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Geschlechtergerechtigkeit - Referat



Geschlechtergerechtigkeit – ein Thema, welches uns alle – die einen mehr, die anderen weniger – betrifft … doch welche Kriterien bestimmen über das Leben von Frauen?
Die Art und Weise, wie die Frau in ihrer Rolle gesehen, geschätzt und „beurteilt“ wird, ist davon abhängig, in welchen kulturellen sowie religiösen Kreisen sich die Person befindet – so ist die Frauenrolle zwar vom Kulturkreis abhängig, jedoch kann das Ganze andersherum nicht so leicht einordnen: Nur weil eine Frau einem bestimmten Vorbild folgt oder sich angepasst anzieht, kann man sie nicht einem Ort zuordnen.

Wenn man also über dieses Thema, also die Frau nach verschiedenen „Traditionen“, so kommt einem oft ein typisches Bild und das zusätzliche Klischee in den Kopf: Die Frau mit Kopftuch – und gerade hier ist es sehr wichtig zu erwähnen, dass jede Frau – egal welcher Religion sie folgt oder woher sie kommt – eine Feministin sein kann!
Ein aktueller Fall ist auch die Abstimmung über das Kopftuchverbot … es ist zwar schon ein bisschen länger her, aber bestimmt ist euch noch immer der eine ZIB-Instagram Post im Kopf, auf welchem uns Folgendes mitgeteilt wurde:

Aber zurück zu der unterschiedlichen Behandlung von Frauen: Wir alle haben bestimmt schon einmal von sogenannten „Ehrenmorden“, wobei dieser Begriff vielleicht etwas irreführend sein kann, gehört – hier werden Frauen, oder eben generell Familienmitglieder umgebracht, die scheinbar gewisse „Verhaltensregeln“ verletzt haben. Keiner ist dabei also irgendwie „ehrenhafter“, denn Mord ist alles andere.
Ebenfalls gibt es Steinigungen und viele Abtreibungen von noch ungeborenen Mädchen – bei der Steinigung werden die Opfer so lange mit Steinen beworfen, bis sie sterben. Dabei gibt es ebenfalls die Regel, dass die Opfer noch nicht beim ersten Wurf sterben dürfen … sie sollen also so lange als möglich leiden.
Aber dazu später noch mehr.

Auch patriarchale Strukturen prägen verschiedenste Modelle – aber zuerst einmal muss man erklären, was ein Patriarchat überhaupt ist. Dieses Wort ist ein Sammelbegriff für Strukturen und Formen von Nachrangigkeit und Ausbeutung … aber zurück zu der Auswirkung dieser Strukturen: Sie prägen zum Beispiel die Familie, das Alltagsleben und auch die Arbeitsstelle – so sind 75% der Menschen, die unbezahlte Arbeit ausführen, weiblich. Andererseits sitzen im Parlament knapp 90% Männer… dies betrifft vor allem Frauen in Afrika, Südamerika und Asien.
Und der Grund dafür, warum das jetzt nicht so nahbar ist, ist dass wir das Glück haben, in Europa zu leben, wo es durch verschiedene feministische Bewegungen für Rechte ermöglicht wurde, dass uns auch andere Lebensformen offenstehen. Trotzdem werden Frauen in vielen Teilen der Welt benachteiligt und ein globales kriminelles Netzwerk sexueller Ausbeutung und Zwangsarbeit existiert.

Außerdem existieren archaisch-traditionelle Lebenswelten: Hier ist Armut das zentrale Problem und, dass Frauen eigentlich gar nicht über sich selbst bestimmen können … so kommt es also zu Zwangsheiraten. Außerdem sind die Ansichten der Personen, die dieser Lebensweise folgen, oft sehr fraglich: Häusliche Gewalt, kein Zugang zu Bildung und Arbeit und verschiedenste Körperverletzungen sind dort Alltag.

