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Exorzismus in der Katholischen Kirche - Referat



Exorzismus
Erklärung:
Exorzismus (lat/ital/griech. Das Hinausbeschwören)
Mittelalter: 500n.- 1500n. Christus Entstehungsepoche

Tatsachen:
1982 führte Papst Johannes Paul II. persönlich einen Exorzismus durch.

Bis heute sind hunderte Exorzisten im Auftrag der katholischen Kirche unterwegs.

Vom "Wirken Satans und dämonischer Mächte" ist der Vatikan weiterhin überzeugt.

Auch in islamischen Ländern gibt es Teufelsaustreibungen, die Exorzisten berufen sich auf den Koran und verweisen auf die darin beschriebenen "Dschinns".

Jährlich finden weltweit tausende sowohl von Religionsgemeinschaften genehmigte als auch "wilde Exorzismen" statt.

Oft sind neurologisch oder psychisch kranke Kinder Opfer solcher Riten.

Noch heutzutage werden Menschen mit Spasmen, Epilepsien, Tourette-Syndrom, Psychosen, aber auch Blinde und Taube gefoltert, misshandelt oder getötet.

Es gibt im Vatikan eine Schule der Exorzisten in der Priester und Priesteranwärter das Exorzieren erlernen.

Der Exorzismus wurde im Jahre 2000 humanisiert sodass er so ähnlich geworden ist wie ein besuch beim Psychotherapeuten aber diese Methode war unter Exorzisten verrufen da sie als unwirksam galt darum wurde sie 2001 wieder abgeschafft.

Ablauf eines Exorzismus:
Der Exorzismus ist im Allgemeinen, insbesondere nach "römisch-katholischer art", aber eben nicht zwingend, nach einem bestimmten Schema gegliedert:
Bedrohung, Namenserfragung, Ausfahrwort, Rückkehrverbot

Todesfall:
Tod und Folter im Namen der Kirche, im Mittelalter ein tägliches Geschehen aber heutzutage unvorstellbar und trotzdem ist es geschehen. Viele werden sagen naja in Italien oder
Lateinamerika aber es ist in Unterfranken passiert genauer: in Klingenberg/Arschaffenburg.

Dort hat sich nämlich 1968-1976 ein dramatischer Fall ereignet:

1968-Der Anfang: Die Pädagogikstudentin Annelise Michel, eine streng gläubige Frau aus einem kath.-Haushalt erleidet eines Nachts einen seltsamen Anfall. Sie liegt im Bett ist gelähmt und krampft stark. Weder ihre Eltern noch ihre drei Schwester kann sie zur Hilfe rufen da sie ihre Kiefer nicht bewegen kann.

Ein Neurologe diagnostiziert eine schwere Epilepsie…
Nach längerem Krankenhausaufenthalt erscheinen ihr beim täglichen Rosenkranzbeten Teufelsfratzen, die sie von 1969 bis zu ihrem Tod verfolgen. Obwohl viele Neurologen eine psychotherapeutische Ausbildung haben und Depressionen, die nach Epilepsien auftreten, rechtzeitig erkennen müssten, fand diese Diagnose bei Anneliese Michel nicht statt!

Im Herbst 1970 besucht sie wieder das Gymnasium. Mitschülerinnen beschreiben Anneliese Michel als "zurückgezogen und sehr religiös".

Seit dem Anfall aber hört sie Stimmen die ihr sagen sie sei verflucht und müsse in der Hölle schmoren…

In den Arztbesuchen, die keine Linderung verschaffen, sieht sie keinen Sinn mehr.

Die Stimmen haben sich inzwischen zu Dämonen Verwandelt die ihr sogar Befehle erteilen!
Dieses Problem umschreibt sie bei Ärzten mit: "Auseinandergerissenheit" oder "nicht man selbst sein können" da zwischen der Humanmedizin und ihrer katholischen Weltanschauung ein großer Graben liegt.

Ab Sommer 1973 ersuchen ihre Eltern verschiedene Pfarrer um eine Teufelsaustreibung. Die katholischen Geistlichen lehnen dies ab und empfehlen die weitere fachmedizinische Behandlung. Die Feststellung einer "Besessenheit" (infestatio) sei streng geregelt und bedeute, dass Dämonen Besitz vom menschlichen Körper ergriffen haben. Aversionen gegen religiöse Gegenstände und "übernatürliche Kräfte" könnten erste Anzeichen dafür sein. Erst wenn alle Besessenheitskriterien erfüllt seien, könne die bischöfliche Genehmigung für den Exorzismus erteilt werden.

