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Interpretation zu Goethes Faust - Referat



Johann Wolfgang von Goethe, Dichter und Denker

Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28. Februar 1749 in Frankfurt am Main geboren. Seine Familie ist bürgerlich, angesehen und wohlhabend. Er studiert Jura in Leipzig, auch wenn seine eigentlichen Interessen in der Kunst und Literatur liegen. Auf Grund einer Tuberkuloseerkrankung zieht er zurück ins Elternhaus. 1769 erscheint seine erste Gedichtsammlung „Neue Lieder“. Ein Jahr später studiert er in Straßburg weiter Rechtswissenschaften und trifft dort auf Johann Gottfried Herder. 1771 eröffnet er eine Rechtsanwaltskanzlei in Frankfurt, auch wenn das Schreiben ihm weiterhin wichtig bleibt. Er wird Praktikant am Reichskammergericht in Wetzlar.

Das Jahr 1773 ist mit der Veröffentlichung des Dramas „Götz von Berlichingen“ der Beginn der Epoche Sturm und Drang. Im nächsten Jahr erscheint der Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“, damit wird Goethe in Deutschland und in Europa berühmt. Eine Einladung des Herzogs Carl August nach Weimar macht Goethe zu dessen Vertrauten. Ab 1776 wird Goethe zum Staatsmann und nach dem Herzog der wichtigste Mann im Fürstentum. In dieser Zeit beginnt auch die intensive private Beziehung zu Charlotte von Stein. Goethe beginnt mit der Naturforschung auf den verschiedensten Gebieten der Naturwissenschaft, die er bis zu seinem Lebensende betreibt.

1782 wird Goethe in den Adelsstand erhoben, das „von“ ergänzt seinen Namen. Die Italienreise findet zwischen 1786 und 1788 statt und er beginnt eine Liebesbeziehung zu Christiane Vulpius, auch die Verbindung zu Friedrich Schiller wird intensiver. 1789 wird Goethes Sohn Julius August Walter von Goethe geboren. Der Französischen Revolution steht er ablehnend gegenüber, verteidigt Preußen aber zusammen mit Carl August. Die Blütezeit der Weimarer Klassik (1789 – 1805) gründet sich aus der Dichterfreundschaft von Goethe und Schiller, weitere Dichter waren unter anderem Johann Gottfried Herder und Christoph Martin Wieland. Das Weimarer Hoftheater wird 1791 eröffnet und Goethe wird dort Direktor. Nach jahrzehntelanger Bearbeitung wird 1808 „Faust. Der Tragödie Erster Teil“ veröffentlicht. Zwei Jahre später erscheint Goethes Ergebnis seiner fast zwanzigjährigen Studien „Zur Farbenlehre“. Die Gedichtsammlung „West-östlicher Diwan“ entstand ab 1812 nach Goethes intensiver Beschäftigung mit den Kulturen Arabiens und Persiens. Seine Ehefrau Christiane verstirbt 1816 und Goethe beginnt in dieser Zeit seine Schriften und Notizen zu ordnen. Daraus entstehen Werke wie die „Italienische Reise“ „Wilhelm Meisters Wanderjahre“ und eine naturwissenschaftliche Abhandlung „Geschichte meines botanischen Studiums“. Am 22. März 1832 stirbt Johann Wolfgang von Goethe in Weimar.

Inhaltsangabe „Faust – der Tragödie Erster Teil“ (Faust I )

Die Tragödie „Faust“ ist das bedeutendste Lebenswerk Goethes, das über einen Zeitraum von 60 Jahren (1772 – 1831) in zwei Teilen entstanden ist, „Faust I“ wurde 1808 veröffentlicht. Mit dem langen Entstehungszeitraum lässt sich „Faust“ keiner einzelnen Epoche zuordnen, es finden sich Elemente aus Sturm und Drang, Weimarer Klassik und Romantik. „Faust I“ spielt in Deutschland um das Jahr 1500 und es werden zwei Handlungsstränge beschrieben, einmal die Tragödie um den Gelehrten Heinrich Faust – hier wird die mysteriöse, mittelalterliche Figur des Dr. Faustus als Quelle benutzt, als zweites die „Gretchentragödie“.

