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Ethik - 3.Version - Referat



Jeden Tag führen wir moralische Handlungen durch, um entweder etwas zu erreichen oder anderen Menschen entgegen zu kommen. Bei jeder dieser Aktionen verfolgen wir ein Ziel oder handeln aus gutem Gewissen. In der Ethik, welche sich in das teleologische und das deontologische Konzept unterteilt lässt, wird das Ergebnis beziehungsweise die Absicht einer Handlung thematisiert.

Das erwähnte teleologische Konzept hebt die Frage nach dem Ziel einer Aktion hervor und beurteilt ihre Qualität nach den Konsequenzen. Eine Handlung wird als gut definiert, wenn das angestrebte Ziel erreicht ist. Erst nach Vollendung der Tat kann daher festgestellt werden, ob sie erfolgreich war oder nicht. Aus den genannten Gründen wird jene Form der Ethik auch Erfolgsethik genannt.

Die teleologische Ethik wird in sechs verschiedene Konzepte unterteilt. Zuallererst gibt es den Hedonismus, der Lust als das höchste Element sieht. Aristipp, ein Vertreter dieser Ethik, vertritt die Meinung, dass unser oberstes Ziel während unserer Lebenszeit die Maximierung der Lust und Minimierung des Schmerzes ist. Er meint mit Lust die grobsinnliche, körperliche Lust wie Essen und Schlaf. Jedoch warnt er vor Maßlosigkeit und erinnert, dass man Lustgewinnung klug und besonnen anstreben soll. Außerdem soll ein Mittelweg erreicht werden, das heißt weder Askese noch Sucht, wobei der Mensch sehr leicht dem letzteren verfällt. Nicht nur Aristipp, sondern auch der Philosoph Epikur vertritt den Hedonismus. Für ihn sind jedoch die geistigen Freuden wie Gespräche, Kunst und Philosophie die höchste Lust. Die Grundvoraussetzungen für ein glückliches Leben sind seines Erachtens Seelenruhe, da die Seele frei von Angst sein will, und die Abwesenheit von Schmerz. In diesem Punkt unterscheidet er sich von Aristipp, da jener die Erfüllung von Genüssen der Seelenruhe und Schmerlosigkeit vorzieht.

Ein weiteres Konzept, welches von Aristoteles vertreten wird, ist der Eudämonismus. Jene Ethik sieht die Erreichung von Glück als das höchste Ziel einer Handlung. Wie man jedoch diesen Zustand erlangen kann, ist eine weitere Frage. Laut Aristoteles kann ein Wesen sich durch den Gebrauch von Vernunft am besten entfalten, weshalb der Mensch sich von anderen Lebewesen unterscheidet. Außerdem kann Glück durch lustvolle, glücklich machende Tätigkeiten erreicht werden und nicht durch Isolation. Der Mensch ist ein „zoon politikon“, das heißt ein Gemeinschaftstier, weshalb ein Leben alleine, abgeschottet von jeglicher menschlichen Interaktion undenkbar ist.

Niccolo Machiavelli, nach dem der Machiavellismus entstanden ist, sieht die Macht als das Höchste, denn sie ist das wichtigste den Menschen bestimmende Element. Aus diesem Grund ist das Ziel jeder Handlung die Maximierung und Aufrechterhaltung der Macht. Somit ist beispielsweise der Staat einer rücksichtlosen Machtpolitik berechtigt, wodurch unmoralisches Handeln wie lügen und betrügen gerechtfertigt wird, da es zum Zweck der Machtgewinnung dient. Mit dieser Definition wird aber nicht nur politische Macht gemeint. Auch in einer Familie oder im Beruf darf die Maximierung der Macht ausgeübt werden. Ein Nachteil, der aus jenem Konzept hervorgeht, ist, dass beispielsweise eine rücksichtslose Machtpolitik in unserer heutigen Zeit auf einen Widerstand der Bevölkerung trifft und nicht geduldet wird. Außerdem kann eine solche Maximierung der Macht einem diktatorischen System schnell ähneln.

Ein weiteres Konzept, welches heutzutage sicherlich negativ besetzt ist, ist der ethische Egoismus. Der Mensch ist ein Egoist
und nur an der Selbsterhaltung und den eigenen Bedürfnissen orientiert. Daher gibt es keine selbstlosen Handlungen und laut Thomas Hobbes führt nur Mitleid zu altruistischen Aktionen. Arthur Schopenhauer, der ebenfalls ein Vertreter dieser teleologischen Ethik ist, meint, dass der Grundtrieb des Menschen grenzenloser Egoismus ist, alle innerlich gleich sind und somit Mitleid die Grundlage der Moral darstellt. Der Mensch wird mehr von Gefühlen wie Egoismus geleitet als von der Vernunft.

Die Globale Ethik, die nicht den Menschen, sondern den Umweltschutz als zentrale Problematik in den Mittelpunkt stellt, sieht das Ganze als das höchste zu erreichende Ziel. Hans Jonas schreibt der Menschheit die Verantwortung über den Planeten zu und daher auch die Beschützung. Aus diesem Grund soll in jeder Handlung die räumliche und zeitliche Ferne berücksichtigt werden. Dieses Konzept, welches auch Fernethik genannt wird, weist Aktualität auf, da bezüglich der umstrittenen Thematik des Klimawandels eine solche Denkweise nicht fehl am Platz wäre.

Das letzte Konzept der teleologischen Ethik ist der Utilitarismus. In diesem Fall ist die Nützlichkeit einer Handlung das Höchste. Jeremy Bentham sagte: „Das größtmögliche Glück, für die größtmögliche Zahl an Menschen.“ John Stuart Mill, ein weiterer Vertreter, unterscheidet zwischen höherer und niederer Lust, wobei er das Geistige als ersteres sieht und die körperliche Lust dem hinten anstellt. Wichtig ist aber eine stetige Glück-Nutzenbilanz zu ziehen. Problematisch bei jener Bilanz ist, dass kurzfristiger Nutzen aber dann ein folglicher langfristiger Schaden zu beachten ist. Zeitdruck und Unwissen spielen ebenfalls keine unbedeutende Rolle.

In Anbetracht all diese verschiedenen Einstellungen und Meinungen zu dem Ziel beziehungsweise Zweck einer moralischen Handlung, muss ich sagen, dass mir eine Kombination aus Hedonismus und Eudämonismus am meisten zuspricht. Ich bin der Meinung, dass ich ethisch richtig handle, wenn die Person, der ich beispielsweise helfe, glücklich ist. Aus diesem Grund spielt Selbstlosigkeit für mich eine bedeutende Rolle, denn ohne das Wohl anderer manchmal über sein eigenes zu stellen, ist es in einer Gesellschaft unmöglich eine Gleichheit und sozial gerechte Atmosphäre zu etablieren und aufrechtzuerhalten.




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