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Gottesvorstellungen in den Religionen - Referat



Inhaltsverzeichnis

Gottesvorstellung allgemein
Judentum
2.1 Was ist unter Judentum zu verstehen?
2.2 Die Vorstellung von Gott im Judentum
Christentum
3.1 Was ist unter Christentum zu verstehen?
3.2 Die Vorstellung von Gott im Christentum
Islam
4.1 Was ist unter Islam zu verstehen?
4.2 Die Vorstellung von Gott im Islam
Vergleich
Gemeinsamkeit
Unterschied
Quellen

Gottesvorstellung allgemein

Die Gottesvorstellung ist sehr individuell. Jeder von uns trägt eine gewisse Vorstellung von diesem Gott oder diesen Göttern in sich drin. Diese Vorstellung, die wir uns einbilden, machen wir jedoch größtenteils unbewusst und doch denken wir an eine ganz bestimmte Person, wenn wir den Namen „Gott“ hören. Ohne die Vorstellung von „unserem“ Gott, wäre es unmöglich an Gott zu glauben oder nicht zu glauben, und je mehr wir uns Gott annähern, sprich je mehr wir uns mit dem Thema Gott befassen, desto stärker wachsen unsere Fähigkeiten, um uns ein Bild von Gott zu machen. Da wir aber nur an den Erzählungen (beispielsweise aus der Bibel) von Gott festhalten können und nicht unsere eigenen reellen Erfahrungen mit ihm machen können, machen wir uns unser Wunschbild von Gott. Auch ist dieses Wunschbild, das wir uns selber kreieren, verknüpft mit den heutigen Vorgaben, wie Gott sein möge. Diese Vorgaben sind beispielsweise die unzähligen Bilder, die uns von Gott gegeben werden. Doch auch diese Bilder sind nach Wunschvorstellungen anderer geschaffen worden und deshalb lassen wir uns in unserer eigenen Wunschvorstellung über Gott gerne manipulieren.

Judentum

2.1 Was ist unter Judentum zu verstehen?
Mit Judentum ist eine Religion gemeint, die die Juden ausleben. Diese Religion entstand im Laufe von vielen Jahren und war die erste Religion, die weltweit bekannt war, somit ist sie heutzutage die älteste. Das Judentum ist sehr vielfältig und wird daher in mindestens drei religiöse Ströme unterschieden: das orthodoxe Judentum, das konservative Judentum und das Reformjudentum.
Die hebräische Bibel (die „Bibel“ der Juden) wird auch Tanach genannt und besteht aus drei Teilen: Tora (Lehre, Weisung), Neviim (Propheten) und Ketubim (Schriften).
Der Name „Abraham“ spielt eine bedeutende Rolle im Judentum. Er ist nämlich eine prägende Gründergestalt des Judentums.

Das Symbol des Judentums, sprich des jüdischen
Glaubens und Volkes ist der Davidstern.

2.2 Die Vorstellung von Gott im Judentum
Im Judentum glauben die Menschen nur an einen einzigen Gott, den sie als Jahwe bezeichnen.
„Höre Israel! Er unser Gott, Er Einer.“
Dieses Zitat kommt aus einem Glaubensbekenntnis und verdeutlicht, dass im Judentum nur an einen einzigen Gott geglaubt wird.
Dieser Gott wird im Judentum als transzendent (d.h. außerhalb der normalen Sinneswahrnehmung greifbar) angesehen.
Er schenkt, nach den Vorstellungen der Juden, den Menschen Zuwendung, sowohl in positiver, als auch in negativer Stimmung dieser und gibt ihnen Kraft für ihren weiteren Lebensweg.

Auch wird er als der „Erlöser“ angesehen, denn er erlöse die Menschen am Ende ihrer Zeit, sprich der Tod der Menschen ist deren Erlösung durch Gott.
Außerdem verbinden die Juden mit der Vorstellung von Gott eine Welt, in der Frieden und Gerechtigkeit herrscht.
Dazu kommt, dass die Menschen an einen Gott glauben, der allmächtig, allwissend und allgütig ist und der die Welt nach seinem Willen geschaffen hat. Er wird somit als mächtig angesehen, dem sich die Juden unterordnen lassen.

