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Fracking - seine Folgen und Auswirkungen - Referat



Was ist Fracking?
Das Wort Fracking ist eine Abkürzung für den englischen Begriff „Hydraulic Fracturing“ (auf Deutsch „hydraulische Frakturierung“). Es bezeichnet den Abbau von Erdgas und Erdölvorkommen durch eine spezielle Methode. Dabei wird nicht nur wir bisher üblich vertikal in den Boden gebohrt, sondern auch horizontal. Um das Erdgas/Erdöl freizusetzen wird eine mit Chemikalien und Sand angereicherte Flüssigkeit durch ein Rohr mit viel Druck in poröses Tonschiefergestein gepumpt, das viele kleine Erdgas oder Erdölbläschen aufweisen kann. Durch die Flüssigkeit wird das Gestein zerstört und das Erdgas/Öl wird freigesetzt und mit der Flüssigkeit nach oben transportiert. Fracking ist also eine Methode um auch in weniger großen Lagerstätten von Erdgas oder Erdöl den Rohstoff zu fördern und zu nutzen. Dabei ist der Kosten Aufwand um Fracking zu betreiben um einiges geringer als bei anderen Methoden. Fracking kommt also dort zum Einsatz, wo andere Methoden kein Profit aufweisen können. In Deutschland wird Fracking in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Nord-Hessen und in dem Oberrhein-graben betrieben.

Ein typischer Ablauf eines Fracking Ablaufes würde wie folgt aussehen.
1. Um die Lagerstätten des Erdgas- /Erdöl- Gesteins zu erreichen werden lange Vertikalbohrungen durchgeführt. Diese treffen meist Grundwasserschichten und Barriere-Schichten wie Ton, bis sie schließlich das Tonschiefergestein mit den kleinen Erdgas- oder Erdölbläschen erreichen. Durch eine längere Horizontalbohrung wird nun eine relativ hohe Fläche des Schiefergesteins erreicht.
2. Im nächsten Schritt sehen wir die durch die Bohrung verursachten kleineren Risse, die das Tonschiefergestein spalten. Dadurch sind die gröberen Risse bereits gegeben. Diese sind Ansatzpunkt für den nächsten Schritt.
3. Im nächsten Schritt wird das so genannte Frack-Fluid, ein Gemisch aus verschiedenen Chemikalien und Quarzsand in das Tonschiefergestein gepumpt, wo es deutlich größere Risse zur Folge hat, die das Erdgas oder das Erdöl lösen. Sind genug Risse verursacht worden wird das Frack Fluid zurückgepumpt. Dabei bleibt der verwendete Quarzsand in den Rissen enthalten um diese offen zu halten damit das Gas oder das Öl entweichen kann.
4. Nach zurückpumpen kann in der Anlage das Erdgas aus dem Bohrloch gefördert werden. Diese werden meist mit dem übrig gebliebenen mit Chemikalien angereicherten Wasser nach oben geschwemmt. Mit dem Erdgas oder dem Erdöl werden weitere Gase (Z.b. Methan) sowie Schwermetalle (Z.b. Quecksilber) an die Oberfläche transportiert.
5. Ein Risiko was hier auftreten könnte wäre die Wasserverunreinigung durch ein undichtes Bohrloch. Somit könnte das mit Chemikalien angereicherte Frack-Fluid entweichen und Grundwasserschichten verunreinigen.
6. Auch könnten durch die Risse Bildung kleinere Erdbeben entstehen, da die unteren zerstörten Tonschiefergesteinsschichten in sich zusammenfallen.

Wie bereits erwähnt ist das Frack-Fluid aus einer sehr spezifischen Zusammensetzung aufgebaut. Dabei kommen je nach Art des Gesteins verschiedene Zusammensetzungen zusammen. Rund 95 – 99,8 % davon ist je nach Tiefe: Wasser. Es ist ausschlaggebend, da durch das Wasser die Zusammensetzung den richtigen Flüssigkeitszustand erreichen kann. Ein weiterer wichtiger Bestandteil stellt auch das Stützmittel da, das aus natürlichem Quarzsand oder Keramikkügelchen bestehen kann. Es hat die Funktion die gebildeten Risse aufrecht zu erhalten, auch nachdem das Wasser und die Chemikalien abgepumpt wurden. Die chemischen Substanzen die der Flüssigkeit beigesetzt werden dienen meist dem Zweck den Quarzsand mit dem Wasser zu vermischen um Reibung zu vermindern. Alle verschieden Verwendeten Chemikalien sind nach den jeweiligen Gesetzen des Landes auf nicht giftig eingestuft und werden nur in verdünnter Form zugeführt. Die in Deutschland für Fracking verwendeten Chemikalien stellen somit kein Gesundheitsrisiko dar, und haben demnach auch keine besonders schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt. Die Menge der verwendeten Chemikalien sank bereits drastisch von 150 auf insgesamt 30. Dennoch könnten die Chemikalien auf längere Sicht das Grundwasser schädigen, somit ist auch in Wasserschutzgebieten das Fracking untersagt!

