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Hans-Jürgen Massaquoi - Referat



„Neger, Neger, Schornsteinfeger!“
von Hans-Jürgen Massaquoi

Hans-Jürgen Massaquoi wurde 1926 in Hamburg geboren. Er wuchs als Sohn einer weißen Mutter und eines Schwarzen Vaters, dem ältesten Sohn des liberianischen Generalkonsuls Momolu Massaquoi, in Nazideutschland auf. Als die ganze Familie von Momolu das Land verlies, zog Bertha mit Hans-Jürgen nach Barmbek, einem Arbeiterviertel in Hamburg. Nach anfänglichen Hänseleien der Kinder, freundete sich der Junge mit ihnen an und seine Hautfarbe war für sie kein Problem mehr. In der Schule wurde aus seiner Hautfarbe auch kein Aufhebens gemacht, bis Hitler an die Macht kam und mit ihm kam auch ein neuer Schulleiter: Der Erznazi Herr Wriede. Nachdem er sich zwei Jahre von diesem Lehrer schikanieren lassen musste, machte er seinen Schulabschluss und fing eine Lehre als Bauschlosser an. Zur selben Zeit trat er den sog. „Swingboys“ bei, die die genauen Gegenteile der Nazis verkörperten. Nachdem alle seine Freunde zum Krieg eingezogen worden waren, wollte er sich freiwillig melden, wurde aber bei dem Versuch aufs übelste beschimpft und als Abschaum bezeichnet. Als Hamburg mit der „Operation Gomorrha“ im Jahre 1943 fast ganz zerstört wurde, ging er mit seiner Mutter nach Salza zu Verwandten, kehrte aber bald wieder zurück. Sie wohnten in einer Herberge und schlugen sich zwei Jahre lang irgendwie mit kleinen Arbeiten durch. Nach Hitlers Tod und dem Einmarsch der Aliierten war seine braune Haut plötzlich von Vorteil. Durch einen Bekannten kam er in eine Musikgruppe für den „British Army Welfare Service“ und verdiente somit sein Geld. Dadurch, dass er in verschiedenen Bars gespielt hatte schloss er mit vielen amerikanischen Soldaten Freundschaft. Während eines Besuches auf einem Schlachtschiff lernte er „Yankee-Werner“ kennen, der, genau wie er, den Traum hatte, in die Staaten zu ziehen. Nachdem Werner 1947 die Aufenthaltsgenehmigung für die USA bekam, beschloss Hans-Jürgen Deutschland zu verlassen und irgendwie nach Amerika zu kommen. Im Jahre 1948 ging er nach Afrika, wo er seinen Vater das erste Mal traf. Wegen dem schlechten Verhältnis zwischen den beiden zog er nach ein paar Wochen wieder aus und ging mit seinem Halbbruder Morris zu seinem Onkel Nat. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters zog er zu seiner Großmutter nach Nigeria, kam aber nach wenigen Wochen wieder nach Liberia, um von dort aus nach Amerika zu fliegen. Am 23. Mai 1950 kam er als Student mit einer Aufenthaltsgenehmigung für ein Jahr in den Staaten an und zog zu der Schwester seiner Mutter. Weil er durch einen Verwaltungsfehler zum Militärdienst eingezogen wurde bekam er eine lebenslängliche Aufenthaltsgenehmigung. Nach einem fünfjährigen Studium wurde er Reporter bei EBONY, der größten afroamerikanischen Zeitschrift der USA.


Dieses Referat wurde eingesandt vom User: -kadde91-



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