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Interpretation "Wandrers Nachtlied" - Referat



Interpretation - Wanderers Nachtlied (1776)
„Süßer Friede, komm, ach komm an meine Brust!“ (7f) So lauten die letzten beiden Verse des Gedichtes „Wanderers Nachtlied“ welches 1776 von Goethe veröffentlicht wurde.
Das achtversige Gedicht besteht aus vier Kreuzreimen von denen zwei unrein sind: „stillest-füllest“ und „müde- friede“. Ein fast durchgängiger vierhebiger Trochäus unterstützt die ruhige fast melancholische Stimmung. Bis Vers vier liegt eine männliche Kadenz vor, ab Vers fünf wechseln weibliche und männliche Kadenz ab. Das Gedicht besitzt viele Doppelungen „Leid und Schmerz“ (6) diese sollen Goethes aussagen verdeutlichen.
Das Gedicht lässt sich in zwei gleichgroße Teile gliedern. Der erste Abschnitt, welcher als Hypotaxe geschrieben ist, erstreckt sich von Vers eins bis vier. In diesem spricht das lyrische Ich, welches als Wanderer auftritt, zu Gott.
Eine Tautologie fällt hier als erstes auf „alles Leid und Schmerzen stillest, […]“ (2). Dies soll den starken Glauben und die positive Haltung des lyrischen Sprechers zu dem Göttlichen zeigen.
Eine Ellipse welche eine Wiederholung des Wortes „doppelt“ beinhaltet folgt: „Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit Erquickung füllest“ (3f). Diese soll die Qualen, die der Wanderer hat, deutlich zum Ausdruck bringen. Die Qualen kann man auf alle Menschen und alle Situationen übertragen.
Im zweiten Teil des Gedichtes spricht der Wanderer seine persönliche Situation an. Er äußert einen Wunsch nach innerem Frieden.
Zu Beginn fällt die Verwendung des Personalpronomen „Ich“ im Ausruf „Ach, ich bin des Treibens müde!“ (5) Der lyrische Sprecher bezieht es dabei auf sich selbst, er verdeutlicht seine Müdigkeit gegenüber dem Leben welche auch als Wunsch nach etwas Neuem gedeutet werden kann, Goethe war zu dieser Zeit unglücklich und wollte etwas an seinem Leben ändern.
Die Rhetorische Frage, welche auch ein Paradoxon ist: „Was soll all die Qual der Schmerz und Lust?“ (6) vertieft seine Ansicht und vermittelt sein unwohl fühlen mit seiner jetzigen Situation.
Nun folgt eine Personifikation „Süßer Friede, komm, ach komm in meine Brust“ (7) die vorliegende Personifikation untermauert noch einmal den Wunsch des lyrischen Ichs etwas am leben zu ändern und das alte zu „begraben“ denn der „Süße Friede in der Brust“ ist eine Metapher für den Tot, dieser bezieht sich hier auf einen Lebensabschnitt in Goethes Leben. Durch die Verwendung eines zweihebigen Trochäus wird die Betonung auf seinen Wunsch gelegt.
Zeitlich Goethes Werk in den Sturm und Drang ein zuordnen, darauf weisen Wörter wie leid, Schmerz und Lust hin, es sind Gefühle, in der Epoche waren Gefühle prägende Merkmale von Gedichten. Das Gedicht Wanderers Nachtlied kann man auch als Wanderers Abschiedslied deklarieren. Goethe wollte in diesem seine unglückliche Situation kundtun und den Wunsch nach einem anderen, besseren Leben darlegen, also sein altes leben verabschieden.



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