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Interpretation „Mein Tankstellenmann“ - Referat



Interpretation „Mein Tankstellenmann“ von Harald Hartung





Mein Tankstellenmann

verkauft nicht bloß Super oder
Normal: nein er gibt sich selber
mit darein (wie es heißt im Lied
Schenkt man sich Rosen in Tirol)

Das Lächeln um den Kindermund
den alten zahnlückigen Mund
der immer etwas sabbert weil
er immer etwas gerade

gegessen und getrunken hat
ist ein Lächeln das wehrlos macht
Wehrlos kaufte ich ein Auto
weil er mir einen Vortrag hielt

der ein Gedicht war: Ein kleiner
Lastwagen sagte er, wie ein
kleiner Lastwagen sagte er
Obwohl ich keinen Lastwagen

brauchte verstand ich gleich: die Last
der Liebe sollte er tragen
unter Menschen die Liebe die
nie jemand allein tragen kann
Interpretation

Der Dichter Harald Hartung wurde am 29. Oktober 1932 in Herne geboren und lebt beziehungsweise arbeitet zurzeit in Berlin. Seit 1980 ist er Professor für Deutsche Sprache und Literatur.

Das Gedicht „Mein Tankstellenmann“, von Harald Hartung 1976 geschrieben, ist in fünf Strophen zu je vier Versen mit immer 8 Silben eingeteilt und beinhaltet keine Reime.
Hartung bediente sich dem „Lyrischem Ich“. Zuerst beschreibt er den Tankstellenmann und erklärt dann wie dieser das „Ich“ mit seinem Charisma zu dem Kauf eines Lastwagens bringt und was dieser Kauf symbolisiert.
Mir fiel es nicht leicht eine geeignete Lesart zu finden, da es in dem Gedicht außer einem Komma und drei Doppelpunkten keinerlei Satzzeichen gibt und die Verse und Strophen einen denkbaren Satz für mich nicht sinnvoll trennen. Außerdem hat Harald Hartung in der ersten Strophe eine Klammer eingebaut und die Überschrift: „Mein Tankstellenmann“ muss man zum ersten Vers noch mal mitlesen. Deshalb habe ich die Pausen zwischen den Strophen und Versen nicht genau eingehalten, damit man den Zusammenhang der Aussagen im Gedicht besser versteht.
In der ersten Strophe wird der Tankstellenmann hoch gelobt, weil er seinen Job nicht nur zum Geldverdienen macht, sondern auch seine gesamte Energie und Aufmerksamkeit in die Arbeit mit hineinsteckt. Zitat: „Mein Tankstellenmann verkauft nicht bloß Super oder Normal nein er gibt sich selber mit darein…“
In der zweiten, dritten und vierten Strophe wird der Tankstellenmann als alter Mann mit zahnlückigem und immer sabberndem Mund beschrieben. Zitat: „…den alten zahnlückigen Mund der immer etwas sabbert…“ Trotzdem soll das Lächeln dieses Mundes jeden wehrlos machen und es soll dazu bringen, dass man alles macht
was aus diesem Mund gesprochen wird. Wie zum Beispiel auch ein Auto kaufen, obwohl man dies gar nicht brauch, nur weil der Tankstellenmann mit seinem kindlichen Mund ein Gedicht darüber hielt. Zitat: „Wehrlos kaufte ich ein Auto weil er mir einen Vortrag hielt der ein Gedicht war: Ein kleiner Lastwagen sagte er, wie ein kleiner Lastwagen sagte er obwohl ich keinen Lastwagen brauchte…“
In der fünften und letzten Strophe schrieb Hartung diese Worte, Zitat. „verstand ich gleich: die Last der Liebe sollte er tragen unter Menschen die Liebe die nie jemand allein tragen kann“ Dies sind meiner Meinung nach die Schlüsselworte und der Hauptinhalt des Gedichts, welche zwar den Anfangsteil zur Einleitung benötigen, aber letztendlich ist dieser relativ unwichtig. Ich denke er wollte mit diesen Abschlussworten ausdrücken, dass die Liebe unter den Menschen uns Dinge tun lässt, die eventuell einem selbst schaden. Dies ist jedoch in dem Moment völlig egal, weil man den anderen ja in gewisser Weise liebt.
Weiterhin sollen diese Schlussworte die Verbindung zwischen allen Menschen egal welchem Stand sie angehören oder wie sie aussehen darstellen. Wie in dem Gedicht die Verbindung zwischen dem armen, doch ziemlich hässlichen Tankstellenmann und dem finanziell stärker betuchten lyrischen Ich zeigt.
Ich finde das Gedicht, wenn man es genauer betrachtet sehr interessant und bin von dem tieferen Sinn beeindruckt, da sicherlich nicht jeder so, wie Harald Hartung es in der letzten Strophe schreibt, denkt.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: herrlocke



Kommentare zum Referat Interpretation „Mein Tankstellenmann“: