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Grundschullehramt - Referat



1. Einleitung

1.1. Studium/Vorbereitungsdienst

Das Studium für das Lehramt an einer Grundschule findet in Universitäten oder Pädagogischen Hochschulen statt. Die Lehrerausbildung für Grundschulen erfolgt entweder als eigenständiges Studium oder wird als Grund- und Hauptschulstudium zusammengefasst (teilweise mit möglicher Schwerpunktbildung im Bereich Grund- Hauptschule). Die Ausbildung ist nicht bundeseinheitlich geregelt.
Die Zugangsvoraussetzung ist die allgemeine Hochschulreife oder ein als gleichwertig anerkannter Abschluss. Außerdem bestehen an einigen Hochschulen Zulassungsbeschränkungen. Für zulassungsfreie Studiengänge ist keine Bewerbung nötig, für zulassungsbeschränkte Studiengänge hingegen ist eine schriftliche Bewerbung erforderlich. Die Bewerbung erfolgt bei landesweiten Zulassungsbeschränkungen bei der ZVS (Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen). Zusätzlich erfordern hochschulinterne Zulassungsbedingungen eine direkte Bewerbung an der entsprechenden Hochschule. Außerdem wird in den Fächern Sport, Musik und Kunst eine Eignungsprüfung verlangt. Ein weiterer Aspekt, der bei der Zulassung beachtet wird, ist der Numerus clausus (NC). Dieser wird jedes Jahr, in stark nachgefragten Fächern, von den Universitäten festgelegt, teilweise allerdings auch zentral bestimmt.
Die Mindeststudienzeit für das Lehramt Grundschule beträgt sechs Semester, die Regelstudienzeit 7-8 Semester. Im Falle einer Fächerverbindung mit Schulpsychologie als Unterrichtsfach erhöht sich die Studiendauer auf neun Semester.
Das Lehramtsstudium für Grundschule, nach der alten Regelung, umfasst das erziehungswissenschaftliche Studium, das Studium der Didaktik und das Studium der Unterrichtsfächer.
Die Lehramtsausbildung erfolgt in mehreren Phasen. Die 1. Phase der universitären Ausbildung schließt mit dem Ersten Staatsexamen ab. Es folgt als 2. Phase ein zweijähriger Vorbereitungsdienst (Referendariat) an entsprechenden Schulen und Ausbildungsseminaren. Diese Phase schließt mit der Zweiten Staatsprüfung ab. Die Ausbildung findet ihre Fortsetzung in der so genannten 3. Phase im Bereich der Fort- und Weiterbildung, die begleitend zur beruflichen Tätigkeit erfolgt.
Derzeit werden in einigen Bundesländern neue Lehrerausbildungskonzepte mit gestuften Bachelor-/Masterstudiengängen im Rahmen von Modellversuchen erprobt.
Der Masterabschluss wird in diesen Ländern der Ersten Staatsprüfung für ein Lehramt gleichgestellt.


1.2. Berufsausübung/Tätigkeiten/persönliche Voraussetzungen

Grundschullehrer unterrichten oft alle, oder zumindest die meisten Fächer, in einer Klasse von staatlichen, kirchlichen oder privaten Schulen, Internaten oder Schülerheimen. Neben den fachlichen Aufgaben erfüllen Lehrer auch erzieherische Aufgaben.
Innerhalb der Schule können Lehrer sogar Sonderaufgaben als Beratungslehrer oder Schullaufbahnberater wahrnehmen. Hierzu benötigen sie jedoch noch eine pädagogisch-psychologische Zusatzausbildung.
Eine der Tätigkeiten eines Lehrers umfasst das Unterrichten, d.h. Vermitteln der didaktischen aufbereiteten Fachinhalte. Die individuelle Förderung der Kinder spielt im Tätigkeitsfeld eines Grundschullehrers/einer Grundschullehrerin eine besonders große Rolle. Planen, Organisieren, Vor- und Nachbereiten des Unterrichts (Gliederung des geplanten Unterrichtsablaufs, Auswahl der Lehrmittel), Kontrollieren und Beurteilen der Schülerleistungen (Ausführen von Korrektur, Notengebung, Verfassen von Zeugnis), sowie das Abhalten von Elternsprechtagen und Elternabenden und die Teilnahme an Konferenzen und Besprechungen gehören ebenfalls zu ihrem Aufgabenbereich.
Zu den persönlichen Voraussetzungen zählen daher, die Freude an der Zusammenarbeit mit jungen Menschen und die Fähigkeit begeistern zu können. Lehrerinnen und Lehrer müssen das Ziel verfolgen, mit großem Engagement zur Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schülerinnen und Schüler beizutragen.






