur. Das Geicht vermittelt bei ersten Lesen einen fröhlichen, unbeschwerten und glücklichen Eindruck. Jedoch stellt sich die Frage ob das Werk trotzdem auf den Kriegsbeginn anspielt oder ob es neutral gehalten ist.

Es fällt sofort auf, das keine Untergliederung in einzelne Strophen vorhanden ist, es existiert nur eine Strophe. Die 18 Verse haben eine sehr unterschiedliche Länge. Es ist kein eindeutiges Reimschema zu erkennen. Es sind z.T. Paarreime, jedoch auch Kreuzreime vorhanden. Zum grossteil ist das Gedicht aber reimlos. Weiterhin wurde bis auf den vorletzten Vers jeder mit einem Punkt abgeschlossen und ist somit immer ein vollständiger Satz.
Das erste Wort in jedem Vers ist groß geschrieben. In dem Gedicht ist der Daktylus als Metrum vorhanden, das heißt die erste Silbe wird betont und die beiden darauffolgenden bleiben unbetont.
Es geht um die Situation in einer Stadt bei Sonnenaufgang. Das Wind weht stark und die schwachen Sonnenstrahlen dringen langsam durch die Wolken hindurch. Auf einem Fluss fahren Kähne und Dampfer. Viele Frauen und junge Mädchen gehen zur Arbeit, obwohl sie keine Lust haben. Die Bäume tragen kleine Blätter, die Felder liegen brach und einige Vögel singen.
Es wird in dem Gedicht die Aufbruchstimmung des Volkes in Deutschland verdeutlicht. Die hängt mit dem Verlassen der Familien der Soldaten zusammen, die in den Krieg gezogen sind und Frau und Kinder allein gelassen haben. Die unruhige Stimmung im Text wird durch den ersten Vers „Ein starker Wind sprang empor.“ verdeutlicht. Da die Männer im Krieg waren, mussten Frauen und Kinder arbeiten gehen um Geld zu verdienen. „Viele Weiber siehst du und Mädchen zur Arbeit gehen.“, dort wird deutlich, dass keine Männer auf den Strassen sind, obwohl sie eigentlich immer arbeiten gehen. Die gesamte Atmosphäre wirkt jedoch positiv, da die Deutschen zu Beginn des Weltkrieges noch glaubten, sie würden ihn auf jeden Fall gewinnen. Im vorletzten Vers „Und draußen auf wilderen Feldern“ lässt sich erneut gut erkennen, dass die Männer nicht da sind, da die Felder unbearbeitet bleiben und brach liegen. Die Soldaten und das Kriegsmaterial mussten an die Front befördert werden. Dies geschah mit der Eisenbahn „Auf Dämmen donnernde Züge.“
Die Frauen müssen hart arbeiten und sehr zeitig aufstehen, obwohl sie vom letzten Tag noch geschafft sind. „Im bleichen Licht. Wild von
der Nacht.“ belegt dies. „Hin zur Maschine und mürrischem Mühn.“ Lässt schlussfolgern, dass sie auch keine Lust auf die harte Arbeit hatten und ihren eintönigen Tagesablauf genau kannten. Trotz der vielen Probleme und Nachteile hatten die Deutschen zu diesem Zeitpunkt noch viel Zuversicht über den Sieg des Krieges. „Sieh in das zärtliche Licht.“ drückt die Hoffnung aus und zeigt, dass sie trotz der Arbeit das schöne Ziel des Sieges vor Augen haben.
Insgesamt ist der Krieg ausgebrochen, aber jeder ist siegessicher und zuversichtlich, deshalb ist die Atmosphäre relativ harmonisch und glücklich dargestellt.
Der Grund dafür, dass keine Unterteilung in einzelne Strophen vorgenommen wurde ist, da die ganze Atmosphäre zusammen gehört und nicht in dem Mittelteil nur die schlechten Seiten des Lebens aufgezählt werden. Es soll trotz vieler Probleme das Glück der Menschen und das relativ unbeschwerte Leben zum Ausdruck kommen.

Ich denke, dass das Gedicht die reale Situation in der Zeit des ersten Weltkrieges in Deutschland wiederspiegelt. Jedoch gefällt mir persönlich das Gedicht nicht, da oft sehr komplizierte Umschreibungen für einfache Sachverhalte verwendet wurden und es somit schwerer zu verstehen ist.
Es ist weiterhin zu sagen, dass es sich um ein Werk handelt, welches vom Leben der Frauen und Kinder während des Krieges erzählt. In den Vordergrund wird jedoch trotz allem die noch vorhandene Hoffnung gestellt, welche die Menschen besaßen.





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