Internationale Arbeitsteilung
Doch nicht nur in der „persönlichen“ Welt, also im Umkreis der Familie oder der Freunde, sondern auch am Arbeitsplatz werden Frauen sehr oft diskriminiert und anders behandelt als der männliche Arbeitskollege neben ihnen. Sehr stark ist diese Benachteiligung bei der internationalen Arbeitsteilung zu erkennen – doch was ist das überhaupt?
Bei dieser Art der Produktion sollen die Kosten so gering als möglich gehalten werden – dies hat dann nicht nur Auswirkungen auf die Qualität des Produktes, sondern noch viel mehr auf die Arbeitsumstände für vor allem Frauen: So kommt es zu einer Ausbeutung, die sich in Form von langen Arbeitszeiten, schlechter Entlohnung und fehlender Versicherung
(also Kranken- und Unfall) bemerkbar macht. Gerade die Unfallversicherung wäre ein wichtiger Punkt in handwirtschaftlichen Bereichen, da dort viele Verletzungen entstehen können.

Und obwohl Europa, beziehungsweise europäische Arbeiterinnen nicht ganz so stark von der internationalen Arbeitsteilung betroffen sind, gibt es ein weltweites Problem: Die sogenannte Misogynie, also Unterdrückung von Frauen durch Männer. Darunter versteht man also zum Beispiel die häusliche Gewalt, wobei eben 90% der Opfer Frauen sind.
Das, was jede Frau leider zumindest einmal in ihrem Leben, und das oft schon in sehr jungen Jahren erleben muss, ist Sexismus – das wohl meistverbreitete Beispiel ist hier eben die ungleiche Bezahlung einer selben Jobstelle, nur aufgrund des anderen Geschlechts.
Ein weiteres Problem ist der Frauenhandel, welcher auch als „moderne“ Form der Sklaverei verstanden werden kann. Egal ob es sich also um bestimmte Prostituiertenkreise oder die Zwangsheirat von Minderjährigen handelt – Frauen bzw. Mädchen werden in diesen Fällen wie Ware behandelt.
Doch wie können sich kulturelle Traditionen auf die Geschlechtergleichheit auswirken?
Oft stehen in Zusammenhang mit solchen „Traditionen“ verschiedene Körperverletzungen, so also zB Ehrenmorde, welche wir euch ja schon am Anfang nähergebracht haben. Aber auch Genitalverstümmelung ist ein fixer Bestandteil vieler Frauenleben. Aber was ist „Genitalverstümmelung“? – Diese Art von Gewalt ist unter der Kategorie „traditionsbedingter Gewalt“ zu finden. Mädchen, oft sind sie jünger als 10, werden dabei verschiedene Stellen im Genitalbereich abgeschnitten, sodass sichergestellt wird, dass sie als Jungfrauen in die Ehe gehen. Dies ist heutzutage in Österreich aufgrund der tödlichen Folgen wie zb Infektionen und Blutungen zum Glück verboten. In anderen Regionen wie zb Eritrea, Guinea, Mali sind 90 Prozent der Frauen von der Genitalverstümmelung betroffen.

Trotzdem sind wir noch lange nicht dort, wo wir hinwollen – und das, obwohl schon seit 1893 für unsere Rechte gekämpft wird. Falls euch das noch genauer interessiert, also wann und was geschehen ist, haben wir noch eine Timeline auf unser Plakat gezeichnet: Diese ganzen Zahlen wären jetzt aber zu viel.

Und wer heute schon fast dort angekommen ist, wo wir alle hinwollen, das ist Skandinavien – hier ist die Gleichstellung am weitesten ausgeprägt, und das macht sich auch bemerkbar!

Die Ungleichverteilung zwischen M und F ist also geringer, Frauen werden besser in den Arbeitsmarkt integriert und ihnen stehen mehr Wege offen, Karriere zu machen „obwohl“ sie Kinder haben … es gibt so zum Beispiel den „Papa-Monat“, also eine Karenz für Väter. Dadurch sind dann wieder die Fertilitäsraten höher … man sieht also: Alles hat eine Auswirkung auf andere Bereiche.
Außerdem sind hier mehr Frauen in politische Führungsposition und es wird das Prinzip des „Gender-Mainstreamings“ angewendet.



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