2. Hauptteil

2.1 Der klassische Studiengang

In Deutschland und 39 weiteren europäischen Staaten soll bis 2010 eine Internationalisierung von wettebewerbsstarken Hochschulen stattfinden. Hierbei findet eine Umstellung der klassischen Lehramtstudiengänge zu einem Bachelor/Master System statt. Diese Umstellung ist noch nicht in allen Bundesländern und Universitäten/Hochschulen vollzogen worden. Daher wird im Folgenden der klassischen Studiengang erklärt:
Die Lehrkräfte an der Grundschule haben neben fachlichen auch erzieherische Aufgaben. Diese können optimal vermittelt werden, wenn Fachlehrer häufig und mit mehreren Stunden in einer Klasse unterrichten. Auf diese Grundlage baut die Struktur des Studiums auf. Das Studium wird daher in drei Teilbereiche gegliedert, die 125-130 Semesterwochenstunden (SWS) umfassen:
1. Das Erziehungswissenschaftliche Studium
Dieses beinhaltet sieben Semesterwochen zur Allgemeinen Pädagogik und Schulpädagogik. Der Psychologie werden zwölf Semesterwochenstunden angerechnet, hinzukommen sechs SWS aus der Politikwissenschaft oder Soziologie oder Volkskunde, bei der zwei SWS verpflichtend sind. Bei den Fächern Theologie und Philosophie ist eines der Beiden mit zwei SWS verbindlich, das andere muss mit sechs SWS belegt werden.
2. Das Studium der Didaktik
Dieses Studienfach bezieht sich auf praxisnahe Alltagssituationen, die Problembereiche des Lebens, Lernens und Erziehen behandeln. Es kann zwischen zwei Bereichen unterschieden werden: Zum einem dem Pflichtbereich Grundschulpädagogik und -didaktik. Die Studenten setzen sich hier mit fächerübergreifenden, grundschulpädagogischen Studien auseinander (hierzu zählt die Einführung der Kinder in das schulische Leben, der Unterricht und die Umgebung als
Grundschule selbst). Außerdem kommen grundschuldidaktische Studien mit Schriftspracherwerb und Sachunterricht in der Grundschule hinzu.
Zum zweiten Bereich zählt der Wahlpflichtbereich der Didaktikfächer der Grundschule. Hierbei geht es nicht um die Vermittlung von fachwissenschaftlichen Grundlagen, sondern vielmehr um drei spezifisch ausgewählte Lernbereiche, die sich mit Aufgaben, Zielen, Themen, Inhalten und Methoden des Unterrichts beschäftigen.
3. Studium des Unterrichtsfaches
Hierbei muss der Studierende die Wahl zwischen Deutsch oder Mathematik treffen. Das nicht gewählte Unterrichtsfach wird in das oben erläuterte didaktische Grundlagestudium aufgenommen. Bei der Wahl beider Fächer erfolgt das didaktische Grundlagenstudium in einem der beiden Fächer nach Wahl. Darüber hinaus wird ein zweites Unterrichtsfach gewählt (Deutsch, Englisch, evangelische und katholische Religionslehre, Kunst/Gestalten, Mathematik, Musik, Sport, Lernbereich Gesellschaftslehre, Lernbereich Sachunterricht). Das Studium des Unterrichtsfaches ist hauptsächlich fachlich orientiert und wird mit anderen (Lehramts) Studenten dieses Bereiches belegt.
Das Studium gliedert sich in das Grundstudium (3 Semester) und das Hauptstudium (3 Semester) und ein Prüfungssemester. Das Schwerpunktfach wird nach dem Grundstudium mit einer Zwischenprüfung abgeschlossen. Im Erziehungswissenschaftlichen Studium und in den weiteren Unterrichtsfächern erhalten die Studierenden Bescheinigungen, wenn sie die Anforderungen des Grundstudiums erfüllt haben. Alle Lehrinhalte der Fächer sind in Module gegliedert. Die Zusammensetzung der Module erfolgt an jeder Universität unterschiedlich.
Den Abschluss des Hauptstudiums bildet das Erste Staatsexamen. Die erste Staatsprüfung umfasst:
• Schriftliche Prüfungen (Klausuren)
• Mündlich Prüfungen
• Die schriftliche Hausarbeit
• Das erziehungswissenschaftliche Kolloquium
• Fachpraktische Prüfungen in Kunst, Textilgestaltung, Musik und Sport
Die schriftlichen und mündlichen Prüfungen werden im Hauptstudium im Anschluss an Lehrveranstaltungsmodule abgelegt.
1. eine Klausur in Erziehungswissenschaft
2. pro Fach eine Klausur und eine mündliche Prüfung (in Fachwissenschaft und
Fachdidaktik)
3. eine Klausur in den didaktischen Grundlagen der Fächer Mathematik oder Deutsch
4. schriftliche Hausarbeit in Erziehungswissenschaft oder in einem der Fächer
5. erziehungswissenschaftliches Abschlusskolloquium
Es folgt ein zweijähriger Vorbereitungsdienst (Referendariat) an entsprechenden Schulen und Ausbildungsseminaren. Diese Phase schließt mit der Zweiten Staatsprüfung ab. Das Zweite Staatsexamen vermittelt die Befähigung an öffentlichen und privaten Grundschulen zu unterrichten.
Das Lehramtsstudium beinhaltet Praxisphasen von insgesamt vierzehn Wochen in Schulen und schulnahen Einrichtungen. Das Orientierungspraktikum (3-4 Wochen), für Studienanfänger wird im ersten Studienjahr absolviert. Ein schulpädagogisches und fachdidaktisches Blockpraktikum (50 Unterrichtsstunden) ist während der vorlesungsfreien Zeit abzuleisten. Zusätzlich wird ein studienbegleitendes fachdidaktisches Praktikum in Zusammenhang mit einer begleitenden Lehrveranstaltung verlangt. Die Praktika werden in den Universitäten nachbereitet und ermöglichen Studierenden den Bezug zur Realität zu gewinnen und ihre theoretische Grundlage umzusetzen und verstehen zu lernen.

