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Frauenliteratur in Österreich - Referat



Was versteht man unter „Frauenliteratur“?

Diese Bezeichnung ist eng mit dem Begriff „Feminismus“ verbunden. Allerdings sind damit keine literarischen Werke mit eben dieser Thematik gemeint. Viel mehr bezeichnet „Frauenliteratur“ von Frauen verfasste Bücher über Frauenschicksale. Thematisiert wird häufig die Rolle der Frau in der „Männergesellschaft“ oder allgemein das Geschlechterverhältnis. Auch ist anzumerken, dass diese Werke keineswegs nur für Frauen gedacht sind. Im deutschsprachigen Raum ist der Begriff etwa seit den 70er Jahren präsent.

Der Begriff wird kritisch gesehen. Warum?

Da in der heutigen Gesellschaft großer Wert auf die Geschlechter und das Brechen mit den für sie vorgesehenen Rollen gelegt wird, wird versucht den Frauen im Bereich der Literatur eine gewisse gesonderte Stellung zu geben. Dies ist aber oft von den Autorinnen selbst unerwünscht. So meint Friederike Mayröcker dazu, dass sie selbst weder männlich noch weiblich schreiben wolle und sagt, dass ein Autor/eine Autorin androgyn, also in der Hinsicht auf „gender“ und „sex“ neutral, bleiben sollte, da amn sich sonst nur unnötig Grenzen auferlegen würde.

Welche Merkmale muss ein Text haben, um ihn als „Frauenliteratur“ bezeichnen zu können?

Die Antwort darauf ist ziemlich deckungsgleich mit der Begriffserklärung. Die Welt wird aus spezifisch weiblicher Sicht geschildert und auch persönliche Erfahrungen fließen in die Texte mit ein. Letzteres macht eine genaue Unterscheidung zwischen für Frauen und Männer typische Schreibmerkmale unmöglich. Beim Schreiben eines Textes fließen die persönlichen Erfahrungen, der momentane Gefühlszustand, ja sogar teilweise die Sexualität des/der Verfasser/in ein. Handelt es sich um einen handschriftlich verfassten Text könnte eine Analyse der Schrift helfen, da es hier geschlechterspezifische Merkmale gibt,jedoch ist auch diese Methode nicht zu 100% korrekt.

Vertreterinnen in Österreich:

Friederike Mayröckner(1924):
Sie ist thematisch auf nichts festgelegt und verzichtet in ihren Werken auch auf nähere Ortsbestimmungen oder Zeitangaben, in ihren Werken steht „die Magie der Sprache“ im Vordergrund.
Christine Nöstlinger(*1936):
Ihre über 150 Werke sind zu einem Großteil für Kinder geschrieben, sie verarbeitet in ihren Werken ihr Altagsleben und zeigt auch immer wieder Aufbegehren gegen die gesellschaftlichen Normen der heutigen Zeit.
Marie Therese Kerschbaumer(*1936):
lebt in Wien, ihr bekanntestes Werk, „Der weibliche Name des Wiederstandes“(1980) wurde sogar verfilmt. Inhaltlich befasste sie sich hier mit 7 in der Nazizeit ermordeten Frauen.

Mein Standpunkt zur Thematik:

Ich teile Mayröckners Auffassung der Thematik. Sich darauf festzulegen als Frau nur weiblich beziehungsweise als Mann nur männlich zu schreiben, engt enorm ein. Dies beginnt bei der Thematik und endet in einem schlecht geschriebenen Text mit dem sowohl der/die Verfasser/in, als auch die Leserschaft unzufrieden sind. Aus meiner Sicht gibt es dringendere Themen im Zusammenhang mit Frauen, als dieses. Gewalt gegen Frauen, oder der große Einkommensunterschied im Vergleich zum Mann wären sinnvollere Diskussionspunkte.



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