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Euthanasie - 2.Version - Referat



E U T H A N A S I E


Euthanasie-Sterbehilfe

Definition:
"Euthanasie" ist griechischen Ursprungs und heißt wörtlich "zu gutem Tod verhelfen"
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts verstand man darunter: Das gute Sterben in Ansehen und Ehre begleitet von Zuwendung nahestehender Personen.

Entwicklung

Ende der 30er Jahre gab das Rassenpolitische Amt der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) ein Werbeplakat heraus, das einen sitzenden, offenbar bewegungsunfähigen verkrüppelten Mann und einen hinter ihm stehenden Pfleger zeigt. Die bildliche Aussage wird durch den Satz "60.000 RM kostet dieser Erbkranke die Volksgemeinschaft auf Lebenszeit" und den Hinweis "Volksgenosse das ist auch Dein Geld" verdeutlicht: Behinderte und unheilbar Kranke wurden aus der stets propagierten Volksgemeinschaft ausgegrenzt. Ihr Tod bedeutete eine Einsparung für jeden gesunden "Volksgenossen". Mit den anthropologischen, genetischen und eugenischen Forschungen der "Rassenhygieniker" wurde ab Herbst 1939 der als "Euthanasie" bezeichnete Mord an den Menschen gerechtfertigt, deren Leben nach NS-Ideologie "nicht lebenswert" war. Aus der ursprünglichen Bedeutung des Wortes "Euthanasie" vom "guten" oder "schönen Tod" wurde im NS-Regime die Pflicht des Staates abgeleitet, sich der von den Nationalsozialisten als "Defektmenschen" und "Ballastexistenzen" titulierten Behinderten zu entledigen.


Falltypen der Euthanasie
• Todkranke, die nur von Maschinen am Leben erhalten werden (können), deren Leiden man mindern möchte.
• Kranke, die mit ihrer Außenwelt nicht/sehr bedingt in Kontakt treten können. (z.B. Gehirngeschädigte, hochgradig Querschnittsgelähmte)
• missgebildete Säuglinge
Freiwillige Euthanasie und Beihilfe zur Selbsttötung
Es gibt die freiwillige und die unfreiwillige Euthanasie.
Freiwillige Euthanasie bedeutet die Tötung eines Menschen auf dessen Verlangen. Eine freiwillige Euthanasie wird nur dann in Betracht gezogen, wenn der Betroffene selbst dazu fähig wäre sich selbst zu töten. Freiwillige Euthanasie und Beihilfe zum Selbstmord unterscheiden sich daher kaum voneinander. Trotzdem muss man beides voneinander entscheiden. Sie wären moralisch zwar gleich zu bewerten, jedoch könnten sie juristisch unterschiedlich behandelt werden.
Bekannt geworden ist folgendes Beispiel der Beihilfe zur Selbsttötung:
Dr. Jack Kervorkian, baute eine Selbstmord-Maschine, mit der er Todkranken beim Selbstmord helfen wollte. Sie bestand aus einem Metallstab mit drei verschiedenen Flaschen, die in eine Kanüle mündeten, wie sie für die Tropfinfusion benutzt werden. Der Arzt führt die Kanüle in die Vene des Patienten ein, und in diesem Stadium fließt nur eine harmlose Kochsalzlösung durch. Der Patient kann einen Knopf drücken, damit ein Mittel durchfließt, welches dann zum Koma führt. Es wird dann automatisch ein tödliches Medikament aus der dritten Flasche gegeben. Dr. Kervorkian stelle die Maschine zur Verfügung, was dann auch klappte, weil Beihilfe zum Selbstmord in Michigan nicht strafbar war. Im Juni 1990 wandte sich, die an der Alzheimerschen Krankheit leidende Janet Adkins, die aber noch in der Lage war, die Entscheidung zur Beendigung ihres Lebens zu treffen, mit der Bitte an Dr. Kervorkian, sie von ihrem Leiden zu erlösen und sie mir Hilfe seiner Selbstgebauten Selbstmordmaschine umzubringen.
Der Arzt war anwesend als sie die Maschine bediente und meldete ihren Tod darauf der Polizei. Er wurde des Mordes angeklagt, aber der Prozess wurde nicht eröffnet, mit der Begründung, dass Janet Adkins ihren Tod selbst herbeigeführt habe.
Die freiwillige Euthanasie wird zumeist nur zur Diskussion vorgelegt, wenn eine Beihilfe zur Selbsttötung nicht in Frage kommt, weil der betreffende zwar in der Lage ist, einen Willen zu äußern, aber nicht in der Lage ist, sich selbst zu töten.
Bei der freiwilligen Euthanasie unterscheidet man zwei Formen:

Diejenige, bei derer die Tötung und die Äußerung des Willens zusammenfallen und die, bei der der Betroffene diesen Willen zu einem früheren Zeitpunkt geäußert hat.

