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Internet Telefonie (VoIP) - Referat



Was ist Internet-Telefonie (VoIP)

Unter Voice over IP (kurz VoIP) versteht man einfach nur das Telefonieren über Computernetzwerke mittels des Internet Protokolls (IP). Je nachdem wie und wo das Telefonieren dabei statt findet, spricht man von IP Telefonie, Internet Telefonie oder LAN Telefonie, manchmal aber auch von DSL Telefonie. Die Technik ist aber immer dieselbe und wird mit Voice over IP bezeichnet.
Wie funktioniert VoIP?

Genau wie bei der klassischen Telefonie wird die Sprache als analoges Signal mit Hilfe eines Mikrofons am Hörer aufgenommen. Über einen Analog/Digital-Wandler werden diese Signale dann in ein digitales Format gewandelt und in entsprechende Audioformate kodiert. Hierfür stehen verschiedene Codecs zur Verfügung, die Sprache unterschiedlich komprimieren und daher letztlich eine unterschiedliche Qualität liefern.Nach der Komprimierung der Daten werden diese über ein Netzwerk versendet. Dazu muss der kontinuierliche Datenstrom des Codecs in kleine Pakete unterteilt werden (Paketisierung), bevor sie in das Netz ausgesendet werden können. Im Netzwerk gibt es dann Knoten, so genannte Router, die die (IP-) Pakete bis zum Ziel leiten, teils über unterschiedliche Wege.Beim Empfänger werden die Pakete zunächst in einem Puffer zwischengespeichert, bevor sie ausgelesen werden, einen Digital/Analog-Wandler durchlaufen und dann am Lautsprecher in menschliche Sprache gewandelt werden.

Wie wird eine Verbindung zum herkömmlichen Telefonnetz hergestellt?
Damit Verbindungen zu herkömmlichen Telefonnetzen hergestellt werden können, werden Vermittlungsrechner, die so genannten Gateways, benötigt. Diese sind sowohl mit dem Kommunikationsnetzwerk des IP-Telefons als auch mit dem herkömmlichen Telefonnetz (PSTN) verbunden. Empfangen sie eine Anfrage von einem IP-Telefon, leiten sie diese ins Telefonnetz weiter, indem sie die gewünschte Nummer anrufen. Erhalten sie einen Anruf aus dem Telefonnetz, leiten sie eine Anfrage an das entsprechende IP-Telefon weiter.

Geschichte:
Die ersten Versuche, Sprache über das Internet zu verschicken, fanden Mitte der 1990er Jahre statt. Als Pionier gilt das israelische Unternehmen Vocaltec, das 1995 mit einer Software namens IPhone oder Internet Phone eines der ersten Programme zum Telefonieren über das Internet entwickelte. Miserable Sprachqualität und häufige Gesprächsabbrüche machten die Internettelefonie jedoch für den Praxiseinsatz untauglich. An Gespräche wie mit “echten” Telefonen im Festnetz oder zum Handy war nicht zu denken. Die Ursache für die schlechte Sprachqualität waren die weit verbreiteten Modem- und ISDN-Internet-Leitungen, die zu langsam für die Übertragung von Sprachdaten waren. Das änderte sich mit dem Boom der DSL-Anschlüsse. Moderne DSL-Anschlüsse sind “breit” genug für glasklare Telefongespräche via Internet. Einen weiteren Schub brachten moderne Kompressionsverfahren. Sie wandeln die Sprache in möglichst kleine Datenpakete um und ermöglichen sogar mehrere Gespräche gleichzeitig über eine einzige DSL-Leitung. Eine weitere wichtige Rolle spielen die so genannten Protokolle, die genau regeln, wie ein Telefongespräch im Internet abläuft. Die Entwicklung des SIP-Protokolls (Session Initiation Protocol) im Jahr 1999 sowie die Verbesserung 2002 legten den Grundstein für die Erfolgsgeschichte der Internet-Telefonie. Der endgültige Durchbruch
gelang zirka 2004 als die Internet-Telefone immer ausgeklügelter und einfacher zu bedienen wurden.

VoIP - Risiken und Sicherheit
Bei der Internettelefonie tauchen aber auch einige Probleme auf. Wie beispielsweise Spit (Spam over Internet Telephony). Da Internet-Telefonie so kostengünstig ist, ist VoIP besonders anfällig für die unerwünschte Werbung per Telefon. Andere Gefahren stellen das V-Bombing und DDoS (Distributed Denial of Service) -Attacken dar. Dabei werden Tausende von Sprachnachrichten auf einmal auf eine einzelne VoIP-Mailbox umgeleitet. Diese ist mit dem Ansturm überfordert und versagt ihre Dienste. Ebenso lässt sich Internettelefonie leicht abhören, da Abhörprogramme leicht zu installieren und bedienen sind. Aber auch Fälscher haben ein leichtes Spiel, da es einfach ist mit einer falschen Nummer anzurufen oder die Absenderadresse einer E-Mail zu fälschen.Dennoch gibt es bei VoIP, genauso wie bei anderen Diensten, auch anwendungsspezifische Schwachstellen und Bedrohungen, die es abzusichern gilt. Technische Verfahren zur Erhöhung der Sicherheit sind in vielen Bereichen vorhanden, nur müssen sie auch genutzt werden.

Kosten:
Internet-Telefonie-Anbieter locken Nutzer mit kostenlosen Gesprächen. Zwar ist das Telefonieren über VoIP nicht wirklich kostenlos, da zumindest die Grundkosten für den nötigen Internet-Zugang, etwa via DSL- oder TV-Kabel anfallen. Wenn zudem nicht die gesamte Verbindung via Internet zustandekommt, sondern zum Beispiel ein Anruf ins klassische Telefonnetz zu einer Festnetznummer erfolgt, so fallen zudem zusätzlich die Minutenpreise eines VoIP-Anbieters an. Doch günstige Gespräche wie im offenen Call by Call sind allemal drin. Das macht VoIP zu einer praktischen Sparmöglichkeit für Haushalte mit Telefon-Anschlüssen, bei denen die Nutzung von Call by Call eingeschränkt ist. Weiterer Vorteil: Da der VoIP-Anschluss an den Internetanschluss gekoppelt ist, sind Nutzer theoretisch überall auf der Welt unter derselben Rufnummer erreichbar und können zum Beispiel Telefonat von Übersee nach Hause zum Ortstarif führen (nomadische Nutzung). Mit der passenden App kann auch das Smartphone zum VoIP-Client werden.



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