Studenten des Lehramts an Grundschulen müssen im Laufe ihres Studiums zahlreiche Leistungsnachweise ("Scheine") in allen Teilen des Studiengangs für das Lehramt an Grundschulen erwerben.
Einen Schein erwirbt man beispielsweise:
• durch den Besuch einer Pflichtvorlesung bzw. eines Pflichtkurses und der anschließenden erfolgreichen Teilnahme an der Klausur zum Stoff der Vorlesung bzw. des Kurses;
• durch die aktive Teilnahme an einem Pro- oder Hauptseminar; aktive Teilnahme bedeutet hier meist, ein Referat zu einem seminarspezifischen Thema zu halten und eine schriftliche Hausarbeit anzufertigen;
• durch die erfolgreiche Teilnahme an einer experimentellen Lehrveranstaltung, z.B. einem Praktikum in einem naturwissenschaftlichen Fach und
• durch die aktive Mitarbeit in den durch die LPO I vorgeschriebenen Schulpraktika.
Erst wenn alle Scheine vorliegen, kann die Zulassung zur Ersten Staatsprüfung erfolgen. Wie viele Scheine konkret erworben werden müssen, richtet sich danach, welches Fach bzw. welche Fächerkombination gewählt wurde. Genauere Informationen darüber, wie viele und welche Scheine gemacht werden müssen, sind der jeweiligen Studienordnung zu entnehmen. Dort ist auch angegeben, in welchen Lehrveranstaltungen welcher Schein erworben werden kann.

