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Franz Kafka - Biografie, Epoche, Analyse - Die Verwandlung - Referat



Franz Kafka - Franz, Biografie, Epoche, Analyse - Die Verwandlung


1. Vorwort

Die nachfolgenden Seiten sollen einen Einblick in Kafkas Leben und dessen Auswirkung auf seine Bücher, hier: „Die Verwandlung“, geben. Dabei spielt seine Familie, seine Umgebung, seine gut ausgeprägte Freundschaft zu Max Brod, sowie viele andere Komponente eine wichtige Rolle in seinen Erzählungen.
Ich habe mich speziell mit „Die Verwandlung“ befasst, da dies in meinen Augen das berühmteste Werk Kafkas ist. In kaum einem anderem seiner Bücher ragen so viele biografische Erlebnisse hervor wie in diesem, auf die ich in der Textanalyse weiter eingehen werde.
Die Zeit des Expressionismus war die Zeit Kafkas, obwohl er nicht wie ein Expressionist wirken wollte, teilweise auch nicht wie einer gewirkt hat, hat er doch viele expressionistische Zeitungen und Bücher gelesen. Vor allem aber hat er seine Erzählungen bei einem expressionistischen Verlag veröffentlicht, dem Kurt Wolff Verlag in Leipzig.
Da sowohl sein Leben als auch sein literarisches Umfeld Einfluss auf seine Bücher hat, sehe ich es als angebracht dies in meine Facharbeit einzubeziehen. Max Brod spielt zwar auch eine wichtige Rolle in Kafkas Leben, aber wenn ich dieses Thema bzw. diese Freundschaft auch noch näher erläutere, so würde diese Facharbeit einer Doktorarbeit gleichen und eine Länge von min. 30 Seiten erreichen.


2. Der Expressionismus

Der Expressionismus ist ein Begriff für die verschiedenen Literaturströmungen, die versuchten sich von dem Naturalismus , Impressionismus , Ästhetizismus und dem Jugendstil abzugrenzen.
Der Expressionismus befasst sich mehr mit den gesellschaftlichen und existenziellen Themen seiner Zeit wie z.B. dem Vater-Sohn-Konflikt, Identitätsverlust usw. Wegbereiter für den Expressionismus waren Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud, Albert Einstein und viele andere. Da die Schriftsteller vielfältige stilistische Formen verwendeten und sich daher nicht gleichen gilt der Expressionismus als Epoche umstritten.
Man unterscheidet zwischen dem Frühexpressionismus (1910-1914) und dem Expressionismus nach dem 1.Weltkrieg (bis 1925). Der Frühexpressionismus befasste sich auf groteske und paradoxe Weise mit dem alltäglichem Leben, während der Nachkriegsexpressionismus sich als eine radikalpazifistisch-linksorientierte Gruppe wieder fand.
Für den Frühexpressionismus signifikante Schriftsteller sind u.a. Alfred Döblin, Georg Heym, Reinhard Sorge und Paul Zech. Der Nachkriegsexpressionismus sticht mit Reinhard Göhrings, Ernst Tollers und Fritz von Unruhs Dramen hervor.
Der Expressionismus könnte man als eine zweite Renaissance ansehen, welche die expressionistischen Literaten mit erschütternden, aufklärenden Gedichten und Erzählungen dem Menschen helfen ihre Identität in der industrialisierten Welt nicht zu verlieren. Die Schriftsteller wollten das Innere des Menschen wieder aufrütteln, indem sie sein Sein und Wesen in ihren Texten verdeutlichten.


3. Biografie

3.1 Lebenslauf


3.Juli 1883 Franz Kafka kommt als ältestes Kind des Ehepaares Hermann Kafka und Julie Kafka, geb. Löwy, in Prag-Altstadt zur Welt
1889 - 1893 Besuch der Deutschen Knabenschule am Fleischmarkt
1893 - 1901 Besuch des Staatsgymnasiums mit deutscher Unterrichtssprache in Prag
Mai 1901 Kafka macht sein Abitur am oben genannten Gymnasium
1.Oktober 1901 – 18.Juni 1906 Beginn des Studiums an der Deutschen Karl-Ferdinands-Universität zu Prag (studiert, nach Willen des Vaters, Jura)
18. Juni 1906 Promotion zum Doktor der Rechte an der oben genannten Universität
1.Oktober 1907 Kafka wird Aushilfskraft bei der Versicherung Assicurazioni Generali
Ca. 9.März 1908 Kafkas 1.Veröffentlichung: In der Zweimonats-Zeitschrift Hyperion erscheinen unter der Überschrift Betrachtung 8 Prosastücke (Der Fahrgast, Der Kaufmann, Der Nachhauseweg, Die Abweisung, Die Bäume, Die Vorüberlaufenden, Kleider, Zerstreutes Hinaussschaun)
10.Juli 1908 Kafka wird bei der Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt für das Königreich Böhmen in Prag (kurz: AUVA) angestellt
Erste Dienstreisen beginnen und zahlreiche folgen
8.November 1911 Kafka wird stiller Teilhaber an der Asbestfabrik seines Schwagers Josef Pollak
7.Oktober 1912 Kafka hegt Selbstmordgedanken, auf Grund des Drucks von seiner Familie
6.Dezember 1912 Kafka hat Die Verwandlung fertiggestellt