Bei der zweiten Form treten jedoch noch eine Menge zusätzlicher Fragen auf. Die Willensäußerung darf inzwischen nicht widerrufen worden sein, aber wie ist es, wenn sich der Wille innerlich geändert hat, aber nicht geäußert worden ist, weil man es nicht äußern kann.
Wie wir den Selbstmord für den Fall diskutieren müssten, dass der Selbstmörder den Tod selbst will, er aber nicht gut für ihn ist, gibt es auch eine solche Fallgruppe neben der Fallgruppe, in der der Tod besser für den Betroffenen wäre.

Unfreiwillige Euthanasie
Unfreiwillig heißt die Euthanasie bei der Tötung eines Menschen, das die Fähigkeit überhaupt nicht besitzt.
Im Gegensatz zur freiwilligen Euthanasie wird der betroffene nicht gefragt, obwohl es möglich wäre, ihn zu befragen .Unfreiwillige Euthanasie liebt auch dann vor, wenn sie statt findet, obwohl der Betroffene sich dagegen ausgesprochen hat. Es gibt aber noch weitere Differenzen der unfreiwilligen Euthanasie:
Sie ist gegen den Willen der Betroffenen anders zu bewerten als bei Betroffenen, die man nicht befragen kann, und bei denen die Angehörigen sie aber befürworten, wie es der Betroffene wohl auch befürwortet hätte. Diesem Unterschied wird man auch dann zustimmen, wenn man in beiden Fällen die Euthanasie abgelehnt hat.
Wenn man jemand gegen seinen Willen tötet, kann man nur dann von Euthanasie sprechen, wenn das Motiv des Tötens der Wunsch ist , der betroffenen Person Leiden zu ersparen. Wenn man ein solches Motiv nicht hat, spricht man von einem Mord.
Die Gruppe derjenigen, die nicht in der Lage sind, ihre Zustimmung zu geben, ist vielfältig: unheilbar kranke oder schwerbehinderte Menschen, die durch einen Unfall, eine Krankheit oder hohes Alter die Fähigkeit verloren haben, das Entscheidungsproblem zu verstehen, ohne dass sie sich zuvor für oder gegen die Euthanasie ausgesprochen haben.
Direkte Euthanasie
Häufig wir die direkte mit der indirekten Euthanasie unterschieden. Bei der direkten Euthanasie beabsichtigt man den Tod des Patienten. Das ist eine Handlungsfolge. Direkte Euthanasie wird auch noch als aktive Euthanasie bezeichnet.
Indirekte Euthanasie
Bei der indirekten Euthanasie wird der Tod des Patienten nicht beabsichtigt, aber in Kauf genommen. Indirekte Euthanasie bezeichnet man auch noch als passive
Euthanasie.
Der Begriff der indirekten Euthanasie ist eng verbunden mit dem Begriff des Sterbenlassens. Indirekte Euthanasie ist ein Fall, in dem Euthanasie und Sterbenlassen zusammenfallen. Man weiß noch nicht, ob die indirekte und die direkte Euthanasie gleich moralisch zu Bewerten sind.
Bei der Diskussion ist folgendes Problem zu beachten: Ist es, wenn eine Mutter ihr Kleinkind verhungern ließe, moralisch weniger zu verurteilen als wenn sie es mit einem Kissen erstickt?
Die Unterscheidung von direkter und indirekter Euthanasie kann sehr schwierig sein. Wenn eine Ärztin nach Rücksprache mit den Eltern entscheidet, einen Säugling mit Down-Syndrom und Darmverschluss nicht zu operieren und damit sterben zu lassen, wird ihre Motivation der eines Arztes gleichen, der lieber eine tödliche Spritze gibt, als dass er das Kind sterben lässt.
Patientenverfügung
Eine Patientenverfügung garantiert dem Patienten eine Behandlung nach seinem Willen ,wenn er nicht mehr in der Lage ist , seiner Absicht zur weiteren Behandlung Ausdruck zu verleihen. In solchen Fällen ist der Arzt an die jeweilige Verfügung gebunden und muss nach der im Vorfeld angefertigten Verfügung des Patienten verfahren. Der Wunsch nach einer Behandlung geschieht auf freiwilliger Basis; ein Patient kann jederzeit seine Behandlung abbrechen. Ist dieser dazu nicht mehr in der Lage, gelten die Dokumente die er zuvor für diese Situation erstellt hat.
Problematisch sind auch teilweise nicht definierbare Zustände des Patienten: oft ist es auch aufgrund verschiedener Umstände nicht möglich zu bestimmen ob der Zustand des Patienten, in dem er keine lebensverlängernden Maßnahmen mehr wünscht, erreicht ist.
Sterbehilfe im Ausland
In fast allen Industrieländern regt sich verstärkt der Wunsch nach Formen der Sterbehilfe. Die unterschiedlichen Handhabungen der Sterbehilfe in den Ländern führen zu unzähligen Diskussionen. Aktive Sterbehilfe ist heutzutage in nur sehr wenigen Ländern legal.
Argumente gegen jede Art von Euthanasie
Es gibt unterschiedliche Argumente gegen jede Art von Euthanasie.
1) Kein Mensch darf sich als Gott ansehen lassen. Doch dies tut man damit, wenn man über das Leben anderer Menschen entscheidet. Es ist aber so, dass man nicht wegsehen kann, wenn es um das Leiden anderer Menschen geht. Es wären Eingriffe verboten, die das Leben dieser Menschen verlängern. Einige religiöse Gruppen jedoch, meinen gerade dies.
2) Zwei weitere Argumente, die gegen jegliche Euthanasie sprechen:
1. Jedes menschliche Leben hat unendlichen Wert.
2. Jedes menschliche Leben ist gleichermaßen wertvoll.
Wenn diese Argumente korrekt wären, ergäben sich folgende Paradoxien:
- Doch verändert sich der Wert eines unendlichen Wertes des Lebens nicht durch Euthanasie in irgendeiner der Formen? Man müsste sich der Euthanasie gegenüber in allen Fällen neutral verhalten. Dies wird niemand ernsthaft behaupten und damit gilt das Argument nicht.
-Wenn alle menschlichen Leben gleichwertig sind, dann auch das mit und das ohne Euthanasie? Wiederum müssten wir uns beiden Fällen und gegenüber jeglicher Euthanasie gleich verhalten. Auch dies kann niemand ernsthaft behaupten.