2.2 Bachelor / Master


Bachelor
Da das Bachelor und Mastersystem ein besonders zukunftsträchtiges Programm ist, werden wir nun am Beispiel der Universität Dortmund eine gut strukturierte Umsetzung dieser Idee vorstellen. Es sei hierbei zu beachten, dass fast jede Universität sich momentan in Erprobungsphasen befindet, in denen eine individuelle Umsetzung möglich ist.
Da sich das Bachelor- Mastersystem in zwei erkennbare Phasen unterteilen lässt, die beide mit einem akademischen Grad abschließen, versucht die Universität Dortmund durch ihr Konzept der drei unterschiedlichen Profile (bereits zu Beginn des Studiums), eine Entscheidung für das vielleicht später folgende Lehramtsstudium zu fordern. Für ein angestrebtes Studium der Primarstufe sollte das vermittlungswissenschaftliche Profil gewählt werden. Jeder Bereich umfasst sechs Pflichtsemester, das heißt 110 Semesterwochenstunden(SWS) und 180 Credits, eine Art Punktesystem, das für erfüllte Leistungen angelegt wurde. Dabei wird der Zeitaufwand von Kontaktstudium (Vorlesungen etc.) und Selbststudium (Vor- und Nachbereitung, Referate etc.) mit einbezogen. Als weitere Gemeinsamkeit in der Studienstruktur kann die Wahl eines großen Kernbereichs/ Kernfaches (60SWS bzw. 90Credits), eines kleine Komplementfaches (30SWS zw. 45 Credits) und dem Bereich Bildung und Wissen (ebenfalls 30SWS bzw. 45 Credits), hier von sind allerdings 10SWS im Kern- und Komplementfach integriert, gesehen werden.
Kern- und Komplementfach unterscheiden sich vor allem in ihrem Umfang. Unterschiede sind hier in den einzelnen Profilen vorzufinden. Für das vermittlungswissenschaftliche Profil bedeutet dies
• Kernbereich mit 60 SWS bzw. 90 Credits. Dieser umfasst 40 SWS bzw. 60 Credits im Kernfach
• 20 SWS bzw. 30 Credits im Didaktischen Grundlagenstudium in Deutsch oder
Mathematik
• Komplementfach mit 30 SWS bzw. 45 Credits
• Bereich Bildung & Wissen mit 30 SWS bzw. 45 Credits, von denen 10 SWS
fachintegriert im Kern- und im Komplementfach erbracht werden.
Hierbei muss für ein angestrebtes Lehramtsstudium, welches ein Masterabschluss voraussetzt, Mathematik oder Deutsch im Kern- oder Komplementfach belegt werden und das jeweils nicht gewählte Fach im didaktischen Grundlagenstudium vertieft werden.
Hinzu kommt, dass der Aufbau des Studiums des vermittlungswissenschaftlichen Profils, das erwähnte Element des Bereichs Bildung & Wissen enthält, der an der Universität Dortmund einen besonders hohen Stundenanteil enthält ( ein viertel), um das Wissen der Studenten fachübergreifend zu verbinden. Es lässt sich in drei große Bereiche unterteilen:
Bildung & Wissen fachintegriert
10 SWS bzw. erwerben mindestens 8Credits. Davon entfallen 8 SWS bzw. mindestens 6 Credits auf das gewählte Kernfach bzw. Kernbereich und 2 SWS bzw. mindestens 2 Credits auf das gewählte Komplementfach. Hier werden insbesondere Kompetenzen in den Bereichen Fremdsprachen, Kommunikation und Medien vermittelt.
Praxisstudien/Entscheidungsfeld
Im Rahmen des Bachelorstudiums werden zur Unterstützung der Studien- und Berufswahl Praxisphasen (Praktika) von insgesamt 8 Wochen (2 x 4) absolviert. Die
Praxisphasen werden durch ausgewiesene Begleitveranstaltungen der Universität
inhaltlich und organisatorisch im Umfang von je 6 SWS vorbereitet. Dabei geht es
darum, erste berufspraktische Erfahrungen zu sammeln und im Hinblick auf Vermittlungsprozesse zu strukturieren, zu reflektieren und an das Fachstudium anzubinden. Die ersten vier Wochen werden in einem Kernfach angehörigem Berufsfeld absolviert. Die weiteren vier Wochen finden in einer (Dortmunder) Schule ihre Zugehörigkeit. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass die Praktika selbst in der unterrichtsfreien Zeit stattfinden, Vor- und Nachbereitungsfragen jedoch im Zeitraum zwischen zweitem und viertem Semester. Insgesamt werden im Bereich Bildung & Wissen fachintegriert 12 SWS studiert bzw. 18 Credits für die Begleitveranstaltungen und weitere 8 Credits für die Praxisphasen erworben.
Bildung & Wissen interdisziplinär
Dieser Kompetenzbereich umfasst insgesamt 8 SWS bzw. 11 Credits.
Hierbei findet zu Beginn des Studiums eine Veranstaltung zum Thema ,,Umgang mit Verschiedenheit als gesellschaftlicher Herausforderung“ statt. Im letzten Studienjahr wird eine Orientierungsveranstaltung im Kernfach zur Gestaltung berufbiographischer Perspektiven angeboten.
Hinzu kommt hier der Bereich Erziehungswissenschaften. Im Umfang von 6 SWS werden hier neben einer Einführung in die Erziehungswissenschaft auch die Aufgaben von Lehrerinnen und Lehrern in der Schule und das Lernen, die Motivation, sowie die Beurteilung behandelt. Dieses Element ist zur Ergänzung der erwähnten Bereiche nötig.
In den drei erläuterten Bereichen sind wiederum fünf Schlüsselkompetenzen enthalten, diese werden aus dem Grund für besonders wichtig erachtet, da es mehr als nur angeeignetes Wissen zu haben, auch darum geht, dieses im ausreichenden Maße zu verwenden und damit arbeiten zu können. Die erlernten Kompetenzen bieten so eine bessere Qualifizierung in dem angestrebten Arbeitsfeld. Anhand dieser Idee ist auch eine Verknüpfung zu den Grundsätzen und Vorzügen des Bachelor- Mastersystems zu erkennen (siehe Anfang).
Zunächst einmal ist die Kommunikationsfähigkeit besonders in vermittlungswissenschaftlichen Bereichen äußerst wichtig. Durch mündliche, wie auch schriftliche Aufträge, Diskussionen, Einzelpräsentationen und Vorträge wird das gezielte Vermitteln von Wissen eingeübt.
Die Fremdsprachenkompetenz wirkt hierzu ergänzend, sie umfasst den Ausdruck von fachlicher, wie auch
Alltagsgebundener Sprache.
Im Medienzeitalter hat die Medienkompetenz eine besonders hohe Verantwortung. Hierbei geht es um gezielte Anwendung, Einschätzung und den Gebrauch, der andere Kompetenzen einschließt (Sachgerechter Umgang mit Computer, Filmmaterial etc.).
Wenn nun abschließend noch der Umgang mit Verschiedenheiten wie Alter, Geschlecht, Herkunft und weiteres einbezogen wird, sind die Grundlagen für gesellschaftliches und berufliches Handeln geschaffen.
Nach sechs Studiensemestern schließt das Studium mit einem vollwertigen akademischen Grad als Bachelor durch eine Bachelorprüfung ab. Von hier an können die Absolventen allerdings noch nicht als Lehrer unterrichten (dafür ist der aufbauende Master notwendig). Es ist allerdings ein Einstieg in das Berufsleben möglich ( beispielsweise in einem Schulbuchverlag).



