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Interpretation ,,Wann still die Nacht auf dunklen Pfaden schreitet“ - Referat



Interpretation ,,Wann still die Nacht auf dunklen Pfaden schreitet“

Friedrich Rückert:
Der Dichter Friedrich Rückert wurde am 16.05.1788 in Schweinfurt geboren und starb am 31.01.1866 in Neuses, heute zu Coburg gehörend. Er war Professor der orientalischen Sprachen in Erlangen und Berlin. Er schrieb zum Teil patriotische Gedichte, wie zum Beispiel 1814 „Geharnischte Sonette“ oder den Zyklus „Liebesfrühling“ von 1823. Doch seine eigentliche Leistung ist die Erschließung der persisch-arabischen Dichtung durch sein Sprach-, Reim- und Übersetzungstalent.

Interpretation:
Als ich das Gedicht zum ersten mal gelesen habe, ist mir gleich aufgefallen, dass Rückert für dieses Gedicht keine Überschrift gewählt hat. Dies erklär ich mir aber dadurch, dass das Gedicht nur ein Auszug aus dem Gedichtsband ,,Amaryllis, ein Sommer auf dem Lande“ ist. Ich fand es sehr schwer eine gute Lesart zu finden, damit es nicht zu langweilig wirkt, da in jedem Vers des Gedichtes elf Silben vorkommen. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist.
In diesem Gedicht geht es um den Mond und seine liebliche Erscheinung in Nächten.
In der ersten Strophe liegen ein umschließender Reim in der Form a b b a und vier Verse vor. Zunächst beschreibt Rückert die hereingebrochene Nacht, Zitat:„Wann still die Nacht auf dunklen Pfaden schreitet“. Danach erläutert er die Stimmung der Nacht noch näher mit Sternenschimmer und der Mond wird mit einer heimlichen Laterne verglichen. Somit ist es Rückert gelungen die wunderbaren Eindrücke der Nacht in einer Strophe als Einleitung zu verfassen.
In der zweiten Strophe liegen wieder, wie in der ersten, ein umschließender Reim in der Form a b b a und vier Verse vor. Hier spricht Rückert aus der Sicht einer Frau und bringt deren Gefühle zum Ausdruck. Jene Frau blickt in die Vergangenheit mit ihrem Liebsten zurück und weint dabei unter dem Schein des Mondes, Zitat: “Denk ich und meines Auge Träne gleitet, zurück in jener Nächte schöne Ferne, wo er mit seinem lieberglühten Kerne...“
Rückert bringt hier viel Sehnsucht und Liebe mit in die Strophe und lässt somit die romantische Stimmung weiterlaufen.
Man merkt schon an der Reimform in der dritten Strophe, dass jetzt ein Umschwung kommt. Rückert benutzt jetzt einen verschränkten Reim in der Form c d e, wobei das nur der erste Teil des verschränkten Reimes ist und nur drei Verse, da aber die Silbenanzahl in jedem Vers bleibt kommt die romantische Stimmung des Gedichts nicht zu Fall. Die Frau fragt sich verzweifelt durch den Liebeskummer warum der Mond in der Nacht die romantische Stimmung trägt, Zitat: “Wozu, o Mond, in deinem Strahlenschimmer, hat dich ein Gott in Lüften aufgehangen, als dass die Lieb in deinem Licht soll wallen?“
In der vierten Strophe benutzt Rückert jetzt den zweiten Teil des verschränkten Reimes in der Form c d e und drei Verse. In
dieser Strophe redet die Frau immer noch mit dem Mond und meint, dass er seine Aufgabe nicht mehr erfüllt, da sie ihren Geliebten wahrscheinlich nicht wieder gesehen hat, Zitat: “Die Liebe wallt in deinem Lichte nimmer, der Docht in deiner Lamp ist ausgegangen, und deine Scherben lass vom Himmel fallen.“ Das ist das Ende einer traurigen Liebesbeziehung.
Das Besondere an den letzten beiden Strophen ist, dass sie sich alleine nicht reimen, wenn man sie aber zusammenfasst entsteht ein Reim, dies ist nennt man dann den verschränkten Reim in der Form c d e c d e. Dieses Mittel wurde verwendet, um die letzten beiden Strophen zu verbinden, da sie inhaltlich auf der einen Seite zusammen gehören, aber Rückert sie auf der anderen Seite für eine dringende Künstlerpause trennen musste.
Mir war am Ende jedoch nicht klar warum Rückert in jedem Vers immer genau elf Silben gewählt hat. Darum habe ich mir den oberen Ausschnitt aus dem Gedichtsband, welcher noch in dem Conrady-Buch war, angeschaut und festgestellt, dass das komplette Gedicht in dem Vers- und Strophenaufbau sowie in der Reimform und Silbenanzahl haargenau meinem Auszug glich. Diese Erkenntnis brachte mich auf die Idee mal den kompletten Gedichtsband „Amaryllis, ein Sommer auf dem Lande“ zu betrachten und ich stellte fest, dass die gesamten Gedichte in diesem Band gleich aufgebaut sind. Ich denke Rückert hat diesen Band so gestaltet, damit man sieht, dass die Gedichte alle zusammen gehören und damit dem Leser das Lesen leichter fällt.
Ich finde dieses Gedicht allein nicht so gut, da ich Liebesgedichte an sich nicht mag, obwohl ich es interessant und hochachtungsvoll finde, wie Rückert den gesamten Gedichtsband geschrieben hat.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: herrlocke



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