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Folter - 2.Version - Referat



Menschenversuche

Grundzüge der NS-Medizin:
- statt Laborratten wurden Menschen für „medizinische Versuche“ verwendet
- menschlichen Versuchsobjekten wurden als rassisch, ökonomisch minderwertig abqualifiziert
- Medizin bedeutete damals Selektion der unbrauchbaren von den „wertvolleren“ Menschen
- Forscher hatten vollständige Freiheit bezgl. ihrer Patienten
 keinerlei Verpflichtungen oder Verantwortung
 Forschung war bewusst auf Tod ausgelegt
- anfangs war es SS-Mitgliedern verboten, Gefangene zu misshandeln
- Ärzte mussten „ehrenwörtliche Verpflichtung“ unterschreiben
- Aufgaben der Ärzte waren klar definiert
 Selektion untauglicher Häftlinge zur Tötung
 Überwachung d. Misshandlungen/Folter
 Kontrolle der Hinrichtungen
Höhentodversuche:
- Luftfahrt: Medizin war hinter technischen Fortschritt zurück
 Versuche mit hohem und niedrigem Druck an Menschen
- luftdichte Station mit Beobachtungsfenster v. Luftwaffe geliehen
 mit Vorrichtung zur Komprimierung und Verdünnung der Luft
- mittels Vakuumpumpe Simulation von Höhen bis 21000m
- Forschung diente hauptsächlich zur Rettung von Fallschirmspringern
- bevorzugt junge Männer bis 21 (kräftig, gesund)
- beteiligte Ärzte: Dr. Rascher, Dr. Ruff, Dr. Romberg
- während Versuch Untersuchung d. Herztätigkeit mit Elektrokardiographen
- ca. 200 beteiligte Gefangene
- 70-80 Tode (meisten bei Dr. Raschner  wollte Ruhm für sich)
 Raschner bestand auf sofortige Sezierung der noch warmen Leichen
 entnahm Organe, erfreute sich daran, wenn sie auf dem Tisch lagen und noch arbeiteten
Kältetodversuche:
- über Ärmelkanal, viele Flieger abgeschossen  Piloten kamen in kaltem Wasser um
 durch Kältetodversuche sollte Überlebensfähigkeit in kaltem Wasser getestet werden
- Dr. Rascher war Chef d. neuen Station
- gut genährte Häftlinge jüdischer, bolschewistischer Abstammung
- wurden nackt o. in besonderer Kleidung in Wasserbecken (2 - 12°C)  gegen Ertrinken bei Ohnmachtsanfällen: Schwimmwesten
- in Darm o. Magen Kabelthermometer um Temp. zu messen; um Herzspitze Schlauchstethoskop für Messung der Herzfrequenz
- Körpertemp. auf 34°C: bei manchen dauerte Abkühlung nur Minuten, bei anderen Stunden
- bei Übelkeit wurde Arznei gespritzt
- bei jedem gesunkenen Grad, Entnahme Blut/Urin
- Rascher ließ versuche bis zu Tod (ca. 25-28°C Körpertemp.) laufen
- ein Häftling hielt 36 Stunden durch, hatte Körpertemp. von 19°C
- Abschlussbericht an Himmler: 5-10 min = Erstarrung Muskulatur (Erschwerung Atmen); ab 35°C = schneller Abfall Körpertemp.; 31°C = Bewusstlosigkeit; 30°C =Unterkühlungsnarkose; um 25°C = Tod durch Herzversagen
- Temperatur fällt noch 15 min und mehr nach Herausholen des Körper aus Wasser

Übungsoperationen:
- in Graz wurden SS-Ärzte ausgebildet, kamen dann noch Dachau zum "Üben"  könnten an Häftlingen Operationen erproben (meist unnötig)
- amputierten gesunde Gliedmaßen
- Bsp.: Dr. Hermann Richter wollte Zwerchfellnerv unterbrechen, fand ihn aber nicht  Tod des Patienten

Ernährungsversuche:
- wegen Unterernährung in KZ´s, verschiedene Möglichkeiten zur Behebung der Unterernährung
- versuchte mit Mycel (Eiweiß aus Edelschimmelpilz) Häftlinge zu ernähren  in Dachau, Buchenwald, Sachsenhausen an 100.000
- jeder
Gefangene bekam 50g Mycel pro Tag
- Versuchsdauer: viertel Jahr
- Feststellung am Ende: keine ausreichende Nahrung

Meerwasserversuche:
- Erforschung der Überlebensdauer von Schiffsbrüchigen, Piloten auf freiem Meer; wie lange Salzwasser als Trinkwasser brauchbar ist
- Versuch von 12 Tagen (man nimmt Tod von Versuchspersonen in Kauf)
- Versuchspersonen hätten sich freiwillig gemeldet (wurden mit Essen gelockt)  wurde nichts über Hintergründe mitgeteilt
- erste 3 Tage: Versuchspersonen bekommen Päckchen "Seenotverpflegung" (1 Täfelchen Schokolade, Dextropur, zehn Stück Zwieback)
- danach Aufteilung in 5 Gruppen (1. u. 2. Gruppe: mit Berkatit aufbereitetes Meerwasser, eine Gruppe halben Liter, andere einen Liter pro Tag; 3. Gruppe: Kontrollgruppe, besteht aus deutschen Männern, bekommen einen Liter Meerwasser; 4. Gruppe: bekommt unbehandeltes Meerwasser; 5. Gruppe: weder Essen noch trinken)
- Gefangene verlieren pro Tag 1 Kg, werden zusehens schwächer (konnten sich nicht mehr auf Beinen halten etc.), unzurechnungsfähiger Zustand, einige liegen apathisch auf Boden, manche schreien vor Verzweiflung (nach putzten des Bodens versuchen sie Feuchtigkeit abzusaugen
- täglich wurden sie gewogen, Urin-/Blutproben genommen  Feststellung ob jemand heimlich trank  Versuch verlängert, härtere Maßnahmen
- manche ließen sich auf Bett binden und Mund mit Leukoplast verkleben; Personen mit Tobsuchtanfällen in Zwangsjacke
- Zigaretten wurden nach und nach ausgegeben um Motivation zu fördern bzw. Verstöße durch Entzug zu bestrafen
- bei schreienden zusätzlich Leberpunktion
- nach Versuchen bekommt nur 1. Gruppe Verbesserung der Kost; die anderen wurden nicht mehr benötigt  Tod
- wurde angegeben, dass niemand gestorben ist; Fotos belegen Gegenteil

Malariaversuchsstation:
- bekannteste Versuchsstation im KZ Dachau
- Privatversuchslabor v. Prof. Claus Schilling
- soll Malariaimpfung entwickeln
- Häftlinge jeden Alters, jeder Nationalität für Versuche (2000 Infizierte)
- es wurden Anophelesmücken gezüchtet (Überträger v. Malaria)  wurden von Häftlingsblut genährt
- Mücken wurden Gesunden Menschen auf Schulter oder in Achselhöhle gesetzt, um diese zu infizieren
- Schiling besahs 69 Malariastämme
- dauerte ca. 14 Tage bis zum Ausbrechen der Krankheit
- Behandlung mit Chinin, Neosalvasan u. Pyramidon
- Patienten wurden täglich untersuchten und Werte gemessen (Puls, Temperatur, etc.)
- viele sterben an Überdosis der Medikamente
- 85 Menschen starben, viele mussten mit Folgen leben





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