„Faust - Der Tragödie zweiter Teil“ erschien 1832, ist weniger bekannt und schwieriger zu verstehen. Dieser Teil wird auch als Menschheitsparabel interpretiert.

Dem Stück sind drei Prologe vorangestellt: die Zueignung, Vorspiel auf dem Theater und der Prolog im Himmel.

Zuneigung

In einem Selbstgespräch stellt der Dichter fest, dass der Fauststoff, den er vorher schon immer wieder bearbeitet hat, nun fertiggestellt werden kann und muss.

Vorspiel auf dem Theater

Ein Streitgespräch zwischen Schauspieldirektor, Dichter und einer lustigen Person. Der Direktor macht deutlich, dass es ihm nicht um die Kunst geht, sondern nur um den Erfolg des Stücks beziehungsweise die Einnahmen. Der Dichter sieht seine Kunst als das Wesentliche an, „er könne mit seiner schöpferischen Kraft sogar die Götter im Olymp vereinen“. Die lustige Person, ein Schauspieler, möchte nur das Publikum begeistern.

Prolog im Himmel

In diesem Prolog wird die eigentliche Tragödie eingeleitet. Während die drei Erzengel die Werke Gottes feierlich loben, lästert Mephisto dagegen über das von Gott bevorzugte Werk, die Menschen. So kommt es zu einer Wette zwischen Gott und Mephisto, der behauptet, er könne den Gelehrten Faust vom rechten Weg abbringen. Gott stimmt der Wette nicht zu, erlaubt Mephisto aber den Versuch, Faust auf Abwege zu bringen. „Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange, ist sich des rechten Weges wohl bewusst“.

Gelehrtentragödie

Dr. Heinrich Faust ist ein angesehener Gelehrter, der eifrig Studien betreibt, aber dennoch kann er das eigentliche Geheimnis des Lebens nicht lösen. In der Szene Nacht sitzt er in seinem Studierzimmer und grübelt über den Sinn des Daseins, wieder findet er keine Antworten. Einen Entgrenzungsversuch sieht er als einzigen Ausweg. In einem ersten Versuch glaubt er die heidnische Magie könnte ihm weiterhelfen, er stößt aber an seine Grenzen und beschwört den Erdgeist in einem zweiten Entgrenzungsversuch. Dies stürzt ihn in noch mehr Verzweiflung, als er versucht, sich den Geistern gleich zu stellen und es ihm misslingt. In einem Gespräch mit seinem Famulus Wagner wird seine existenzielle Krise noch verstärkt und der Freitod erscheint ihm als die einzige Lösung. Gerade in dem Moment, als Faust die Giftschale trinken will, ertönen die Osterglocken und erinnern ihn an schöne Kindheitstage, so dass er das Gift nicht zu sich nimmt. Vor dem Tor geht Faust mit Wagner spazieren, alle Spaziergänger zeigen ihm Wertschätzung und grüßen ihn. Das Frühlingserwachen in der Natur belebt Faust wieder, ein Pudel taucht plötzlich auf und folgt Wagner und dem Gelehrten.

Faust übersetzt in seinem Studierzimmer das Johannes-Evangelium, doch der Pudel kommt nicht zur Ruhe. Mit einer schlechten Vorahnung beschwört er den Hund magisch, da verwandelt sich dieser in den Teufel, der sich Mephisto nennt. Die beiden schließen einen Pakt: Wenn Mephisto den Gelehrten im Diesseits glücklich machen kann, dann schuldet dieser ihm seine Seele. Mephisto bringt Faust in Auerbachs Keller, wo sie an einem Trinkgelage mit Studenten teilnehmen. Der Gelehrte soll sehen, wie leicht man sein Leben genießen kann. Je weiter das Gelage fortschreitet, desto mehr erinnert das Verhalten der Studenten an das von Tieren. Faust findet das abstoßend und als sich der Wein plötzlich auch noch in Feuer verwandelt, greifen die Studenten Mephisto an. Durch Magie gelingt den beiden die Flucht. Anschließend, in der Hexenküche gibt Mephisto Faust einen Zaubertrank, der ihn verjüngt und ihn für jede Frau attraktiv erscheinen lässt.