1.Juni 1914 Kafka und Felice Bauer, wohnhaft in Berlin, verloben sich und entloben sich am 12.Juli wieder
August – Mitte Oktober 1914 Der Proceß, In der Strafkolonie und ein Kapitel des Verschollenen entstehen
Dezember 1915 Die Verwandlung wird vom Kurt Wolff Verlag in Leipzig veröffentlicht
Oktober/November 1916
Das Urteil erscheint im Kurt Wolff Verlag in Leipzig
12./13.August 1917 Kafka erleidet einen Lungenblutsturz, den Zweiten erleidet er in der darauffolgenden Nacht
25.Dezember 1917 Die zweite Verlobung mit Felice Bauer wird aufgelöst
2.Mai 1918 Kafka arbeitet wieder in der AUVA
November 1919 Brief an den Vater entsteht
Frühjahr 1922 Das Schloß entsteht
Ca. 23.Mai 1922 Der Hungerkünstler entsteht
24.September 1923 – 17.März 1924
Kafka lebt mit Dora Diamant in Berlin-Steglitz
November – Dezember 1923 Kafka schreibt eine unvollendete Erzählung, welche Max Brod unter dem Titel Der Bau, nach dem Tod Kafkas, erscheinen lässt
November 1923 – Januar 1924
Eine kleine Frau entsteht
17.März 1924 Kafka kehrt schwerkrank nach Prag zurück
3.Juni 1924 Franz Kafka stirbt am Mittag im Sanatorium Hoffmann in Kierling bei Klosterneuburg unter anderem an Lungentuberkulose


3.2 Persönliches

Franz Kafka und seine Familie zogen in seinen jungen Jahren schon oft um, weil sein Vater sehr viel auf das Ansehen in der Gesellschaft legte. Da es bei diesem Ansehen wesentlich davon abhing wie groß dessen Vermögen war, arbeitete Kafkas Vater sehr viel und vernachlässigte somit seine Familie.
Außerdem gehörte Kafka zu einer Minorität in einer Minorität, d.h. als Deutscher war man in Prag eine Minderheit und als deutschsprachiger Jude in einer Deutschen Minderheit, auf Grund des schon dahin existierenden Antisemitismus, war man selbst eine.
In der Familie verstand er sich sehr gut mit seiner jüngsten Schwester Ottla. Während der Studentenzeit lernte er für seine Zukunft wichtigen Freunde Oskar Baum, Felix Weltsch und Max Brod kennen. Letzterer war sein bester Freund mit dem er zahlreiche Reisen unternahm und Max Brod bekam immer die neusten Erzählungen Kafkas von Kafka höchstpersönlich vorgelesen. Somit hatte Brod Einfluss auf die Arbeit Kafkas, da er seine Geschichten kritisierte bzw. lobte und Kafka aufforderte weiterzuschreiben. Zudem hatte Brod Verbindungen zu Verlegern, die Kafkas Werke publizierten. Während dem 1.Weltkrieg wurde er von der „AUVA“ vom Militärdienst befreit um der Anstalt weiterzuarbeiten, für die er zahlreiche Dienstreisen unternehme musste.
Kafka aber versuchte sich weitgehend von der Büroarbeit zu drücken, um sich mehr mit dem Schreiben zu befassen, genauso verhielt er sich auch bei der mitbesitzenden Asbestfabrik, die er hasste, seines Schwagers. Kafka hatte auch Schwierigkeiten Beziehungen mit Frauen einzugehen, dies heißt nicht, dass er sehr einsam war, denn Kafka ging oft ins Theater oder gesellte sich oft mit seinen Freunden bzw. Bekannten, nur hatte er Verlobungen aufgelöst und nie geheiratet. Als dann seine Lungentuberkulose 1917 ausbricht musste er öfters in Sanatorien um sich zu erholen. Nach und nach kam die Hassliebe gegenüber zu seinem Vater zum Vorschein, und diese verarbeitete er schon in seinen Werken Die Verwandlung, Das Urteil etc. Brief an den Vater war ein regelrechter Hassroman an Hermann Kafka.
Obwohl er körperlich schwach war zwang er sich weiterzuschreiben, aber konnte den Kampf gegen seine Krankheit nicht mehr gewinnen und starb schließlich am 3.Juni 1924 im Sanatorium Hoffmann in Kierling bei Klosterneuburg.