1974 beantragt der Anneliese betreuende Pfarrer Ernst Alt beim Würzburger Bischof eine solche Genehmigung. Erneut wird das Gesuch abgelehnt. Pfarrer Alt empfiehlt der enttäuschten Anneliese einen noch strengeren, noch religiöseren Lebensstil und rennt offene Türen ein. "Ich bin nichts, alles an mir ist Eitelkeit, was soll ich tun, ich muss mich bessern, beten Sie für mich", schreibt sie ihm Anfang 1975.

Kritik und Zweifel an den autoritären Eltern muss sie unterdrücken, dadurch wird sie aggressiv: Sie schlägt Jesusbilder von der Wand, zerfetzt Rosenkränze, zerschmettert Kruzifixe. Im Klingenberger Elternhaus reißt sie sich die Kleider vom Leib, uriniert auf den Fußboden und beschimpft, schlägt oder beißt Familienmitglieder. Stundenlang brüllt und tobt sie. Nachts schläft sie nackt auf dem Steinboden. Mahlzeiten verweigert sie, da ihr "die Dämonen verbieten", davon zu essen. Stattdessen kaut sie Spinnen, Fliegen oder Kohle und trinkt ihren Urin. Oft rast sie durchs Haus, wälzt sich auf dem Boden und fügt sich schwere Verletzungen zu. Zwischendurch lassen die Anfälle nach. Fremden gegenüber bleiben sie fast aus. Manchmal passiert wochenlang nichts, dann studiert sie an der Pädagogischen Hochschule in Würzburg und geht zur Kirche, als sei nichts passiert.

Im September 1975 beauftragt der Würzburger Bischof Josef Stangl "nach reiflicher Überlegung und guter Information" den Salvatorianerpater Arnold Renz, an Anneliese Michel einen großen Exorzismus durchzuführen. Eigentlich ist dies nichts anderes als eine festgelegte Folge von Gebeten, Anrufungen und Beschwörungen, durch die der Teufel vertrieben werden soll. Neun Monate vor Annelieses Tod wird der Exorzismus erstmals in ihrem Elternhaus praktiziert. Anwesend sind auch ihre drei Schwestern, Pfarrer Alt und ein Ehepaar (Zeugen).

Es wird gebetet, Weihwasser verspritzt, das Kruzifix rumgereicht, Kaffe, Kuchen und Erfrischungen werden angeboten wie auf einer Tauffeier oder Konfirmation…
Annelise, an ein Bett gefesselt oder von vier Männern gehalten, bebt, kämpft und flucht und schreit: "Scheißkerl, Drecksau, hör mit dem Dreckszeug auf." Es entstehen über vierzig Tonbandprotokolle.

Die Dämonen haben sich namentlich zu erkennen gegeben haben: Judas, Hitler, Luzifer, Nero, Kain und ein verstorbener fränkischer Pfarrer.

Die beiden Pfarrer die den Exorzismus betreiben versuchen die Dämonen durch Gebete, Gespräche und Weihwasser zu reizen um zu erreichen dass sie Anneliese verlassen.
Makaber ist auch dass Hitler (eigentlich Österreicher) aus Annelieses Mund Fränkisch schimpft, darum wirken viele der Tonbänder tragikomisch oder wie eine Satire…
Zitat: "Du alte Drecksau, ich geh nit naus, da kanns noch lange dene Scheißzeug daherplappern."

Immer häufiger jedoch ist sie bewusstlos, gelähmt oder von Zwängen geplagt. Die letzten Monate ihres Lebens verbringt sie im Haus der Eltern. Wochenlang verweigert sie die Nahrungsaufnahme. "Die bringen mich um", klagt sie über das, wovon sie sich "besessen" fühlt.

Beim letzten Exorzismus am 30. Juni 1976 ist Anneliese Michel bereits völlig abgemagert. Sie hat eine Lungenentzündung und hohes Fieber. "Bitte um Lossprechung", ist der letzte Satz, den sie an den Exorzisten richtet. Dann: "Mutter, ich habe Angst."


