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Gedichtevergleich "Ehegedicht" und "Liebe am Horizont" - Referat



In den beiden Gedichten „Ehegedicht“ von Günter Herburger und „Lieben am Horizont“ von Ursula Krechel geht es um die Vergänglichkeit der Liebe, die so schön beginnt, sich jedoch im Laufe der Zeit verändert.

Auf den ersten Blick unterscheiden sich die beiden Gedichte bereits im Aufbau. Günter Herburgs Gedicht ist in vier Strophen unterteilt und weißt die Struktur eines Sonettes auf, es ist jedoch kein fester Reimschema zu erkennen. Ursula Krechels Gedicht hingegen verzichtet auf eine Strophengliederung und besitzt keine spezielle Struktur, die ein Gedicht in der Regel mit sich bringt. Auch hier lässt sich kein fester Reimschema erkennen. Zudem unterscheiden sie sich in der verwendeten Sprache. „Liebe am Horizont“ weit eine alltägliche Ausdrucksweise auf, als es im „Ehegedicht“ der Fall ist. Die beiden Gedichte behandeln dennoch das gleich Theman, die Vergänglichkeit der Liebe.
Im „Ehegedicht“ wird von dem Beginn der Beziehung berichtet und es wird angedeutet, dass das Paar heiratet und sich danach alles verändert „Seitdem wir uns aber geeinigt haben, zusammen alt zu werden“(V.9f.) Dadurch, dass sie „zusammen alt“(V.10) werden wollen, lässt sich darauf schließen, dass sie den Bund der Ehe eingegangen sind.
Das Gedicht „Liebe am Horizont“ hingegen beginnt bereits in der schlechten Zeit der Beziehung und die schöne Zeit wird nur kurz angesprochen: „ Einige Wochen lang schwebten sie über den Wolken und küssten den Mond.“(V.6 f.) Außerdem unterscheiden sie sich in der Erzählform, wobei im „Ehegedicht“ ein „lyrisches-Wir“ berichtet und in „Liebe am Horizont“ kein typisches lyrisches-Ich zu identivizieren ist. Zudem wird in Herburgs Gedicht wiederholt von „wir“ oder „uns“ gesprochen, was am Anfang der beiden ersten Strophen durch eine Inversion betont wird. In Krechels Gedicht wird die Schuld der Entwicklung dem Mann zugesprochen, der „eine schreckliche Unordnung in ihr Leben bracht“ (V.1 f.). Denn nun gingen alle Uhren anderes. (Vgl. V.5)
In Herburgers Werk zeigt sich diese schlechte Entwicklung in Form von Wunden, welche sich zu Beginn wieder verschließen, jedoch am Ende bluten „ doch die Wunden schlossen sich wieder, da kein Blut aus ihnen kam […] und das Blut, das mitunter nun aus den Rissen quillt, […]“ (V. 7-13), die Wunden stehen hier metaphorisch für Streit und Versöhnung, die am Schluss jedoch ausbleibt, da die Wunden sich nicht mehr verschließen.
In Krechels Werk jedoch wird die Liebe „in einer Schublade [verschlossen] (V.15) und gerät „ eingesperrt zwischen Plunder“ (V.16) in Vergessenheit, denn die Frau erträgt die Unordnung, die auch durch viele Enjambementes hervorgehoben wird, nicht mehr und wünscht, sie sei stumm(Vgl.
V. 19) und beachtet ihn im Folgenden nicht mehr. „ Als er wieder rief, war sie schon taub.“(V.20), sie verschließt sich also, vor seiner Liebe.
Im Laufe der beiden Gedichte lernen sich die Partner immer besser kennen und erkennen Seiten an dem jeweils anderen, die ihnen nicht gefallen, wie die Unordnung in „Liebe am Horizont“. Deshalb verändert sich ihr Verhältnis. So wandelt sich die Liebe im „Ehegedicht“ zu Behutsamkeit(Vgl. V. 11) und wird in „Lieben am Horizont“ „kleiner und kleiner“ (V.9).
Dieser Wendepunkt ist im „Ehegedicht“ deutlich zwischen der zweiten und dritten Strophe erkennbar, also nach der Hochzeit. In „Liebe am Horizont“ geht der Wendepunkt in der „Unordnung des Gedichtes“ unter und ist nicht klar festzulegen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gedichte zwar das gleiche Thema behandeln, beschreiben dieses jedoch auf andere Art und Weise, sodass sich im Lauf des Vergleiches einige Unterschiede herausstellen.
Meiner Meinung nach können viele Leute, so auch ich, sich in der heutigen Zeit mit den Gedichten identifizieren, denn heute ist es keine Seltenheit mher, dass Beziehungen so verlaufen, wie es in den Gedichten der Fall ist.
Ich denke, diese Entwicklung ist auch drauf zurück zu führen, dass man in der Ehe vielleicht nicht mehr den gewohnten Freiraum hat und sich vielleicht dadurch unwohl fühlt, sodass man viele Dinge anderes sieht.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: sveniboy1990



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