Master
Um ein vollwertige Lehramtausbildung zu erlangen, muss ein weiterer Studiengang zum Master of Education angeschlossen werden. Ein Bachelor wird vorausgesetzt und eine erneute Einschreibung bzw. Bewerbung ist nötig. Hier muss die entscheidende Wahl zum Schwerpunkt Grundschule oder Haupt- und Gesamtschule getroffen werden. Im Masterstudiengang werden die gelernten Inhalte vertieft und erweitert. Dabei geht es um die Erziehungswissenschaft, Psychologie / Soziologie und Didaktik der Schulfächer im Lehrberuf. Außerdem werden fachspezifische Themenbereiche genauer behandelt. Dabei sollte erwähnt werden, dass das Komplementfach aus dem vorgegangenen Bachelorstudium nun auf die Stundenzahl des Kernfaches aufgestockt wird, um zwei vollwertige Fächer zu erlangen. Auch im Masterstudiengang sind Praxisphasen erforderlich, um das gelernte Wissen sinnvoll zu verknüpfen und darüber hinaus als Orientierung für weitere berufsbezogene Entscheidungen zu dienen. Sie helfen Theorieansätze über Erziehung, Schule und Unterricht zu verstehen und in der Praxis anzuwenden oder zu überprüfen. Daher wird in dieser Phase ein sechswöchiges Praktikum in der gewählten Schulform absolviert. Nach einem Jahr, also zwei Semestern, schließt dieser Studiengang mit dem Master of Education ab. Hierfür ist eine 12-wöchige Masterarbeit mit fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen oder erziehungswissenschaftlichen Themenschwerpunkten notwendig. Dazu wird ein unten näher erläutertes Modul im Umfang von sechs SWS/ neun Credits studiert. Damit ist der Masterabschluss erreicht und kann auf Antragsstellung als Erstes Staatsexamen bescheinigt werden, welches Vorraussetzung für das zweijährige Referendariat (oder auch Vorbereitungsdienst genannt) ist. Dieses schließt mit dem zweiten Staatsexamen ab und die Ausbildung zur Grundschullehrerin/lehrer ist somit vollendet. Nun ist man berechtigt in den Jahrgangstufen eins bis vier der Grundschule zu unterrichten.

Folgende Unterrichtsfächer können im Schwerpunkt Grundschullehramt gewählt werden:
• Deutsch
• Englisch
• Kunst / Gestalten
• Mathematik
• Musik
• Religionslehre katholisch und evangelisch
Anstatt eins Unterrichtsfaches kann auch einer der beiden Lernbereiche gewählt werden:
• Lernbereich Naturwissenschaften
• Lernbereich Gesellschaftswissenschaften