Am Morgen des 1. Juli 1976 gegen 8 Uhr stellt Anna Michel den Tod ihrer Tochter fest. Gegen 13.30 Uhr verständigt Pfarrer Ernst Alt die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg. Die Obduktion ergibt, dass Anneliese Michel verhungert ist. Wegen "fahrlässiger Tötung durch Unterlassung" werden die Eltern, Pater Renz und Pfarrer Alt im April 1978 zu dreijähriger Haft auf Bewährung verurteilt. Die Angeklagten hätten für medizinische Hilfe sorgen müssen, stattdessen haben sie durch "naive Praktiken" den Zustand der Erkrankten verschlimmert. Eine von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Kommission gibt wenig später bekannt, dass Anneliese Michel "nicht besessen" war. Trotzdem bleibt ihr Grab ein Wallfahrtsort. Nicht einmal nach dem Tod kehrt Ruhe ein: Anneliese Michels Körper wird anderthalb Jahre nach der Beisetzung noch einmal exhumiert, weil sich der Wunderglaube hält, er verwese nicht. Er tut es doch. Für die Rosenkranz betenden Pilger steht bis heute fest: "Sie hat den Teufel besiegt."
Ua. War dieser fall die Vorlage zum Film The Exorcism of Emily Rose (deutsch:
Der Exorzismus von Emily Rose).



Quellen: Wikipedia.de, skeptischeecke.de




Exorzismus
Rituale Romanum (Kleiner Exorzismus)
Hier nun das übersetzte Rituale Romanum...oder auch die Anleitung zum exorzieren der katholische Kirche

EXORZISMUS
gegen den Satan und die abtrünnigen Engel
herausgegeben auf Befehl Seiner Heiligkeit Leo XIII. Übersetzt aus dem römischen Rituale
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Gebet zum heiligen Erzengel Michael

Glorreicher Fürst der Himmelsheere, heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe gegen die Mächte und Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die Geister der Bosheit unter dem Himmel! Komme den Menschen zu Hilfe, die Gott nach seinem Ebenbilde und Gleichnis schuf und um hohen Preis aus der Tyrannei Satans erkaufte. Dich verehrt die heilige Kirche als ihren Schutzpatron; dir übergab Gott, der Herr, die erkauften Seelen, um sie einzuführen in die Freuden des Himmels. Bitte den Gott des Friedens, Dass er Satans Macht unter unseren Füßen vernichte, damit dieser die Menschen nicht mehr beherrschen und der Kirche nicht mehr schaden könne! Bringe unser Gebet vor das Antlitz des Allerhöchsten, damit die Erbarmungen des Herrn bald auf uns herabkommen! Ergreife den Drachen, die alte Schlange, die nichts anderes ist als der Teufel und Satan, und stürze ihn gefesselt in den Abgrund, damit er die Völker nicht mehr weiter verführe!
Exorzismus

Im Namen Jesu Christi, unseres Gottes und Herrn, und durch die Fürsprache der unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter Maria, des heiligen Erzengels Michael, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und aller Heiligen * unternehmen wir zuversichtlich den Kampf gegen die Angriffe und die Arglist des Satans.
* Bischöfe und dazu bevollmächtigte Priester fügen hier noch hinzu: "Gestützt auf die hl. Gewalt unseres Amtes"
Psalm 67

Es erhebe sich Gott, Dass seine Feinde zerstreut werden und Dass, die ihn hassen, vor seinem Angesichte fliehen. Wie der Rauch vergeht, so sollen sie vergehen; wie das Wachs schmilzt im Feuer, so mögen die Sünder vergehen vor dem Angesichte Gottes!
V. Seht hier das Kreuz des Herrn, fliehet, ihr feindlichen Mächte! R. Gesiegt hat der Löwe aus dem Stamme Juda, das Reis Davids. V. Deine Barmherzigkeit komme über uns, o Herr! R. So wie wir auf Dich gehofft haben. Wir treiben dich aus, unreiner Geist, wer du auch sein magst, jedwede teuflische Gewalt, jeden Angriff des höllischen Gegners, jede teuflische Legion, Vereinigung und Sippe! Im Namen und durch die Kraft unseres Herrn Jesu + Christi seiest du entwurzelt und vertrieben aus der Kirche Gottes und aus den nach Gottes Ebenbild erschaffenen und durch das kostbare Blut des göttlichen Lammes + erlösten Seelen! Wage es nicht mehr, heimtückische Schlange, das Menschengeschlecht zu betrügen und Gottes Kirche zu verfolgen, noch die Auserwählten Gottes zu schütteln und zu sieben, + wie man den Weizen siebt.

