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Goethe - Willkommen und Abschied - 2.Version - Referat



Gedichtinterpretation: „Willkommen und Abschied“

Das Gedicht „Willkommen und Abschied“ von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahr 1775 handelt von einem heimlichen Liebespaar, welches aus dem Erzähler dem lyr. Ich und einem Du besteht. Das lyr. Ich reitet am Anfang des Gedichtes durch die Nacht, welche durch viele Adjektive sehr detailliert und anschaulich beschrieben ist, zum Du und muss nach einem kurzen Wiedersehen am nächsten Tag traurigem Herzens wieder abreisen. Das lyr. Ich zeigt in dem Text, dass es zwar traurig ist Abschied zu nehmen, aber dennoch froh und glücklich darüber ist, dass es vom Du geliebt wird. In dem Rückblick, der in 4 Versen und 8 Strophen gegliedert ist, gibt der Jambus die frische und dynamische Stimmung in der Mitte des Gedichtes wieder.

In dem vierversigen Gedicht geht es um einen Reiter, der in der Nacht aufbricht um seine geliebtes Du zu treffen und im Rückblickenden Stil seine Erlebnisse schildert.
Im ersten Vers bricht der Reiter in tiefer Nacht auf: „an den Bergen hing die Nacht“ (Z.5) und fürchtet sich vor unheimlichen Gestalten „hundert schwarze Augen“, die er während seines Rittes erkennt. Wie in diesem Teil des Gedichtes wird im nächsten Vers wiederum der Ritt beschrieben, doch dieses mal verliert der Reiter seine Furcht vor den „tausend Ungeheuern“(Z.13), da er voller Tatendrang und Vorfreude auf das Treffen mit dem Du ist: „In meinen Adern welches Feuer! In meinem Herzen welche Glut!(Z.15-16.).
Im dritten und dem letzten Teil des Gedichtes wir die Ankunft des Reiters beim Du und der Abschied der beiden geschildert. Zuerst ist das lyrische Ich voller Freude und beschreibt das Du als „rosenfarbnes Frühlingswetter“(Z.21) und kann kaum fassen, dass er mit dem Du zusammen ist: „(…) ich verdient‘ es nicht „(Z.24). Doch während des Abschieds wechselt seine Stimmung „verengt der Abschied mir das Herz (Z.26), doch am Ende merkt er, „welch Glück, geliebt zu werden“(V.31).
Anhand dieser Belege kann man Schlussfolgern, dass das lyr. Ich anfangs ängstlich und entmutigt ist, später dann voller Elan und Vorfreude. In den letzten Strophen ist er zuerst fröhlich und glücklich über das Zusammentreffen mit dem Du, wird aber beim Abschied wieder traurig, bis er merkt, dass er sich glücklich schätzen kann geliebt zu werden.

Das lyrische Ich im Gedicht ist männlich und erzählt im Rückblick über ein Zusammentreffen mit einem geliebten Du, welches keinen Dialog mit dem lyrischen Ich hält aber trotzdem direkt angesprochen wird. Ebenfalls beschreibt das lyr. Ich ausführlich seine Gefühle und Empfindungen.
Dass das lyrische im Rückblick erzählt zeigt sich vor allem am Tempus, da er bis auf einige Stellen das Präteritum verwendet:“sah“, “schuf“, usw. Anhand der fehlenden Anführungszeichen und der einseitigen Ansprechens des Du durch das lyrische Ich und der nicht vorhandenen Erwiderungen kann man ausschließen, dass die beiden einen Dialog führen. Seine Gefühle zeigt das lyrische Ich an vielen Stellen, welche meistens über die Empfindung des lyrischen Ichs gegenüber dem Du handeln: „ganz war mein Herz an deiner Seite“(Z.19) oder „in deine Küssen welche Wonne“(Z.27) und bringt damit seine Zuneigung zum Ausdruck.

Die Wortfelder des Gedichtes assoziieren hauptsächlich, die Begriffe Körper und Wahrnehmung, Naturerscheinungen und Wetter und Gefühle.
Körper und Wahrnehmung stehen oft im Zusammenhang mit Gefühlen: „In meinen Adern welches Feuer!“(Z.15) oder
mit realistischen Umgebungsbeschreibungen: „hundert schwarzen Augen“(Z.9). Naturerscheinungen und das Wetter dienen auch zur Veranschaulichung der Umgebung und der Natur und der Beschreibung seiner Geliebten: „rosenfarbnes Frühlingswetter“(Z.21). Das lyrische Ich zeigt häufig in dem Gedicht seine Gefühle zu dem Du „jeder Atemzug für dich(Z.20) und zu der jeweiligen Situation, in der er sich befindet.
Im große und ganzen gibt es in dem Gedicht 3 Wortfelder, die zu Veranschaulichung der Umgebung und zum Ausdruck der Gefühle des lyrischen Ichs dienen.

Das Gedicht lässt sich zwar in keine Gedichtform einordnen, hat aber einen regelmäßigen Aufbau aus 4 Versen und 8 Strophen. Diese sind im Kreuzreim geschrieben und die Stimmung wird durch den 4-hebigen Jambus erzeugt.
Die vier Verse haben einen gleichmäßigen Aufbau, der sich durch das ganze Gedicht zieht. Die einzelnen Strophen werden durch Satzzeichen wie Punkte, Kommata und Strichpunkte getrennt. Wobei die letzten 2 Strophen immer ein Ausrufezeichen beinhalten, da sie meist eine starke Empfindung des lyrischen Ichs ausdrücken. Der Kreuzreim wird ebenfalls eingehalten. Der Jambus erzeugt eine dynamische und schnelle Stimmung, welche am Anfang des Stücks die Bedrohlichkeit der Nacht und den Tatendrang des Reiters wiederspiegeln.

Goethe benutzt viele Adjektive und Substantive zur Veranschaulichung der Umgebung und der Gefühle der Personen.
Goethe benutzt statt aussagekräftiger Verben viele starke Adjektive um dem Leser ein möglichst echtes und spannendes Gedicht zu präsentieren: „schon stand im Nebelkleid die Eiche, ein aufgetürmter Riese“(Z.5-6). Ebenfalls benützt er viele Substantive, die den Effekt der Adjektive noch verstärken: „die Winde schwangen leise Flügel“(Z.11) und dem Leser die Geschichte noch glaubhafter und echter erscheinen zu lassen.
Anhand dieser Beispiele erkennt man, dass Goethe viel daran lag ein gefühlsechtes und spannendes Gedicht zu schreiben.

Nach der Analyse des Textes kam man sagen, dass das Gedicht eine rückblickende Erzählung eines lyrischen Ich über ein Zusammentreffen mit einem Du ist, indem viele Adjektive, Wortfelder und Metaphern zur Veranschaulichung der Stimmung verwendet werden.
Das Gedicht hat einen gleichmäßigen Aufbau und ein metrisches Schema, den Jambus.
Johann Wolfgang von Goethe möchte meiner Meinung nach in dem Gedicht darauf aufmerksam machen, dass es trotz vieler Schwierigkeiten und Hindernisse ein Geschenk ist zu lieben und geliebt zu werden.



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