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Industrialisierung in Sachsen - Referat



Die Industrialisierung in Sachsen

1. Einleitung

Entwicklung der Hartmannschen Maschinenfabrik (Chemnitz)
-> wirkende Faktoren, Leitsektoren d. Wirtschaft, Rolle des Staates, Chemnitz als Hochburg der Industrialisierung

2. Ausgangsfaktoren

schon seit 15. Jh. war Sachsen gewerbereiche Region in Europa
→ Lage an europ. Handelswegen, Energieressourcen, Bodenschätze => gute Ausgangslage
Begünstigung des Handels durch Kontinentalsperre Napoleons zu England
Übergang zum Verfassungsstaat, Urbanisierung, Volksschulgesetz u. neue soziale Ordnungen

3. Die Anfänge

Beginn der Entwicklung zur Industrieregion um 1835
Grundbaustein war Textilproduktion
erste Zweig (in Fabriken) → Baumwollindustrie
bis Mitte des 19. Jh. Sachsen Zentrum d.deutschen Textilproduktion
durch Mechanisierung des Zweiges → Etablierung des Maschinenbaus (Gegenseitige Förderung)

wachsende Risikobereitschaft, Neugründungen v. Fabriken, steigender Enthusiasmus an Beteiligung d. Forschung u. hohe technische Kompetenz ließ Industrialisierung aufblühen
Eisenbahnbau gewann immer mehr an Bedeutung → MB zum Leitsektor d. sächsischen Indus.
1839 1. deutsche Ferneisenbahnstrecke zw. Dresden und Leipzig ( → Lokomotive „Saxonia“)
im Laufe der Jahre erweitere sich Eisenbahnnetz rasant
Chemnitz – Riesa (1852)
Chemnitz – Zwickauer Kohlerevier (1858)
Chemnitz – Flöha – Annaberg (1866)
Chemnitz – Hainichen (1866)
Chemnitz – Dresden (1869)

Verlegung neuer Schienen brauchte mehr Arbeiter → Arbeitslosenquote sank
Einsatz d. Dampfmaschine nicht mehr wegzudenken

4. Die industrielle Revolution

Aufschwung Region Chemnitz durch Verkehrsanbindungen → Zentrum des Maschinenbaus
Bedarf an diversen Produktionsmaschinen im In- u. Ausland förderte Entwicklung d. Ballungsgebietes
auf Grund steigender Einwohnerzahlen & radikale Ausbau Textil- u. Maschinenbauindustrie
→ Bezeichnung Chemnitz: „sächsisches Manchester“
an folgenden Zitat und Tabelle wird diese Situation deutlich



Der Handwerkergeselle Christian Mengers berichtet 1865 über seine Reise nach Chemnitz:

Von der Stadt selbst konnten wir in einer Entfernung von einer Viertelstunde nichts entdecken, sie war vollständig in einen dichten Schleier von Rauch und Ruß gehüllt. So etwas war uns allen noch nicht vorgekommen, wie schwarzer Schnee rieselten die Flocken des Rußes der zahlreichen Fabrikschornsteine auf uns nieder. Bei stiller schwüler Luft sammeln sich diese schwarzen Schlotauswürfe zu einer dichten Wolke und rieseln dann zur Erde nieder.

Zit. nach: Bräuer, H., Richter, G.: Karl-Marx-Stadt – Geschichte der Stadt in Wort und Bild. Berlin 1988, S.92.


Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Chemnitz und Angestellten bei führenden Chemnitzer Unternehmern

in Folgezeit siedelten sich immer mehr Industriezweige an
Taschenuhrherstellung (Glasütte)
Keramikwerke (Villeroy&Boch)
Schokoladenherstellung, Zigarettenfabriken, Bierbrauereien

1860 bereits 1500 sächsische Fabriken
später Automobilbau (Audi, Horch,...) + größere Bedeutung der Banken

5. Rolle des Staates
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Anstöße zum Industrialisierungsprozess fanden hauptsächlich auf privater Unternehmerebene statt
Staat schaffte aber durch vorgenommene Reformen im Agrar-, Verwaltungs-, und Verfassungsbereich nötigen Rahmenbedingungen
Umbauten des Bildungswesens → Verbindung zw. Lehre und Forschung geschaffen
Beitritt Sachsens zum Deutschen Zollverein 1834 u. Einführung d. Gewerbefreiheit außerdem positiv ausgewirkt



6. Vorstellung eines sächsischen Unternehmers

Bezug auf Einleitung
Richard Hartmann gründete größte sächsische Maschinenfabrik in Chemnitz
er kaufte sich mit seinem Freund Illig kleines Haus mit Werkstatt
dort entstanden auch seine ersten Dampf- u. Baumwollspinnmaschinen
durch den Ausfuhrstopp nach England und steigender Nachfrage seiner Produkte expandierte die Hartmannsche Firma
so zog er mit seiner Fabrik um und begann 1847 mit der Produktion von Lokomotiven
die immer größer werdenden Werke wurden in 4 weitere Hauptbereiche aufgeteilt:
Werkzeugmaschinenbau
Dampfmaschinenbau
Spinnereimaschinenbau
Webstuhlbau
damit ging Richard Hartmann in die Industriegeschichte ein

7. Problemfrage

Kann man Sachsen als Wiege der Arbeiterbewegung betrachten?

Beantwortung mittels Zitat

„In Sachsen konstituierte sich jener sozialistische Typus von Arbeiterbewegung, der in der Zweiten Internationale1 (Gründung: Paris 1889) als Modell diente und der europäischen Arbeiterbewegung bis in die heutige Zeit wesentliche Züge verlieh. " (Karsten Rudolph 1995).

Sachsen als Ursprungsort der Arbeiterbewegung
besonders auf Gebieten des Maschinenbaus u. der Textilproduktion (→ Sachsen als Hochburg) entwickelten sich seit etwa 1848 Arbeitervereine
auf Grund hoher Organisationsdichte u. Schaffung gesetzlichen Rahmens der Arbeiterschaft entstanden gewerkschaftliche Organisationen
ihr Schwerpunkt lag im Gebiet um Chemnitz
bereits 1871 setzen sich ca. 6500 Beschäftigte für bessere Arbeitsverhältnisse ein
Streik über 5 Monate Crimmitschauer Textilarbeiter in Geschichte zu verzeichnen

8. Fazit

im 19. Jh wurde Sachsen zum modernsten und innovativsten Wirtschaftsraum Deutschlands
beachtliche industrielle Wachstumsraten
Umstand bis heute im Erscheinungsbild sächsischer Städte und wirtschaftlichen Stellenwert der industriellen Produktion erkennbar


9. Quellen

Geschichte und Geschehen Sachsen 11, 1. Auflage, Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2008, S. 37 ff.
http://www.grin.com/de/e-book/108376/industrialisierung-in-deutschland-england-speziell-sachsen, 04.11.2012
www.bahnen-und-mehr.de/riha.htm, 04.11.2012



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