Später trifft Faust auf der Straße Margarete (Gretchen). Das Mädchen hält Faust für einen Edelmann und er ist sofort verliebt. Da Mephisto aber über ein unschuldiges Mädchen keine Macht hat und Faust ihm droht, den Teufelspakt zu brechen, falls er nicht mit Gretchen zusammenkommen kann, überlegt Mephisto sich eine List. Sie verstecken wertvollen Schmuck in Gretchens Zimmer. Die Mutter bringt den Schmuck zum Pfarrer, der ihn für die Kirche beschlagnahmt. Faust verlangt von Mephisto ein noch wertvolleres Geschenk für Gretchen und möchte über Gretchens Nachbarin Marthe näheren Kontakt aufbauen. Marthe gefällt Mephisto, aber erst will sie sich sicher sein, dass ihr verschollener Mann nicht mehr lebt. Nun zwingt Mephisto Faust dazu, Marthe zu belügen und zu behaupten, dass der Mann tot sei. Es findet ein Treffen der beiden Paare in Marthes Haus statt und im Gartenhäuschen kommt es um ersten Kuss zwischen Faust und Gretchen.

Faust begibt sich in die Natur (Wald und
Höhle) und dankt dem Erdgeist, dass er endlich auch Gefühle haben und kann und die Welt nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht betrachtet. Dabei wird ihm aber auch bewusst, dass er immer mehr in Mephistos Abhängigkeit gerät, verursacht durch den Pakt. Mephisto nutzt jede Möglichkeit, Fausts Begierde weiter anzustacheln. In Faust steigt eine Ahnung auf, dass er Gretchen ins Verderben stürzen wird. Gretchen sitzt derweil voller Sehnsucht nach Faust in ihrer Stube. Als sich die beiden in Marthens Garten wieder begegnen, stellt Margarete die berühmte Gretchenfrage: sie möchte wissen, woran Faust glaubt, welcher Religion er angehört. Aber Faust versucht sich herauszuwinden, ohne direkt die Frage zu beantworten. Um mit Gretchen eine erste Liebesnacht verbringen zu können, beschließt er, Gretchens Mutter ein angeblich harmloses Schlafmittel durch Gretchen verabreichen zu lassen. Das Schlafmittel aber ist tödlich für die Mutter. Nun trifft sich Gretchen, von Selbstvorwürfen geplagt, mit ihrem Bruder Valentin, einem Soldaten. Valentin weiß, dass Gretchen ihre Unschuld verloren hat und will sich an Faust rächen und lauert Faust und Mephisto auf der Straße auf. Dort findet ein Duell zwischen Valentin und Faust statt, bei dem Mephisto Valentins Arm erlahmen lässt und Faust ersticht Gretchens Bruder. Nun fliehen Mephisto und Faust aus der Stadt. Nur Gretchen bleibt bei ihrem sterbenden Bruder zurück, der sie mit seinen letzten Worten vor den versammelten Menschen der Hurerei bezichtigt. Gretchen besucht in ihrer Verzweiflung den Dom, es erscheint ihr ein böser Geist, der ihren Verdacht, schwanger zu sein, bestätigt.

Mephisto bringt Faust in der Walpurgisnacht zum Hexentanz auf den Brocken. Die beiden amüsieren sich dort mit lüsternen Hexen und Faust sieht in einer Erscheinung, dass Gretchen hingerichtet wurde. Doch Mephisto versucht ihn davon abzulenken und bringt ihn zu einer Theateraufführung „Der Walpurgisnachttraum“. Damit will er Faust auch wieder fester an sich binden.

Gretchen hat ihr neugeborenes Kind ertränkt, das erfährt Faust an einem trüben Tag auf einem freien Feld. Nun sitzt Gretchen im Kerker, so wie Faust es in seiner Vorahnung gesehen hat. Faust will Gretchen retten, auch wenn die Rückkehr in die Stadt Gefahren birgt und Mephisto soll ihm bei der Befreiung helfen, da er der Verursacher des ganzen Debakels ist. Das streitet Mephisto aber ab, schließlich habe Faust Gretchen geschwängert, er werde höchstens die Wärter betäuben und für die Flucht Zauberpferde bereitstellen. Faust schafft es, in den Kerker zu Gretchen zu gelangen und versucht sie dazu zu bringen mit ihm zu fliehen. Gretchen jedoch lehnt ab, wendet sich Gott zu und wird von ihren Sünden erlöst.