Argumente für freiwillige Euthanasie in einzelnen Fällen
Zwei sehr schwache Kriterien zur Analyse von Euthanasie-Situationen lassen sich formulieren:

• Was niemandem schadet, das kann nicht moralisch verwerflich sein.
• Was niemandem schadet, ist moralisch erlaubt.

Wer diese Kriterien teilt, kommt zum Ergebnis, dass Euthanasie in einzelnen Fällen nicht verwerflich bzw. erlaubt ist.


Aktueller Fall : Chantal Sebire

Das Zivilgericht von Dijon hat, die von Chantal Sebire angeforderte Anfrage zur Euthanasie abgelehnt.

Chantal Sebire, Exprofessorin vieler Schulen, 52 Jahre alt und Mutter von drei Kindern, ist seit acht Jahren mit einer esthésioneuroblastome befallen, die, ihr Gesicht furchtbar zu verformt und sie körperlich leiden lässt. Auf ihre Anfrage hatte ihr Rechtsanwalt eine Bitte beim Vorsitzende von Dijon abgestellt, um zu bitten, dass es einem Arzt gestattet ist, ihm zehn Gramm Pentothal zu verschreiben, um ihren Tagen ein Ende zu setzen. In seiner Verordnung beobachtet der Vizepräsident des Gerichtes von Dijon, René-Jean Jaillet, dass " die körperliche Degradierung von Frau Sebire selbst, wenn das Mitleid verdient, der Richter im Zustand der französischen Gesetzgebung kann nur ihre Anfrage ablehnen kann". Er bemerke so, dass ihre Bitte" dem Kode medizinischer Pflichtenlehre entgegensteht ", im Strafgesetzbuch, sowie im europäischen Übereinkommen der Rechte des Menschen.“ C ' eine solche Situation dieser Frau ist unmenschlich zu imponieren ",ihr Rechtsanwalt hat reagiert. Die einzige gesetzliche Möglichkeit, die ihm, c vorgeschlagen ist, ' ein künstliches Koma besteht darin, zu fragen, um nicht mehr zu leiden, hat er erklärt. " C ' ist unmenschlich zu wollen (...)In jeder Kraft, sie ins Koma zu tauchen ", während ' sie sich ihm für immer verweigert " bewusst zu bleiben, und nicht diese Situation seinen Kindern vorzuschreiben, hat er fortgesetzt. Chantal Sebire wünscht, bei ihnen zu sterben, " mit den ihren umgeben, und nicht in einem anonymen Zimmer eines Hotels von Zürich "." Man muss das Gesetz ändern. Das Gesetz ist unmenschlich ", hat Me Antonowicz angezeigt, der hat wissen lassen, dass er der Entscheidung des Gerichtes nicht appellierte.



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