Das Modulsystem ist nicht spezifisch an Bachelor oder Master gebunden und kann so allgemeingültig erläutert werden:
Module bestehen aus Lehrveranstaltungen, die zeitlich und inhaltlich aufeinander bezogen sind. Sie fassen Stoffgebiete und Thematiken von abgeschlossenen Einheiten die ca. sechs bis zehn SWS beinhalten und sich über ein bis zwei Semester erstrecken, zusammen. Dabei sind Inhalte und Leistungsanforderungen vom gewählten Fach abhängig. Jedes Modul schließt studienbegleitend mit einer Prüfung ab. Hier ist in zwei Prüfungsformen zu unterscheiden:
1. Die Modulprüfung findet am Ende eines Moduls in einer festgelegten Prüfungsphase statt (vorlesungsfreie Zeit).
2. Durch den Erwerb von Teilleistung, können sie ebenfalls beendet werden.
Die in dieser Phase gesammelten Credits sind in ihrer Summe des gesamten Studiums für das Erlangen des Examens relevant.














2.3 Studienkosten und Beiträge

Nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs im Jahre 2003, indem die Regelung zur Zahlung von Studiengebühren den Bundesländern freigestellt wurde, begann die Diskussion der einzelnen Bundesländer um diese Thematik. Einige von ihnen setzen diese Option direkt in die Tat um, hierbei waren es hauptsächlich unionsgeführte Regierungen wie Bayern, Hamburg etc. SPD regierte Länder hingegen hielten dies nicht für sinnvoll und beschlossen das Erststudium, innerhalb eines gewissen Zeitraumes, weiterhin gebührenfrei zu lassen. Jedoch musste eine Regelung für diesen Beschluss gefunden werden. Es kam zum Konzept der Studienkonten, was im Sommersemester 2004 seine Umsetzung fand. Diese Idee ist jedoch äußert komplex, aus dem Grunde, dass es ihr Ziel ist, den einzelnen Bedürfnissen und Voraussetzungen der Studenten gerecht zu werden. Daher wird auch nur eine vereinfachte Erklärung der Studienkonten folgen.
Ein Studienkonto ist vergleichbar mit einem Girokonto, welches der Staat für jeden Studierenden anlegt. Es enthält ein bestimmtes Startkapital, das aus dem 1,5fachem der Regelstudienzeit berechnet wird und dem zu Folge zur Deckung der Kosten für ein minimales Studienvolumen ausreichend ist. Es gewährleistet auch die Finanzierung eines Bachelorabschlusses. Allerdings gibt es zahlreiche Faktoren, die dieses Konto überziehen können oder es gegebenenfalls durch spezifische Ausnahmen erweitern, die hier allerdings das Spektrum unseres Themas zu sehr ausweiten würden. Sollte bereits eine berufsqualifizierende Ausbildung vorhanden sein, der Studiengang nicht konsekutiv ist (das heißt bereits zwei Bachelorabschlüsse erworben haben oder einen zweiten Masterabschluss angestrebt wird), sich in einem Zweitstudium befinden oder in einem Weiterbildungsstudiengang eingeschrieben sein (hier Unterschied zu konsekutiv, dass Berufserfahrung vorausgegangen ist), so ist ein bestimmter Studienbetrag, beispielsweise an der Uni Dortmund von 650€ pro Semester zu zahlen. Dies gilt auch für Bildungsgänge in denen die Regelstudienzeit mehr als 14 bis 16 Semester beträgt.
Es sollte erwähnt werden, dass die Verhandlungen um die Studiengebühren noch nicht abgeschlossen sind. Bereits ab dem Wintersemester 2006/2007 bzw. dem Sommersemester 2007 könnte mit allgemeinen Gebühren von 500€ pro Semester gerechnet werden. Sollte dies der Fall sein, so fallen bisherige Gebühren, wie die für das Langzeitstudium oder die Erschöpfung des Studienkontos weg. Es bleibt jeder Hochschule selbst überlassen, ob sie diese Gebühren erhebt.
Zudem kommen noch Beiträge für die Verwaltung, die momentan durchschnittlich bei 50€ liegen und der Semesterbeitrag, dieser lag im Sommer 2005 an der Universität in Dortmund bei 143€. Darüber hinaus Kosten für Miete, Nahrung, Kleidung, Lernmittel, Fahrkosten, Sozialgebühren, Kranken-und Pflegeversicherung und Sonstiges.
Die Ludwigs-Universität Freiburg ermittelte das ein Studium ohne Gebühren durchschnittlich 40000 € kostet. Ein Betrag, den nicht jeder Studierende aufbringen kann, auch nicht mit der Unterstützung der Eltern. Daher gibt es zahlreiche Methoden, die zur Förderung dienen können:
Demnach können staatliche Unterstützungen in Form des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG) gegebenenfalls beansprucht werden. Die Abhängigkeit ergibt sich aus dem Einkommen und dem Vermögen des Antragstellers/Antragstellerin, sowie dem Einkommen der unterhaltspflichtigen Personen. Die maximale Höchstdauer der Förderung ist dabei von der jeweiligen Regelstudienzeit abhängig. Unabhängig davon bietet das Ministerium für Bildung und Forschung seit April 2001 auch zinsgünstige Ausbildungskredite an. Der Bildungskredit ist eine zusätzliche Hilfe für Auszubildende in besonderen Situationen. Er kann für die Finanzierung von Studienmaterialien, Exkursionen, Studienaufenthalten oder Praktika im Ausland in Anspruch genommen werden. Abschließend bietet sich auch noch die Möglichkeit der Stipendien, die unter besonderen Vorraussetzungen von zahlreichen Stiftungen und Verbänden vergeben werden. In wie weit sich die Studienkosten und Beiträge in der Zukunft entwickeln werden, lässt sich jedoch schwer vermuten, da diese insbesondere auch von der politischen Ausrichtung abhängig sind.