Analyse und Interpretationsansätze

Faust ist Goethes Hauptwerk und der Höhepunkt der Weimarer Klassik

Faust I und Faust II sind in den Jahren 1772 bis 1832 entstanden, mit vielen Schaffenspausen und sie spiegeln die Lebenserfahrungen aus diesen sechs Jahrzehnten wider: Goethes Studentenzeit in Leipzig, dann die Phase des Sturm und Drang, während der er in Straßburg und Frankfurt gelebt hat, danach die Zeit der Weimarer Klassik und die Zeit, die er als alter Mann in Weimar verbracht hat. Auch die verschiedenen poetischen Mittel, die Goethe in den wechselnden Zeiten mitverarbeitet hat, zeugen von seiner Dichtkunst. Goethe selbst hat sein Werk als etwas bezeichnet, das unvergleichlich ist. Als Quelle nutzte Goethe die mittelalterliche Figur des Doktor Faustus, der eine Pakt mit dem Teufel geschlossen haben soll.

Goethe hat in Faust I zwei Handlungsstränge verarbeitet: die Gelehrtentragödie und die Gretchentragödie. Die drei wichtigsten Figuren sind der Gelehrte Faust, der Teufel Mephisto und das unschuldige Mädchen Margarete, genannt Gretchen. Allein diese Kombination der Schlüsselfiguren lässt schon auf zukünftige Konflikte schließen. Alle weiteren Figuren sind ebenfalls wichtig und helfen die Geschichte vorwärts zu bringen. Die zwei Wetten, einmal zwischen Gott und Mephisto und zum anderen zwischen Mephisto und Faust sind ein weiteres, wichtiges Motiv.

Faust setzt alles daran, einmal das vollkommene Glück zu erleben, er strebt schon als Wissenschaftler nach immer mehr. Man kann die Figur des Gelehrten Faust als den wissensdurstigen Menschen interpretieren, der sich und seine Umwelt rücksichtslos in den Untergang zieht.

Schon der Beginn des Stücks ist anders als gewohnt. Eigentlich lernt man am Anfang die Hauptfiguren kennen, in Faust I findet sich sozusagen ein dreifacher Einstieg: Zueignung, Vorspiel auf dem Theater und Prolog im Himmel. In diesem Prolog beschreibt Goethe Mephistos Geringschätzung gegenüber den Menschen, Gott dagegen vertraut auf das Gute im Menschen und dass der Mensch immer wieder auf den richtigen Weg zurückfinden kann, auch wenn er sich auf Abwege begeben hat. Dieser langwierige Einstieg entstand, da Goethe die Hauptteile der Tragödie schon 1790 fertiggestellt hatte. Dann kam das Schreiben ins Stocken und der komplexe Anfang des Stücks kann als Krisenbewältigung gesehen werden. Der Prolog deutet auch schon an, dass alles, was auf Erden passiert, im Himmel schon angedeutet wird.

Am Anfang der Geschichte steht, vergleichbar mit Hiob aus der Bibel, eine Wette zwischen Gott und dem Teufel. Immer will der Teufel die Seele des Menschen, sollte er gewinnen, und es schaffen, den Menschen vom rechten Weg abzubringen.

Faust beschäftigt die aktuelle, menschliche Frage: soll der Mensch bedingungslos nach Glück streben? Bin ich zufrieden mit dem was ich erreichen kann, kann ich noch mehr erreichen? Kann der Mensch selbstbestimmt über richtig und falsch, Gut und Böse entscheiden, quasi selbst Schöpfer seiner Welt werden? Welchen Preis ist der Mensch bereit dafür zahlen?

Die Frage nach der Religion wird zur bekannten „Gretchenfrage“ – heute meint man damit eine direkte Frage, die dem Gefragten unangenehm ist, da er seine Absichten oder seine Einstellung nicht verraten möchte. Margarete ist ein einfaches, aber streng gläubiges Mädchen. Faust dagegen ist wie auch Goethe ein Pantheist, der in allen Erscheinungen der Natur göttliches Wirken sieht.

Eine Tragödie ist Faust I wegen der Figur des Gretchens, die unabsichtlich, aber dennoch alle Schuld auf sich lädt.