4. Textanalyse „Die Verwandlung“

Franz Kafka reflektiert in diesem Werk vieles aus seinem eigenem Leben. Einmal wäre der Beruf der Hauptfigur Gregor Samsas „- Samsa war Reisender -“ , die oberflächige Beziehung zu dem Vater „Man hatte sich eben daran gewöhnt sowohl die Familie, als auch Gregor, man nahm das Geld dankbar an, lieferte es gern ab, aber eine besondere Wärme wollte sich nicht mehr ergeben.“ , die Liebe zu der jüngeren Schwester „Nur die Schwester war Gregor doch noch nahe geblieben [...]“ , die Unfähigkeit Beziehungen einzugehen „[...] eine Kassiererin aus einem Hutgeschäft, um die er sich ernsthaft, aber zu langsam beworben hatte -“ , und andere auf die ich noch näher eingehen werde.
In Kapitel I erwacht Gregor Samsa und sieht sich als Insekt wieder und, statt einen großen Schock zu erleiden, weist er es als ein Traum ab und versucht wieder einzuschlafen „’Wie wäre es, wenn ich noch ein wenig weiterschliefe und alle Narrheiten vergäße’“ und „Zunächst wollte er ruhig und ungestört aufstehen, [...]“ . Als Leser ist man erstaunt über diese doch lockere Ansicht Gregors, stattdessen jammert er über das inhumane Lebensverhältnis als Reisender . Hier erkennt man schon erste Parallelen im Leben Gregor Samsas und Franz Kafkas. Kafka war auch Reisender, aber versuchte sich weitestgehend von der Arbeit fernzuhalten, da ihm sein Beruf als Reisender sehr missbilligte. Das erste Auftreten des Vaters ist sehr impulsiv und man kann schon davon ausgehen, dass dieser sehr autoritär ist „[...], und schon klopfte an der einen Seitentür der Vater, schwach, aber mit der Faust.“ während Gregors Schwester Grete sehr zart und liebevoll, auch ängstlich erscheint „An der anderen Seitentür aber klagte leise die Schwester: ,Gregor? Ist dir nicht wohl? Brauchst du etwas?’“ . Auch hier dient wieder in beiden Fällen Kafkas wahres Leben als Vorbild, denn zu seinem Vater pflegte Franz Kafka eine Hassliebe-Beziehung, verstand sich aber wiederum prächtig mit seiner jüngsten Schwester Ottla. Hinzu wirkt er verängstigst, als er hört, dass jemand aus dem Geschäft, für welches er arbeitet, vorbeikommt um nach den Rechten zu sehen „Das
ist jemand aus dem Geschäft’, sagte er sich und erstarrte fast, [...]“ . Sein erster Ausbruchsversuch, das betreten des Wohnzimmers, wird von seinem Vater vereitelt, der mit einer Zeitung Gregor in sein Zimmer wieder zurückscheucht, und dieser erleidet auch bei seinem missglücktem Ausbrechen eine heftig, blutende Wunde.
In Kapitel II wird Gregor schon wie ein Tier behandelt, das Essen wird nicht auf einem Tisch, wie man es eigentlich gewohnt ist serviert, sondern auf alten Zeitungen ausgetragen, dabei kommen auch Gregors erste Instinkte eines Insekts zum Vorschein „die frischen Speisen dagegen schmeckten ihm nicht, [...]“ , behält aber trotzdem seinen menschlichen Verstand und nutzt diesen auch indem er weitestgehend versucht seiner Schwester keine Umstände zu bereiten“[...], er wollte lieber verhungern, als sie darauf aufmerksam machen, [...]“ . Es wird auch Gregors Verantwortungsgefühl für die Familie verdeutlicht „Gregors Sorge war damals nur gewesen alles daranzusetzen, um die Familie das geschäftliche Unglück, das alle in vollständige Hoffnungslosigkeit gebracht hätte, möglichst rasch vergessen zu lassen.“ , als auch seine Bescheidenheit und Großherzigkeit „Außerdem aber war das Geld, das Gregor allmonatlich nach Hause gebracht hatte – er selbst hatte nur ein paar Gulden für sich
behalten –“ . Immermehr verhält sich Grete wie Gregor vor seiner Verwandlung, sie übernimmt Arbeiten und verspürt auch ein gewisses Verantwortungsgefühl für die Familie und die Familie respektiert dieses „[...], wie sie die jetzige Arbeit der Schwester völlig anerkannten, während sie sich bisher häufig über die Schwester geärgert hatten, weil sie ihnen als ein etwas nutzloses Mädchen erschienen war.“ . Als dann die Mutter und Grete Gregors Mobiliar ausräumen wollen, um Gregor besser Kriechmöglichkeiten zu geben, die wiederum auch eine Komponente der animalischen Instinkte eines Insekts hervorruft, so will er doch die Pelzdame retten, um wenigstens etwas menschliches in seinem Zimmer haben, und rettet dieses, wohlwissend auf die Gefahr hin, dass seine Mutter sich zu Tode erschrecken könnte, wenn sie dieses Insekt sieht. Sein zweiter Ausbruch, der erste in Kapitel II, geht in Richtung Nebenzimmer, wird aber wieder von seinem Vater vereitelt, der ihn geradezu mit Äpfel bombardiert. Dieser zweite Rückzug trägt eine Wunde im Rücken mit sich, getroffen von einem Apfel.