3. Chancen im Lehrerberuf 2005 bis 2020


Pisa Studien und zahlreiche öffentliche Diskussionen fordern eine bessere Bildungspolitik und somit eine optimale schulische Ausbildung. In diesem Zuge werden auch immer mehr Ganztagsschulen eingerichtet, die auf die Fachkompetenz zahlreicher Lehrer angewiesen sind. In den kommenden 16 Jahren werden in NRW an öffentlichen und privaten Schulen voraussichtlich 88.000 Lehrkräfte neu eingestellt. Dies entspricht allerdings deutlich mehr als der Hälfte heute aller beschäftigen Lehrer. Die Chancen scheinen zunächst einmal gut zu stehen und doch gibt es in Deutschland noch zahlreiche Lehrer die arbeitslos sind. Dies sollte nun erläutert werden, um solchen als potentieller Student vorbeugen zu können. Zum einen variiert die Fächerkombination der gesuchten Fächer so sehr, dass hierfür nicht immer genügend ,,passende“ Lehrkräfte vorhanden sind und durch die aktuelle Lage in der Zukunft möglicherweise ein Überschuss entstehen kann. Zum anderen beherrscht ein weiteres Problem, nicht nur das Berufsfeld der Lehrer, sondern auch das vieler anderer Tätigkeiten: Vielen Bewerbern fehlt es an Mobilität, dies ist vor allem in ländlichen Regionen und sozialen Brennpunkten der Fall. Eine mögliche Einstellung ist also auch von Flexibilität und insbesondere Fächerkombination abhängig.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass positive Einstellungsprognosen für Primarstufenlehrer einen sprunghaften Anstieg der Studierenden bewirkten. Doch in den Jahren 2005 bis 2020 stehen voraussichtlich knapp 27.200 Bewerbern
und -bewerberinnen (inkl. 3.000 nicht Eingestellte aus früheren Jahren) rund 22.100 freien Stellen gegenüber. Aus Studienanfängerzahlen kann entnommen werden, dass bis Mitte des nächsten Jahrzehnt ein steigender Einstellungsbedarf entstehen wird, der allerdings auch eine steigende Bewerberzahl mit sich bringt. Voraussichtlich kommt bis 2020 im Grundschulbereich etwa jede fünfte Lehrkraft nicht zum Zuge, die Einstellungschancen sind folglich eingeschränkt.
Doch auch Lehrer, die keine geeignete Stelle an einer Grundschule finden, haben zusätzlich die Option der Beschäftigung in der Sekundarstufe I, der Hauptschule. Im Gegensatz zu Problemen, die Gymnasial Studierende mit der Lehramtsbefähigung in diesem Zusammenhang haben können, bietet sich hier für kompromissbereite Lehrer eine weitere Arbeitsmöglichkeit.
.
Aufgrund der schwer vorhersehbaren Schülerverteilungen auf die einzelnen Schulformen, kann der Bedarf an Lehrereinstellungen nicht genau kalkuliert werden. Zu weiteren Prognoseunsicherheiten führen mögliche bildungs- oder haushaltspolitische Entscheidungen, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar sind. Des Weiteren können auch keine genauen Auskünfte über die künftige Entwicklung der Bewerberzahlen erteilt werden, da diese von Interessen und Bedürfnislage der Studierenden, sowie der Arbeitsmarktlage und auch dem Ansehen der künftigen Lehrerrolle abhängig sind.
Da die Aussichtschancen maßgebenden Einfluss auf den Studienverlauf nehmen können, sollte sich jeder Interessierte und bereits Studierende regelmäßig über die Prognosen des Lehrerarbeitsmarktes informieren.
Folgender Ausschnitt aus dem,,Stern“ verdeutlicht noch einmal die dargelegten Inhalte und legt die Aktualität dieser Problematik dar:


Absolventen:
Etwa 57.000 Studienanfänger haben sich 2003 für ein Lehramtsstudium entschieden. Damit wird der der Höchststand von 1975 - vor der ersten Lehrerschwemme - erstmals wieder erreicht. Die Zahl der Absolventen wächst kontinuierlich

Erwerbstätige:
Zwar geht bis 2015 jeder zweite Lehrer in Pension, aber nicht jede frei werdene Stelle wird besetzt. Die Gründe: Rückgang der Schülerzahlen (minus 18 Prozent), Schulzeitverkürzung und Erhöhung der Wochenarbeitszeit sind möglich.

Arbeitslose:
Gemessen an der Zahl der 790.000 hauptberuflich beschäftigten Lehrer ist die Arbeitslosenquote mit unter 3 Pozent relativ niedrig. In Zukunft hängen die Chancen von der Fächerkombination und der Schulform/-stufe ab.






4. Resümee

Die Wahl zur Darstellung des klassischen Studiengangs und des Bachelor-Mastersystems haben wir getroffen, um die Vorteile des letzteren hervorzuheben. Ziel dieser Umstellung ist es, bis 2010 wettbewerbsstarke europäische Hochschulen zu schaffen. Infolge dessen, soll ein einheitliches Studien- und Prüfungsleistungssystem mit vergleichbaren modularisierten Studiengängen zu einer Internationalisierung führen. Dieses würde folgende Vorteile mit sich bringen:
• Flexible Studiengestaltung durch individuelle Wahlmöglichkeiten
• Erster berufsqualifizierender Abschluss (Bachelor) bereits nach drei Studienjahren
• Fächerübergreifende Schlüsselqualifikationen im Bereich Bildung und Wissen
• Berufliche Orientierung durch frühe Praxisphasen
• Vereinfachte Studienorganisation
Aufgrund der oben angeführten Vorteile, stellen die Universitäten die Ausbildung zum Lehramt nach und nach auf dieses System um. Dabei ist die Ausführung von der jeweiligen Universität abhängig. Studieninteressierte sollten sich ausreichend über die derzeit noch unterschiedlichen Konzepte informieren, um dann nach ihren eigenen Interessen abzuwägen. Die Wahl der Universität kann durch zusätzliche Faktoren, die bereits in einzelnen Teilen der Ausarbeitung erwähnt wurden, beeinflusst werden. Hierzu zählen die Kosten der Studien- und Semesterbeiträge, sowie die Lebensunterhaltungskosten. Auch die räumliche Nähe zur gewählten Universität bzw. Stadt kann die Wahl beeinflussen. Ein entsprechender Numerus Clausus schränkt die Auswahlmöglichkeiten ein oder erweitert sie gegebenenfalls.
Den wahrscheinlich größten Einfluss auf die Studienwahl und die Fächerbelegung nehmen die Berufsaussichten und die aktuellen Studienzahlen. Derzeit besteht eine Fülle an Studierenden der Primarstufe. Aus diesem Grund sollten Interessierte bereit sein, sich auf Alternativen einzulassen. Jedoch lässt sich die Entwicklung der benötigten Lehrkräfte nicht eindeutig voraussagen. Es bestehen Theorien, dass aufgrund der Umstrukturierung des Bildungssystems (z.B. in Form von Ganztagsschulen) eine Vielzahl von Lehrern eingestellt werden könnten. Faktoren wie politische Ausrichtung können diese Zahlen stark beeinflussen. Daher sollte jeder Studieninteressierte die aktuellen Statistiken der Studienzahlen genau beobachten, um so gegebenenfalls nach Alternativen zu suchen.
Informationen, die den einzelnen Studiengang, sowie Fächerkombinationen, Kosten und weiteres betreffen, können auf den Internetseiten der betreffenden Universitäten oder in Studienfachberatungen, Broschüren, Fachschaften und Sekretariaten (auch per E-Mail) nachgelesen werden.






























5. Quellenangaben:

1.) www.lehramtstudium.nrw.de

2.) www.uni-muenster.de

3.) www.bildungsportal.nrw.de

4.) www.studis-online.de

5.) www.studienwahl.de

6.) www.studentenwerke.de

7.) www.uni-dortmund.de

8.) www.grundschule.de

9.) www.wer-weiss-was.de





Dieses Referat wurde eingesandt vom User: dieSteffi



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