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Geotg Orwell-1984 - Referat



Inhaltsangabe

Der Roman „1984“ von Georg Orwell handelt in einer Stadt die der/die Leser/in als ein anderes London kennen lernt.
Das London welches wir als eine Stadt innerhalb eines neuen, europäisch-demokratischen Wertesystems kennen, ist in dem Roman nicht wieder zu erkennen.
Das London welches wir kennen lernen, befindet sich im Jahre 1984, als Synonym für einen Ausblick in eine andere Zeit. Das System, in das der Roman, in London, eingebetet ist, sieht folgendermaßen aus:
Als Mehrheit der Gesellschaft sind die Proles zu 85% vertreten. Sie stellen die unterste Gesellschaftsschicht da.
Die restlichen 15% teilen sich wiederum in 2 Schichten. 13% entfallen auf die äußere Partei, welche die mittlere Schicht bildet. Die verbleibenden 2% bilden die innere Partei. Über allen drei Schichten überwacht und herrscht der „große Bruder“.
Anders als bei absolutistischen, diktatorischen und totalitären Systemen ist hier der „große Bruder“ nicht wirklich körperlich sichtbar. Er taucht, entweder in Form eines Gesichtes auf Plakaten oder auf den so genannten Teleschirmen auf. Sonst findet man ihn, in dem gesamten Roman, nicht körperlich wieder.
Das Ziel des Systems ist die Vollkommenheit und die Perfektion ihres selbst.
Um dies zu erreichen wird die Kausalität, zeitlicher Zusammenhänge von Geschehnissen permanent Manipuliert und verändert.

Der Hauptprotagonist Winston Smith ist 39 Jahre alt, nicht wirklich attraktiv, schmächtig und fällt in der Gesellschaft wenig auf. Er arbeitet im Wahrheitsministerium, in der Abteilung für Geschichtszeugnisse. In der Welt des Buches ist die Privatsphäre abgeschafft. Winstons Arbeit besteht darin, immer wieder alte Fakten so zu verfälschen, dass diese sich mit den aktuellen politischen Anweisungen decken. Das MiniWahr(Neusprech), wie die Abkürzung für das Ministerium für Wahrheit lautet, stellt sich als gemeine und euphemistische Organisation heraus: seine Arbeitsgebiete sind in Wahrheit, die Massenbeeinflussung und Meinungserzeugung der Bevölkerung. Das Ministerium für Frieden organisiert die permanenten Kriegsanstrengungen, denen der ganze Staat offiziell dient. Das Ministerium für Überfluss verwaltet die Wirtschaft und hat meistens Rationalisierungen und Verkürzungen zu verkünden. Das Ministerium für Liebe schließlich koordiniert die Rechtssprechung und den Terrorismus der Partei.
Nach außen hin verhält sich Winston ganz normal, aber in Gedanken lehnt er sich gegen den autoritären Staat auf. Er kauft sich heimlich ein Tagebuch, in das er seine Gedanken zu schreiben beginnt. Dabei versucht er immer, sich vom Teleschirm abzuwenden, sein Tagebuch im toten Punkt der Kamera zu halten. Winston ist zwar verheiratet, hat aber keine Ahnung, was mit seiner Frau ist. Er lebt allein in einer Wohnung. Liebe ist im Staat sowieso unerwünscht und man könnte sagen, dass Kinder nur aus Pflicht gezeugt werden. Bei einer Versammlung aller Mitarbeiter seiner Abteilung zum so genannten "Zwei- Minuten-Hass", der sich gegen Goldstein, Staatsfeind Nummer 1 und dessen gefürchtete Untergrundorganisation, die „Brüderschaft“ richtet, entdeckt er ein junges Mädchen von ungefähr 27 Jahren, das sich hinter ihn setzt. Er fühlt sich irgendwie beobachtet und vermutet sogar, sie sei bei der gefürchteten Gedankenpolizei. Diese Vermutung verstärkt sich noch. Eines Tages geht er heimlich wieder in den Antiquitätenladen von Mr. Charrington, in dem er auch sein Tagebuch gekauft hat. Eigentlich ist dies den Angestellten in den Ministerien nicht gestattet, weil der Laden in einem Elendsviertel von den Proles liegt und man sich dort nicht aufhalten darf. Im Laden kauft er einen Briefbeschwerer und unterhält sich mit dem Besitzer. Der zeigt ihm ein Zimmer im Obergeschoss, dass er früher mit seiner Frau bewohnte. Dort scheint es nicht einmal einen Teleschirm zu geben. Winston gefällt es dort sofort. Und als er den Laden verlässt, begegnet ihm wieder die junge Frau und er hat höllische Angst, dass sie ihn verfolgt und beobachtet. Wer bei der Partei nämlich in Ungnade fällt, wird zur Unperson erklärt und alle Beweise seiner Existenz (sämtliche Urkunden, alle Zeitungsartikel etc.) würden zerstört oder abgeändert.