Auswirkungen auf die Umgebung
Die Geologischen Auswirkungen sind in zwei verschiedene Bereiche zu unterscheiden. Dabei gibt es zum einen die direkten Geologischen Auswirkungen die uns in äußerer Betrachtung direkt auffallen und zum anderen die indirekten Auswirkungen die nicht sofort zu erkennen sind.

Direkte Geologische Auswirkungen:
Durch das Fracking werden zum einen viele äußere Probleme sichtbar, die diese Methode mit sich bringt. Wie man unschwer auf dem Bild hier erkennen kann sehen wir eine völlig durch die vielen Fracking Mienen zerstörte Landschaft in Wyoming. Da Fracking nicht bei jeder Bohrung auf das erhoffte Erdöl oder Erdgasreiche- Schiefergestein stoßen kann, müssen viele multilaterale Bohrungen in möglichen Vorkommens Gebieten durchgeführt werden. Somit zerstört Fracking die Landschaft Flächendeckend. Auch müssen verunreinigte Frack-Fluids entsorgt und bereinigt werden, die sich in den Tanks anhäufen. Der Umgang mit diesem verunreinigten Wasser stellt ein großes Problem für die Umwelt da, da das Risiko besteht das dieses Wasser in unser Trinkwasser gelangt.

Indirekte Auswirkungen:
Indirekte Auswirkungen sind nur schwer erkennbar und sind meist auf längere Sich schädlich. Kritiker des Frackings werfen der Methode vor sie würde wie vorhin bei der Erklärung bereits erwähnt seismologische Aktivitäten hervorrufen und damit Erdbeben auslösen. Dies sei daran gelegen, da durch das Fracking, Risse in die Gesteinsschichten hineingefügt werden, die diese porös und anfällig für Einbrüche machen. Viele Gutachten bestätigen diese Aussage, da in Gebieten wo keine Erdbeben auftraten nach dem Fracking eine erhöhte Aktivität erfolgte. Auch befürchten viele, dass die chemischen Substanzen, die nicht mehr aus den Bohrlöchern herausgepumpt werden können, sich ausbreiten und mögliche Grundwasserschichten verunreinigen. Dabei treten die restlichen Frack-Fluid Substanzen nach Versieglung eines Bohrloches über Zeit aus den Rissen aus und verunreinigen andere Schichten. Bei der Methode des Frackings werden außer Erdgas auch Methanvorkommen gelöst die oben verbrannt werden müssen. Doch nicht alles wird verbrannt. Viel von dem gelösten Methan tritt aus und wird direkt in die Atmosphäre gegeben. Entweichen Beispielsweise bei einer Bohrung mehr als 2% Methan wirkt sich dies drastisch auf den Klimawandel aus, da Methan 20-mal so klimawirksam ist wie
Co2. Viele Daten ergeben das eine durchschnittliche Entweichung von Methan zwischen 2,3 und 17 Prozent liegen. Dem Fracking wird auch vorgeworfen das Erdgas nicht die Lösung des Klimawandels sei. Erdgas verursacht zwar bei der Verbrennung weniger Treibhausgase als Kohle, ist aber deswegen noch lange nicht umweltfreundlich.

Vorteile und Nachteile
Die Risiken sind somit vielseitig, aber es gibt auch positive Eigenschafften von Fracking die ich hier in einer Vorteile und Nachteile Liste zusammengefasst habe.

Vorteile:
Fracking bietet im Vergleich zu Kohle und Öl eine halbwegs saubere Alternative zur Energiegewinnung. Durch das Fracking können Länder die keinen Zugang zu anderen Energiemethoden haben ihren eigenen Bedarf an Energie decken. Die Methode ist ebenfalls nicht sehr teuer und somit gut einsetzbar auch für ärmere Länder. Auch wächst der Energieverbrauch stetig und die wachsende Bevölkerung ist auf neue Methoden angewiesen um ihren Energiebedarf zu decken. Auch sinken die Energiereserven von Öl und Kohle, sodass Erdgas sich als eine Nutzens Werte Alternative ergibt. Gerade Deutschland ist von Fracking abhängig geworden da wir viel von unserem Verbrauch an Erdgas selbst fördern können. Die Wertschöpfung bleibt somit im eigenen Land und steigert die Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze. Gerade Deutschland als ein Land das aus der Atomenergie aussteigen möchte benötigt Energiereserven um einen Umstieg schneller zu bewirken. Außerdem ist die Methode für Arbeiter gut gesichert, da diese nicht unter der Erde arbeiten müssen. Auch sind die bisher eingesetzten Chemikalien laut den Herstellern in der auftretenden Verdünnung ungefährlich.