„Heilig“ ist ein Prädikat, das den Vorstellungen der Juden von Gott unterliegt. Gott ist nach den jüdischen Ansichten so heilig, dass man im Judentum sogar den Namen Gottes nicht aussprechen darf. Stattdessen sagen die Juden „Herr“.

Christentum

3.1 Was ist unter Christentum zu verstehen?
„Das Christentum ist eine Religion, die aus dem Judentum hervorging.“ Es findet sein Zentrum des Glaubens in der Person Jesus von Nazareth, ein Jude, von dem die Christen glauben, er sei Gottes Sohn. „Jesus verkündete das Kommen einer Gottesherrschaft, die zugleich Gericht und Glückseligkeit bedeutete“. Man unterscheidet in katholisches Christentum, protestantisches Christentum und orthodoxes Christentum. „Das Christentum ist eine Religion des Diesseits nicht des Jenseits. So wird der Mensch als „Abbild Gottes“ bzw. „Ebenbild Gottes“ verstanden, und zwar in dem Sinn, dass er „Stellvertreter Gottes“ auf Erden ist.“

Die Bibel spielt eine wichtige Rolle im Christentum. Sie ist in „Altes Testament“ und „Neues Testament“ unterteilt und in 77 Bänden zusammengefasst, davon beinhaltet das Alte Testament 39 und das Neue Testament 27, dazu kommen 11 so genannte „Spätschriften“. Sie bietet den Christen eine Orientierung für ihre Lebenspraxis und beantwortet somit die Frage der Christen nach dem Sinn des Lebens.

Die „Nächstenliebe“ ist ein sehr wichtiger Aspekt der Christen, so wie das Evangelium nach Matthäus 5,38 – 48 besagt:

„Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet.“

3.2 Die Vorstellung von Gott im Christentum
Im Christentum glauben die Menschen an nur einen einzigen Gott. Dieser Gott ist ein Gott der Dreifaltigkeit (Trinität). Mit Dreifaltigkeit ist gemeint, dass Gott sich in drei Wesensarten bekannt gibt: „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Die Interpretation des „Vaters“ ist dabei die, dass Gott als Schöpfer angesehen wird, unter „Sohn“ ist Gott als Versöhner in Jesus Christus zu verstehen, denn Jesus Christus wurde, nach dem Glauben der Christen, von Gott geschickt, um das Reich Gottes auf Erden zu errichten und somit für die Versöhnung der Menschen mit Gott zu sorgen, indem er sie von ihren Sünden erlöst*, und mit „Heiliger Geist“ wird Gott als Vollender anerkannt.

*Jesus Christus spielt also eine wichtige Rolle in der Gottesvorstellung der Christen, denn in ihm können die Christen Gott erkennen. Jesus Christus übernimmt also, in der Vorstellung der Christen, Gottes Wille und bringt seine Lehre, seine Vergebung der Sünden und seine Heilungen unter die Christen.

Somit wird Gott als der „Heilende“ und der „Erlöser“ betrachtet.

Die Christen stellen sich unter Gott außerdem einen Mächtigen vor, von dem sie sich durch das Leben führen lassen und der den Menschen Halt gibt, ob in guten oder schlechten Zeiten.

Islam

4.1 Was ist unter Islam zu verstehen?
Der Begriff „Islam“ bezeichnet eine Religion, die von arabischen Menschen gelebt wird. Islam bedeutet „Hingabe an Gott“ oder „Unterwerfung
(unter Gottes Willen)“. Dies beschreibt die Ausprägung des Monotheismus dieser Religion. Monotheismus steht für den Glauben an den einzigen Gott. Das Gegenteil, sprich der Glaube an mehrere Götter, wird als Polytheismus bezeichnet.