Im zweiten Teil nimmt die Episode mit Julia ihren Lauf. Als Winston Julia bei der Arbeit wieder begegnet, fällt sie gerade hin. Er will ihr aufhelfen, da ihr Arm verletzt scheint. So gelingt es ihr, ihm einen Zettel zuzustecken. Sogar diesen muss Winston heimlich lesen und überrascht wird auch der Leser durch die schlichte Botschaft: «Ich liebe dich». Nun versucht Winston natürlich, Julia näher zu kommen. Doch ist das in einem diktatorischen Staat, der für Gefühle nichts übrig hat, schwer zu arrangieren. Heimlich müssen die beiden in einer Menschenmenge fast ohne die Lippen zu bewegen einen Treffpunkt ausmachen. Julia und Winston fühlen sich gezwungen, sich immer an verschiedenen Orten zu treffen, z.B. auf einer einsamen Waldlichtung, wo sie annehmen, dass es keine Teleschirme gibt. Schließlich entschließen die Beiden, sich im Zimmer bei Mr. Charrington zu treffen. Dort fühlen sie sich unbeobachtet. Auch Julia scheint nur nach außen hin für die Partei zu sein. Nach einem verschwörerischen Zwinkern, wagt Winston Kontakt mit O'Brien, einem Mitglied der Inneren Partei, aufzunehmen. Winston glaubte nämlich schon länger, dass dieser eigentlich ein Mitglied der „Brüderschaft“ sei. Diese Annahme scheint sich zunächst zu bestätigen, als O'Brien Julia und Winston zu sich einlädt, wo er dies auch vorab zugibt. O'Brien erzählt ihnen einiges über die Organisation und sie müssen allerlei Fragen beantworten, z.B. ob sie dafür töten oder Selbstmord begehen würden; kurz gesagt: Was sie bereit wären, gegen die Partei zu tun. Das Pärchen bekennt, zu allem bereit zu sein. Einzig die Frage, ob sie sich auch trennen und einander nie wieder sehen würden, verneinen sie. Wenig später lässt O'Brien Winston heimlich "das Buch" übergeben. Einige Kapitel davon sind in Orwells Roman enthalten; es handelt sich um die theoretischen Grundlagen der Machtpolitik, wie sie die Großer-Bruder- Diktatur ausübt. Kurz darauf, als Julia und Winston wieder im Zimmer bei Mr. Charrington sind, bricht alles zusammen: Hinter einem Bild ist ein Teleschirm versteckt. Durch das Fenster kommen uniformierte Männer ins Zimmer und etwas später erscheint Mr. Charrington, der sich als Mitarbeiter der Gedankenpolizei entpuppt.
Seit diesem Ereignis hat Winston Julia nicht mehr gesehen. In seiner Haft bekommt er nur wenig zu essen. Als er sich einmal im Spiegel sieht, erkennt er die abgemagerte und fast zahnlose Gestalt kaum wieder. Er ist mit anderen Gefangenen in einer Zelle, wird aber oft verhört - meistens von O'Brien, der sich als Mitglied der Inneren Partei enttarnt. Doch es bleibt nicht beim Verhör; es werden furchtbare Foltermethoden eingesetzt. Zum Beispiel wird Winston auf einem Stuhl
festgeschnallt und wird manipuliert, muss möglichst das sagen, was O'Brien von ihm erwartet. Wenn er dies nicht tut, stellt O'Brien eine Streckbank nach oben und Winstons Körper wird bis zum absoluten Maximum gestreckt. So befiehlt ihm O'Brien nicht nur zu glauben, sondern überzeugt zu sein, 2 und 2 gebe 5. Doch die furchtbarste Folter erfährt Winston im Kellerraum Nr.101. Was eigentlich im Zimmer 101 passiert, weiß keiner der Gefangenen. Aber alle wissen, dass es das Schlimmste ist. Das Schlimmste ist individuell; jedem Mensch wird dort das für ihn Schlimmste auf der Welt vorgesetzt. Da dies für Winston Ratten sind, setzt man ihn einer Unzahl hungriger Nager aus. Ihn ergreift eine immense Panik, so dass er schließlich schreit, sie sollen Julia nehmen, nicht ihn. Er hat sie verraten, obwohl sie sich doch geschworen hatten, dies nie zu tun. Nachdem er aufgehört hat, als Einzelperson zu existieren, wird er frei gelassen. Im Grossen und Ganzen lebt er seit dessen wieder normal, arbeitet wieder und trifft auch Julia noch einmal, gesteht ihr jedoch sie verraten zu haben und trennt sich von ihr . Das Buch endet mit den Worten: «Aber jetzt war es gut, es war alles in Ordnung, der Kampf war zu Ende. Er hatte sich selbst überwunden. Er liebte den Großen Bruder.»