Kapitel III fängt damit an, dass er diesmal schon wach ist, nicht wie bei den Beginnen der vorigen Kapitel, wo bei beiden mit dem Erwachen Gregors angefangen wird. Hierbei ist auch die Verschlimmerung der Verletzungen zu bemerken, denn in Kapitel I hatte er zwar keine Wunde am Beginn so ist er doch „aus unruhigen Träumen“ erwacht, in Kapitel II ist ein Beinchen Gregors „[...] im Laufe der vormittägigen Vorfälle schwer verletzt worden -“ und in Kapitel III verschlimmert sich die Lage mit der schweren Verwundung im Rücken.
Mit immer weniger Anteilnahme erledigt Grete ihre Arbeit „[...], schob die Schwester eiligst, ehe sie morgens und mittags ins Geschäft lief, mit dem Fuß irgendeine beliebige Speise in Gregors Zimmer hinein um sie am Abend, gleichgültig dagegen, ob die Speise nur verkostet oder – der häufigste Fall – gänzlich unberührt war, mit einem Schwenken des Besen hinauszukehren. Das Aufräumen des Zimmers, das sie nun immer abends besorgte, konnte gar nicht schneller getan sein.“ und distanziert sich von Gregor.
Gregor resümiert seine letzten Monate als Insekt und denkt von Kapitel zu Kapitel immer mehr an sich, d.h., dass er in Kapitel I seiner Familie direkt geholfen hat, indem er versuchte die familiären Schulden zu tilgen, in Kapitel II versuchte er der Familie keine Umstände zu machen, in Kapitel III macht er schließlich Vorwürfe seiner Familie gegenüber „Dann aber war er wieder gar nicht in der Laune sich um seine Familie zu sorgen, bloß Wut über die schlechte Wartung erfüllte ihn, [...]“ und „und Gregor laut vor Wut darüber zischte, dass es keinem einfiel die Tür zu schließen und ihm diesen Anblick und Lärm zu ersparen.“ . Außerdem hat sich die familiäre Situation seit der Verwandlung angespannt und jeder hat seine Aufgabe, die von keinem anderem in der Familie übernehmen werden darf . Durch diese schon angesprochene Distanzierung Gretes gegenüber Gregor übernimmt nun das dritte Dienstmädchen, nebenbei muss gesagt werden, dass in jedem Kapitel ein neues Dienstmädchen eingestellt wird, die Aufgabe der Verpflegung Gregors, da diese, nicht wie ihre Vorgängerinnen, keine Furcht vor Gregor besitzt. Als nun die drei Herren als Untermieter einziehen, werden überflüssige Gegenstände, die man aber nicht wegwerfen will, in Gregors Zimmer gebracht. Dies ist vergleichbar mit Gregor selbst, denn er ist von seiner Verwandlung beginnend überflüssig, aber man will ihn nicht wegwerfen, da man die Hoffnung nicht aufgab, dass diese Verwandlung sich irgendwann wieder rückgängig macht.
Gregor fühlt sich von der Musik Gretes angezogen, mir stellt sich da die Frage, ob er aus seinen tierischen oder menschlichen Instinkten davon angezogen fühlt. Als er, angezogen von der Musik, zum dritten Mal im Laufe der Geschichte sein Zimmer verlässt, wird er sofort von seinem Vater, aber diesmal gewaltlos, ins Zimmer zurückgetrieben und Gregors Tür wird verriegelt.
Wie man auch vom Verlauf der Geschichte ahnen kann, ist es Grete diejenige, welches das ausspricht was die ganze Familie denkt „Wir müssen versuchen es loszuwerden.“ Zum ersten Mal wird Gregor nicht mehr als Subjekt, d.h. man hat keine Beziehung mehr zu Gregor, sondern als Objekt gesehen und als solches ausgesprochen, ausgerechnet von der Person, die anfangs sich so für Gregor einsetzte, aber nun loswerden will. Getroffen von dieser Aussage, sieht Gregor seine Nutzlosigkeit in der Familie endgültig ein und krepiert am frühen Morgen. Man sollte auch auf das Leitmotiv des Wetters hier achten, denn bei seiner Erkennung der Verwandlung war „trübes Wetter“ und am Ende der Geschichte merkte er noch das Hellerwerden bevor er verstarb. Als die Familie erkennt, dass er tot ist, beschließen sie mit einem neuem Leben anzufangen und wollen umziehen in eine kleinere, praktischere sowie besser gelegene Wohnung. Kafka hat auch hier Geschehnisse aus seiner Vergangenheit aufgegriffen, und zwar geht es um den ständigen Wohnungswechsel der Familie auf Grund des Ansehens in der Gesellschaft und in der Familie „was die Familie hauptsächlich vom Wohnungswechsel abhielt, war vielmehr die völlige Hoffnungslosigkeit und der Gedanke daran, dass sie mit einem Unglück geschlagen war, wie niemand sonst im ganzen Verwandten- und Bekanntenkreis.“ . Die Haltung der Familie hat sich auch nach dem Tod Gregors nicht geändert, sie ziehen in zwar in eine kleinere und billigere Wohnung um, aber in einer besser gelegene um noch den das Ansehen in der Gesellschaft zu wahren.