Vor Mohammeds (ein Gesandter Gottes) Erhalt einer Offenbarung von Gott, war die arabische Gesellschaft geprägt von einem Polytheismus. Als Mohammed die Offenbarung Gottes im 7. Jahrhundert n. Chr. der Menschen in Mekka (heute Saudi – Arabien) verkündete, waren einige skeptisch und andere sahen ihn als Propheten an und ließen sich von seiner Verkündung über die Wahrheit Gottes mitziehen. Die Verkündung beinhaltete, dass es nur einen einzigen Gott gäbe und keinen anderen Gott, schon gar nicht andere Götter geben könne. Später verbreitete sich dieser Glaube an den einzigen Gott über die arabische Bevölkerung und überkam somit auch die, die die Verkündung erstmals kritisch angesehen haben. Heut zu Tage glauben die Muslime, so werden die Menschen, die nach der islamischen Religion leben, bezeichnet, also nur an einen einzigen Gott, den sie „Allah“ nennen.

„Die islamische Glaubenslehre und das islamische Recht beziehen sich auf zwei Hauptquellen, Koran und Sunna.“
Der Koran wird wörtlich übersetzt in „Vortrag“, „Rezitation“ und besteht aus sehr vielen Versen die jeweils zu insgesamt 114 Suren zusammengefasst sind. Der Koran enthält die Offenbarungen von Gott an Mohammed.
Die Sunna wird wörtlich übersetzt in „Brauch“ oder „überkommene Norm“. Darin wird das Handeln des Propheten Mohammeds wiedergegeben, welches heutzutage als Orientierung für das Leben der Muslime dient.

4.2 Die Vorstellung von Gott
Die Vorstellung der Muslime von Gott beinhaltet die Vorstellung von nur einem Gott (s. o.).

„Ich bezeige, dass es keinen anderen Gott außer Gott gibt und ich bezeuge, dass Mohammed Gesandter Gottes ist“

Muslimisches Glaubensbekenntnis
Dieser Gott ist nach ihren Vorstellungen „allwissend“ und „gerecht“
In Sure 59, 22-24 befindet sich eine „[umfangreiche] koranische Auflistung göttlicher Eigenschaften“:
„Er ist Gott, außer dem es keinen Gott gibt, der über das Unsichtbare und das Offenbarte Bescheid weiß. Er ist der Erbarmer, der Barmherzige. Er ist Gott, außer dem es keinen Gott gibt, der Herrscher (König), der Heilige, der Heilbringende, der Stifter der Sicherheit, der Beschützer, der Erhabene, der Unwiderstehliche, der Majestätische. Preis sei Gott! (Er ist erhaben) über das, was sie (Ihm) beigesellen. Er ist Gott, der Schöpfer, der Erschaffer, der Formgebende. Sein sind die schönsten Namen.
Ihn preist, was in den Himmeln und auf Erden ist: Er ist der Mächtige, der Weise.“

Aus diesem Abschnitt sticht das positive Denken der Moslems über Gott deutlich heraus. Sie respektieren ihn („Preis sei Gott!“) und schenken ihm vollstes Vertrauen („Stifter der Sicherheit“). Außerdem nehmen sie ihn als liebevoll („der Barmherzige“) und fürsorglich („der Heilige“, „der Heilbringende“) wahr. Insgesamt wird Gott von den Moslems als Übergeordneter dargestellt („der Herrscher“, „der Majestätische“, „der Mächtige“).

Die Vorstellung von Gott im Islam hat wie im unteren Beispiel eine weitere positive Seite, nämlich Gott als der Erlöser von dem Bösen, sprich der Erlöser der Menschen von ihren Sünden, aber dieses Zitat und somit auch die Vorstellung von Gott bringt nicht nur positive Seiten mit sich. Die Muslime sehen auch eine „streng[e]“ Seite in Gott:

Sure 40; 2-3:
„Die Offenbarung des Buches ist von Gott, dem Mächtigen, dem Wissenden. Der die Sünde vergibt und die Reue annimmt, dem Strengen im Strafen, dem Langmütigen.“
Außerdem wird Gott als unvergleichlich angesehen laut einem Koranvers:
„Nichts ist Ihm gleich. Und er ist der Hörende, der Sehende.“

Vergleich

5.1 Gemeinsamkeit und Unterschied

Judentum
Glaubt an…
Einen einzigen Gott

Christentum
Glaubt an…
Einen einzigen Gott

Islam
Glaubt an…
Einen einzigen Gott

Judentum
Eigenschaften Gottes:
- Erlöser
- liebevoll den Menschen gegenüber
- allwissend

Christentum
Eigenschaften Gottes:
- Erlöser
- liebevoll den Menschen gegenüber
- allwissend

Islam
Eigenschaften Gottes:
- Erlöser
- liebevoll den Menschen gegenüber
- allwissend

Diese Tabelle zeigt die wesentlichen Gemeinsamkeiten der drei genannten Religionen.

