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Gletscher - 2.Version - Referat



Gletschereis wird gebildet:
Gletschereis bildet sich aus Schnee: Das Eis bildet sich im Verhältnis Eis:Schnee 1:80. Zur Bildung von nur 1 cm Gletschereis sind 80 cm Schnee erforderlich -> für die Bildung der etwa 3 km mächtigen Eisdecke in Zentralgrönland waren 240km Schnee erforderlich.

Schnee verwandelt sich in Gletschereis: Die Bildung des Eises vollzieht sich am schnellsten während der Sommermonate, denn dann taut der Schnee am Tag an und friert in der Nacht wieder. Durch diese „Regelation“ verwandeln sich die feinstrahligen Schneekristalle in den körnigen „Firn“. Regnet es erneut , wird Druck ausgeübt, der Firn wird zusammengepresst. Durch eindringendes Schmelzwasser werden die Firnkörner noch vergrößert und die Luft wird herausgepresst. Schließlich wird daraus Gletschereis. Während Neuschnee noch 90 % Luft enthält, liegt der Luft Anteil bei bläulichem Gletschereis nur noch bei 2 %, dessen Dichte daher auch deutlich größer ist.

Gletscherarten:
Nicht jeder Gletscher sieht gleich aus. Auf der Antarktis oder in Grönland (Regionen mit der größten Eisausdehnung auf der Erde) liegt Inlandeis, man spricht vom Grönlandtypus. Im Gegensatz dazu gibt es in Island vorkommende Eisschilde. Das sind mächtige Deckgletscher, die aber weitaus kleiner sind als die lnlandvereisungen. Der Jostedalsbre in Norwegen ist ein Gletscher des skandinavischen Typus, ein Plateaugletscher. In den Hochgebirgen der Erde, die alle Gletscher aufweisen, ist der Talgletscher der vorherrschende Typ (alpiner Typus). Verbinden sich Talgletscher miteinander, so spricht man von Eisstromnetzen.

Aufbau und Gliederung eines Gletschers:
Im oberen Bereich eines Talgletschers ist das Nährgebiet. Dort ist die Menge des Niederschlags, die in Eis umgewandelt wird, größer als die Menge des abtauenden Eises. Im Zehrgebiet im unteren Bereich ist die Eisbilanz dagegen negativ. Die Schneegrenze trennt das Nährgebiet vom Zehrgebiet. Beim Gletschereis gibt es auch eine erkennbare Schichtung. Ähnlich wie bei den Jahresringen der Bäume erkennt man die innerhalb eines Jahres gefallenen Niederschläge. Durch die Bewegung des Gletschers verändert sich der Schichtverlauf. Im oberen Bereich (Nährgebiet) verlaufen die Schichten nahezu horizontal, im Bereich der Schneegrenze verlaufen sie steiler und im Zehrgebiet verlaufen sie wieder fast horizontal.

Bewegung:
Gletschereis fließt. Man geht davon aus, dass die Eiskörnchen sich unter dem Druck verschieben. Durch die Regelation, also den Wechsel zwischen flüssigem und festem Aggregatzustand, werden die Eiskörnchen größer und das Eis setzt sich in Bewegung.
Gletschereis fließt auch aufwärts wenn die Schubkraft des Eises im
Nährgebiet groß genug ist, um die Gletscherzunge auch bergan zu schieben.

Die Fließgeschwindigkeit ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

-vom Gefälle der Gletschersohle
-von der Schubkraft des Eises im Nährgebiet
-von der Beschaffenheit des Untergrundes
-vom Querschnitt des fließenden Eises

Die Fließgeschwindigkeit innerhalb des Gletschers ist nicht überall gleich. Manche Alpengletscher fließen bis zu 200 m im Jahr und einige grönländische Gletscher bis zu 7 km. Da die Eisbilanz im Zehrgebiert allerdings negativ ist sieht man keine so extreme Bewegung.

Die Art der Eisbewegung hängt mit der unterschiedlichen Fließgeschwindigkeit, aber auch mit der Temperatur des Eises zusammen.

Gletscher fliesen niemals rückwärts! Vielmehr ist die Eisbilanz insgesamt negativ, infolgedessen er stärker abtaut. Das Eis fließt nach wie vor, doch der Gletscher schmilzt sehr stark. Der Eisrand verlagert sich rückwärts.

Zwei Faktoren bestimmen ob der Gletscher wächst oder schrumpft:
Einerseits die Niederschlagsmenge im Nährgebiet: Sind die Niederschläge dort geringer, kann sich nicht genügend Eis bilden, die Eisbilanz ist negativ. Der Gletscher verliert an Masse, seine Gletscherzunge wird kürzer.
Andererseits die Temperaturen: sinken die Temperaturen, schmilzt weniger Eis während der wärmeren Monate, die Eisbilanz dürfte selbst bei etwas geringeren Niederschlägen positiv bleiben; der Gletscher rückt vor. Steigen die Temperaturen jedoch wird die Eisbilanz negativ. Der Eisrand verlagert sich rückwärts.



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