5. Resumé

Meiner Meinung nach kann man hier sowohl negative als auch positive Erlebnisse Franz Kafkas erkennen, die er versucht in seinem Schreiben zu verarbeiten. Hier kommt der expressionistisch typische Konflikt zwischen Vater und Sohn zum Vorschein, man erkennt auch die Auseinandersetzung der Familie mit der Gesellschaft.
Das Buch hat bei mir große Eindrücke hinterlassen, da man hier sehen kann, was geschieht, wenn einer plötzlich unnütz wird und die Familie in ein Sog der Depressionen, des existenziellen Kampfes, der zwanghaften Gesichtswahrung zieht, und sich selber als nutzlos erscheint und seinen Tod bestimmt. Auch wie sich Fronten verhärten bzw. wie sich Seiten drehen können, siehe Gretes Verlauf in der Geschichte.
Als ich die ersten Seiten des Buches gelesen habe, dachte ich, dass mir eine Abenteuergeschichte, auf der Suche nach dem Elixier zur Zurückverwandlung, bevorsteht. Stattdessen wurde ich auf andere Weise von der Erzählung gefesselt, denn für mich kam es als ein Traum Gregors vor, bis zu dem Zeitpunkt als er starb, ab da an löste eine Explosion an Fragen aus. Diese meist zweideutigen Aussagen lassen viel Interpretationsfreiraum, von der Beziehung zwischen Vater und Sohn bis in die philosophischen bzw. psychologischen Gedanken über den sozial wertvollen Menschen.
Zudem war die Sprache sehr flüssig, d.h. sehr leicht verständlich, und musste mich nicht damit herumplagen, was welche Phrase nun bedeuten könne, bei diesem Werk stellt sich eher die Frage: „Ist Gregor Samsa das dominante Zentrum in der Familie, oder bloß das Mittel zum Zweck, also hier zur Geldbeschaffung?“
Dieses Buch kann ich nur weiterempfehlen für die Personen, die nicht abenteuerliche Geschichten à la Indiana Jones, sondern Geschichten mit philosophischen Hintergedanken bevorzugen.
Mein Urteil über dieses Buch: sehr gut.

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