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Interpretation "Als er der Phillis einen Ring mit einem Totenkopf überreichte" - Referat



Interpretation

Als er der Phillis einen Ring mit einem Totenkopf überreichte
Von Johann Christian Günther(1695-1723)


In Günthers Gedicht ,,Als er…” wird das Thema grundsätzliche Fragen der Menschheit, wie Leben und Tod, sowie dem ständigen Werden und Vergehen in bildhafter Sprache, behandelt. Somit handelt es sich um Gedankenlyrik, die sich im lyrischen Ich darstellt. Ein vom Autor erfundener Sprecher äußert sich zur Natur und ihren Gesetzmäßigkeiten, womit er andere beeinflussen möchte und zum Handeln aufruft.
Es wurde in der Barock-Sturm und Drangzeit verfasst.
Da es sich um ein episch-dramatisches Gedicht handelt, in dem lyrische Elemente enthalten sind, muss es in die Kategorie der Ballade eingeordnet werden.
Das Gedicht zeigt einen regelmäßigen Aufbau und einen fließenden Rhythmus. Es besteht aus zwei Strophen zu je zehn Versen. In allen Versen ist der Versfuß (Takt) der Jambus (zweisilbige Versfüße). Jede Strophe ist durch Kreuzreim (abab), Paarreim (cc) und umschließenden Reim (deed) gekennzeichnet. Die Strophen und Verse sind aneinandergereiht und führen zu Teilergebnissen bzw. zu einer gedanklichen Steigerung. Allein aus der Überschrift ist die Gesamtproblematik des Gedichtes nicht erkennbar.

Trotz der schockierenden Einleitung in der ersten Strophe ,,Erschrick nicht vor dem Liebeszeichen’’ gelingt es dem Dichter unter Zuhilfenahme von Vergleichen wie ,,Eis und Flammen’’, ,,Lieb und Tod’’ dem Leser Verständnis für seine Verse zu entlocken. Damit wird die anfänglich eventuell entstandene Ablehnung des Lesers entkräftet.

In der zweiten Strophe erklärt der Dichter die Bedeutung des Ringes. Er will verständlich machen, das der Tod zum Leben gehört und die Menschen als Teil der Natur den Naturgesetzen unterliegen. Der Dichter
fordert auf, dieser Erkenntnis ins Auge zu sehen und den Tod nicht zu negieren. Es wird auf die Endlichkeit des Lebens mit der Aufforderung verwiesen, das Leben als Chance anzusehen. Günther appelliert das Leben nicht nutzlos verstreichen zu lassen, sondern mit Verstand und Lust zu leben, weil der Tod jederzeit eintreten kann und es dann zu spät ist. Dies wird im sechsten Vers ,,Im Grab ist aller Wunsch vergebens’’, verdeutlicht..
Im siebten Vers „Drum lieb und lebe weil man kann’’, wird der Leser förmlich gezwungen, die tiefere Bedeutung des Gedichtes, dass alles vergänglich ist, zu verstehen. Mit seiner Formulierung ,,Das Gold bedeutet feste Treu’’ ruft er auch zur Freundschaft und Geselligkeit auf, um der Vereinsamung vorzubeugen.
Die Gesamtaussage des Gedichts ist eine Art Handlungsaufforderung, das Leben als zeitlich begrenzt anzusehen und nicht als flüchtiges Vergnügen zu verstehen. Vielmehr führt nur ein bewusstes aktives Leben zu Glück und Zufriedenheit und zur wirklichen Selbstentfaltung.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: herrlocke



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