Es gebietet dir Gott der Allerhöchste +, dem gleich zu sein du dich in deinem großen Hochmut noch immer vermissest, er, der will, Dass alle Menschen selig werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. Es gebietet dir Gott der Vater +; es gebietet dir Gott der Sohn +; es gebietet dir Gott der Heilige Geist +. Es gebietet dir Christus, das ewige, Menschgewordene Wort Gottes +, der für die Rettung unseres durch den Neid verführten Geschlechtes sich erniedrigt hat und gehorsam geworden ist bis zum Tode. Er hat seine Kirche auf festen Felsen gebaut und hat versprochen, Dass die Pforten der Hölle sie niemals überwältigen werden und Dass er bei ihr bleiben werde alle Tage bis ans Ende der Welt. Es gebietet dir das Zeichen des heiligen Kreuzes + und die Kraft aller Geheimnisse des christlichen Glaubens +. Es gebietet dir die hehre, jungfräuliche Gottesmutter Maria +, die seit dem ersten Augenblick ihrer unbefleckten Empfängnis durch ihre Demut dein wahnsinnig stolzes Haupt zertreten hat. Es gebietet dir der Glaube der heiligen Apostel Petrus und Paulus und der übrigen Apostel +. Es gebietet dir das Blut der Märtyrer und die fromme Fürbitte aller Heiligen +.
Also denn beschwören wir dich, du verfluchter Drache, und den ganzen teuflischen Anhang, bei dem lebendigen + Gott, bei dem wahren + Gott, bei dem heiligen + Gott, bei Gott, der die Welt so sehr geliebt hat, Dass er seinen eingeborenen Sohn dahingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. Höre auf, die menschlichen Geschöpfe zu täuschen und ihnen das Gift der ewigen Verwerfung einzuflößen! Höre auf, der Kirche zu schaden und ihrer Freiheit Fesseln anzulegen! Fliehe, Satan, du Erfinder und Meister allen Betrugs, du Feind des menschlichen Glückes! Räume den Platz Christus, an dem du nichts von deinen Werken gefunden hast! Räume den Platz der einen, heiligen katholischen und apostolischen Kirche, die Christus selbst durch sein Blut erworben hat! Beuge dich unter die mächtige Hand Gottes! Zittere und fliehe vor der Anrufung des heiligen und Ehrfurchtgebietenden Namens Jesu, vor dem die Hölle erbebt, dem die Kräfte des Himmels und die Mächte und Herrschaften unterworfen sind, den die Cherubim und Seraphim unermüdlich preisen, indem sie rufen: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott der Heerscharen!
V. Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, R. Der Himmel und Erde erschaffen hat! V. Der Herr sei mit euch! R. Und mit deinem Geiste! Lasset uns beten!
Gott des Himmels, Gott der Erde, Gott der Engel, Gott der Erzengel, Gott der Patriarchen, Gott der Propheten, Gott der Apostel, Gott der Märtyrer, Gott der Bekenner, Gott der Jungfrauen, Gott, der Du die Macht hast, das Leben zu geben nach dem Tode und die Ruhe nach der Arbeit, weil außer Dir kein Gott ist und weil es keinen geben kann als Dich, den Schöpfer aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge, und dessen Reich kein Ende haben wird. Demütig flehen wir Deine glorreiche Majestät an, sie wolle uns mächtig behüten vor jeder Gewalt, vor jedem Fallstrick und Betrug, vor jeder Verruchtheit der höllischen Geister und uns unversehrt bewahren. Durch Christus, unsern Herrn. Amen.
Vor den Nachstellungen des Teufels, bewahre uns, o Herr! Dass Du Deiner Kirche Sicherheit und Freiheit, Dir zu dienen, gewähren wollest; wir bitten Dich, erhöre uns! Dass Du die Feinde der heiligen Kirche demütigen wollest; wir bitten Dich, erhöre uns! (Nun wird der Ort mit Weihwasser besprengt.)

Quellen: Wikipedia.de, skeptischeecke.de,
www.mystikwelten.de

(((Ich hatte mir zusätzlich einen Haufen Hintergrundwissen angeeignet und für das Rituale Romanum eine lateinische ausgabe mit dieser Übersetzung)))



Dieses Referat wurde eingesandt vom User: CervanteZ



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