Nachteile:
Erdgas ist und bleibt ein endlicher fossiler Brennstoff und damit ist er klimaschädlich. Beim Fracking entstehen wie eben erwähnt auch ungewollt große Risse, sodass Methangas oder salzhaltige Flüssigkeiten in Grundwasserschichten vordringen könnten und diese verunreinigen. Dies könnte auch nach Jahren nach dem Abbau auftreten. Die verursachten Fracks könnten Erdstöße auslösen die an der Oberfläche in Form von Erdbeben Schaden anrichten. Durch die Bohrungen durch die verschiedenen Schichten könnten Lecks auftreten und somit könnte das Grundwasser kontaminiert werden. Auch könnte das herausgepumpte Frack-Fluid durch undichte Leitungen den Boden verseuchen. Auch ist die Entsorgung von dem mit Quecksilber und anderen Schwermetallen angereicherten Wassers in Flüsse, Seen oder Meeren ein Problem. Für das Fracking ist natürlich das Frack-Fluid in großen Mengen von Nöten was einen Enormen Wasserverbrauch darstellt der in der Landwirtschaft gebraucht werden könnte. Auch ist das austretende Methangas eines der größten Probleme, da es den Treibhausgaseffekt verstärkt und somit erheblich zum Klimawandel beiträgt. Ein wichtiger Punkt ist auch noch die Rückstände des Frack-Fluids im Boden, das nicht zurückgeholt werden kann und lange in der jeweiligen Schicht verweilt.

Fracking in Entwicklungsländern
Fracking in Entwicklungsländern zu betreiben ist schwieriger als gedacht. Der Vorgang ist mit dem aufkommen hoher Technik verbunden und somit für ärmere Länder ohne Investitionen quasi unmöglich. Jedoch wird Fracking in Gebieten mit einem sehr hohen Erdgas oder Erdöl Vorkommen auch in den jeweiligen Entwicklungsländern betrieben, hier aber von ausländischen Firmen die durch Abkommen mit der jeweiligen Regierung eine Erlaubnis aufweisen können. Auch stellen niedrige Umweltauflagen und steuerliche Vorteile das Geschäft für fremde Investoren, da die Entwicklungsländer die Fremdinvestoren unterstützen wollen um eigene Vorteile zu erlangen, wie zum Beispiel Arbeitsplätze oder Infrastruktur. Somit ist die Investition zwar sehr lohnend für die einzelnen Unternehmen jedoch wirklich Entwicklungshilfe leisten ist dies nicht. Der Gewinn wandert wiederum in die Hand der Unternehmen und für das jeweilige Land bleibt nur noch ein sehr kleiner Teil übrig.

Fracking in Industrieländern
Fracking das in Industrieländern betrieben wird ist für das jeweilige Land eine gute Absicherung und ein großer Erfolg für die eigene Wirtschaft. Fracking schafft Arbeitsplätze und steigert die Unabhängigkeit von Fremdexporten. Selbst Deutschland kann als sonst sehr Import abhängiges Land Fracking betreiben und so den eigenen Energiebedarf um einen Teil decken. Das Fracking hat somit manche Industrieländer Abhängig gemacht die sonst ohne das Verfahren nicht genug Erdgas für die Bevölkerung bereitstellen könnten. Somit bietet Fracking für ein Industrieland fast ausschließlich positive Eigenschaften, das sieht man auch daran das in fast allen Industrieländern Fracking betrieben wird!

Fazit
Ich selbst bin der Meinung das Fracking einerseits unglaublich viele gute Eigenschaften hat und das dadurch selbst Rohstoffarme Länder ihren Energiebedarf ohne die Exporte mit weiten Transportwegen decken kann, aber anderseits bin ich der Meinung das mit diesem Verfahren viel Verantwortung auf uns zukommt. Das Problem was an diesem Verfahren immer noch anhaftet ist das es keine Langzeitstudien gibt. Somit können eventuell auftretende Probleme auf längere Sicht noch nicht ermittelt werden. Dennoch müssen wir lernen mit diesem Risiko umzugehen und mit diesem Verfahren könnte uns vielleicht der Atomausstieg gelingen, wenn auch nur Übergangsweise.
Somit bringt Fracking zwar Vorteile, diese aber nur im Zusammenhang mit Vorsicht.



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