Ein wesentlicher Unterschied jedoch liegt im Christentum vor. Die Gottesvorstellung im Christentum unterscheidet sich in einem wichtigen Punkt von der Gottesvorstellung des Judentums und des Islams. Im Christentum stellen sich die Christen nämlich einen dreifaltigen Gott vor! (Erläuterung siehe 3.2) In keiner der beiden anderen Religionen, sprich Judentum und Islam, kommt diese Dreifaltigkeit Gottes zur Geltung.

… Die Eigenschaften Gottes in der Gottesvorstellung der drei großen monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam) können jedoch weit ausgebreitet werden, denn es gibt viele Adjektive, die die Vorstellung von Gott in diesen Religionen, beschreiben. Außerdem lassen sich in diesem Themenbereich nur sehr schwer Fakten aufzählen, weil die Gottesvorstellung von jedem Menschen, wenn es auch nur sehr gering ist, in irgendeiner Art und Weise von der Gottesvorstellung des Anderen abweicht. Dazu kommt, dass jeder Mensch eine Situation ein Stück weit anders wahrnimmt und verschiedene Erfahrungen und Ereignisse anders durchlebt, weshalb sich jeder Mensch seine eigenen Bilder und Vorstellungen anders ausmalt. Laut der Wissenschaft lassen sich die Vorstellungen der Menschen von Gott im Kreise einer Religion zwar verallgemeinern, doch wie jeder einzelne Mensch innerhalb dieser Religion wirklich fühlt und was er sich von seinem eigenen Glauben erhofft bleibt ein ewiges Geheimnis.

6. Quellen
Text: (* zuletzt aufgerufen am)
http://www.youtube.com/watch?v=SPHiQDEoE7Q (*15.07.14)
„Religionen der Welt“ von John Bowker; Verlag: coventgarden (*16.07.14)
„Religionen und Kulturen der Erde“ von Anton Grabner-Haider und Karl Prenner; Verlag: Böhlau UTB (*16.07.14)
„Sachbuch Religionen“ von Willi Bühler, Benno Bühlmann und Andreas Kessler; Verlag: db - Verlag, kbw, rex Verlag Luzern (16.07.14)
http://www.helles-koepfchen.de/artikel/2480.html (*16.07.14)
http://de.wikipedia.org/wiki/Christentum (*15.07.14)
http://www.philolex.de/judentum.htm (*16.07.14)
https://www.die-bibel.de/bibelwissen/inhalt-und-aufbau/ (*15.07.14)
http://www.youtube.com/watch?v=ogJvKkfmgvY (*15.07.14)
http://www.duden.de/rechtschreibung/Monotheismus (*15.07.14)
http://www.eslam.de/begriffe/m/monotheismus.htm (*15.07.14)
http://de.wikipedia.org/wiki/Islam (*15.07.14)
http://www.scilogs.de/der-islam/die-islamische-gottesvorstellung-eine-kurze-einf-hrung/ (*15.07.14)

Bilder (passend zum Thema):
http://koptisch.files.wordpress.com/2011/06/0-christus-ist-der-allmc3a4chtiger-gott-und-herr.jpg (*14.07.14)
http://file1.npage.de/005553/96/bilder/reiki-bild1.jpg (*15.07.14)
http://www.hamburg.de/contentblob/3909882/data/07-judentum.jpg (*16.07.14)
http://theologieundleben.files.wordpress.com/2010/08/bibel1.jpg (*15.07.14)
http://www.allmystery.de/dateien/rs42729,1203267387,gott.gif (*14.07.14)
http://www.ahmadiyya.de/fileadmin/template/css/img/bg_koranintroimg%402x.jpg (*15.07.14)
http://kitaabun.com/shopping3/images/IrshadulSaari.jpg (*15.07.14)




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