Mephisto ist eigentlich nicht der Teufel wie er traditionell verstanden wird, eher ein Schelm. Aus dem Prolog zu Beginn wissen wir, dass Mephisto im Gesamtplan Gottes eine große Rolle spielt. Wenn Mephisto Faust immer weiter antreibt, treibt er auch den Fortschritt voran.

Die Sprachgestaltung in Faust I ist sehr vielfältig, von Knittelvers über Madrigal Vers und Blankvers bis zum Prosastil. Der Wechsel findet in vollendeter Form statt und ist der jeweiligen Figur und Situation angepasst.

Häufige Fragen:

  • Wer hat Faust geschrieben?

  • Johann Wolfgang von Goethe ist der Autor.

  • Johann Wolfgang von Goethe, wer war er?

  • Goethe (1749 – 1832) gilt als der bedeutendste deutsche Dichter. Er war aber auch Naturforscher und seine Farbenlehre ist ebenso berühmt.

  • Welche Geschichte wird in Faust erzählt?

  • Dr. Heinrich Faust, ein Gelehrter, der es sehr weit gebracht hat im Leben, strebt dennoch nach dem ganz großen Glück. So kommt es zum Pakt mit Mephistopheles, kurz Mephisto, dem er seine Seele verspricht, wenn er Faust einen Augenblick des vollkommenen Glücks beschert. Mit Mephistos Hilfe kann Faust die unschuldige Margarete, Gretchen, verführen. Sie wird schwanger, tötet ihr Kind und landet im Kerker. Als Faust versucht, Gretchen vor der Hinrichtung aus dem Kerker zu retten, verweigert sie sich und wendet sich Gott zu. Sie stirbt und wird erlöst, Mephisto und Faust sind auf der Flucht.

  • Zu welcher Epoche gehört Faust?

    • Die Aufklärung 1720 – 1785
    • Sturm und Drang 1767 – 1785
    • Weimarer Klassik 1786 – 1805
    • Romantik 1795 – 1835
    bedingt durch den langen Entstehungszeitraum von Goethes Faust eben mehrere Epochen.

  • Wann war die Veröffentlichung von Faust?

  • Faust I wurde 1808 veröffentlicht, Faust II 1832

  • In welchem Zeitraum spielt Faust?

  • Faust spielt in der Zeit um 1500

  • Welche Figur stellt Faust dar?

  • Der historische Faust, den Goethe als Vorbild nahm, war ein Magier und einer der mit dem Teufel im Bunde war, zur Zeit der Renaissance um 1480. Seine Taten wurden erst nur mündlich überliefert und es entwickelte sich schnell das Bild eines Zauberers und Gelehrten. Das Thema Faust wurde von vielen Schriftstellern und Dichtern behandelt, bis Faust schließlich in Goethes Werk allseits bekannt wurde. Faust, der Wissenschaftler, lebt erst nur für seine Ideale und fällt dann in eine tiefe Erkenntniskrise. So kommt der Pakt mit Mephisto gerade zum richtigen Zeitpunkt.

  • Woher rührt die Verzweiflung der Figur Faust?

  • Faust zweifelt am Sinn seiner Existenz. Er hat jedes Fach studiert, stellt aber fest, dass ihm die Erkenntnis dennoch fehlt. Er ist nie zufrieden, strebt nach immer mehr, will immer höher hinaus.

  • Was bedeutet die berühmte Gretchenfrage?

  • Gretchen will von Faust wissen, wessen Religion er angehört. Diese direkte Frage bringt Faust in Bedrängnis und er versucht sich einer konkreten Antwort zu entziehen. Wenn Faust also seine eigenen Ziele, die Liebesbeziehung zu Gretchen, weiterverfolgen will, kann er ihr nicht mit der Wahrheit antworten. Die Frage nach der Religion beinhaltet auch die Frage nach der Moralvorstellung.

    Diese Gretchenfrage ist heute im allgemeinen Sprachgebrauch üblich, für eine Frage, auf die der Befragte ungern eine Antwort gibt, da es einem Bekenntnis gleichkommt.

  • Wie kommt Goethe auf den „Walpurgisnachttraum“?

  • Das Theaterstück innerhalb der Faust-Tragödie ist sozusagen ein Stück im Stück und eine Hommage an Shakespeare. Gleichzeitig finden sich darin Anspielungen auf das aktuelle Zeitgeschehen.





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