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Interpretation von 'Der Schriftsteller' - Referat



Der Schriftsteller Wolfgang Borchert

In der Geschichte „Der Schriftsteller“ von Wolfgang Borchert, geht es um einen für den Leser unbekannten Schriftsteller der in einem Haus wohnt, das sich zurzeit im bau befindet. Als Schriftsteller ist es seine Aufgabe dem Haus und den Räumen Name zugeben. Er lebt in der Dachkammer, von der er nachts die Sterne anschauen kann.

Man kann die Geschichte in 5 Teile unterteilen.
Im 1. Teil wird geschildert welchen aufgaben der Schriftsteller zurzeit nachgeht, nämlich der Namensfindung und Namensgebung für das Haus, das hier meiner Meinung nach den Staat versinnbildlicht, und seinen Zimmern.

Der 2. Teil schildert die Qualen die ein Schriftsteller erleiden muss, wenn ihm nicht erlaubt ist zuschreiben. Er muss mit einem Löffel in die Wand ritzen „wie im Gefängnis“(Z. 7). Doch wenn er dies nicht macht, hat er den falschen Beruf ergriffen und sollte als Straßenkehrer anfangen. Die Aufgreifung des untersagten Schreibens steht für die Handlungen der Nazis gegen regimefeindliche ‚Freidenkern’ die dieses Denken in ihren Schriften publik machen wollten. Und die Passage mit dem Berufswechsel weist auf die Schriftsteller des Dritten Reiches hin, die sich dem willen des Diktators beugten.

Teil 3 handelt von Briefen die andere Häuser, Staaten, lesen und erkennen wie es dort, „in jenem Haus“(Z. 11) ist. Es ist nichtig ob der Schriftsteller groß oder klein schreibt, denn so oder so kann man es lesen, „aber er muss leserlich schreiben“(Z. 13). In diesem Teil wird erwähnt das der Schriftsteller in der Dachkammer wohnen darf. Dort oben hat man die beste Aussicht, denn so etwas ist wichtig für einen Schriftsteller, aber es ist einsam da oben. Borchert benutzt hier sehr auffällige adjektivische Gegensätze „schön und grausig“(Z.15); „am kältesten und am heißesten“(Z. 16) um die Dachkammer zu beschreiben.

Wilhelm Schröder ist taucht als erster Name in Teil 4 auf. Er ist ein „alter Steinhauer“ der den Schriftsteller dort oben besucht. Der Schriftsteller darf keine Rücksicht darauf nehmen, dass dem Schröder womöglich schwindelig wird, denn der Herr Schröder muss sich dann die Höhen gewöhnen, sie wird ihm gut tun. Unklar ist aber warum sie ihm gut tun wird. Die Rücksichtslosigkeit eines Schriftstellers wird thematisiert, dadurch dass Schröder sich an die Höhe gewöhnen muss.

Teil 5, und somit der letzte, wird eingeleitet mit dem Wort „Nachts“ dies ist gleichzeitig auch das darin enthaltene Thema, denn in der Nacht darf der Schriftsteller die Sterne „begucken“(Z. 21). Doch selbst dann, in einem solch ruhigen Augenblick, muss der ‚Freidenker’ noch auf der Hut sein und merken wenn sein Haus in Gefahr ist.
Und wenn es denn so wäre müsste der posaunen, äquivalent zu das er etwas in einem Artikel oder Buch bekannt machen muss, bis ihm die Lunge platzen.
Anstelle der Namensfindung für ein Haus wird jetzt endlich am ende der Geschichte die wichtigste Aufgabe eines Schriftstellers genannt: Das Bekanntmachen von wichtigen Dingen, in diesem Fall die Gefahr, und das der Schriftsteller weiter machen muss bis er nicht mehr kann, in diesem Fall das platzen der Lungen. Eine weitere von Borchert sehr gelungene Anspielung auf die Nazis, die hier für die ausstehende Gefahr stehen.

Die Geschichte ist aus einer Olympischenperspektive erzählt, allerdings erfährt man nicht die Gedanken des Schriftstellers.
Die Wortwahl entspricht einem gehobenen Deutsch das mich an die eine Schriftstellers erinnert. Der Satzbau besteht meist aus einfachen HS/NS-Gefügen.
‚darf’ wird mehrmals eingesetzt um zu zeigen was zur Entstehungszeit der Geschichte erlaubt war, im Gegensatz dazu wird ‚muss’ als negatives Element benutzt; „er darf in dem Haus die Dachkammer bewohnen“(Z.13) <> „Der Schriftsteller muss dem Haus den Namen geben.“(Z.1); wobei ‚muss’ eindeutig überwiegt. ‚kann’ wird nur einmal im Bezug zum Herrn Schröder benutzt, „kann ihm womöglich schwindelig werden.“(Z.18).

W. Borchert hat in seiner Geschichte eine verschlüsselte Kritik gegen die Nazis publik gemacht, allerdings erkennt man diesen, meiner Meinung nach, wahren Hintergrund erst dann wenn man sich etwas mehr mit der Geschichte befasst und auseinander setzt. Die Sprachlichen Stilmittel sind sehr gut gewählt und ausreichend vorhanden um dem Leser einen genauen überblick zu verschaffen.



Dieses Referat wurde eingesandt vom User: lenni91



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