Beurteilung

In der Geschichte kann man seine eigene Individualität entdecken. Es gibt einige Passagen in denen man spürt, dass es keinen Ausgang oder Ausweg gibt, sodass man sich irgendwie gefangen fühlt.
Zitate
„ (…)Er verspürte die beinahe übermächtige Versuchung, aus vollem Hals einen Schwall schmutziger Wörter zu brüllen. Oder seinen Kopf gegen die Wand zu schlagen, den Tisch umzukippen und das Tintenfaß durchs Fenster zu schleudern-irgend etwas Gewalttätiges oder Lärmendes oder Schmerzhaftes zu tun, das die Erinnerung auslöschen könnte, die ihn marterte.“
( Teil I; Kapitel VI; Seite 67; Zeile 11-17)
„(…)Er knirschte mit den Zähnen, Am liebsten hätte er ausgespuckt. Er dachte an die Frau in der Tiefparterre-Küche und gleichzeitig an Katharine, seine Frau. (…)Er schien wieder den warmen, muffigen Geruch der Tiefparterre-Küche zu atmen, eine Duftmischung aus Wanzen, dreckiger Wäsche und grässlich-billigem Parfüm, das dennoch betörend war, denn keine Frau
aus der Partei benutzte jemals Parfüm; schon der Gedanke war absurd. (…)In seiner Vorstellung verband sich dieser Geruch untrennbar mit Unzucht.“
(Teil I; Kapitel VI; Seite 68; Zeile 21-32)

Das System welches beschrieben wird, kann auch für unser aktuelles und gesellschaftliches System als Maßstab, für ein abschreckendes Beispiel, herangezogen werden.
Zitat
„(…) Zuletzt würde die Partei noch erklären, dass zwei und zwei fünf sei, und man würde es glauben müssen. Früher oderspäter mußten sie diese Behauptung ganz unvermeidlich aufstellen: die Logik ihrer Position verlangte es. Ihre Philosophie leugnete nicht bloß die Gültigkeit aller Erfahrungen, sondern stillschweigend die Existenz einer äußeren Realität überhaupt. Die schlimmste aller Ketzereien war gesunder Menschenverstand. Und erschreckend daran war nicht, dass die Andersdenkende umbrachten, sondern daß sie recht haben könnten.(…) Wenn sowohl die Vergangenheit als auch die äußere Realität nur in der Vorstellung existieren und die Vorstellung selbst kontrollierbar ist – was dann?
(Teil I; Kapitel VII; Seite 84; Zeile 3-15)

Die andere Seite der Rationalität, nämlich die Irrationalität, der Irrsinn und die Beliebigkeit, wird in dem Roman „1984“ eindrucksvoll und erlebbar dargestellt.
Zitat
„(…) Und dabei war, so überlegte Winston, erst gestern bekanntgegeben worden, daß die Ration auf zwanzig Gramm pro Woche gekürzt werden würde. War es möglich, daß die Leute das nach nur vierundzwanzig Stunden schluckten? Ja, sie schluckten es. Parsons schluckte es mühelos, mit dem Stumpfsinn eines Tieres. Die augenlose Kreatur am Nebentisch schluckte es fantastisch, leidenschaftlich, mit einem wilden Verlangen, jeden aufzuspüren, zu denunzieren und zu vaporisieren, der etwa behaupten wollte, daß letzte Woche die Ration dreißig Gramm betragen hatte. Auch Syme schluckte es- allerdings auf eine komplizierte Art, bei der Doppeldenk im Spiel war. Besaß demnach er, Winston, als einziger ein Gedächtnis?
(Teil I; Kapitel V; Seite 62/ 63 ; Zeile 38( Seite 62) – 12 (Seite 63))

Empfehlung

Das Buch ist sehr empfehlenswert.
Seine Themen betreffen die Fragen der Menschenwerdung, der Moral und der Ethik, in vielen Disziplinen die, solange Menschen existieren, aktuell sind.
Es übertrifft dadurch nahezu die Zeitlosigkeit.

Ich finde das Buch für eine Alterstufe ab 14 Jahren angemessen, da es für jüngere Personen wahrscheinlich zu Intellektuell und International verfasst wurde.
Das Buch würde für Jugendliche einen Sinn ergeben, sobald sie mehr mit Menschenwerdung und Ethik, in ihrem Leben, zu tuhen bekommen.
Da der Inhalt besonders auf gesellschaftliche sowie geschichtliche Hintergründe basiert, denke ich, ist diese Altersbegrenzung angemessen.


Anhang
BERÜHMTE ZITATE
Freiheit
«Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.»
«Freiheit ist die Freiheit zu sagen, dass zwei und zwei vier ergibt. Wenn das garantiert ist, folgt alles andere von selbst.»
Politik
«Der Liberale ist ein Anbeter der Macht ohne Macht.»
«Man hat gewöhnlich nicht zwischen Gut und Böse, sondern zwischen zwei Übeln zu wählen.»
«Die Schwäche aller linken Parteien ist ihre Unfähigkeit, etwas Wahres über die unmittelbare Zukunft zu sagen.»
Andere Aussprüche
«Mit fünfzig hat jeder das Gesicht, das er verdient.»
«Der ist der beste Lehrer, der sich nach und nach überflüssig macht.»
«Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei.»

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: WKLJ



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